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Veröffentlicht am 15.05.2024

habe mich wieder spannend unterhalten gefühlt

Vergebens
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Eine männliche Leiche auf einer Lichtung im Hochwald des Spreewaldes ist der neue Mordfall der Lübbener Kripo. Nun unter kommissarischer Leitung von Klaudia Wagner, da ihr alter Chef nach Resturlaub und ...

Eine männliche Leiche auf einer Lichtung im Hochwald des Spreewaldes ist der neue Mordfall der Lübbener Kripo. Nun unter kommissarischer Leitung von Klaudia Wagner, da ihr alter Chef nach Resturlaub und Überstunden abbummeln, ausscheiden wird. Das Ausscheiden von PH, Klaudias Chef bei der Kripo Lübben, stand für mein Gefühl zu sehr im Focus bei diesem Spreewaldkrimi. Es hat mich zwar gut unterhalten, wie eingeschworen das alte Team hinter Klaudia steht und wie argwöhnisch sie dem Mitbewerber vom LKA auf den freiwerdenden Chefposten gegenüberstehen, nur zu zusätzlicher Spannung hat das nicht bei mir geführt.
Dabei ist das ein sehr schwieriger Fall. Wenn auch recht bald feststeht, dass es sich bei dem Toten um den Gerichtsvollzieher Willi Rollenhagen handelt, so fehlen doch eindeutige Spuren, wie der Tatablauf war. Gerichtsvollzieher sieht ja niemand gern an seiner Haustür. Oder hängt sein Tod mit der Trennung von seiner Ex-Frau oder gar mit seiner neuen jungen Freundin zusammen? Alles wäre denkbar. Nicht unbedingt einfacher werden die Ermittlungen durch die internen Querelen und Anfeindungen innerhalb der Polizei. Dabei versucht Klaudia alles, um eine vernünftige Zusammenarbeit abzusichern. Sie selbst immer an vorderster Front bei den Ermittlungen. Schlussendlich ist es eine kleine impulsive Reaktion, die sie und ihren Teampartner in tödliche Gefahr bringt. Die Auflösung des Falls kam für mich dann mit einigen unerwarteten Wendungen. Insgesamt gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

manchmal muss man auch über seinen Schatten springen

Das Licht in den Birken
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Thea Lorenz hat vor 25 Jahren nach großer Enttäuschung Deutschland den Rücken gekehrt. In Portugal hat sie eine zweite Heimat gefunden. Doch nun kehrt sie wieder nach Deutschland zurück, hat sich eine ...

Thea Lorenz hat vor 25 Jahren nach großer Enttäuschung Deutschland den Rücken gekehrt. In Portugal hat sie eine zweite Heimat gefunden. Doch nun kehrt sie wieder nach Deutschland zurück, hat sich eine Wohnung auf einem Hof in der Lüneburger Heide gemietet, bei der sie auch ihre beiden handaufgezogenen Ziegen mit unterbringen kann. Nur leider hat ihr keiner im Vorfeld gesagt, dass der Besitzer ein eher menschenscheuer, knurriger Endfünfziger ist, der menschliche Nähe meidet. Tier sind ihm lieber. So kümmert Benno sich auf dem Hof um alte, nicht mehr leistungsstarke Tiere, eine Art Gnadenhof. Von Esel, Kuh, über Alpaka und Pferd ist alles dabei. Thea, die es gewohnt ist tatkräftig ihren Mann zu stehen, gerät mit dem abweisenden, immer im gleichen Trott lebenden Benno recht schnell aneinander.
Die Autorin hat hier die drei Hauptfiguren, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, sehr liebevoll mit ihren Eigenarten und Macken beschrieben. Irgendwie kam es mir recht bald vor, als würde ich die drei kennen und natürlich auch mögen, so tief war ich recht schnell in die Geschichte eingetaucht.
Wenn das Zusammenleben der drei anfangs noch etwas holprig ist, so werden sie mit der Zeit zu einem eingeschworenen Team. Denn alle wollen mithelfen Bennos Lebenswerk, seinen Tierlebenshof, erhalten. Das ist gar nicht so einfach, da sich wegen Bennos Ignoranz in Geldfragen über die Jahre ein riesiger Schuldenberg angesammelt hat. Ob sie es schaffen, sollte jeder selbst herausfinden. Es lohnt sich. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

