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Veröffentlicht am 27.04.2024

Eine Trickbetrügerin unterwegs im Auftrag eines Unbekannten – spannend.

Wer zuerst lügt
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Das Cover zeigt hälftig ein gespiegeltes Frauenprofil, eine Andeutung verschiedener Identitäten der Hauptfigur Lucca/ Evie - passend zum Thema des Thrillers. Aus der Ich-Perspektive erzählt, geht es um ...

Das Cover zeigt hälftig ein gespiegeltes Frauenprofil, eine Andeutung verschiedener Identitäten der Hauptfigur Lucca/ Evie - passend zum Thema des Thrillers. Aus der Ich-Perspektive erzählt, geht es um das Leben und die kreativen Trickbetrügereien von Lucca Marino. Schritt für Schritt enthüllt sie ihre Geschichte um knifflige Aufträge durch Einblicke in Gegenwart und Vergangenheit in einem wendungsreichen Katz- und Maus-Spiel um Lügen und Misstrauen, Diebstählen und Erpressungen. Ihr Charakter wird sehr detailliert beschrieben bei ihren illegalen, wendungsreichen Machenschaften, auch mit Moral und Herz. Durch die Einbeziehung eines nerdigen IT-/Hacker-Experten mit viel technischem Know-How und Hintergrundwissen werden die erfolgreichen Aktivitäten von Evie mit High-School-Abschluss realistischer. Die Auflösung ist sehr gut gelungen und nicht leicht zu durchschauen durch viele unerwartete Wendungen.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Ein spannender Auftakt einer neuen Krimireihe am Gardasee.

Was der See birgt
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Der Gardasee und seine Umgebung werden vorgestellt als Schauplatz eines überregional tätigen Geheimbundes, touristisch auch interessant. Mit der jungen Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung ...

Der Gardasee und seine Umgebung werden vorgestellt als Schauplatz eines überregional tätigen Geheimbundes, touristisch auch interessant. Mit der jungen Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung Messaggero di Riva, sowie mit ihrem Vater, dem legendären Investigativ-Journalisten Arnaldo, der vor einem Jahr spurlos verschwand und ihrem schrulligen, vergesslichen Onkel Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi, italienischer Alt-Adel, wird ein ungeklärtes Familiendrama aufgearbeitet. Die Rollen der Chefredakteurin Elvira Sondrini und von Giorgio Foscolo, dem Staatsanwalt aus Trient, sind ebenso gewichtig im Ermittlungsprozess. Italienisches kulturelles Flair kommt auf durch den Schriftsteller Gabriele D’Annunzio, seine ehemalige Residenz, dem prunkvollen Anwesen, das heute ein Museum ist, in dem geheimnisvolle Feste ausgerichtet werden, bei denen es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Der Sänger Vasco Rossi findet in Gianna einen treuen Fan. Innerhalb von drei langen, turbulenten Tagen erfolgt nachvollziehbare Aufklärung über den Goldenen Fisch, die Jünger D’Annunzios und die Rilke-Villa. Interessante Informationen über die Freimaurer und geheimnisvolle Bruderschaften, verpackt in spannendem Schreibstil mit charaktervollen Figuren.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Viele Weisheiten sprachlich bildlich vorgestellt.

25 letzte Sommer
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Das Cover ist ein Landschaftsbild in Wasserfarbentechnik, sommerlich leicht in Blau- und Grüntönen großer Bandbreite – vielleicht ein ansprechenden Exemplar aus Karls Pinsel. Zwei sehr gegensätzliche Charaktere ...

Das Cover ist ein Landschaftsbild in Wasserfarbentechnik, sommerlich leicht in Blau- und Grüntönen großer Bandbreite – vielleicht ein ansprechenden Exemplar aus Karls Pinsel. Zwei sehr gegensätzliche Charaktere in ihrer besonderen Lebensphase, beide wohl im fortgeschrittenen Alter. Während Karl, der Kartoffelbauer, weiß zu genießen und in sich ruht, überdenkt der Ich-Erzähler sein eigenes hektisches Leben mit Terminen und Punkten auf der ToDo-Liste. Diese sich entwickelnde Männer-Freundschaft präsentiert vor allem Lebensweisheiten durch den regen Austausch von Schlüsselerlebnissen, aber auch leckeren Dessert-Rezepten. Sie philosophieren über das Leben und darüber, was wirklich wichtig ist, dass das Sammeln von Glücksmomenten keinesfalls materieller Natur sein muss. Angeregt zum Nachdenken wird man bei der Frage nach Glück und Zufriedenheit im eigenen Leben. Über den Ich-Erzähler könnte sich jeder leicht von der Geschichte angesprochen fühlen oder sich da und dort auch selbst wiedererkennen. Das Buch bringt einige Impulse für die Gestaltung des eigenen Alltags mit, auch wenn der Fokus auf eine männliche und mittelalte Sichtweise auf das Leben eingestellt ist. Die beiden Hauptpersonen sind auf Anhieb sehr sympathisch. Der Sprachstil ist sehr bildhaft, teils poetisch und wohltuend geruhsam. Auch die Naturbeschreibungen gefallen.
Die Essenz des Lebens und die Bestandsaufnahme zweier Erwachsener – ein tiefgründiges Thema.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Gefährliche Spurensuche in Georgien

Vor einem großen Walde
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Der Bürgerkrieg in Georgien lässt 2010 den Vater Irakli mit seinen zwei Söhnen Saba und Sandro Sulidze-Donauri aus Sololaki, Tbilissi fliehen ohne die Mutter Eka aus Geldmangel. Nach vielen Jahren zunächst ...

