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Veröffentlicht am 31.05.2024

Wenn sich alles verändert

Imogen, Obviously
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Für Imogen ist eigentlich alles klar. Sie ist durch und durch hetero und unterstützt ihre queeren Freunde, wo sie nur kann. Aber als sie ihre beste Freundin Lili auf dem College besucht, ändert sich alles. ...

Für Imogen ist eigentlich alles klar. Sie ist durch und durch hetero und unterstützt ihre queeren Freunde, wo sie nur kann. Aber als sie ihre beste Freundin Lili auf dem College besucht, ändert sich alles. Durch eine Lüge muss sie so tun, als seien Lili und sie einmal ein Paar gewesen und auch das Bauchkribbeln, das ihr Tessa, beschäftigt sie ziemlich. Wer ist sie wirklich und vielleicht passt das Etikett, das sie sich bisher verpasst hat, doch nicht so richtig, wie bisher gedacht.

Vorwort:
"Imogen, Obviously" von Becky Albertalli ist ein Einzelband, der am 31.05.2024 bei One als Taschenbuch, sowie e-book erschien und ungefähr 432 Seiten umfasst. Es ist unabhängig von Albertallis anderen Werken lesbar. Ich habe es als Rezensionsexemplar erhalten, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Albertalli schätze ich schon seit einigen Jahren. Seit ich "Nur drei Worte" von ihr gelesen habe, liebe ich ihren Schreibstil und ihre gekonnte Art, humorvolle Momente mit vielen Emotionen, Konflikten und Tiefgang zu kombinieren. Vor allem im LGBTQIA+ Bereich zählt sie zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Als ich nun entdeckte, dass sie mit "Imogen, Obviously" ein neues Buch veröffentlicht, war ich sofort Feuer und Flamme. Vielen Dank an One, dass ich es vorab lesen durfte. Die Geschichte war ein auf und ab voller Emotionen, die mir teils sehr unter die Haut gingen und bis auf ein paar Längen und etwas fehlender Spannung konnte sie mich auch sehr begeistern.

Schon zu Beginn fühlte ich mich mit dem Buch wohl, was zum größten Teil an dem Schreibstil lag, durch den ich quasi durch die Seiten geflogen bin. Man lernte Imogen, ihre Familie und Freunde kennen und konnte sich einen ersten guten Eindruck von dem Teenager machen, dem einige Veränderungen vorstanden. Den Besuch auf dem College fand ich sehr interessant, weil ich mich sehr gut in Imogen rein versetzen und ihre Unsicherheiten, Aufregung und das Gedankenkarussell super nachempfinden konnte. Ich bin wie sie ein sehr schüchterner und zurückhaltender Mensch, der vor allem bei unbekannten Menschen sich erst zurückzieht und ich fand es wunderbar, wie gefühlvoll Albertalli ihre Gefühlswelt beschrieb. Auch die erste Begegnung mit Tessa, das Bauchkribbeln und die verwirrende Anziehung waren absolut spürbar, die durch die Lüge von Lili ja auch nicht einfacher wurde. Es gab viele lustige, nachdenkliche und interessante Momente und der Quizabend mit Lili und ihren Freunden war mein absolutes Highlight, weil das so sympathisch und lustig war.

