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Veröffentlicht am 03.06.2024

Ein überraschend fesselndes Buch

Der König und der Uhrmacher
5

"Der König und der Uhrmacher" handelt von dem isländischen Uhrmacher Jón, der Ende des 18. Jahrhunderts im Palast in Kopenhagen eine alte, astronomische Uhr repariert. Dabei trifft er auf den König, Christian ...

"Der König und der Uhrmacher" handelt von dem isländischen Uhrmacher Jón, der Ende des 18. Jahrhunderts im Palast in Kopenhagen eine alte, astronomische Uhr repariert. Dabei trifft er auf den König, Christian den VII. und zwischen den beiden entsteht ein Gespräch und eine Verbindung, die tiefer ist als man anfänglich annehmen würde.
Ich war dem Buch am Anfang etwas skeptisch gegenüber, da ich unsicher war ob der Inhalt des Klappentextes/ der Leseprobe ein ganzes Buch füllen könnte. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Durch den flüssigen Schreibstil des Autors taucht man direkt in das Geschehen ein. Die eingebauten Zeitsprünge reißen einen hierbei nicht aus dem Lesefluss, im Gegenteil, sie fördern die Spannung und sorgen dafür, dass man das Buch unbedingt weiterlesen möchte.
Durch die beschreibende Erzählweise, konnte ich direkt ins Island des 18. Jahrhunderts eintauchen, was mir komplett fremd ist und über welches ich daher sehr gerne gelesen habe.
Die Story habe ich als spannend und in vielen Hinsichten auch als dramatisch empfunden, was mir allgemein gut gefallen hat. Zwischendurch werden auch einige philosophische Aspekte hervorgebracht, bei denen ich mich allerdings noch nicht so recht entscheiden kann ob ich sie als gut, oder etwas over-the-top empfunden habe.
Dennoch habe ich einige Kritikpunkte, die ich gerne einbringen würde.
Ich persönlich bin bis ca. zur Hälfte des Buchs nicht wirklich warm geworden mit den Charakteren, da mir der Schreibstil relativ emotionslos erschien. Ab der Hälfte und bis zum Schluss wurde es dann besser. Doch gerade beim König gab es für mich einige Handlungen von ihm, die ich so nicht greifbar und etwas unverständlich fand und wo ich gerne tiefere Einblicke bekommen hätte.
Auch bei Jón hätte ich gerne einen tieferen Einblick in sein familiäres Leben erhalten, teilweise war ich sehr verwirrt von seinen Geschwistern und wer in welchen Handlungssträngen gemeint ist.
Wie bereits erwähnt habe ich die Story als spannend empfunden, jedoch tauchen hier und da Dopplungen auf, die ein wenig störend wirken und ggf. auch die Spannung aus der Handlung rausnehmen.
Insgesamt handelt es sich für mich hierbei um ein Buch, was zwar nicht perfekt ist, mir aber sehr viel Freude bereitet hat und bei dem ich in eine fremde, neue und spannende Welt eintauchen durfte. Und gerade das ist es, was mir am Lesen die meiste Freude bereitet. Für diejenigen, die gerne etwas über das historische Leben in Island und Dänemark lesen wollen und dabei Lust auf einige dramatische Handlungsstränge haben, würde ich das Buch empfehlen.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.04.2024

Nicht so gut wie der erste Band, dennoch sehr lesenswert

Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin
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Leider muss ich sagen, dass ich irgendwie etwas enttäuscht bin vom 2. Band und das, obwohl die Reihe im englischen ein großes Buch ist (und nicht auf zwei Teile aufgeteilt).
Ich fange mal ganz vorne an. ...

