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Veröffentlicht am 06.05.2024

Die Kunst, den richtigen Ton zu treffen

Die Rosenholzvilla
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Elisas Großvater Niklas hatte einen Schlaganfall, und so reist die junge Frau zum ersten Mal seit ihrer Jugend wieder ins Tessin. In die Rosenholz-Villa des Stardirigenten, der nun hilflos im Krankenhaus ...

Elisas Großvater Niklas hatte einen Schlaganfall, und so reist die junge Frau zum ersten Mal seit ihrer Jugend wieder ins Tessin. In die Rosenholz-Villa des Stardirigenten, der nun hilflos im Krankenhaus liegt. Vor vielen Jahren war es zum Bruch zwischen Großvater und Enkelin gekommen, obwohl die Liebe zur Musik und den Streichinstrumenten die beiden tief verbunden hatte. Doch ein einschneidender Vorfall hatte zum völligen Kontaktabbruch und dem Ende von Elisas Karriere geführt.

Die neue Reihe von Tabea Bach entführt uns ins zauberhafte Tessin und die klangvolle Welt der Streichinstrumente. Die hohe Kunst des Instrumentenbaus wird in der Manufaktur der Familie Fasetti zur Perfektion gebracht. Die beiden Söhne der Familie haben sich dieser verschrieben, wobei Fabio auf den traditionellen Instrumentenbau setzt, während Danilo seine Kreativität in die Suche nach neuen Klängen fließen lässt. Gemeinsam ist den Brüdern jedoch ein Interesse an Elisa.

Zwischen klangvollen Streichinstrumenten gibt es in dieser Geschichte einige Misstöne, nämlich innerhalb der Familien: Danilo stößt mit seinen Ambitionen bei seiner Mutter und seinem Bruder auf keinerlei Verständnis. Und die Familienaufstellung von Großvater Niklas, Tochter Anna und Enkelin Elisa strotzt nur so vor Disharmonie(n). Sie sind drei schwingende Saiten, die sich partout nicht zum harmonischen Akkord finden wollen.
Viel klangvoller verläuft da das Duett, das Elisa mit einem der Fasetti-Brüder anstimmt, wo die Töne einander umschmeicheln, miteinander in Harmonie erklingen und sich in einem leidenschaftlichem Crescendo steigern.

Ich habe nun schon einige Reihen von Tabea Bach gelesen, aber die Rosenholz-Villa schafft es auf Anhieb, ganz neue Akzente zu setzen, und dies definitiv nicht nur in musikalischer, sondern auch in literarischer Hinsicht. Der Auftaktband konnte mich vollauf begeistern und ich warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung dieser wunderbaren neuen Reihe!

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Gegen alle Widrigkeiten

Die Liebe der Lady River
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Nachdem ihre ältere Schwester Flower in Cailan die große Liebe gefunden hat, quillt das Herz der jüngeren Schwester River beinahe über vor Sehnsucht. Sehnsucht nach Liebe und Sehnsucht nach der Ferne. ...

Nachdem ihre ältere Schwester Flower in Cailan die große Liebe gefunden hat, quillt das Herz der jüngeren Schwester River beinahe über vor Sehnsucht. Sehnsucht nach Liebe und Sehnsucht nach der Ferne. Wie überaus passend, dass ihr mit Morgan Sutherland ein Handel treibender Kaufmann den Hof macht. Leider übersieht River in ihren überbordenden Gefühlen, dass Morgan dies nicht aus Liebe tut, sondern der frisch verwitwete Mann möchte in erster Linie den halbverwaisten Sohn versorgt sehen. Da prallen Romantik und knallharte Geschäfte aufeinander und die Katastrophe ist vorbestimmt.

Die Fortsetzung der Celtic Dreams-Trilogie widmet sich der verträumten River. Während Flower ein Temperamentsbündel mit eigenen Plänen war, lernen wir nun die zweite Schwester näher kennen. River leidet unter einer Rechtschreibschwäche und verfügt daher nur über wenig Selbstbewusstsein, dazu ist sie eine unerfahrene, recht naive junge Frau, die nun ausgerechnet auf einen Mann im emotionalen Ausnahmezustand der Trauer trifft. Der Roman wird daher zum wilden Wellenritt, wenn Welten aufeinanderprallen und Missverständnisse alles unnötig erschweren. Hinzu kommen noch jede Menge gefährliche Intrigen, die der Geschichte einige aufregende Wendungen verpassen, ehe es zu einem wahrlich dramatischen Showdown mit allerhöchsten Drama-Qualitäten kommt.

Ein aufregender Roman für alle, die sich gerne mit einer gefühlvollen und dramatischen Geschichte ins Schottland des 15. Jahrhunderts träumen wollen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Spannender Erfahrungsbericht

Einmal Chile und zurück
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Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben. Da lernt man als Buch- und Reisebloggerin mitten in der überfüllten Straßenbahn in Leipzig die Autorin eines Chile-Buchs kennen und bekommt das Büchlein ...

Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben. Da lernt man als Buch- und Reisebloggerin mitten in der überfüllten Straßenbahn in Leipzig die Autorin eines Chile-Buchs kennen und bekommt das Büchlein spontan in die Hand gedrückt und ans Herz gelegt. Denn auch das Leben dieser Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben:
Im Jahr 2005 ist die damals 21-jährige Melanie Wengert für ein halbes Jahr nach Chile aufgebrochen. Ihre Erfahrungen bei der Arbeit in Santiago de Chile in einer Einrichtung für behinderte Kinder, aber auch ihre Erlebnisse in diesem aufregenden Land fasst die Autorin in einem kleinen Band zusammen.