Deshalb war ich etwas überrascht, als dieser Besuch auf einmal endete. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass das ganze Buch von diesem Wochenende handeln würde, aber das fand ich nicht schlimm, zumal es ja auch in der Sache zwischen Imogen und Tessa interessant wurde. Die Handlung stockte dann zwar ein wenig und ehrlich gesagt fehlte mir etwas die emotionale Spannung zwischen den beiden jungen Frauen, aber dennoch konnte mich die Handlung mitreißen, weil ich sehr gespannt darauf war, wie sich Imogen entscheiden würde. Gibt sie der Anziehung zwischen ihnen nach, gesteht sie Tessa die Wahrheit über sich und Lili und wie sieht ihre Zukunft aus ? Mir fehlte etwas der romantische Aspekt, weil es trotz der dramatischen Ereignisse, etwas schnell runter gehandelt wurde. Die Chemie zwischen ihnen war dennoch toll und absolut spürbar, mir persönlich hätte es etwas mehr sein können, da bis auf ein paar Chats und eben einem Twist nicht viel passierte. Ich mag diese ruhige Atmosphäre sehr gerne bei Albertalli, aber hier riss es mich nicht ganz so mit wie erhofft. Dafür fand ich das Ende sehr schön und es war klasse, wie sie Themen wie Coming-Out oder die sexuelle Orientierung verarbeitete, was sie selbst auch betraf. Zudem ging es darum, ob Imogen sich Queerness aneignet und quasi als Hetero queeren Menschen nur den Kopf verdreht oder ob es real für sie ist. Diesen Diskurs fand ich unglaublich spannend, auch wenn es sich an ein paar Stellen etwas im Kreis drehte. Mich brachte es definitiv zum Nachdenken !

Die Figuren waren klasse ausgearbeitet und sehr sympathisch. Vor allem Lilis Clique rund um Otávio, Mika, Declan und Co mochte ich auf Anhieb. Sie besaßen alle so tolle Charaktere, die teils aneinander rieben, aber gerade deswegen so authentisch wirkten und immer füreinander da waren. Ihre Hintergrundgeschichten waren spannend und ergänzten die Hauptgeschichte super. Nur mit Imogens Freundin Gretchen haderte ich öfters ein wenig, weil ich sie an manche Stellen etwas unfair fand. Ich konnte ihre Gründe verstehen, allerdings fand ich ihre Reaktionen und Aktionen schon etwas heftig.

Imogen und Tessa mochte ich sehr gerne und ich fand die Chemie zwischen ihnen schön. Beide hatten mit Unsicherheiten, Ängsten und ein wenig mit festgefahrenen Ansichten zu kämpfen. Ihre Entwicklung fand ich super und vor allem bei Imogen merkte man, sie wie selbstsicherer und mutiger wurde. Tessa und ihre Freunde beeinflussten sie positiv und es war so schön, wie sie aus sich herauskam und für sich einstand. Und auch Tessa kam mehr aus sich heraus, obwohl sie schon zu Beginn sehr selbstbewusst wirkte. Aber gerade die kleinen Unsicherheiten machten sie greifbarer und ich konnte ich Bedenken sehr gut verstehen.

Der Schreibstil war typisch Albertalli. Humorvoll, spannend, interessant, mit Tiefgang und einfach sympathisch. Er hatte zwar ein paar Längen und mir fehlte etwas die emotionale Spannung bei Tessa und Imogen, aber konnte er mich mitreißen.

Fazit:
Eine schöne Geschichte über Selbstfindung, die mich nicht nur super unterhielt, sondern auch viel zum Nachdenken brachte. Die Themen, die Albertalli hier verarbeitete waren nicht nur brandaktuell, sondern auch sehr spannend. Mir hat es sehr gut gefallen, Imogen auf ihrem Weg zu begleiten und ich konnte viele ihrer Unsicherheiten nachempfinden Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Tessa fand ich sehr schön, allerdings fehlte mir zwischen ihnen ein wenig die emotionale Spannung. Insgesamt ist es eine schöne Geschichten mit Höhen und Tiefen, die mich zum Nachdenken brachte und mich mitriss. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2024

Auf nach Drumm !

One Piece 15
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Endlich konnte die Strohhutband in einem nervenzerrenden Finale sich dann doch über Mr. 3 und die anderen Baroqueagenten behaupten und dank des Eternal Ports sollte die direkte Reise nach Alabasta auch ...

