Ein etwas anderer Blick auf die Menschheit
„𝘐𝘤𝘩 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘻𝘶 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘦 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘦𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘴𝘤𝘩𝘸𝘦𝘳“ (𝘚.8)
In „Ganz wie ein Mensch“ wirft Henry Hoke durch die Augen eines Berglöwen einen Blick auf unsere Welt und die Menschen.
Der ...
„𝘐𝘤𝘩 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘻𝘶 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘦 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘦𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘴𝘤𝘩𝘸𝘦𝘳“ (𝘚.8)
In „Ganz wie ein Mensch“ wirft Henry Hoke durch die Augen eines Berglöwen einen Blick auf unsere Welt und die Menschen.
Der Puma wurde aus seinem Gebiet vertrieben und lebt nun einsam in den Hollywood Hills. Er beobachtet und belauscht vorüberziehende Menschen, sieht ein Obdachlosencamp als sein Rudel an, leidet an Nahrungsknappheit, Hitze und fehlendem Wasser. Als ein Feuer ausbricht, ist er genötigt in die Stadt umzusiedeln. Ein vorerst gefährlicher Plan, der sich aber schnell dreht, als er Zuflucht bei einem Teenager findet und vorübergehend zu einem zahmen „Haustier“ wird.
Henry Hokes Betrachtung fesselt… Ich hab das Bich an einem Abend durchgelesen, konnte es einfach nicht weglegen.
Die Sicht des Puma auf den Menschen ist schonungslos. Auf der einen Seite werden immer wieder Gesprächsfetzen, die er aufnimmt, und die von den Problemen der Menschen erzählen, eingebaut. Probleme, die in Anbetracht dessen, dass er selbst täglich um sein Überleben kämpft, absolut nichtig werden. Andererseits erfasst er grundlegende Problematiken, sei es Ressourcenverschwendung, die Leugnung der Klimakrise oder Kämpfe untereinander und kann kein Verständnis dafür aufbringen.
Am Beispiel der „kleinen Slaugther“, die ihn aufnimmt, als er in die Stadt flüchten muss, wird zwar klar, dass nicht alle Menschen „böse“ sind, doch auch hier zeigt sich ein Phänomen, dass den Menschen eigen ist: die Tatsache, dass sie versuchen wilde Tiere zu domestizieren. Der Ausgang ist daher nicht weiter überraschend.
„𝘌𝘴 𝘨𝘦𝘩𝘵 𝘩𝘪𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘶𝘮 𝘔𝘶̈𝘴𝘴𝘦𝘯
𝘕𝘦𝘪𝘯 𝘦𝘴 𝘨𝘦𝘩𝘵 𝘶𝘮 𝘞𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯
𝘌𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘧𝘶̈𝘳𝘤𝘩𝘵𝘦𝘳𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘌𝘯𝘵𝘴𝘤𝘩𝘦𝘪𝘥𝘶𝘯𝘨 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘪𝘤𝘩 𝘵𝘳𝘦𝘧𝘧𝘦 𝘴𝘪𝘦
𝘎𝘢𝘯𝘻 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩“ (𝘚.180)
„Ganz wie ein Mensch“ ist ein witziges Buch, auch wenn es sich offensichtlich größtenteils um Galgenhumor handelt. Henry Hoke klagt die Menschheit an, stößt den Finger in die offene Wunde und ermahnt, schafft es aber gleichzeitig (durch die Sicht eines Tieres) eine unglaubliche Leichtigkeit in seine Zeilen zu legen.
Ein großartiger Roman, ein tolles Konzept und eine absolute Leseempfehlung.