In Iskari geht es um Asha, die durch einen dramatischen Vorfall in ihrer Kindheit zur Iskari geworden ist – eine Drachentöterin. Ihr Vater stellt sie vor ein Ultimatum, entweder bekämpft sie den gefährlichen Drachen, oder sie heiratet einen von ihr verhassten Mann. Doch plötzlich ist sie nicht mehr alleine, denn jemand stellt sich an ihre Seite.
Nachfolgend werde ich euch die zahlreichen Gründe, Iskari zu lesen, nochmals in Rezensionsform zusammentragen, denn für mich persönlich gab es nichts an dem Buch auszusetzen. Und nein, es handelt sich hier nicht um eine vorgegebene Bewertung.
Die Geschichte wurde aus der Sicht eines Erzählers geschrieben, sodass nicht nur die Ereignisse dargestellt wurden, die die Protagonistin unmittelbar wahrnahm, sondern auch das Drumherum und vor allem die teils gefährliche, teils mystische Atmosphäre. Die optische Gestaltung von Iskari gefiel mir richtig gut, nicht nur, dass die äußere Aufmachung schlicht und gleichzeitig wunderschön war, zeigte das Buch in seinem Inneren Illustrationen, die an die Kapitel angepasst waren. Es gab die jetzige Zeit und die Kapitel, die aus der alten Zeit berichteten und den Verlauf dadurch untermalten. Die Rückblicke waren zusätzlich auch an einer eigenen Schriftart zu erkennen.
In der Geschichte gab es zahlreiche Charaktere, unter anderem Draksor, Sklaven, Soldaten, die Iskari, den König, den Kommandanten und viele mehr. Dennoch hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich nicht durchblicke. Die Rolle vieler Charaktere kam erst nach und nach ans Licht, sodass zunächst nicht klar war, wem ich trauen kann und wer sich als Feind herauskristallisiert. Insbesondere Asha durchlebte eine immense Entwicklung und fand im Verlauf zu sich selbst. Die Protagonistin war eine starke Frau, die jedoch durch bestimmte Einflüsse und Personen in ihrem nahen Umfeld unterdrückt wurde, was zu Beginn gar nicht so klar war. Doch im Verlauf merkte ich, dass sie ein lückenhaftes Bild von sich und ihrem Charakter besaß, was sich nach und nach mit neuem, erkenntnisreichen Inhalt füllte. Auch die anderen Personen fand ich gelungen dargestellt, selbst Jarek in seiner Grausamkeit und den König in seiner Intriganz. Torwin war mir natürlich sehr sympathisch, ebenfalls Dax, der mich überraschen konnte.
Unterwegs traf Asha auf den einen oder anderen coolen Begleiter, die sie auf ihrer Reise unterstützten. Wer das so ist solltet ihr natürlich selbst herausfinden. Es kamen Drachen vor, die auch noch ziemlich gelungen dargestellt wurden und eine tragende Rolle für die Geschichte spielten. Ich persönlich habe bisher nicht viele Bücher gelesen, in denen die Tiere vorkamen und hatte auch angenommen, dass sie mich nicht reizen, gar umhauen. Falsch gedacht. Ich hoffe wirklich sehr, dass mich demnächst auch andere Bücher mit Drachen begeistern können.
Die Geschichte hielt zahlreiche Plot-Twists bereit, die mich völlig weggefegt haben. Eine Geschichte voller Schockmomente, Lügen und Intrigen. Eine Geschichte deren Fäden gekonnt zusammengeführt wurden, sodass erst am Ende deutlich wurde, wie bestimmte Charakterkonstellationen zustande kamen und welchen Einfluss einzelne Kreaturen hatten. Es gab selten Bücher, in denen ich immer mal wieder zurück blätterte, weil mir durch die Entwicklung der Geschichte alles wie Schuppen von den Augen fiel und ich manches erneut nachlesen musste, um es begreifen, um es in seiner Ganzheit erfassen zu können. Genau so ein Buch war Iskari. Interessant fand ich auch die Integration der alten Geschichten und deren Auswirkungen.
Die Welt wurde detailreich und gelungen beschrieben, sie baute sich nach und nach in seiner ganzen Vielfalt auf, die ich zunächst gar nicht erwartet hätte. Über Königreiche, Zeltlager, Tempel und unterirdische Gangsysteme gab es zahlreiche spannende Settings, die ich besuchen durfte. Gerne hätte ich noch mehr über das Buschland und seine Bewohner erfahren. Schon jetzt bin ich wahnsinnig gespannt, inwiefern die Welt im zweiten Band erweitert wird.
Durch den angenehmen Schreibstil wurden Emotionen hervorragend projiziert. Es war eine regelrechte Gefühlsachterbahn – Trauer, Wut, Hoffnung, Liebe, Schmerz und Enttäuschung, es war wirklich alles dabei. Nicht selten blieb mir der Atem weg, häufig geriet ich ins Staunen und ab und zu verdrückte ich sogar ein Tränchen.
Iskari konnte mich durch den interessanten Weltenbau, der sich nach und nach entfaltete, durch eine starke Protagonistin, coole Begleiter und tolle integrierte kleinere Geschichten total beeindrucken. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, wie es mit Asha und Co. weitergeht. Für mich ein Buch der Kategorie Liebling.