Cover-Bild Dorf unter Verdacht
Band 10 der Reihe "Josephine Tey und Archie Penrose ermitteln"
(4)
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 13.10.2023
  • ISBN: 9783036996387
Nicola Upson

Dorf unter Verdacht

historischer Kriminalroman
Anna-Christin Kramer (Übersetzer)

Der Schatten des aufziehenden Zweiten Weltkriegs reicht bis in ein idyllisches Dorf in der britischen Provinz, wo Josephine Tey mit ihrer Freundin Marta Zeugin eines weiteren Kriminalfalls wird. Ein historischer Dorfkrimi, der angesichts der heutigen Flüchtlingsbewegungen bedrückend aktuell ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

Ein Kind verschwindet

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In London ist die Stimmung gedrückt, hunderte Eltern bringen ihre Kinder zum Bahnhof, um sie vor den drohenden Bombenangriffen der Deutschen in Sicherheit zu bringen. Die Kinder fahren aufs Land, in die ...

In London ist die Stimmung gedrückt, hunderte Eltern bringen ihre Kinder zum Bahnhof, um sie vor den drohenden Bombenangriffen der Deutschen in Sicherheit zu bringen. Die Kinder fahren aufs Land, in die vermeintliche Sicherheit, leider aber gilt das nicht für alle.

Das Buch ist bereits das 10. aus der Reihe rund um Autorin Josephin Tey und den Ermittler Archie Penrose, ich hatte bisher keines davon gelesen. Der Stil der Autorin hat mich direkt abgeholt. Das Setting des Buches rund um das beschauliche englische Dorf in den 1930er/1940er Jahren, hier direkt zu Beginn des 2. Weltkriegs, hat mich stark an die Bücher von Agatha Christie und auch G. K. Chesterton erinnert, obwohl hier natürlich die Leichtigkeit und der unterschwellige Humor fehlen. Stattdessen erwartet den Leser eine klassisch aufgebaute Kriminalgeschichte, mit viel Spannung, eingebettet in die Dorfidylle mit ihren Bewohnern als Verdächtigen.

Die Figuren, allen voran die auf einer echten Person basierende Josephin sind sehr gut gezeichnet und direkt sympatisch. Auch wenn man keine Vorkenntnisse zu den Hintergründen hat baut man eine Beziehung zu ihnen auf. Auch für die Dorfbewohnern werden schnell Sympathie und Antipathie geweckt. Wie von der Autorin beabsichtigt zieht man als Leser schnell Schlüsse zu möglichen Verdächtigen und ihren Motiven. Die Autorin versteht es hier exzellent falsche Spuren zu legen und den Leser so lange im Unklaren zu lassen. Der Spannungsbogen entwickelt sich stetig nach oben, um dann eine überraschende, oder vielleicht auch doch nicht so überraschende Wendung zu bringen, hatte ich doch ganz, ganz kurz mal eine Vermutung in diese Richtung.

Was ich an diesem Krimi unglaublich gut gemacht finde, ist die Grundstimmung. Der Leser spürt die allgegenwärtige Angst vor dem bevorstehenden Krieg. Auch die dörfliche Idylle, das sonnige Wetter, schaffen es nicht die Erinnerungen der Ältern an die Ereignisse 20 Jahre zuvor zu verdrängen, als man schon einmal in einem verheerenden Krieg Väter, Brüder, Söhne verloren hat. Ein Zitat zum bevorstehenden Eintritt Großbritanniens in den Krieg hat mich hier leider sehr an die aktuellen Ereignisse unserer Zeit erinnert -

"Das kommt davon, wenn man tatenlos zusieht, wie etwas Schreckliches passiert, selbst wenn es einen nichts angeht."

Auch die Emotionen rund um das Verschwinden des Kindes sind unglaublich nachvollziehbar dargestellt, die Ängste der Eltern, die Vorwürfe die man sich in einer solchen Situation macht, der Eifer der Polizei und der Suchtrupps, ihre beginnende Resignation, aber auch das Misstrauen und die Verdächtigungen innerhalb der Dorfgemeinschaft, die tiefliegenden Argwohn und alte Feindschaften offenlegen.