Endlich konnte die Strohhutband in einem nervenzerrenden Finale sich dann doch über Mr. 3 und die anderen Baroqueagenten behaupten und dank des Eternal Ports sollte die direkte Reise nach Alabasta auch ein Kinderspiel werden. Aber dann wird Nami krank und abseits davon, dass es ihrer Freundin sehr schlecht geht, kann auch niemand weiter navigieren. Also steuern sie die nächste Insel an, aber auch auf Drumm wird es definitiv nicht einfach für Ruffy, Zorro und Co., da ihnen nicht nur ein neuer Gegner, sondern auch riesige Schneehasen das Leben und die Suche nach einem Arzt schwer machen.

Vorwort:
"Volle Fahrt voraus" ist der fünfzehnte Band der Manga-Reihe One Piece und sollte nach Band 1-14 gelesen werden, da dieser darauf aufbaut. Es ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Es werden Spoiler vorkommen !!

Meine Meinung:
Nach dem furiosen Kampf gegen Mr. 3 und Miss Goldenweek war ich sehr gespannt, wie sich das nächste Abenteuer von Ruffy, Zorro und ihren Freunden entwickeln würde und das ließ ja auch nicht lang auf sich warten. Der fühnzehnte Band der Manga-Reihe kam anfangs etwas schleppend in Fahrt, konnte mich dann aber wieder sehr begeistern, als sie auf beschäftigte Hexen, riesige Schneehasen und einen Gegner, samt Anhang trafen, der Drumm mal wieder das Leben schwer machte.

Es war wieder so ein typischer Zwischenband, aber einer der besseren, der mir aber auf dieser Schneeinsel viel Spaß machte und sehr spannend war. Durch Namis Krankheit wurde vor allem Sanni auf die Probe gestellt, der sich eher schlecht als recht als Navigator schlug und lieber Vivi anhimmeln würde. Die Running Gags zündeteten auch hier wieder und ich liebte es, welchen Quatsch Ruffy und Lysop wieder anstellten und dann schließlich auch mit Sanji an diese riesiegen Schneehasen gerieten, die ihnen ans Leder wollten. Bei einer Szene musste ich wirklich vor Lachen heulen und fand es zum Schluss richtig klasse. Das kam auch durch den neuen Gegner Käpt´n Wapol, der ein Blechmensch ist, und seiner Crew. Seine Fähigkeiten fand ich sehr interessant und bin gespannt, was da noch kommt.

Mir gefiel es, dass die Ereignisse mit Mr. 3 und seinen Wachsfähigkeiten nicht spurlos an der Strohhutbande vorbeigegangen sind, sondern vor allem Zorro nun sehr an sich zweifelte. Die Charaktere entwickelten sich weiter und man spürte, wie diese Truppe enger zueinander fand und sich umeinander kümmerte. Ruffy war hier wieder ein totaler Quatschkopf, aber gerade das habe ich auch so sehr an ihm geliebt und wenn er mit Lysop zusammen war, passierte eh wieder allerhand. Mein Highlight sind aber immer noch Sanji, der alles für Nami tat und eine Energie an den Tag legte, die ich nicht so erwartet hätte und die Begegnung mit einem neuen Charakter, der für die Bande noch wichtig wird.

Der Zeichenstil gefiel mir wieder sehr gut und ich liebte es, wie facettenreich es wurde. Zwar wirkte es manchmal etwas unübersichtlich, aber dennoch kam ich gut mit und ich finde es echt erstaunlich, was für eine Fantasie Oda bei seinen Figuren bewies.

Fazit:
Eher ein Zwischenband, der aber prima auf die weiteren Abenteuer vorbereitete und neben der Einführung neuer Figuren auch viel Action und Humor bot, die mich prima unterhielt. Zwar zog es sich anfangs leicht, aber durch die wichtige Mission und die turbulenten Ereignisse auf Drumm wurde es nie langweilig und ich fieberte mit den Figuren mit. Man lernte endlich Mister Zero kennen und die Schneehasen waren einfach zu niedlich, wenn auch sehr gefährlich für manche. Nach dem Cliffhanger bin ich nun sehr auf den nächsten Band gespannt und von mir gibt es:

4 von 5 Sterne


  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2024

Magie

Detektiv Conan 20
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Es wird magisch in diesem Band, denn Conan landet nach mysteriösen Vorkommnissen bei dem Zauberertreffen von Ran und Sonoko und muss auch in weiteren Fällen einige Tricks lüften, bei denen die Täter sich ...

