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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2017

Eine liebevolle Geschichte

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Zugegeben, ich dachte am Anfang, es würde sich hier um einen Abklatsch von P.S. Ich liebe Dich handeln. Verzweifelte junge Frau, die einen geliebten Menschen verliert und von diesem eine Reihe von Aufgaben ...

Zugegeben, ich dachte am Anfang, es würde sich hier um einen Abklatsch von P.S. Ich liebe Dich handeln. Verzweifelte junge Frau, die einen geliebten Menschen verliert und von diesem eine Reihe von Aufgaben bekommt. Dann hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf.

Elizabeths Testament wird verlesen: Ihre Tochter Brett soll die Lebensaufgaben, die sie sich mit 14 gestellt hat, erfüllen bevor sie ihr Erbe antreten darf. Wie man sich vorstellen kann, hat sich ihre Ansicht von „Lebenszielen“ seit dieser Zeit geändert und sie ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben….eigentlich. Denn als sie beginnt über die Erfüllung der Ziele nachzudenken merkt sie, dass sich doch so Einiges ändern muss. Brett muss über ihren Schatten springen, raus aus der Komfortzone und krämpelt dabei ihr Leben komplett um.

Meine größte Befürchtung war, dass es sich dabei um einen vorhersehbaren Kitschroman handelt. Diese Befürchtung wurde glücklicherweise nicht erfüllt. Bretts Charakter hat viel tiefgang und sie macht sich viele Gedanken, die wahrscheinlich jede junge Frau nachvollziehen kann. Sie versucht stark und zuversichtlich zu sein, was ihr im Laufe der Geschichte auch immer besser gelingt.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, so dass man die ca. 360 Seiten sehr schnell runter lesen kann. Lori Nelson Spielman erzählt diese Geschichte mit unglaublich viel Herz, so dass es einfach Spaß macht weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Eine besondere Geschichte

Meine geniale Freundin
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Elena und Lila sind schon seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Eines Tages, in etwas betagteren Jahren, bekommt Elena einen Anruf von Lilas Sohn. Lila ist verschwunden und hat sämtliche Spuren verwischt. ...

Elena und Lila sind schon seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Eines Tages, in etwas betagteren Jahren, bekommt Elena einen Anruf von Lilas Sohn. Lila ist verschwunden und hat sämtliche Spuren verwischt. Diese Tatsache ist der Anlass für Elena die Geschichte ihrer besonderen Freundschaft aufzuschreiben.

In dieser Geschichte gibt es keine Momente in denen man vor Überraschung fast vom Stuhl fällt oder die Nerven bis zum Zerreißen gespannt sind. Trotzdem hat mich die Geschichte mitgerissen und ich fand sie absolut hinreisend. Sie erzählt einfach das Leben so wie es ist. Ehrlich und authentisch, es gibt Höhen und Tiefen aber die Welt dreht sich weiter. Es gibt schöne Momente aber auch die schlimmen Erlebnisse werden nicht vertuscht, sondern präzise wiedergegeben ohne irgendetwas zu beschönigen. Und das bezieht sich nicht nur auf die Momente im Leben von Elena und Lila sondern auch auf deren Freundschaft. In keiner Freundschaft ist man sich immer einig und oft gibt es auch Konkurrenzgedanken oder Zwietracht. Genauso ist es auch hier. Es ist einfach eine unglaublich authentische Erzählung von Freundschaft und Leben.

Es wird von Anfang an klar, das Lila eine sehr besondere aber auch schwierige Person ist. Sie ist aufbrausend und temperamentvoll, ihre Stimmung kann sich von der einen auf die andere Sekunde um 180 Grad drehen. Sie ist unheimlich intelligent und ich denke Elena betrachtet sie definitiv als ihr Vorbild, ihren Felsen und ihren Antrieb. In der Geschichte wird klar, dass alles was Elena in ihrem weitaus erfolgreicheren Leben erreicht mit Lila zusammenhängt. Für beide gibt es Momente in denen ihre Freundschaft sie aufbaut aber es gibt auch Momente in denen sie eher von der Freundschaft belastet werden. Keine von beiden ist eine Person, die immer einfach zu Händeln ist.

Was mir sehr gut gefallen hat, war das man sehr gut verfolgen kann wie die beiden Personen im Laufe der Zeit reifen. Beide machen eine große Verwandlung durch, genauso wie es eben bei Kindern ist die langsam zu Erwachsenen werden.

Fazit:
Es ist kein Buch das ich verschlungen habe ohne es aus der Hand legen zu können. Trotzdem hat mich die Geschichte berührt, da sie einfach echt ist. Ich bin schon gespannt auf die Nachfolger!

Veröffentlicht am 20.10.2017

Ein spannendes Abendteuer mit Witz

Halali
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Zum Inhalt:
Holda, auch Frau Holle genannt, ist nun schon über 80 Jahre alt und erzählt ihrer Enkelin Laura von einem Abendteuer, welches sie zusammen mit ihrer besten Freundin Karin in jungen Erwachsenenjahren ...

