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Veröffentlicht am 04.05.2024

Gut geschriebenes Sachbuch über wichtiges Thema

Die Rückenlüge
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Die Rückenlüge - geschrieben von einem erfahrenen Physiotherapeuten - hat mir wirklich gut gefallen.
Sympathisch und kompetent vermittelt der Autor seine Kernbotschaften in Bezug auf eine der häufgsten ...

Die Rückenlüge - geschrieben von einem erfahrenen Physiotherapeuten - hat mir wirklich gut gefallen.
Sympathisch und kompetent vermittelt der Autor seine Kernbotschaften in Bezug auf eine der häufgsten gesundheitlichen Probleme unserer Zeit - der Rückenschmerzen.
Ausgehend von der Erklärung, was Schmerz überhaupt ist, wie Schmerzwahrnehmung zu verstehen ist und welche Ursachen es für Schmerzen gibt, gibt es dann ein wirklich gutes Kapitel mit praktischen Übungen und ein Mut machendes Nachwort.
Graphisch aufgelockert durch Fotos bestimmter Atem- und Sportübungen, sowie zur Veranschaulichung dienende Statistiken, ist das Buch auch optisch gut gelungen.
Mir gefiel die sympathische Art des Autoren zudem sehr gut. Das Buch zu lesen war fast wie ein Gespräch mit ihm.
Eine seiner Aussagen hat mich am meisten erreicht, nämlich die, dass wir uns oft durch falsche Aussagen verunsichern lassen und durch Angst vor weiteren Schmerzen oft genau das Falsche machen, nämlich nichts. Zudem ist es wirklich wichtig, sehr individuell zu bedenken, warum welche Schmerzen wie wahrgenommen werden und - für mich wirklich eine besonders erhellende Aussage - es gibt ganz klar Schmerzen, die NICHT auf einem MRT sichtbar gemacht werden können und deren Ursache nicht ein einfacher körperlicher Defekt ist.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der wie ich gerne gut geschriebene lesbare Sachbücher liest und zwar egal, ob man an akuten Problemen leidet oder einfach nur wissen möchte, wie man verhindert, von Rückenschmerzen im Leben beeinträchtigt zu werden.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Karen Piries Team ermittelt im 7. Fall während Corona

Die Gabe der Lüge
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Für mich war es der erste Fall der Ermittlerin Karen Pirie, aber nicht mein erster Roman von Val McDermid.
Ich bin sehr gut reingekommen und habe auch keine Probleme damit gehabt, dass ich die Vorgänger ...

Für mich war es der erste Fall der Ermittlerin Karen Pirie, aber nicht mein erster Roman von Val McDermid.
Ich bin sehr gut reingekommen und habe auch keine Probleme damit gehabt, dass ich die Vorgänger nicht gelesen habe (werde das aber trotzdem wahrscheinlich noch nachholen!).

Der Fall ist meiner Meinung nach nicht sooo ein kalter Case, wie eine Historic Case Unit vermittelt, es ist gerade mal ein Jahr her, dass eine junge Studentin spurlos verschwunden ist. Mitten im harten Lochdown des Frühjahrs 2020 erhält das Team um Karen Pirie einen Hinweis einer Bibliothekarin, dass sich im von ihr gesichteten Nachlass eines kürzlich verstorbenen Krimi-Autors ein unvollendetes Manuskript befindet, das einen perfekten Mord beschreibt.

Mit Feuereifer stürzt sich Karen und ihr Team auf den Fall. Alle haben mit dem Lockdown und persönlichen Themen zu kämpfen, dennoch oder gerade deswegen sind sie hoch konzentriert und motiviert, den Fall zu lösen.

Val McDermid ist eine von mir sehr geschätzte Autorin und auch hier fängt sie über ihren wirklich hervorragend lesbaren Schreibstil viel Stimmung und Atmosphäre ein, zeichnet die Figuren plausibel und entwickelt einen wirklich spannenden Plot, der mich bis zum Ende hin gefangen genommen hat.

Einzig das mittlerweile seltsam anmutende Szenario Lockdown und der Umgang damit hat mich streckenweise etwas überfordert, da mir persönlich die Lockdown Zeit und die Einschränkungen während der Pandemie sehr zu schaffen gemacht haben und es vieles wieder hervor geholt hat, was mich beim Lesen gestresst hat.

Der Fall, der Stil und die Geschichte aber sind absolut lesbar und sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Starke Frauen in einer schrecklichen Zeit

Wären wir Vögel am Himmel
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Das Thema des Buches ist keine leichte Kost - es geht um den 2. Weltkrieg und Menschen, die in der Ukraine leben und sich mit dem Schrecken des Krieges und seiner Folgen auseinandersetzen müssen - Tod, ...

Das Thema des Buches ist keine leichte Kost - es geht um den 2. Weltkrieg und Menschen, die in der Ukraine leben und sich mit dem Schrecken des Krieges und seiner Folgen auseinandersetzen müssen - Tod, Leid, Verrat, Kampf, Heimatliebe, der Schutz der eigenen Familie und der Menschen, die man liebt, steht im Vordergrund. Es geht um Deportation als "Ost-Arbeiter" in deutsche Lager und die furchtbaren Lebensumstände der Menschen in diesen Arbeitslagern, um Folter, um Flucht und darum, wie die Menschen sich darauf hervor kämpfen und wie es sie verändert.
Das Bild des Vogels aus dem Titel, sehr schön mit dem Schatten eines Käfigs auf dem Cover dargestellt, wird vor allem im ersten Teil des Buches auch sprachlich sehr oft aufgegriffen. Die Figuren, aus deren Sicht die Geschichte sich entwickelt, sind alle weiblich in verschiedenen Altersstufen - da gibt es die 15jährige Lilija, die gerade auf dem Weg dazu ist, zu einer jungen Frau zu werden, die kindliche 12jährige Halya und die 3 (bald 4fache) Mutter Vika. Sie alle müssen leiden und Dinge erleben, die dazu führen können, dass man zerbricht; aber sie alle kämpfen.
Die Geschichte selbst ist wirklich fesselnd geschrieben, besonders die Szenen während der Bombardierung Dresdens haben mich sehr mitgenommen und die Geschichte der verschiedenen Fluchten der Protagonisten.
Sprachlich sehr besonders entfaltet die Geschichte eine wirkliche starke Wirkung auf den Lesenden und wirkt auch lange nach dem Lesen noch in mir nach.
Die Autorin verarbeitet in den Erzählsträngen ihrer Protagonisten teilweise echte Erlebnisse ihrer Vorfahren - das macht die Geschichte noch mal heftiger für mich!
Doch trotz des - leider wieder recht aktuellem! - Themas gibt es beim Lesen auch viele Momente, die Hoffnung bringen und mich zum Lächeln gebracht haben.
Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen und ich werde die Figuren noch lange in meinem Herzen tragen.
Danke an Lesejury für die Möglichkeit, den Roman in einer Leserunde zu lesen und allen Mitlesenden auch nochmal Danke für den wirklich sehr bereichernden Austausch und die vielen persönlichen Beiträge in der Runde!

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Süße Sommergeschichte mit 2 möglichen Verläufen

Emmas Herzdilemma
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Emmas Herzdilemma - eine romantische Geschichte mit 2 möglichen Verläufen - das hat mich neugierig gemacht.
Das Konzept, eine Geschichte mit verschiedenen Verläufen zu erzählen, kannte ich u.a. aus den ...

Emmas Herzdilemma - eine romantische Geschichte mit 2 möglichen Verläufen - das hat mich neugierig gemacht.
Das Konzept, eine Geschichte mit verschiedenen Verläufen zu erzählen, kannte ich u.a. aus den Drei ???. Hier habe ich mal ein Buch mit einer meiner Töchter gelesen, bei dem teilweise am Ende eines Abschnitts/Kapitels selbst entschieden werden konnte, wohin man jetzt blättert und wie sich die Geschichte dann weiter entwickeln würde. Diese Umsetzung fanden wir damals beide etwas anstrengend, deswegen war ich bei Emmas Herzdilemma anfangs auch erstmal skeptisch.

Aber - ich wurde sehr positiv überrascht! Der Lesefluss wird nicht durch permanentes Hin und Her Blättern gestört, nein, die beiden Varianten (Emma bleibt in Köln oder Emma fliegt nach Rom) werden parallel erzählt. Stilistisch sehr nett gemacht - es wird über eine Graphik zu Beginn der jeweiligen Passage sofort gezeigt, wo wir jetzt sind (Kolosseum in Rom oder Kölner Dom), zudem ist der Schrifttyp jeweils ein bisschen anders gewählt.

Lange gefiel mir persönlich die Rom-Variante besser, das ist die "erste" vorgestellte Variante und gerade zu Beginn des gesplitteten Wegs legt die Autorin hier schon einen Schwerpunkt drauf und es gibt mehr Text in Rom als in Köln. Gegen Ende ändert sich das und nach Beendigung des Buches bin ich klar für die Köln Variante.