Es wird magisch in diesem Band, denn Conan landet nach mysteriösen Vorkommnissen bei dem Zauberertreffen von Ran und Sonoko und muss auch in weiteren Fällen einige Tricks lüften, bei denen die Täter sich sicher wiegten, aber erst einmal von vorn. Zunächst werden die Täter im Fußballspiel geschnappt. Anschließend wird auf dem bereits erwähnten Treffen ein Teilnehmer auf mysteriöse Weise ermordet. Im nächsten Fall wird eine angehende Braut in einem versiegelten Raum ermordet, aber auch diese Tricks durchschaut Conan und zum Schluss landen die Detektiv Boys mit Professor Agasa in einem geheimnisvollen Schloss, wo es nicht mit rechten Dingen zugeht und mit einem Brand zusammenhängt, der vor einigen Jahren passierte. Dieser Fall wird geteilt.

Vorwort:
Das ist der zwanzigste Band der Manga-Reihe "Detektiv Conan" und auch, wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind, sollte man der Reihe nach lesen, da die Grundgeschichte immer wieder fortgesetzt wird. Es ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Ein Fall wird zuende erzählt und ein weiterer geteilt. Zudem kommen noch zwei abgeschlossene Fälle vor.

Meine Meinung:
Ein toller Band, der mich zwar nicht gänzlich übezeugte, mir aber Spaß brachte und super unterhielt. Ich bin wirklich kein Fan von den Fällen mit den Detective Boys, fand den zweiten Teil vom gefährlichen Fußballspiel aber ganz interessant und insgesamt ist es bis auf kleinere Längen eine schöne Mischung. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir der eine oder andere Fall als Anime besser gefiel, weil dort die Stimmung besser rüberkam.

Zunächst wird der Fall vom Fußballspiel zuende erzählt und es ging nicht nur um viel Geld, sondern auch um zahlreiche Tricks, die ich ganz interessant fand. Wo steckt der Täter und vor allem, wer ist es ? Das Motiv fand ich gut begründet und das Ende wirkte rund. Zwar können mich die Folgen mit den Kindern nicht immer begeistern, aber diese gefiel mir dann doch ganz gut, zumal der Einsatz der Kickboots von Conan zu herrlich war. Zudem traf man wieder auf Tagaki und lernte Sato kenne, die ich klasse finde.

Im zweiten Fall begleitet Ran Sonoko auf einem Treffen von Hobbyzauberern, die sich endlich mal im realen Leben kennen lernen wollen. Zunächst läuft alles gut, auch wenn Sonoko sich ihren "Traumprinzen" anders vorstellte und dann einer der Teilnehmer ermordet wird. Durch eine gefährliche Situation landet dann auch Conan beim Treffen und ermittelt. Ein schöner Fall, der mysteriös und spannend war, obwohl ich bereits wusste, wer der oder die Täter/in war. Die Ermittlungen waren interessant und die Auflösung passte.

Im dritten Fall wird eine angehende Braut in einem versiegelten Raum ermordet und das war eine emotionale Episode für mich, weil die Auflösung mir unter die Haut ging. Die Ermittlungen von Conan waren interessant und luden zum Miträtseln ein. Die Nebengeschichte mit dem armen Kogoro und seiner geliebten Yuki fand ich herrlich und irgendwie tat mir der Ärmste ein wenig Leid. Ein tragischer Fall, der wieder von seinen Missverständnissen und negativen Gefühlen lebte.

Und zuletzt begleitet man den Professor und die Kinder zu einem Schloss, das mehr als nur ein komisches Rätsel beherbergt. Es geht um einen Schatz, Täuschung und spitze Zungen. Der erste Teil gefiel mir sehr gut und den Cut fand ich sehr gut gewählt, weil der richtig Lust aufs Weiterlesen machte. Die gruselige Stimmung war genau meins und die Episode ein kleines Highlight.