Zum Inhalt:
Holda, auch Frau Holle genannt, ist nun schon über 80 Jahre alt und erzählt ihrer Enkelin Laura von einem Abendteuer, welches sie zusammen mit ihrer besten Freundin Karin in jungen Erwachsenenjahren erlebt hat. Die beiden waren, genau wie Laura heute, Büroangestellte im Innenministerium in Bonn, zu einer Zeit in der sich sogenannte „Romeos“ als Spione einschleusten.

Die Geschichte wird immer wieder durch Sprünge zurück in die Gegenwart unterbrochen. Dabei betont Frau Holle oft die Unterschiede von damals zu heute. Ich fand diese kleinen Einschübe sehr charmant und witzig. Ich konnte mir dabei fast bildlich vorstellen, wie Holda als liebenswürdige Omi neben ihrer Enkelin im Schaukelstuhl sitzt und ihr ihr Abendteuer erzählt.

Der Schreibstil ist klar und einfach gehalten. Er wirkt sehr authentisch, wenn man bedenkt das diese Geschichte von einer Großmutter an ihre Enkelin erzählt wird, die Geschichte aber in den 50er Jahren spielt.

Dieses war mein erstes Buch der Autorin. Ich hatte es innerhalb von drei Tagen durch, da es sehr einfach zu lesen ist und nicht langweilig wird.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Seht her

Seht, was ich getan habe
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„Wer hat Vater getötet?“ – Das ist die zentrale Frage in diesem Buch. Lizzy findet ihren Vater am helllichten Tag mit einer Axt ermordet im Wohnzimmer. Kurze Zeit später wird auch die Stiefmutter tot aufgefunden. ...

„Wer hat Vater getötet?“ – Das ist die zentrale Frage in diesem Buch. Lizzy findet ihren Vater am helllichten Tag mit einer Axt ermordet im Wohnzimmer. Kurze Zeit später wird auch die Stiefmutter tot aufgefunden. Weder Lizzy noch Bridget, das Hausmädchen haben etwas Verdächtiges bemerkt. Lizzys Schwester Emma kommt zurück nach Hause um ihrer Schwester beizustehen. Schnell wird klar, dass so einiges im Argen lag im Leben der Familie. Jedes Mitglied scheint so einige Macken zu haben, manche mehr, manche weniger schlimm aber alle zusammen führen zu einem vergifteten Zusammenleben.

Dazu kommt noch Onkel John, der der Familie einen Besuch abstattet, jedoch einen blinden Passagier dabei hat, nämlich Benjamin, der ihm helfen soll, die offene Rechnung mit Lizzys Vater zu begleichen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lizzy, Emma, Bridget und Benjamin beschrieben. Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass ein und dasselbe Geschehen aus jeder Sicht beschrieben wird, was zu mehr Tiefe und Verständnis führt. Das gilt nicht nur für das Geschehen an sich, sondern auch für das Verständnis der Personen, denn man erfährt schnell, dass so manches verdreht zu sein scheint.

Die Frage wer nun der Täter war, schwingt permanent mit und eigentlich hätte es jeder sein können. Genügend Gründe hätte jeder allemal dafür.

Was nicht unterschätzt werden darf ist die Ruhe, mit der das Geschehen erzählt wird. Wer einen Thriller oder Nervenkitzel erwartet wird hier enttäuscht werden. Alles wird sehr nüchtern und ruhig erzählt, die düstere Stimmung passt aber hervorragend zur Ausgangslage und den Protagonisten.

Mit hat die Geschichte und der Erzählstil gut gefallen, trotz des ruhigen Settings konnte ich in Spannung versetzt werden und die Frage nach dem Täter beschäftigt einen bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Von Rebellentum und dem Wunsch nach Aufmerksamkeit

The Girls
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The Girls erzählt die Geschichte von Evie, einmal im Hier-und-Jetzt als Erwachsene und einmal als junges Mädchen. Damals war sie ein unscheinbares und unsicheres Mädchen, dass um jeden Preis wahrgenommen ...

The Girls erzählt die Geschichte von Evie, einmal im Hier-und-Jetzt als Erwachsene und einmal als junges Mädchen. Damals war sie ein unscheinbares und unsicheres Mädchen, dass um jeden Preis wahrgenommen werden wollte. Empfänglich für jede Art von Aufmerksamkeit freundet sie sich mit Suzanne an, die sie mit auf eine Ranch nimmt. Die Ranch ist ein Kosmos für sich, dort gelten andere Regeln aufgestellt von Russel, der alle Bewohner der Ranch in seinen Bann zieht und die ihm gefügig sind. Und zu so einer Bewohnerin wird schließlich auch Evie, damit sie es endlich schafft dazu zu gehören.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und einfach gehalten, was dazu beiträgt, dass die Seiten schnell dahinfliegen. Ich fand die Geschichte durchwegs unterhaltsam und nie langweilig.

Evie und die Mädchen sind darauf aus Tabus zu brechen und Grenzen zu überschreiten. Regeln gibt es keine, denn sie wollen anders und alternativ sein. Der Blick aus der Sicht der erwachsenen Evie zeigt, wie sie ihre Vergangenheit geprägt hat und was sie heute von junger Ungezwungenheit und Ausgelassenheit hält.

Für mich war es ein Buch, das mich gut unterhalten hat und mir noch lange im Kopf bleiben wird.