Für mich war es ein wirklich aufregender Erfahrungsbericht, der mir die wirtschaftliche und politische Situation und die Geschichte Chiles spannend vermittelt hat. Gerade im Hinblick auf die Gruppe der Mapuche konnte ich einiges lernen. Besonders stark waren für mich jedoch die persönlichen Erlebnisse der jungen Melanie, die tagebuchähnlich erzählt werden. Da gibt es lustige Episoden, aber auch gefährliche Situationen und Begebenheiten, die mich wirklich traurig und nachdenklich gestimmt haben. In einem Roman sind fiktive Charaktere zwischengeschalten, mögen diese auch von wahren Personen inspiriert sein. Durch die Unmittelbarkeit des Berichts durch die Autorin selbst wird die Authentizität immer wieder eindringlich vor Augen geführt, und so manche Episode berührt zutiefst, vor allem wenn sie von ihren Schützlingen in der Einrichtung erzählt.

Kein Roman, sondern persönliche Erinnerungen mit tiefen Einblicken in das südamerikanische Land und seine Bevölkerung, und damit authentisch und wahnsinnig interessant.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Wanderlust und Vertigo

The Hike
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Jedes Jahr treffen sich die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni zu einem schönen gemeinsamen Urlaub, aber dieses Jahr steht eine Wanderung durch die Wildnis Norwegens an. Von Anfang an steht ...

Jedes Jahr treffen sich die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni zu einem schönen gemeinsamen Urlaub, aber dieses Jahr steht eine Wanderung durch die Wildnis Norwegens an. Von Anfang an steht der der Trip unter keinem guten Stern: Keine der Frauen ist wirklich optimal vorbereitet, das Wetter verheißt nichts Gutes und die Einheimischen warnen vor der Tour und erzählen Geschichten von einer auf dem Berg verschwundenen Frau und unheimlichen Begebenheiten auf dem Blafjell. Dennoch starten die vier Frauen und das Geschehen nimmt seinen Lauf.

Ja Wahnsinn, diese Geschichte konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen. Die Strapazen beim Wandern, die Gefahren und das unheimliche Setting waren geradezu körperlich spürbar. Mehr als einmal musste ich beim Lesen vor Schreck nach Luft schnappen oder die Geschichte schickte mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken! Dabei würden die reinen Strapazen der Wanderung an sich schon genügen, um mit den vier Frauen zu leiden, doch die Autorin packt noch Mystery und einen handfesten Kriminalfall mit in die Geschichte und raubt mir so vollends den Atem! Die zwischen den vier Frauen wechselnden Perspektiven schenken uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben und Ängste. Ganz raffiniert sind auch die Wechselbeziehungen zwischen den Freundinnen verarbeitet, da sorgt der ein oder andere Konflikt zusätzlich für Aufregung. Und die unvergleichliche, raue Wildnis zwischen norwegischen Bergen und Küste mit all ihren natürlichen Gefahren, Klippen und Felsgraten treibt die Anspannung auf die Spitze!

Tatsächlich habe ich einen entscheidenden Kniff der Handlung früh erkannt, aber das Ende hat mich noch einmal so richtig eiskalt erwischt!

Was für ein Leseerlebnis! Mir taten von der Wanderung die Füße weh, ich fühlte mich gebeutelt und erschöpft, aber rundum glücklich und zufrieden mit diesem wahnsinnig guten Thriller! Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

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Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
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Diese Frage bekommt man gestellt, wenn man bei der Versicherung Pering in Köln anruft. Es ist das Jahr 1948, und in der Telefonzentrale der Versicherungsanstalt bemühen sich die Telefonistinnen Gisela ...

Diese Frage bekommt man gestellt, wenn man bei der Versicherung Pering in Köln anruft. Es ist das Jahr 1948, und in der Telefonzentrale der Versicherungsanstalt bemühen sich die Telefonistinnen Gisela und Hanni mit ihren Kolleginnen um den richtigen Ton und die richtige Verbindung.

Es ist eine Zeit des Wiederaufbaus und der Aufbruchsstimmung. Nach langen Jahren des Hungers und der Entbehrungen schwelgen die jungen Frauen in Träumen und kleinem Luxus wie einem Stück Buttercremetorte oder einem neuen Lippenstift. Dank Rezeptionistin Erna florieren Klatsch und Tratsch in der Versicherungsanstalt und lassen die Fräuleins ihre Sorgen von zuhause vergessen. Bald stoßen die pfiffige Julia und die undurchsichtige Charlie zu der Gruppe dazu, und der ein oder anderen lächelt das Glück unverhofft wieder zu.
Der Roman erzählt wahnsinnig lebensnah von den jungen Frauen, von ihren Träumen und ihren handfesten Sorgen. Dabei gefielen mir vor allem die schön ausgeformten Charaktere, denn jedes der Fräuleins hat einen eigenen Kopf und eigene liebenswerte Macken. Und ganz besonders das Zeitgefühl ist hervorragend getroffen. Da freut sich die Belegschaft der Versicherung riesig, wenn es zur Feier des Tages für jeden eine Stulle gibt. Der Schwarzhandel blüht und auch der Ideenreichtum unserer Clique führt zu ganz neuen Geschäftsmodellen. Überhaupt sind die Heldinnen pfiffig und selbstbewusst, eine echte Wucht!

Ich habe die Telefonistinnen auf Anhieb so in mein Herz geschlossen, dass ich schon voller Vorfreude der Fortsetzung dieser Reihe entgegenblicke!

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