Der Zeichenstil gefiel mir wieder sehr und ich hatte keine Probleme, dem Geschehen zu folgen. Toll war es, wie genau die Mimik der Charaktere dargestellt wurde und man immer ein gutes Gefühl für den Fall hatte.

Fazit:
Ein tolle Mischung, die zwar ein paar kleinere Längen hatte und mich nicht hundertprozent überzeugte, mir aber sehr gut gefiel und Spaß machte. Vor allem der geteilte Fall zum Ende und der mit der ermordeten Braut waren kleine Highlights; dank Kogoro im zuletzt genannten. Der Typ macht mich einfach nur fertig und ist Comedy Gold. Der Zeichenstil war super und ich fand es schön, wie gut die Mimik dargestellt wurde. Da der letzte Fall geteilt wird und einen durchaus heftigen Cliffhanger hat, empfiehlt es sich, auch Band 21 parat zu haben. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 28.04.2024

Was für eine Überraschung

Für den Wolf
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Um den Wilden Wald ranken sich allerlei Geheimnisse, nur eines steht fest: Die erste Tochter gehört dem Thron, die zweite dem Wolf. Als es nach langer Zeit wieder zwei Königstöchter gibt, fällt das Schicksal ...

Um den Wilden Wald ranken sich allerlei Geheimnisse, nur eines steht fest: Die erste Tochter gehört dem Thron, die zweite dem Wolf. Als es nach langer Zeit wieder zwei Königstöchter gibt, fällt das Schicksal Red zu, sich zu opfern. Denn dann kehren vielleicht die verschwundenen Könige zurück, die der Wald sich einverleibt hat, aber nur, wenn der Wolf dieses Opfer auch akzeptiert. Doch mit dem, was Red im Wald erwartet hätte sie nicht gerechnet, vor allem nicht mit der Anziehungskraft, die der Wolf auf sie üben wird.

Vorwort:
"Für den Wolf" von Hannah Witten ist der erste Band der Wilderwood-Dialogie und erschien 2023 bei Blanvalet. Es sollte der Reihe nach gelesen werden, umfasst ca. 445 Seiten und ist als Paperback, sowie e-book erhältlich.

Meine Meinung:
Als ich das Buch in der Buchhandlung das erste Mal sah, war es praktisch um mich geschehen. Nicht nur das wunderschöne Cover mit der jungen Frau vor einem Wald, sondern auch der Buchschnitt machten mich sofort neugierig auf mehr. Ich finde es so toll und sehr passend zu der Geschichte. Nur der Klappentext reizte mich ehrlich gesagt nicht so stark, aber die unterschiedlichen Meinungen anderer Leser und die meiner Kollegin ließen mich nicht los und ehrlich gesagt bin ich nun froh, es endlich gelesen zu haben. Dieses Buch ist nicht nur ein absolutes Highlight für mich, sondern macht mir auch wieder Lust auf Fantasy, was nicht mehr unbedingt mein Genre ist.

Und dabei war ich anfangs gar nicht glücklich damit. Es prasselten sehr viele Figuren, Namen, Beziehungskonstellationen, politische Infos und die Sache mit der zweiten Tochter auf mich ein, sodass ich gar nicht wusste, wo mir der Kopf stand. Ehrlich gesagt dachte ich öfters daran, es gleich wieder aufzugeben, weil es mir einfach zu viel auf einmal war und ich mich sehr erschlagen fühlte. Ich kam schlecht in die Welt rein und bekam kein Gefühl für die Charaktere, was ich sehr schade fand. Und auch die erste Zeit im Wilden Wald mochte ich nicht sehr gerne, es las sich langatmig und war schlicht langweilig.

Aber durchalten lohnt sich und nach und nach wurde ich immer mehr mit dieser Geschichte warm, die mich zum Schluss so sehr packte, was ich nie erwartet hätte. Es ist eine sehr ruhige Fantasy-Geschichte, die sich viel Zeit für ihre Welt und die Beziehungen zwischen ihren Figuren nimmt, was nicht unbedingt für jeden etwas ist, weil relativ wenig passiert und viel erzählt wird. Aber gerade das gefiel mir dann so gut daran und es war eine schöne Abwechslung zu den üblichen Geschichten aus diesem Genre, die mir irgendwann zu ähnlich geworden sind. Ich mochte die ruhige und beinahe gemütliche Atmosphäre, die trotz der unterschwelligen, stets präsenten Gefahr, mich stets fesselte. Die wenigen Ausbrüche an Spannung wurden gut platziert und lockerten es immer ein wenig auf, wenn es drohte, sich festzufahren.

Nur eines sollte man hier nicht erwarten und so ganz verstehe ich die Erwartungen anderer Leser auch nicht ganz, weil es nie explizit im Klappentext erwähnt wird, aber diese Geschichte dreht sich nicht um Rotkäppchen. Nun gut, ein wenig verstehe ich es doch, weil der Name Red, der Wolf und der rote Umhang ein wenig irreführend sind, aber dennoch wird es nie konkret genannt. Es ist eher eine Mischung aus Rotkäppchen und die Schöne und das Biest, aber die Autorin schafft es wunderbar, dieser Mischung ihren eigenen Stempel aufzudrücken und etwas ganz anderes als erwartet entstehen zu lassen. Das mochte ich sehr gerne, weil ich immer wieder überrascht wurde, mit den Figuren mitfieberte und trotz der Längen im Finale absolut gebannt war. Die Zwischensequenzen, in denen man erfuhr, wie es Reds Schwester, ihrer Mutter und ihrem Volk erging, passten sehr gut rein und störten mich nicht. Zwar gab es dadurch ein paar kleinere Längen, aber ich fand es klasse, wie diese beiden Handlungsstränge miteinander verwoben und zum Ende hin schließlich vereint wurden.

Die Liebesgeschichte zwischen Red und dem Wolf wurde sehr dezent gehalten, was ich absolut begrüßte, aber dennoch spürte ich vom ersten Moment an diese besondere Chemie zwischen ihnen. Und wie auch die eigentliche Geschichte wurde diese ruhig erzählt und kam ohne unnötige oder ausschweifende Erotikszenen aus, stattdessen standen die langsam wachsenden Gefühle zwischen ihnen im Vordergrund.

Sehr gut gefielen mir auch die Charaktere, bei denen ich zwar nicht immer jede Entscheidung oder jeden Gedankengang verstehen konnte, die ich aber sehr angenehm und interessant fand. Damit will ich sagen, dass eigentlich kaum Klischees erfüllt wurden und sie authentisch wirkten. Die Nebencharaktere wurden gut in das Geschehen mit eingewoben, störten aber nicht die Entwicklung der Hauptfiguren, die immer im Zentrum standen. Vor allem bei Zophia und Kiri war ich sehr gespannt, weil die beiden mehr als undruchsichtig waren und ich zunächst nicht wusste, was ich von ihnen halten sollte.

Red fand ich anfangs sehr egoistisch und unfair. Das begann schon damit, dass sie eine Beziehung zu einem Mann hatte, der sie liebte, sie ihn aber nicht und es ihr egal war, dass sie mit seinen Gefühlen spielte und auch in ein paar Rückblenden wirkte sie nicht gerade sympathisch. Ich mochte sie nicht sonderlich und fragte mich, ob sie eine gute Entwicklung durchlaufen könne, denn danach sah es zunächst nicht aus. Aber sie überraschte mich sehr und ich fand es klasse, wie stark, mutig und empathisch sie wurde, ohne ihre spitze Zunge zu verlieren. Sie handelte selbstlos und versuchte alles, um dem Wald und seinen Bewohnern zu helfen.