Der Bürgerkrieg in Georgien lässt 2010 den Vater Irakli mit seinen zwei Söhnen Saba und Sandro Sulidze-Donauri aus Sololaki, Tbilissi fliehen ohne die Mutter Eka aus Geldmangel. Nach vielen Jahren zunächst als Flüchtlinge in London groß geworden geht zunächst Irakli auf Spurensuche nach Eka in Sololaki, gefolgt von seinem älteren Sohn Sandro nach dessen dubiosen, beängstigenden Benachrichtigungen. Schließlich sieht sich auch Saba gezwungen, die rätselhaften Spuren der zwei Vermissten zu verfolgen. Und damit beginnt eine waghalsige, sogar lebensgefährliche Geschichte in Georgien, verflochten mit Märchenfragmenten von Hänsel und Gretel, bereichert durch Kindheitserinnerungen mit unterbewussten Stimmen bereits verstorbener Familienmitglieder. Kreativ bereichert wird die schwierige Suche nach Vater und Bruder auch durch Sandros Graffitis und versteckten Notizen, auch durch Iraklis Kaleidoskupi-Manuskript-Seiten über Waliko. Die Lebensverhältnisse und die deprimierende Atmosphäre auch besonders im besetzten Südossetien schockieren, wogegen die beschriebene Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit diese harsche Wirklichkeit wohltuend abmildert. Spannung und Tiefe erhält der Roman durch diese Familienbande und der Verfolgung von Iraklis Spur bis zum Ende vor einem großem Walde. Sabas halbherziges Leben in London mitsamt der Loslösung von der georgischen Vergangenheit mit ihren Helden wird abgelöst von einem befreienden, verantwortungsvollen Neuanfang in Tbilissi. Einige historische Fakten runden das Geschichtsbild dieses kleinen Landes ab. Kraftvoller Lesestoff.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Libido, Demenz und Homosexualität – tragisch.

Bonjour Agneta
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Das Cover zeigt partiell eine junge Frau, sommerlich gekleidet und auf einer Schaukel schwingend – vielleicht nicht 100 % optimal ausgesucht für den Buchinhalt, denn die Hauptperson Agneta Strömberg ist ...

Das Cover zeigt partiell eine junge Frau, sommerlich gekleidet und auf einer Schaukel schwingend – vielleicht nicht 100 % optimal ausgesucht für den Buchinhalt, denn die Hauptperson Agneta Strömberg ist bereits 49 Jahre alt, sowohl Im beruflichen als auch im privaten Umfeld äußerst unzufrieden. Wegen dieser Leere in ihrem Leben öffnet sie sich einem unerwarteten Abenteuer, in dem sie schließlich zu sich selbst im Äußeren und Inneren findet. Thematisiert werden schwierige Themen wie Libido, Demenz und Homosexualität. Die Szenarien spielen in Sollentuna, Schweden und in Saint Carelle, Avignon und Nîmes in der Provence. Frankreich. Der Charme und die Liebenswürdigkeit der Franzosen sowie ihr Savoir vivre, die Kunst, das Leben zu genießen, kommt voll zum Tragen. Die Beschreibung des Dorflebens und des Klosters in Saint Carelle als künstlerische Wohnstätte des dementen, homosexuellen, alten Schweden Einar ist gelungen. Historische Fakten wie z.B. das klassische Straßenradrennen für Profis und Amateure Paris–Brest–Paris oder Stiere zur Volksbelustigung auf dem Marktplatz in diesem Teil von Südfrankreich gefallen ebenso wie die künstlerische Einflechtung des Malers Jacob Jordaens und seinem Akt (dem Gemälde König Kandaules von Lydien zeigt seine Frau Gyges) , um die Verwandlung und das neue Lebensgefühl von Agneta als Lavendelfrau zu verdeutlichen. Interessant als dazu kontrastierende Lebenseinstellung ist auch das Gesetz von Jante, Moses Zehn Geboten nachgebildet, das als Verhaltenskodex sozialer Spielregeln im skandinavischen Kulturraum verstanden wird. Agnetas Finden des Seelenverwandten in Einar stellt das tiefgehende Thema des Romans dar, dargeboten in teils humorvollem, teils tiefsinnigem Schreibstil.

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