Handlung kommt nicht voran
Forever 21Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran ...
Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran kennen, doch bereits der nächste Körperwechsel wird die beiden wieder voneinander trennen – für immer?
Zeitreisegeschichten finde ich immer unglaublich spannend. Allerdings macht Ava keine klassische Zeitreise, denn sie springt jeweils in andere Menschen, in deren bisheriges Leben. Dabei landet sie in sehr unterschiedlichen Epochen, die alle interessant geschildert sind. Wie Ava sich jeweils in dem neuen Körper zurechtfinden muss, versucht, sich der entsprechenden Zeit anzupassen und herauszufinden, in wessen Körper sie eigentlich steckt, ist jedes Mal aufs neue spannend.
Doch obwohl mir diese einzelnen Sequenzen gut gefallen haben und Avas Erlebnisse interessant zu verfolgen sind, konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Denn in der Handlung geht es irgendwie kaum voran.
Im Grunde erlebt Ava mehrfach die gleiche Situation: Sie wacht in einem neuen Körper auf, muss ihre Aufgabe erledigen, dann erfolgt der nächste Sprung.
Über ihre eigene Geschichte erfährt man so gut wie nichts. Es gibt kleine Andeutungen, dass in ihrer Vergangenheit etwas passiert ist, dass zu diesen Sprüngen geführt haben könnte, doch Antworten gibt es keine.
Erst im letzten Sprung gibt es eine Wendung, die auch eine Veränderung von Avas Schicksal zur Folge haben könnte, doch dann ist das Buch auch schon vorbei.
Am Ende des Buches bin ich nun etwas ratlos. Über Ava weiß ich kaum etwas. Kyrans Geschichte bleibt auch etwas rätselhaft. Und Avas Missionen waren mir irgendwie immer etwas zu leicht beendet. Da wäre mehr Dramatik und Gefühl möglich gewesen. Nun heißt es wohl warten auf Band 2, in der Hoffnung, dass es dann Antworten gibt...
Erzählt wird die Geschichte in zwei personalen Sichtweisen - von Ava, die den Hauptteil ausmacht, und Kyran, dessen Geschichte zum Ende hin etwas umfangreicher wird. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.
Sprung, Aufgabe erledigen, Sprung. Im Grunde wiederholt sich die Handlung, ohne dass Avas eigene Geschichte wirklich vorankommt oder der Leser viel über sie erfährt. Dadurch kommt auch nicht so recht Spannung auf. Es ist eher, als würde man vier kleine Kurzgeschichten lesen, wobei Avas Aufgabe teilweise sehr schnell und leicht erledigt ist. Die Reisen in die unterschiedlichen Epochen sind aber durchaus interessant.