Leider muss ich sagen, dass ich irgendwie etwas enttäuscht bin vom 2. Band und das, obwohl die Reihe im englischen ein großes Buch ist (und nicht auf zwei Teile aufgeteilt).
Ich fange mal ganz vorne an. Die ersten ca 100 Seiten haben sich für mich sehr flüssig und schnell gelesen, da sie auch super interessant waren und die Geschichte aus dem 1. Band gut weitergeführt haben. Danach bis ca zur Hälfte des Buchs hatte ich Probleme. Es hat sich für mich deutlich langsamer gelesen und ich hatte das Gefühl, das Interesse an dem Buch zu verlieren (weshalb ich zwischendurch auch was anderes gelesen habe). Das kam daher, dass einige Charaktere für mich ihren roten Faden verloren hatten. Tané, Niklays und Loth haben einfach nur so dahin existiert und hatten keinen wirklichen Handlungsstrang. Nur Eads Perspektive hat die Erzählung weitergeführt, wobei ihre Geschichte für mich zwischendurch auch das Momentum verloren hat. Ab der Hälfte des Buches hatten alle Charaktere wieder einen Handlungsfaden, der mehr oder weniger interessant war und dem man folgen konnte. Wobei Tané und Niklays deutlich in den Hintergrund gerückt sind und für mich weniger interessant wurden. Dann hat sich das Buch für mich aber wieder sehr schnell gelesen und ich konnte es bis zum Ende nicht weglegen.
Dennoch möchte ich einige Probleme anmerken (ich versuche möglichst spoilerfrei zu bleiben): 1.Es wird nie erklärt, warum der Namenlose Eine wirklich böse ist. Wenn er aus der gleichen Magie entsteht wie der Orangenbaum, warum ist dieser dann nicht böse, der Namenlose Eine aber schon? 2. Was passiert mit meinem süßen Aralaq? Irgendwann wird er einfach nicht mehr erwähnt. 3. Viele Konflikte und Rätsel wurden mir persönlich zu schnell gelöst, obwohl diese laut dem Buch Jahrhunderte existierten. Wie kann etwas dann nach höchstens 2 Kapiteln gelöst worden sein? 4. Wiederum andere Diskussionen haben zu viel Zeit für mich in Anspruch genommen (besonders in der Mitte).
Obwohl dieser Teil für mich mehr Probleme hatte als der vorherige, liebe ich ihn trotzdem und würde ihn Fantasy Liebhabern ans Herz legen. (Der 1. Band hat aber trotzdem mein Herz)

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2024

Unterhaltende Geschichte mit viel Potenzial

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns
2

"One dark window" war für mich ein Buch, was ich sehr gerne gelesen habe, jedoch würde ich es nicht als perfekt beschreiben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen, es war sehr flüssig ...

"One dark window" war für mich ein Buch, was ich sehr gerne gelesen habe, jedoch würde ich es nicht als perfekt beschreiben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen, es war sehr flüssig und vor allem düster geschrieben. Ich mochte die dunklen Vibes sehr gerne und die vielen Referenzen zu unterschiedlichen Märchen.
Man wird von Anfang an in die Welt von Blunder geworfen, sodass man sich direkt im Geschehen befindet. Anfänglich musste ich mich in diese Welt etwas hineinfinden, da man mit wirklich vielen Aspekten von Magie konfrontiert wird, doch sobald man ein Verständnis für den Aufbau des magischen Systems entwickelt hat, lässt sich die Geschichte einfacher lesen und verstehen.
Hier also schon der erste Punkt: In dieser Geschichte kommen alle denkbaren Arten von Magie und ihrer Anwendung vor. Leser, die (wie ich) gerne Geschichten mit Magie lesen, kommen voll auf ihre Kosten, für die anderen könnte das potentiell nichts sein, da diese einen sehr großen Teil in der Erzählung einnimmt.
Ich war definitiv Fan der magischen Welt in diesem Buch, da ich sowas in der Art vorher noch nicht gelesen hatte und sehr beeindruckt von der Kreativität der Autorin war.
Die Charaktere fand ich gut beschrieben, jedoch muss ich zugeben, dass ich keine großartige Bindung zu ihnen aufbauen konnte und sie für mich auch nicht besonders herausstachen. Vor allem gilt dies für Ravyn, er war für mich persönlich der schwächste Charakter und ich hoffe, dass er im zweiten Teil deutlich mehr Tiefe bekommen wird.
Drei Charaktere möchte ich hier aber hervorheben, nämlich Ione, Elm und der Nachtmahr. Alle drei sind moralisch graue Charaktere, die ich super interessant fand und bei denen ich mir nie sicher war, was sie denn als nächstes tun würden, da sie unberechenbar waren. Dabei hatten alle ihre eigenen Motivationen und ihre eigene charakterliche Tiefe, weshalb sie für mich am besten funktioniert haben.
Besonders der Nachtmahr ist ein sehr spannender Charakter gewesen, auf dessen Entwicklung ich im zweiten Band bereits gespannt bin. Ich hoffe, dass man dann auch Erklärungen bekommt, warum er gewisse Sachen verschwiegen hat, die ihm bekannt waren und die Protagonistin vorangebracht hätten.
Bei Elspeth als Protagonistin bin ich etwas zwiegespalten, einerseits mochte ich sie und ihren Charakter gerne, andererseits hätte ich mir von ihr dann doch tiefere Gefühle erhofft. Sie hat bereits viel durchgemacht und erlebt (hier möchte ich nicht Spoilern), aber zu häufig lässt sie sich rumschubsen und steht nicht wirklich für sich selber ein.
Die Romanze fand ich süß und ganz schön zu lesen. Es handelt sich hier eher um einen slow-burn, wobei die Liebesgeschichte nie zu sehr in den Vordergrund gerät, sondern quasi parallel zur Story verläuft, was mir wirklich gut gefallen hat.
Warum würde ich das Buch jetzt nicht als perfekt beschreiben?
Die Autorin hat sich hier mehr auf das Storytelling und die Charaktere fokussiert, daher blieb wenig Raum für das Worldbuilding übrig. Dieses Dilemma hat sie recht clever gelöst, indem sie die Stadt Blunder in Nebel gehüllt hat. Das heißt sowohl die Charaktere, als auch wir Leser haben keine Ahnung was außerhalb Blunders los ist. Das sorgt dafür, dass das Worldbuilding recht simpel gehalten ist und man sich hier nur auf eine Stadt beschränkt. Das ist per se nichts schlechtes, lässt mich jedoch mit einem gewissen Gefühl der Unvollständigkeit zurück. Ich bin gespannt, ob dieses Rätsel im zweiten Band gelöst wird.
Zudem sind die Plottwists vorhersehbar, sodass man eher selten überrascht wird. Und auch die Story an sich (von dem magischen System abgesehen) ist recht einfach und direkt gehalten (12 Karten, die gefunden werden müssen).
Man sollte also wissen, dass es sich hierbei nicht um einen groß aufgebauten Fantasy-Epos handelt, wo an jeder Ecke Wendungen und Überraschungen zu finden sind.
Das muss dieses Buch aber auch nicht sein. Für das was es ist, nämlich eine recht einfach aufgebaute, düstere, magische Romantasy, ist es eine wirklich gute Umsetzung, mit der viele Fans des Genres wahrscheinlich sehr glücklich sein werden.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.06.2024

