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Veröffentlicht am 10.05.2024

Atmosphärischer Sommerroman

Das Licht in den Birken
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Thea ist Mitte fünfzig. Mit Ende zwanzig ist sie von einen Tag auf den anderen aus Deutschland weg. In Portugal an der Algarve wurde sie sesshaft. 25 Jahre bleibt die dort, hütet eine Ziegenherde. Doch ...

Thea ist Mitte fünfzig. Mit Ende zwanzig ist sie von einen Tag auf den anderen aus Deutschland weg. In Portugal an der Algarve wurde sie sesshaft. 25 Jahre bleibt die dort, hütet eine Ziegenherde. Doch dann spürt sie starkes Heimweh und Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Schließlich macht sie sich auf den Weg, fährt 3000 km mit zwei Ziegen in ihrem Transporter zurück nach Deutschland.
Benno ist im gleichen Alter wie Thea und lebt in der Lüneburger Heide auf seinem Hof. Dort auf dem „Lebenshof“ nimmt er kranke und alte Tiere auf. Das Geld ist jedoch knapp, die Schulden hoch, daher will Benno zwei Wohnungen im alten Kesselhaus vermieten, die er ausgebaut hat. In eine davon zieht Thea ein.
Die dritte im Bunde ist Juli, eine junge Frau, die auf dem Weg nach Amsterdam ist - zu Fuß auf Wanderschaft. Ihre Reise wird allerdings abrupt unterbrochen, als sie im Wald stolpert und stürzt. Benno findet die Verletzte und nimmt sie mit auf seinen Hof.

„Aber im Leben bekam man nie, was man wollte. Sondern das, was man brauchte.“
S. 103

Wie die beiden Frauen das Leben des Einzelgängers Bruno aufmischen, wie sie versuchen, ihn aus seiner Notlage zu befreien und ihm wieder Hoffnung geben, wie sie aber alle drei auch aneinander geraten, das erzählt Romy Fölck in ihrem neuen Roman „Das Licht in den Birken“.

Es gibt Bücher, die sind eine Wohltat und ein Genuss. Schon der Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ war für mich solch ein Buch. Und mir war daher klar, dass ich den neuen Roman der Autorin unbedingt lesen möchte. Ich wurde nicht enttäuscht. Auch diesmal lässt uns Romy Fölck in eine wunderschöne, herzerwärmende Geschichte eintauchen, die aber keinesfalls kitschig ist.
Das Cover könnte nicht passender sein. Die Naturbeschreibungen tragen dazu bei, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein. Der Nebel, der morgens über das Moor zieht; die Heide in all ihren Farben. Diese Atmosphäre ist perfekt eingefangen, alles absolut stimmig. „Das Licht in den Birken“ ist ein gelungener Roman, den ich sehr, sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Großartige Fortsetzung

Windstärke 17
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Bevor ich die Leseprobe geöffnet hatte, wusste ich noch nicht, dass dieses Buch eine Fortsetzung von „22 Bahnen“ ist. Nach den ersten Sätzen allerdings war es klar, und allein das hat mich schon sehr begeistert.

Die ...

Bevor ich die Leseprobe geöffnet hatte, wusste ich noch nicht, dass dieses Buch eine Fortsetzung von „22 Bahnen“ ist. Nach den ersten Sätzen allerdings war es klar, und allein das hat mich schon sehr begeistert.

Die Geschichte geht also weiter. Nach Tilda steht nun deren jüngere, inzwischen erwachsene Schwester Ida im Mittelpunkt.
Nach dem Tod ihrer alkoholkranken Mutter macht sie sich mit lediglich einem alten Hartschalenkoffer, ihrem MacBook und Kleidung auf den Weg, raus aus der Mietwohnung, die aufgelöst werden soll - aber wohin? Das weiß Ida selbst noch nicht so genau. Von Tilda hat sie ein Bahnticket nach Hamburg bekommen. Dort wohnen nämlich die Schwester und ihr Mann Victor mit ihren beiden Kindern. Aber will Ida wirklich dorthin oder soll sie einfach weiterfahren?
Sie landet schließlich auf Rügen und lernt dort Kurt kennen, in dessen Kneipe sie einen Job bekommt. Zudem wird sie von ihm und seiner Frau Marianne in deren Haus herzlich aufgenommen und ganz liebevoll umsorgt. Und dann ist da auch noch Leif, ein leidenschaftlicher Surfer und erfolgreicher DJ, der Ida ebenfalls wieder Halt im Leben geben kann.

„Windstärke 17“ hat mich ab der ersten Seite gepackt. Der Schreibstil ist wieder sehr ruhig und angenehm, und trotzdem steckt so viel Kraft in den Sätzen. Die Wucht der Ostsee spiegelt sich in der Geschichte wieder. Ein Buch, das Wut und Trauer empfinden lässt und gleichzeitig aber auch so positiv stimmt und Lust aufs Leben macht.

Was für eine großartige Lektüre! „22 Bahnen“ war für mich im vergangenen Jahr ja schon ein Highlight, aber nun hat Caroline Wahl das noch getoppt, wie ich finde. Gerne mehr davon!

Und ich möchte noch anmerken, dass man zwar beide Romane unabhängig voneinander lesen kann, ich aber unbedingt empfehle, „22 Bahnen“ zuerst zu lesen, bevor man sich „Windstärke 17“ widmet.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Sensationeller Krimi

Marconi und der tote Krabbenfischer
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Von Daniele Palu gibt es einen neuen Krimi, allerdings mit anderem Kommissar und anderem Verlag. Was jedoch gleich geblieben ist, das ist der großartige Schreibstil des Autors. Ich würde sogar sagen, er ...

Von Daniele Palu gibt es einen neuen Krimi, allerdings mit anderem Kommissar und anderem Verlag. Was jedoch gleich geblieben ist, das ist der großartige Schreibstil des Autors. Ich würde sogar sagen, er wurde noch besser.

Womit haben wir es diesmal zu tun?
Commissario Massimo Marconi lässt sich von München nach St. Peter-Ording versetzen. Dies geschieht nicht ganz freiwillig. Aber er muss sich um die beiden Kinder seines verstorbenen Bruders kümmern. Der Umzug an die Nordsee hat zur Folge, dass er dort nicht mehr bei der Kripo arbeitet sondern Dienststellenleiter der ortsansässigen Polizeiwache ist.

Während ihn privat also Nichte Klara und Neffe Stefano fordern, ist Marconi auch beruflich eingespannt. Ein Krabbenfischer wurde ermordetet, offensichtlich mit einer Harpune getötet. Wer steckt dahinter? Hängt der Mord mit Umweltaktivisten zusammen oder muss man im privaten Umfeld nachforschen? Marconi fällt es schwer, die Arbeit der Flensburger Kripo zu überlassen, und so ermittelt er eben selbst ein wenig… oder auch mehr.

„Marconi und der tote Krabbenfischer“ ist ein St. Peter-Ording-Krimi und der 1. Fall für Massimo Marconi. Der Commissario mit italienischen Wurzeln liebt perfekt zubereiteten Espresso und gutes Essen.
Im Anhang der Lektüre finden wir daher auch einige Rezepte aus der Geschichte.
Mich konnte dies alles wieder total überzeugen. Ich bin richtig begeistert! Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt, zum Schluss hin wurde es so spannend, dass ich mich regelrecht beherrschen musste, nichts zu überspringen beim Lesen. Ich fühlte mich regelrecht gehetzt, was jetzt allerdings nicht negativ klingen soll.

