Cover-Bild Am Ende der Polarnacht
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 350
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783458642947
Heidi Sævareid

Am Ende der Polarnacht

Roman
Karoline Hippe (Übersetzer)

Spitzbergen, 1957: Der junge Chirurg Finn und seine Frau Eivor ziehen mit ihren beiden kleinen Töchtern nach Spitzbergen, der nördlichsten Siedlung Europas. In der polardunklen Tundra fallen die Temperaturen unter minus 30 Grad, im Winter kann niemand die Insel verlassen. In der unberührten Natur sind es einzig die Kohleminen, in denen die Arbeit nie stillsteht. Als Werksarzt flickt Finn die bei der gefährlichen Arbeit verletzten Bergarbeiter zusammen, stellt aber bald fest, dass nicht nur ihre Körper kaputtgehen, sondern auch die Psyche.
Auch Eivor belastet die neue Situation schwer, sie hat Schwierigkeiten, ihren Platz in der Inselgemeinschaft zu finden. Nur über die Huskyhündin Jossa kann sie einen Zugang zu ihrer neuen Umwelt finden – doch die stille Verzweiflung am Ende der Welt wendet sich langsam, aber stetig auch gegen den eigenen Ehemann, während der Permafrost unter der Erde an den Fundamenten der Gemeinschaft rüttelt.
Am Ende der Polarnacht ist ein Roman über das Überleben am Rande der Welt, Isolation, die Kraft der Natur – und eine Ehe in der Krise.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Bedrohung von innen und außen

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Das Ehepaar Eivor und Finn verschlägt es 1957 mit seinen beiden kleinen Töchtern von Oslo nach Longyearbyen auf Spitzbergen, wo Finn die Arztpraxis übernimmt. Hier am Polarkreis, im nördlichsten Ort der ...

Das Ehepaar Eivor und Finn verschlägt es 1957 mit seinen beiden kleinen Töchtern von Oslo nach Longyearbyen auf Spitzbergen, wo Finn die Arztpraxis übernimmt. Hier am Polarkreis, im nördlichsten Ort der Welt, erfüllt sich damit ein lang gehegter Traum für Finn, seine Aufgabe erfüllt ihn, zu Hause ist er ein liebevoller Vater und Ehemann. Doch die junge Eivor kann sich nur schwer einleben und bleibt lieber für sich, die Tage liegen lang und untätig vor ihr, durchbrochen nur durch lange Spaziergänge mit Huskyhündin Jossa, die ihr Schutz in der Wildnis bieten soll und bald zur treuen Gefährtin wird. Denn im Winter ist Spitzbergen über Monate abgeschnitten vom Festland und sich selbst überlassen, der Fjord ist zugefroren und nicht passierbar, die Uhren Ticken langsamer. Diese fast greifbare Isolation sowie die anhaltende Dunkelheit bilden einen Ausnahmezustand, der an die Substanz geht, die Seele wird brüchiger, die Nerven liegen blank, der Bewegungsradius schrumpft. Heiberg, ein Bekannter des Paares, beginnt sich zunehmend merkwürdig zu verhalten, immer irrationalere Gedanken zu spinnen, Ängste bezüglich der politischen Lage zwischen Russland und Norwegen auf Spitzbergen brechen sich Bahn. Obwohl Finn sich die größte Mühe gibt, seinem Freund und Patienten zu helfen, spürt Eivor früh eine subtile Gefahr von diesem Menschen ausgehen und mit wachsender Psychose Heibergs wird es auch zwischen den Eheleuten immer schwieriger, die Fronten verhärten, Loyalitäten verschieben sich.

Ein starkes Debüt hat Heidi Sævareid hier vorgelegt, mit einer Sogwirkung, die sich kaum erklären lässt, passiert doch im Grunde die meiste Zeit kaum etwas. Doch eine leichte Bedrohung liegt von Anfang an in der Luft, die sich nicht greifen, nicht orten lässt, die von überall kommen kann in einer Natur von solcher Gewalt und Unberechenbarkeit wie dieser. Eivors Einsamkeit, ihr Ringen mit der Rolle als Mutter und angepasste Ehefrau, die angespannte Atmosphäre ist mit den Händen greifbar. Große Leseempfehlung! Aus dem Norwegischen von Karoline Hippe.

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