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich die Reihe, auch auf Grund ihres Covers, in die Abteilung "cosy Crime" gesteckt. Diese Einschätzung muss ich hiermit redigieren, cosy ist an diesem Fall so gar nichts, im Gegenteil. Das beschriebene Szenario ist emotional aufgeladen, düster und bewegend, die Bezüge zu realen Ereignissen, deren Verlauf der Leser kennt machen die Geschichte greifbar. Definitiv nicht das letzte Buch der Reihe für mich.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Ich möchte 10 Sterne vergeben!!!

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Infos zur Reihe:

Ich bin zufällig auf diese tolle historische Krimireihe rund um die Autorin Josephine Tey (eine reale Persönlichkeit des goldenen Zeitalters der Krimiliteratur) und den Ermittler Archie ...

Infos zur Reihe:

Ich bin zufällig auf diese tolle historische Krimireihe rund um die Autorin Josephine Tey (eine reale Persönlichkeit des goldenen Zeitalters der Krimiliteratur) und den Ermittler Archie Penrose gestoßen, als ich “Mit dem Schnee kommt der Tod” (Band 9) geschenkt bekam. Ich war total begeistert, sodass ich mir, um den Anfang nachzuholen, dann Band 1 “Experte in Sachen Mord” kaufte.

Die Bände können glücklicherweise in beliebiger Reihenfolge gelesen werden, denn soweit ich weiß, sind 1, 2 sowie 9-11 auf Deutsch erhältlich. 3+4 sollen im Herbst erscheinen, offen bleiben somit 5-8. Die prägenden Erfahrungen und Erlebnisse der beiden Hauptfiguren kann man ohne weiteres beim nicht chronologischen Lesen nachvollziehen, da Entscheidendes aus vorherigen Bänden an passenden Stellen kurz erklärt wird.

Inhalt:

Die erfolgreiche Theaterautorin und Krimischriftstellerin Josephine hält sich mit ihrer Freundin, einer gefragten Drehbuchautorin, mit der sie eine geheime Beziehung führt, in einem Dorf in Suffolk auf, da sie ein Cottage dort geerbt hat. Der 2. Weltkrieg ist im Anmarsch und viele Kinder aus London werden von ihren Eltern aufs Land geschickt, wo es sicherer ist. Als Josephine gebeten wird, bei der Willkommensveranstaltung mitzuhelfen, stimmt sie zu. Doch am nächsten Tag stellt sich heraus, dass eine 5-jährige in dem Trubel um die Verteilung der Unterkünfte verschwunden ist. Da der Ermittler Archie, ein Freund von Josephine, wegen eines Dorffestes angereist ist, organisiert er die Suchaktion und befragt die, teils kleinlichen sowie undurchsichtigen, Einheimischen.

Das spurlose Verschwinden des Mädchens verdüstert die Stimmung im dem idyllischen Dorf zusehends und lässt sogar den Ausbruch des 2. Weltkrieges in den Hintergrund treten. Schnell wird klar, dass einige Familien etwas zu verbergen haben - aber haben ihre dunklen Geheimnisse auch etwas mit dem vermissten Kind zu tun?

Dann sind noch ein Mordfall und eine verängstigte Mutter in London...

Meine Meinung:

Die persönlichen wie gesellschaftlichen Probleme, die das Dorfleben, die Epoche sowie der 2. Weltkrieg mit sich bringen, werden ungemein atmosphärisch und packend geschildert – leider sind sie erschreckend aktuell: Kriegsflüchtlinge, wo sollen sie unterkommen, was ist mit den Kosten, die dadurch entstehen und sind sie Schutzbedürftige in einer fremden Umgebung oder sollten sie sich nützlich machen...

“Dorf unter Verdacht” ist ein feinsinniger, kluger, unterhaltsamer, ereignisreicher Krimi, der geniale Wendungen und facettenreiche Spannung bietet. Die Autorin versteht es wirklich den schrecklich schönen Zeitgeist der 1930er Jahre heraufzubeschwören, authentische sowie faszinierende Figuren zu kreieren und ein stimmungsvolles Setting zu wählen bzw. dieses mit Leben zu füllen.

Zum Ende hin greifen die vielschichtigen Geschehnisse ineinander und gipfeln schließlich in einem unendlich erschütternden Finale!

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Auf dem Land

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Josephine Tey und ihre Freundin Marta Fox verbringen die letzten Tage des Sommers 1939 in Josephines Cottage auf dem Land. Bald muss Marta nach Hollywood reisen, um Alfred Hitchcock bei Dreh seines Filmes ...

Josephine Tey und ihre Freundin Marta Fox verbringen die letzten Tage des Sommers 1939 in Josephines Cottage auf dem Land. Bald muss Marta nach Hollywood reisen, um Alfred Hitchcock bei Dreh seines Filmes Rebecca zu unterstützen. Sie wollen die verbleibende Zeit in trauter Zweisamkeit genießen. Doch London ist sich der Gefahren des herannahenden Krieges bewusst. Man beschließt die Kinder aus der Stadt aufs Land zu schicken. In mehreren Bussen kommen die Kinder in dem kleinen Ort an. Es sind viel mehr als angekündigt. Josephine und Marta sehen es als ihre Pflicht an, entgegen ihrer eigentlichen Planungen doch ein Kind aufzunehmen.

Ein Kind verschwindet, das ist wohl das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Es ist nicht Josephines Schützling, der wie vom Erdboden verschluckt ist. Ein kleines Mädchen aus dem Dorf wird vermisst. Archie Penrose, der Josephine seine neue Freundin vorstellen wollte, ist vor Ort und kann den Beginn der Ermittlungen übernehmen. Als Polizist musste er schon häufiger schlimme Fälle aufklären, doch wenn Kinder betroffen sind, ist ihm seine Arbeit besonders wichtig, doch in diesem Momenten ist sie auch besonders belastend. Fieberhaft wird mit der Suche begonnen. Immer unter der Bedrohung, dass es jederzeit zu Luftangriffen kommen könnte.

Dies ist der zehnte Band einer bisher elfteiligen Reihe. Die Bände erscheinen nach und nach in deutscher Übersetzung. Recht gemächlich beginnt dieser Roman. Allerdings immer unter dem Eindruck der beklemmenden Furcht vor dem ausbrechenden Krieg. Das Leben verändert sich, der letzte Krieg ist nicht vergessen. Gasmasken werden verteilt, die Verdunkelung wird vorbereitet, es werden Lazarette eingerichtet und viele weitere Dinge. Das normale Leben ist einfach nicht mehr normal. Wie bei einem Tanz auf dem Vulkan wollen die Menschen die letzten friedlichen Tage genießen. Doch mit der Verschickung der Kinder ist wirklich jedem klar, dass es in jedem Moment ernst werden kann. Dass in dieser Situation ein Kind abhanden kommt, ist eine Katastrophe. Je mehr klar wird, dass nicht jeder die volle Wahrheit von sich gibt, desto spannender wird es. Mit einem Twist ist wirklich nicht zu rechnen und dann wird es so rasant und außerordentlich dramatisch und beklemmend, dass man zum einen nicht mehr aufhören kann zu lesen, sich zum anderen jedoch eine Weile von dem Gelesenen erholen muss. Dieser düstere Kriminalroman hat einen Nachhall.


Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein Kind verschwindet

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In einem kleinen Dorf in Suffolk herrscht eigentlich schon genug Aufregung, denn es kommen jede Menge Kinder die aus London aufs Land evakuiert worden sind an und müssen untergebracht werden. Doch mitten ...


In einem kleinen Dorf in Suffolk herrscht eigentlich schon genug Aufregung, denn es kommen jede Menge Kinder die aus London aufs Land evakuiert worden sind an und müssen untergebracht werden. Doch mitten n dem Trouble verschwindet die kleine Annie, Enkeltochter der Dorfladenbesitzerin. Zunächst denken alle sie ist weggelaufen, da sie absolut nicht wollte das ihre Eltern fremde Kinder aufnehmen. Doch je mehr Zeit vergeht umso größer werden die Sorgen.

Im Dorf beginnen die Menschen sich gegenseitig zu Misstrauen, wer benimmt sich verdächtige? Wer war schon immer komisch? Wer hat Geheimnisse?
Josephine Tey hat hier ein kleines Cottage und nimmt auch eines der Kinder auf. Als dann auch noch Detektiv Archie Penrose auftaucht, sind beide schnell mitten in den Ermittlungen...

Spannender Krimi, der sehr bewegt da es um ein verschwundenes Mädchen geht und das Leid der Eltern zwischen Hoffen und Bangen sehr realistisch beschrieben ist. Aber auch das Dorfleben mit seinen Geheimnissen und die Kinderland Verschickung sind wichtige Themen.
Der Fall ist sehr spannend und wirft immer wieder Fragen auf.

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