Cover-Bild Was geht, Annegret?
(17)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 12.03.2024
  • ISBN: 9783499011207
Franka Bloom

Was geht, Annegret?

Bestsellerautorin Franka Bloom erzählt witzig und klug von den Tücken des Alters: eine Rentnerin aus der Kleinstadt fängt noch einmal ganz neu an – in einer woken Studenten-WG in Berlin-Kreuzberg.

Niemals hätte Annegret gedacht, dass jemand ihre berühmten Rinderrouladen verschmähen
könnte. Aber seit sie Witwe ist, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt: Sie muss raus
aus dem großen Haus, raus aus ihrer Komfortzone, raus aus der Provinz. Zum Glück kann sie
bei ihrer Enkelin unterkommen. Isi lebt allerdings mitten in Berlin, in einer turbulenten
Studenten-WG. Für Annegret eine fremde Welt voller Fettnäpfchen. Veganismus? Gendern?
Containern? Und … ach, LGBTQ ist gar keine Grillsauce? Annegret schwirrt der Kopf. Doch je
länger sie in der Berliner WG wohnt, desto mehr blüht sie auf und lernt, eine eigene
Meinung zu vertreten. Aus Oma Annegret wird Granny Änni – und von ihr kann sogar die
Enkelgeneration noch etwas lernen!

«Franka Bloom beschert uns immer wieder herrlich humorvolle Geschichte über Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs – urkomisch und doch mit Tiefgang.» Für Sie

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Berlin statt Seniorenresidenz, Currywurst statt Rentnerteller

0

„Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang.“ (S. 421) Nach dem Tod ihres Mannes kommt heraus, dass er Annegret jahrelang belogen und Schulden gemacht hat, jetzt muss sie ihr Haus verkaufen. Als ihre Tochter ...

„Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang.“ (S. 421) Nach dem Tod ihres Mannes kommt heraus, dass er Annegret jahrelang belogen und Schulden gemacht hat, jetzt muss sie ihr Haus verkaufen. Als ihre Tochter und deren Mann sie danach in ein Altersheim abschieben wollen, nimmt sie das Angebot ihrer Enkelin Isi an und zieht in deren Studenten-WG in Berlin-Kreuzberg. Der Unterschied zu ihren bisherigen Nachbarn und dem beschaulichen Ostfriesland könnte kaum größer sein. Ihre neuen Mitbewohner Isi, Felix und Lea sind nicht nur Jahrzehnte jünger, sondern haben auch komplett andere Vorstellungen vom Leben. Annegret darf nur noch Putzen, wenn sie damit dran ist und nur Secondhand oder upgecycelte Möbel und Kleindung kaufen. Außerdem wird vegan gegessen und in einem Gemeinschaftsprojekt nur das gekocht, was vorher containert wurde. Zum Glück wohnt nebenan Siggi, die mit Mitte 70 ein bisschen aussieht wie Vivienne Westwood, jeden Tag vom guten Meißner Porzellan isst (sonst würde es ja doch nur im Schrank einstauben) und Annegret kurzerhand in Änni umbenennt.
Änni lebt sich nach ihrer anfänglichen Skepsis schnell in ihrem neuen Viertel ein, freundet sich mit dem türkischen Ladenbesitzer unten im Haus an, findet ein neues Lieblingscafé und lässt sich von Isi sogar zu einem Best-Ager-Studium an der Humboldt-Uni überreden, obwohl sie lieber Klöppeln an der VHS gelernt hätte. Und gerade, als alles gut läuft, wird das Haus an einen Investor verkauft, der es sanieren und damit gentrifizieren will – das lassen sich die Bewohner nicht gefallen. Granny Änni ruft zum Protest auf.

„Jetzt hockt sie angespannt und müde mitten in der Nacht auf einer dunklen Straße in Berlin am Steuer eines Autos, das ihr nicht gehört, und steht Schmiere beim illegalen Containern ihrer neuen WG.“ (S. 113) Zu Beginn ist Änni ein armes Hascherl, die sich ihr Leben lang nach ihrem Mann, der alles entschied, gerichtet hat. Mit ihrem Umzug bricht sie aus ihrem eingefahrenen Leben aus und emanzipiert sich. Die Studenten und Siggi öffnen ihr für vieles die Augen, was ihr bisher nicht aufgefallen ist. Siggi ist ein bodenständiger Ausgleich zu dem „jungen Gemüse“ und kann sie in vielen Situationen sehr gut verstehen – und tröstet dann mit Likörchen. „Die tun nix, die sind nur jung.“ (S. 50) So eine Freundin kann man immer gebrauchen.
Isi, Felix und Lea sind manchmal etwas übergriffig und dominant, wenn es darum geht, ihre Vorstellungen durch- oder umzusetzen, aber sie nehmen Änni ohne Vorbehalte mit offenen Armen auf und zeigen ihr, dass ihr Leben noch lange nicht vorbei ist.

Franka Blooms neuer Roman „Was geht, Annegret?“ ist eine sehr unterhaltsame Mischung aus Best-Ager-Geschichte und Plädoyer für Mehr-Generationen-Wohnprojekte, die zum Nachdenken anregt – wie gehen wir mit unseren Groß- / Eltern um? Wie nachhaltig leben wir und was hinterlassen wir nachfolgenden Generationen? Die dezente Gesellschaftskritik hat mir gut gefallen, auch wenn sie an manchen Stellen leicht überzogen wirkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2024

Leben und leben lassen

0

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das alles läuft. Annegret ist 69 und ihr Mann (20 Jahre älter) ist verstorben. Sie muss ihr Haus in Ostfriesland verlassen und kommt ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das alles läuft. Annegret ist 69 und ihr Mann (20 Jahre älter) ist verstorben. Sie muss ihr Haus in Ostfriesland verlassen und kommt in der WG ihrer Enkelin in Berlin unter. Allein das ist ein Kulturschock, doch es geht noch weiter. Denn die WG lebt vegan, geht containern, hält viel von LGBTQ+ usw. Annegret fuchst sich rein, lernt Leute kennen und lieben, studiert und setzt sich ein. Für Annegret freut es mich wirklich. Sie ist über ihren Schatten gesprungen und hat ihr Weltbild verändert. Denn alles worauf der Roman auf humoristische Art aufmerksam machen möchte, ist wichtig. Jetzt kommt für mich das große ABER, was mir den Roman leider vermiest hat. Die WG in die Änni hineinkommt macht vieles mit erhobenem Zeigefinger und ich hatte mehr als einmal Mitleid mit Annegret. Ich hab von allem schon häufig gehört und bin der Meinung: Leben und leben lassen. Ich bilde mir gern selbst eine Meinung und hole mir dazu auch gern Informationen. Aber die Jugendlichen sahen es direkt als Affront gegen ihren Lebensstil, als Änni einmal Rouladen gemacht hat. Zwischen den Zeilen - sie ist ja blöd, wenn sie das nicht weiß. Sie drücken ihr ihren Lebensstil auf. Die Erklärungen kommen nach und nach, aber ich hatte im ersten sichtlich zu beißen. Dabei ist es nur die WG die mir so gegen den Strich geht, aber das eben richtig. Denn sie sind auch die einzigen die gendern... ähm ja. Ich kenne keinen, der das in der Umgangssprache macht - wirklich nicht. Auch das las sich ziemlich nervig. Alle anderen Figuren sind liebeswert und so schön vielseitig - man hat sie lieb gewonnen.
Leider kann ich dem Buch nur 3 von 5 ⭐geben - Änni ist eine tolle agile Oma und es ist locker und witzig geschrieben, aber das drumherum ist anstrengend und mir einfach too much.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere