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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Ein starker Reihenauftakt: Spannung auf allen Ebenen

Kings of Cypress Pointe - Sweet Revenge
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Wow, einfach nur wow! »Kings of Cypress Pointe - Sweet Revenge« hat mich vom ersten Kapitel an schon beeindruckt. Der Schreibstil hat mich gepackt, der Handlungsaufbau war fesselnd, die Protagonisten authentisch, ...

Wow, einfach nur wow! »Kings of Cypress Pointe - Sweet Revenge« hat mich vom ersten Kapitel an schon beeindruckt. Der Schreibstil hat mich gepackt, der Handlungsaufbau war fesselnd, die Protagonisten authentisch, stark und liebenswürdig. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass es sich hierbei um Bully Romance handelt und Mobbing einen großen Bestandteil des Buches ausmacht.

Und ja, das Mobbing hatte es auch in sich. Ohne ins Detail gehen zu wollen, wird Blue vom ersten Tag an auf Geheiß von West an ihrer neuen Schule gemobbt. Oft stand ich kurz davor, ernsthaftes Mitleid mit ihr zu haben, doch Blue hat mich jedes Mal überrascht: Sie gab nie klein bei, war stark und hat West bei jeder Gelegenheit die Stirn geboten. Nein, Mitleid hat sie nicht nötig, und das mochte ich sehr an Blue. West hingegen wollte ich hassen, konnte es aber nicht. Denn zwischen den vielen Attacken gegen Blue hat er eine komplett andere Seite von sich gezeigt, die ihn gutherzig und verletzlich wirken ließ. Zumal die Spannung und das Knistern zwischen den beiden eine gute Dynamik ergeben haben.

Und genau diese Mischung hat mich sehr angesprochen. Mit meinen Gefühlen und Empfindungen wurde gespielt, meine Neugier auf den weiteren Handlungsverlauf mit jeder Seite mehr geschürt, die Nebencharaktere haben ein rundes Bild ergeben, Spannung war auf allen Ebenen vorhanden, es gibt Gossip, eine High Society, Intrigen und Geheimnisse; kurzum: Mir wurde alles gegeben, was mich bei einem (NA-)Roman extrem anspricht. Und daher sehe ich auch großzügig darüber hinweg, dass die Probleme eigentlich nur hausgemacht sind durch Misskommunikation.

Für mich war »Kings of Cypress Pointe - Sweet Revenge« ein gelungener Reihenauftakt, bei dem ich Band 2 nicht schnell genug lesen kann.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Kurzweilige Unterhaltung mit Lachgarantie

Funny Story
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»Funny Story« hat mich schon auf den ersten Seiten komplett von sich überzeugt. Der Name ist nämlich Programm: Kurzweilig und wahnsinnig lustig erzählt Emily Henry die Geschichte von Daphne und Miles. ...

»Funny Story« hat mich schon auf den ersten Seiten komplett von sich überzeugt. Der Name ist nämlich Programm: Kurzweilig und wahnsinnig lustig erzählt Emily Henry die Geschichte von Daphne und Miles. Beide werden von ihren Partnern verlassen, weil sie sich ineinander verliebt haben. Aus der Not heraus zieht Daphne deswegen mit Miles in eine WG.

Daphne hat mir als Figur unglaublich gut gefallen. Sie ist witzig, sympathisch und durch ihre ehrliche Art sehr authentisch. Mir ist schon sehr lange keine Protagonistin mehr begegnet, mit der man sich so gut identifizieren kann. Miles ist sehr fürsorglich, offen und nimmt alles mit einer herrlich ansteckenden Leichtigkeit. Beide zusammen sind schon bald auf den Punkt genau aufeinander abgestimmt. Die Chemie passt, ihr Handeln ist sehr natürlich und ihre Unterhaltungen sind abgerundet. Auch die Nebencharaktere haben die Geschichte perfekt ergänzt. Manche waren eindeutige Sympathieträger, andere wiederum haben die größtmögliche Antipathie heraufbeschworen.

Man fliegt nur so durch die Seiten und dabei war es mir auch herzlich egal, dass der Verlauf der Geschichte schon sehr bald vorhersehbar war. Mich hat schließlich der Weg zum Ziel sehr unterhalten. Einige ernstere Themen haben der Geschichte etwas Tiefe verliehen, ohne dabei den Charakter der RomCom zu verfälschen.

»Funny Story« ist eine Geschichte, die wirklich Spaß macht zu lesen. Sprache und Inhalt kommen sehr leichtfüßig daher, die Figuren sind gut ausgearbeitet und der Humor ist an genau den richtigen Stellen eingesetzt. Eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Stürmisch wie die See. Ganz großes Highlight.

Windstärke 17
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Wo fange ich an, wo höre ich auf. Ich bin komplett verliebt in Idas Geschichte und ihre Suche nach Frieden und Beständigkeit in ihrem Leben. Jede einzelne Zeile hat mich glücklich gemacht.

Idas Wut ist ...

Wo fange ich an, wo höre ich auf. Ich bin komplett verliebt in Idas Geschichte und ihre Suche nach Frieden und Beständigkeit in ihrem Leben. Jede einzelne Zeile hat mich glücklich gemacht.

Idas Wut ist anfangs allgegenwärtig. Nachdem sie mit ihrem Wutklumpen im Bauch auf Rügen ankommt, trifft sie schon bald auf Marianne und Knut. Beide sind der Inbegriff von Herzlichkeit, Behaglichkeit und Wärme und bieten der jungen Frau schon bald Stabilität und Rückhalt. Denn was der Wutklumpen Ida nicht sehen lässt: Eigentlich trauert Ida. Um ihre Mutter, um ihre Schwester, die Familie, die sie waren, eine Zukunft und um ihr Zuhause.