Emma, noch 15 Jahre alt, kurz vor ihrem 16. Geburtstag, hat Stress mit ihren Eltern. Sie passt nicht richtig auf den Hund ihres Opas auf, dieser wird angefahren, und zur Strafe soll sie mit ihrer Tante Dette nach Rom fahren und in deren Pension aushelfen. Bei der Rom-Variante fliegt sie mit, lernt den süßen Leo kennen und ihre Tante und Cousine und vor allem Rom lieb gewinnen, lernt italienisch und wird sehr selbständig. Bei der Köln-Variante bleibt sie in Köln, muss statt in der Pension ihrer Tante ihrem Opa in seiner Wohnung helfen und lernt diesen dabei richtig gut kennen, macht ihren Roller-Führerschein und wird ebenfalls sehr viel selbständiger.

Wie auch immer sie sich entscheidet - es gibt in beiden Varianten 2 wichtige Jungen (Oscar in Köln und Leo in Rom) und das Ende - ohne zu spoilern - in Bezug auf den Jungen ist bei beiden Varianten gleich... Die Autorin gibt damit der Leserin (ich denke, es werden sich hauptsächlich Mädchen von dem Buch angezogen fühlen) die Message mit, dass vor allem die Liebe durchaus vorher bestimmt sein kann - und das ist etwas, wonach sich viele Mädchen in dem Alter sehnen und auch mir gefällt das als Botschaft, weil es doch sehr romantisch ist.

Mir hat es wirklich sehr gefallen, wie die Autorin das Sommergefühl vor allem in Rom transportiert hat und wie sie Emmas Seelenleben gezeichnet hat. Ich habe selbst eine Tochter in Emmas Alter und habe ihr das Buch jetzt zum Lesen gegeben. Ich muss sagen, ich habe sie oft wieder erkannt... Mit der Jugendsprache ist es immer etwas schwierig - ich bin mir nicht sicher, ob Mädchen in dem Alter wirklich so oft sweet und cute sagen und schreiben. Das ist aber auch das einzige, was ich ein bisschen kritisch sehe an dem Roman.
Die Themen an sich und Emmas Handlungen kommen sehr gut rüber und auch die Art, wie sie manchmal impulsiv handelt, manchmal wiederum sehr reflektiert ist, ist wirklich sehr gut getroffen. Einige Themen (Scheidung, sexuelle Übergriffigkeit, Diebstahl, Alkoholmissbrauch, Lügen, Untreue, Tod) sind durchaus harte Kost, sie werden aber wirklich gut in die Geschichte(n) verwebt und bringen den Tiefgang, der mich als Mutter noch zusätzlich von der Lektüre überzeugt hat.

Klare Leseempfehlung für Teenager und deren Mütter

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Gut geschriebenes Jugendbuch über eine sehr dunkle Zeit

Hexenfeuer
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Das Buch Hexenfeuer ist als Jugendbuch ausgezeichnet und ich kann es für Jugendliche, die sich für das Thema Hexenverfolgung interessieren, wirklich sehr empfehlen!
Die Geschichte beginnt im Kerker, in ...

Das Buch Hexenfeuer ist als Jugendbuch ausgezeichnet und ich kann es für Jugendliche, die sich für das Thema Hexenverfolgung interessieren, wirklich sehr empfehlen!
Die Geschichte beginnt im Kerker, in dem die junge Barbara sitzt, mit kurzgeschorenem Haar, Lumpen am Leib und voller Angst vor dem nächsten Tag, den Tag, an dem sie auf dem Scheiterhaufen brennen soll als Hexe.
In kurzen Episoden kommen wir immer wieder zu der Gegenwart zurück, der Rest der Geschichte ist allerdings die Vorgeschichte, die uns zu dem Punkt führen wird, an dem wir eingestiegen sind.
Ich bin von dem Thema schon als Kind sehr fasziniert gewesen und bis heute reizt mich die Thematik sehr - wie konnte so lange unter dem Deckmantel der Religion und Berufung auf ein wirklich perfides Werk, den Hexenhammer, so viele unschuldige Menschen gefoltert und auf brutalste Art und Weise getötet werden? Wie konnte das zugelassen und sogar unterstützt werden von den Mächtigen dieser Zeit? Besonders hart trifft mich als Frau und Mutter von Töchtern, dass die meisten Opfer dieser furchtbaren Zeit Mädchen und Frauen waren, nicht nur, aber auch heilkundige Frauen und Hebammen, also Frauen, die in einer Zeit, die für Frauen wirklich nicht leicht war, sich Wissen angeeignet haben und anderen geholfen haben.
Dieser Aspekt kommt in dem Buch auch besonders gut zur Geltung, was mir wirklich sehr gefallen hat. Alle Protagonisten sind gut skizziert, die "Heldin" Barbara sehr sympathisch und das Ende - gut für ein Jugendbuch - ist zwar kein klassisches Happy End, aber doch nicht so furchtbar, wie befürchtet und daher auch für jüngere Lesende nicht zu heftig.
Der Anhang mit der historischen Einordnung rundet ein für mich wirklich sehr empfehlens- und lesenswertes Buch ab.

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