Der Wolf alias Eammon war für mich zunächst ein Mysterium und wirkte recht kalt und unbeherrscht. Aber je mehr man über ihn, seine Hintergrundgeschichte und seine Verbindung zum Dunklen Wald und den Königen erfuhr, desto näher kam man ihm. Ich mochte seine zurückhaltende und barsche Art irgendwie und fand es toll, wie er sich im Laufe der Geschichte veränderte, als ihm immer mehr von seiner Last genommen wird und er und Red sich näher kamen. Er wurde ruhiger, entdeckte irgendwie Humor für sich und war mir einfach sympathisch.

Der Schreibstil las sich erst recht schleppend, eigentlich schon sehr zäh, aber nachdem ich damit warm wurde, flog ich quasi durch die Seiten und ich mochte den Charme sehr gerne. Es war sehr ruhig und hatte wenig Action, aber gerade das gefiel mir sehr gut und es war klasse, dass sich auf die Ausarbeitung der Welt und die Entwicklung der Figuren konzentriert wurde. Die Autorin schrieb bildhaft und teils sehr genau, sodass ich ein sehr klares Bild vor Augen hatte.

Fazit:
Nach dem etwas anstrengenden und chaotischen Start entwickelte es sich immer mehr zu einem Highlight, dem erst zum Ende hin wieder leicht die Puste ausging. Die langsame Entwicklung der Geschichte und der Figuren war klasse ausgearbeitet worden und überzeugte mich gerade darurch. Zwar hatte es auch kleinere Längen, aber die störten mich nicht sehr, weil ich auch die Liebesgeschichte zwischen Red und dem Wolf spannend fand. Nach dem heftigen Ende und dem Cliffhanger bin ich sehr auf den zweiten und letzten Band der Dialogie gespannt. Mir hat schon lange nicht mehr Fantasy so gut gefallen und von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Durchhalten lohnt sich

15 Gründe, dich zu hassen
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Schulprojekte sind meistens unerfreulich und langweilig. Aber als Alice und Tyler bei einem Projekt fünfzehn Macken des jeweils anderen aufschreiben und ausführlich beschreiben sollen, wirbelt es vor allem ...

Schulprojekte sind meistens unerfreulich und langweilig. Aber als Alice und Tyler bei einem Projekt fünfzehn Macken des jeweils anderen aufschreiben und ausführlich beschreiben sollen, wirbelt es vor allem das Leben von Alice durcheinander. Nicht nur, dass diese Arbeit sie mehr heurausfordert, als gedacht, sie schließen auch noch eine Wette ab, bei der sie auf sieben Dates gehen muss. Aber hier lernt sie nicht nur viel über sich selbst, sondern findet Tylers Macken irgendwie immer anziehender. Bis etwas geschieht, was sie seine wahren Absichten hinterfragen lassen muss.

Vorwort:
"15 Gründe, dich zu hassen" von Ana Woods ist ein Einzelband, der 2021 bei Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH erschien. Es ist als Paperback und e-book erhältlich.

Meine Meinung:
Mittlerweile lese ich eher wenig Jugendbücher, aber ab und zu bekomme ich durchaus Lust darauf und da meine Freundin mir dieses Buch wärmstens empfahl, wagte ich mal wieder einen Versuch. Das Cover sprach mich jetzt nicht so sehr an, weil ich es nicht sonderlich passend zum Inhalt finde und Rosatöne einfach nicht meins sind, aber irgendwie hat es auch etwas. Jedenfalls machte es wie der Klappentext richtig neugierig und ich freute mich auf eine schöne Geschichte. Die bekam ich auch bis auf kleinere Längen und einer etwas unsympathischen Hauptfigur und wurde super unterhalten.