Auf dem sehr schmerzhaften und beschwerlichen Weg der Trauerbewältigung erhält Ida liebevolle Unterstützung von Marianne und von Leif. Auch er gibt Ida Halt in ihrem stürmischen Leben und die Sicherheit, sich fallen lassen zu können.

All das erzählt Caroline Wahl wie auch schon bei »22 Bahnen« mit ihrer einzigartigen und unverkennbaren Art, immer mit einem frechen, trockenen Spruch auf Lager.

»Windstärke 17« fordert emotional sehr viel. Mein Herz wurde durch Idas Schmerz und Verletzlichkeit zerrissen und von Marianne und Knut wieder zusammengeflickt. Ich habe mich in Behutsamkeit gewogen, wollte weinen und habe herzlich gelacht. Ida auf ihrem Weg begleiten zu können, hat sich wie eine Umarmung angefühlt und ein tröstliches Flüstern im Ohr: Alles wird gut.

Ganz klare Empfehlung, nein, Aufforderung: Lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Auf dem Weg zur Selbstfindung

Offene See
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Robert, der 16-jährige Protagonist, folgt seinen Sehnsüchten und reist vor dem Eintritt in die triste Arbeitswelt durch das vom Krieg geprägte England an das Meer. Sein Leben scheint vorbestimmt zu sein, ...

Robert, der 16-jährige Protagonist, folgt seinen Sehnsüchten und reist vor dem Eintritt in die triste Arbeitswelt durch das vom Krieg geprägte England an das Meer. Sein Leben scheint vorbestimmt zu sein, arbeitete schließlich jeder Mann in seiner Familie bisher als Bergarbeiter. Nur ein einziges Mal Freiheit genießen, das Leben in sich aufsaugen, bevor keine Möglichkeit mehr besteht. Auf seiner Reise trifft er eher zufällig auf die ältere Dame Dulcie, die ihn eine Zeitlang in ihrem Cottage aufnimmt.

Die Freundschaft, die daraufhin entsteht, ist getragen von Dulcies unkonventionellen Weltanschauung, von Poesie, Literatur, von ihrem Freigeist, der Achtung der eignen Bedürfnisse und dem puren Genuss des Lebens. Robert lässt sich bereitwillig von diesem Sog mitziehen und wird dabei erwachsen. Sobald die gesellschaftlichen Zwänge um ihn herum ablassen, atmet Robert zum ersten Mal richtig frei und entfaltet sich auf eine bisher ungeahnte Weise. Dulcie wirkt wie ein Katalysator, erkennt seine Bedürfnisse, seine Talente und steht unnachgiebig hinter ihm.

Benjamin Myers erzählt von dieser Selbstfindung, Freundschaft und Lebensweise mit einer ungemein beeindruckenden Sprachgewandtheit. Er verpackt den Zauber des unbändigen Meeres und der wilden Natur auf eine so bildliche, berührende und intensive Weise, dass man als Leser*in selbst ganz berauscht von der Freiheit und den vielen Möglichkeiten ist.

»Offene See« war für mich auf vielen Ebenen unglaublich bereichernd. Definitiv ein Roman, den man mehr als einmal gelesen haben muss. Den man aufsaugt und verinnerlicht und bei dem man mit dem Wunsch zurückbleibt, eine eigene Dulcie im Leben zu haben.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Eine Geschichte über Zusammenhalt und die vielen Arten der Liebe

Hallo, du Schöne
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Für »Hallo, du Schöne« fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Der Roman strotzt vor Liebe in all ihren Facetten: Sie ist fürsorglich, verletzend, erfüllend, bedingungslos, einnehmend, unwiderruflich ...

Für »Hallo, du Schöne« fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Der Roman strotzt vor Liebe in all ihren Facetten: Sie ist fürsorglich, verletzend, erfüllend, bedingungslos, einnehmend, unwiderruflich und vergebend. Selbst über den Tod hinaus bleibt sie lebendig.

Über Jahrzehnte hinweg begleitet man als Leser*in die Familie Padavano und William, dessen Leben während des Colleges mit dem der vier Schwestern Padavano unzertrennlich verwoben wird. William, der aus einer kaputten Familie stammt und nie Wärme und Liebe kennengelernt hat, bleibt dennoch einsam und verloren zwischen den vier Schwestern. Die Ehe mit Julia Padavano erdrückt ihn und hält ihn zwischen Julias Ehrgeiz und ihren Ambitionen für die Zukunft gefangen - bis er daran zerbricht. Doch auch dann fangen ihn die Schwestern auf und setzen William Stück für Stück wieder zusammen.

Trotz vieler Schicksalsschlägen leuchtet jede der vier Schwestern als Individuum und bestreitet in einem konservativen Umfeld in Selbstbestimmung ihren eigenen Weg. Auch wenn sie auf viel Unverständnis, Ablehnung und Abweisung stoßen, finden sie immer wieder Stärke und Akzeptanz im Rückhalt ihrer anderen Schwestern.

»Hallo, du Schöne« ist ein großartiger Roman, der emotional, malerisch und mit kraftvoller Stimme die Liebe und starke Bindung von vier Schwestern abbildet. Dem Leben wird dabei schonungslos und ehrlich begegnet, ohne den einfacheren Weg aus Bequemlichkeit zu wählen. Ein überzeugender Roman, den man unbedingt lesen sollte, um sich selbst etwas Gutes zu tun.

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