Auf jeden Fall freue ich mich bereits jetzt auf den 2. Fall der Reihe. Wenn ich richtig informiert bin, erscheint er nächstes Jahr.
Und wer sich das alles lieber vorlesen lassen möchte, dem kann ich auch das Hörbuch empfehlen. Es ist im Argon Verlag erschienen und wird großartig vorgetragen von Joachim Schönfeld. Ich bin zweigleisig gefahren und habe abwechselnd gelesen und gehört. Beides habe ich sehr genossen.
Von mir gibt’s daher eine ganz, ganz große Empfehlung für die Lektüre.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Erinnerungen

Mühlensommer
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„Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.“

Martina Bogdahn stammt von einem Einödhof in Mittelfranken, genauer gesagt von der Mäusleinsmühle bei Pleinfeld. Dort wird ...

„Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.“

Martina Bogdahn stammt von einem Einödhof in Mittelfranken, genauer gesagt von der Mäusleinsmühle bei Pleinfeld. Dort wird seit einigen Jahren wieder ganz traditionell Brot gebacken. Klingt romantisch und idyllisch, möchte man meinen. Ist es bestimmt auch. Aber als Kind hat Martina das nicht immer so empfunden. Damals gab es noch Landwirtschaft mit Tieren am Hof. Und die wollten versorgt werden. Sommer wie Winter. Das hieß, Urlaube waren für die Familie nicht drin. Wer sollte sich sonst um den Hof kümmern? Auch direkte Nachbarn gab es keine, sodass man meist nur mit seinen Geschwistern spielen konnte.
Für Martina stand als Kind fest, wenn sie erwachsen ist, will sie in der Stadt leben „in einer Straße, in der es keinen einzigen Baum gibt“.
Heute wohnt die Autorin in München und arbeitet als Fotografin. Aber die Mäusleinsmühle und ihre Familie besucht sie, so oft es geht. Jetzt hat sie, wie schon erwähnt, ein Buch geschrieben.

Die Protagonistin heißt Maria, ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und ziemlich gestresst.
In der Lektüre begleiten wir sie ein Jahr lang als Kind, und gleichzeitig erleben wir ein Wochenende mit der erwachsene Maria. Sie musste spontan am Hof anreisen, da ihr Vater einen Unfall hatte und nun Hilfe gebraucht wurde.
Zwischen diesen beiden Erzählsträngen springen wir immer wieder hin und her, bekommen heitere Anekdoten mit, aber auch vieles, was nachdenklich stimmt, werden wir erfahren.

Martina Bogdahn hat einen großartigen Roman mit autobiografischen Zügen geschrieben über eine Jugend auf dem Land und eine Flucht in die Stadt.
Ich war ab der ersten Seite in der Geschichte drin und wurde richtig mitgerissen. Und ich bin sehr, sehr begeistert und kann nur sagen, lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Roman über die Filmwelt

Tahara
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„Tahara“ von Emanuel Bergmann - was für ein starkes Buch!
Eine „amour fou“ zwischen dem Filmkritiker Marcel Klein und der attraktiven, geheimnisvollen Héloïse. Beide begegnen sich in Cannes während des ...

„Tahara“ von Emanuel Bergmann - was für ein starkes Buch!
Eine „amour fou“ zwischen dem Filmkritiker Marcel Klein und der attraktiven, geheimnisvollen Héloïse. Beide begegnen sich in Cannes während des Filmfestivals zum ersten Mal, lernen sich näher kennen, begehren und streiten sich leidenschaftlich.

Für mich war es das erste Buch des Autors.
Anfangs empfand ich eine Distanz zu der Geschichte, zu Marcel und zu Héloïse. Aber diese Distanz war schnell überwunden, und dann hatte mich die Story gepackt und begeistert. Und ich habe mit den beiden Hauptpersonen gelacht und gelitten. Habe die Sonne und die Wärme des Südens gespürt, war gefühlt selbst vor Ort in Südfrankreich an der Côte d’Azur.
Ein wunderbarer Roman über die (verrückte) Filmwelt und über die Liebe und das Leben. Großartig geschrieben. Sehr stark!

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