Anfangs brauchte ich eine gewisse Zeit, um in die Geschichte rein zu kommen und mit den Figuren warm zu werden. Der Schreibstil las sich zwar recht flüssig, aber ich fand es irgendwie etwas anstrengend, was auch hauptsächlich an Alice lag, die mir ein wenig Rätsel aufgab. Man lernte sie, ihre Freunde und ihre Familie kennen und wie es zu der Wette mit ihrem besten Freund Tyler kam, den ich ganz sympathisch fand. Seit ihrer Kindheit forderten sich beide immer wieder heraus und weil Alice sehr Oberflächlich bei ihrer Partnerauswahl wirkte, forderte Tyler sie zu der Wette heraus, wo sie Jungs daten soll, ohne sie vorher gesehen zu haben.

Die Idee mit den Dates fand ich eigentlich sehr spannend und interessant, aber leider wirkte sie zunächst sehr gehetzt und durch das Verhalten der weiblichen Hauptfigur mochte ich es auch nicht so wirklich. Ich dachte sogar daran, es abzubrechen, bin aber froh, dass ich durchgehalten habe, weil es dann richtig gut wurde und die Charaktere eine Wandlung durchmachten, die ich vor allem bei Alice sehr begrüßte. Es wurde etwas ruhiger und die Dates ausführlicher beschrieben, was der Geschichte sehr gut tat. Zudem vergaß die Autorin auch nicht, die Sache mit dem Schulprojekt und man bekam an jedem Kapitelende einen Art Bericht von Alice, wo sie eine Eigenart von Tyler näher beleuchtete und ich fand es interessant, wie sich der Ton stetig änderte und eigentlich ganz anders wurde.

Mir gefiel es, dass auch die Freunde von den beiden immer wieder in den Mittelpunkt gerückt wurden und ein kleines Highlight waren definitiv die Streitgespräche zwischen Alice bester Freundin Zara und ihrem Mitschüler Jackson, die ich echt geliebt habe. Die beiden hatten echt eine tolle Chemie und lockerten das Ganze immer wieder auf, vor allem, wenn mal eine kleinere Länge vorhanden war. Anfangs mochte ich das Buch auch nicht so sehr, weil es mir etwas zu albern wirkte, aber je weiter die Geschichte voranschritt, desto besser wurder es, weil die Autorin mitunter die Konflikte in den Familien von Alice und Tyler näher beleuchtet und so etwas Tiefgang reinbrachte, ohne diese gewisse Liechtigkeit zu erschlagen. Die Balance gefiel mir sehr gut und es war super, wie es miteinander harmonierte.

Die Liebesgeschichte zwischen Alice und Tyler war sehr ruhig und entwickelte sich langsam. Manchmal wünschte ich mir da etwas mehr Tempo, fand es so aber ganz gut und ich mochte die Chemie zwischen den beiden sehr. Alice war anfangs sehr anstrengend, oberflächlich und eher unsympathisch. Aber sie machte eine Wandlung durch, die mir gefiel und sie erkannte dann auch selber, dass ihr Verhalten nicht immer schön war. Sie wurde ruhiger, mutiger und achtete mehr auf ihre Mitmenschen. Tyler mochte ich schon von Anfang an, auch wenn ich nicht jede seiner Entscheidungen begrüßte. Er war generell ruhiger als seine beste Freundin und ein schöner Gegenpol. Ich mochte seinen Humor und seine seine freche Art.

Die Nebencharaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne, auch wenn mir Amy es nicht immer leicht machte. Aber dafür fand ich Jackson und Zara echt super und die Geschwister von Alice hatten es echt faustdick hinter den Ohren.

Der Schreibstil war erst etwas schwerfällig, gefiel mir dann aber sehr gut und ich mochte den besonderen Humor. Die Balance ist super ausgearbeitet worden und bot auch einen gewissen Tiefgang.

Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die ich vor allem mit der weiblichen Hauptfigur hatte, konnte mich das Buch dann doch überzeugen und unterhielt mich wirklich sehr gut. Es hatte seine Längen, aber ich mochte die Entwicklung der Figuren und fand den Plot dann sehr interessant und spannend. Durchhalten lohnt sich hier durchaus wirklich. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

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