Eine gute Fortsetzung, die jedoch schwächer ist als seine Vorgänger

Vollendet - Die Rache
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Was soll ich sagen? Zunächst hat Neal Shusterman es wieder geschafft seiner Geschichte eine spannende Fortsetzung zu verleihen. Auch dieser Teil erzählt weiter vom Umwandeln und der Geschichte dahinter, ...

Was soll ich sagen? Zunächst hat Neal Shusterman es wieder geschafft seiner Geschichte eine spannende Fortsetzung zu verleihen. Auch dieser Teil erzählt weiter vom Umwandeln und der Geschichte dahinter, was ich sehr spannend fand.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es von den drei Büchern für mich persönlich das schwächste ist. Oft hatte ich das Gefühl, dass einige Aspekte sehr redundant sind. Außerdem war mir die Story diesmal etwas zu lang gezogen. Ungefähr nach der Hälfte des Buchs hatte ich das Gefühl, dass noch immer nichts „großes“ passiert ist um die Handlung nach vorne zu treiben. Für mich persönlich funktioniert auch die Liebesgeschichte/ das Liebesdreieck nicht gut und scheint auch nicht ganz in die Story reinzupassen, sondern eher davon abzulenken.
Trotzdem ist es eine gelungene Fortsetzung, Neal Shustermans Schreibstil ist einfach toll! Ich freue mich auf den letzten Band und bin gespannt wie es enden wird.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Wenn man über Colin toxisches Verhalten hinweg sehen kann, handelt es sich um eine lesenswerte Liebesgeschichte. Ansonsten Finger weg

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Normalerweise bin ich kein Fan von Liebesromanen, da mir der Plot meist zu vorhersehbar und die Charaktere zu nervig sind. Hier muss ich aber sagen, dass ich die Liebesgeschichte ganz gerne mochte. Gerne ...

Normalerweise bin ich kein Fan von Liebesromanen, da mir der Plot meist zu vorhersehbar und die Charaktere zu nervig sind. Hier muss ich aber sagen, dass ich die Liebesgeschichte ganz gerne mochte. Gerne hätte ich diesem Buch auch mehr Sterne gegeben, es hat für mich aber ein sehr großes Problem und das ist Colin Bridgerton. Er persönlich bekommt 0,5/5 Sterne von mir.
Die Autorin schreibt in der gesamten Geschichte, dass er sehr liebenswürdig, immer gut gelaunt und charmant sei, jedoch zeigen seine Handlungen was völlig anderes. Er ist Penelope gegenüber oft gemein, teilweise schreit er sie an und wird dabei auch mal handgreiflich (also sie wird von ihm nie geschlagen aber es kommt vor, dass er sie "fester anpackt"). Und das alles geht gar nicht. Ich weiß nicht was die Autorin sich hier bei seinem Charakter gedacht hat, denn er kommt wirklich nicht gut in diesem Buch weg und ist meiner Meinung nach sehr toxisch. Zwar hat er auch seine liebenswürdigen und charmanten Momente, diese machen jedoch seine anderen Charakterzüge nicht wett.
Dem gegenüber steht Penelope, die ich als Erzählerin sehr gerne mochte. Ich persönlich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren und mir gefiel ihre charakterliche Entwicklung von dem jungen, schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau sehr gerne.
Penelope hat diese Geschichte für mich lesenswert gemacht und eigentlich wäre sie auch viel zu gut für Colin gewesen. Ich hoffe, dass die Serie einiges an Colin ändern wird, dann würde er definitiv besser funktionieren als Loveinterest.

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