liebevolle Charaktere und wunderbare Naturbeschreibungen

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Zum Glück wird dem Buch der Stammbaum von Rose Carter vorangestellt. Denn die vielen Personen, alles Rose Kinder und Enkelkinder, empfand ich beim Lesen am Anfang als Herausforderung. Doch es wird übersichtlicher. ...

Zum Glück wird dem Buch der Stammbaum von Rose Carter vorangestellt. Denn die vielen Personen, alles Rose Kinder und Enkelkinder, empfand ich beim Lesen am Anfang als Herausforderung. Doch es wird übersichtlicher. Im ersten Band der Blumentöchter geht es um Dalia, Roses Enkelin. Die ist von Oma Rose und ihrem Mann Albert aufgezogen worden, da ihre Mutter Camellia bei ihrer Geburt gestorben ist. Vom Vater weiß Dalia nur, dass er aus Mexiko stammt. Mehr nicht. Doch dann wird nach Rose Beerdigung in deren Nachlass ein Brief ihres Vaters gefunden aus dem hervorgeht, dass ihm mitgeteilt wurde, dass auch Dalia bei der Geburt gestorben ist. Warum hat ihre Großmutter ihn angelogen?
Als Dalia den Brief liest, steht für sie fest, dass sie ihren Vater suchen will, in Mexiko und nur mit dem Wissen um seinen Vornamen. In meinen Augen war das von Dalia sehr, sehr blauäugig. Jedoch gelingt es der Autorin dem Leser trotz der Ausweglosigkeit ihrer Suche, diese anschaulich, nachvollziehbar und glaubhaft zu entwickeln. Dalia lernt in Mexiko die große Leidenschaft ihrer Mutter, die Kultur der Maja kennen und kann diese auch schnell nachvollziehen, erliegt ihr ebenfalls. Ich fand die Beschreibungen zu den Maja-Tempeln sehr gut geschildert. Es hat mich an meinen Urlaub in Tulum erinnert. Sehr gut gelungen ist es der Autorin die Gastfreundlichkeit der mexikanischen Bevölkerung, die egal wie arm sich ihr Leben gestaltet, die Familie über alles stellen und Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert besitzt, zu beschreiben. Mit Dalia lernt der Leser eine mutige, junge Frau kennen, die beharrlich, mit Unterstützung neu gefundener Freunde, der Route ihrer Mutter vor 29 Jahren folgt. Dabei lernt Dalia nicht nur viel über die Kultur des Landes, sie findet dabei auch ihre Wurzeln. Was ist nicht verstanden habe ist, warum sie ihrer Großmutter nicht gram war. Schließlich hatte die ihr den Vater 28 Jahre verschwiegen und auch den Vater gelogen.
Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsamer Familienroman, in dem man liebevolle Menschen, eine wunderbare Familie kennenlernt und auch Einblicke in fremde Kulturen erhält. Ich freue mich bereits jetzt auf die folgenden Teile. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

spannend entwickelte Geschichte

Unter dem Moor
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Tanja Weber hat hier in diesem Buch einen weiten zeitlichen Bogen gespannt. Anfangs im Hier und Jetzt wird der Leser bis ins Jahr 1936 zurückgeführt. Da ist die damals 14jährige Regine, von allen nur Gine ...

Tanja Weber hat hier in diesem Buch einen weiten zeitlichen Bogen gespannt. Anfangs im Hier und Jetzt wird der Leser bis ins Jahr 1936 zurückgeführt. Da ist die damals 14jährige Regine, von allen nur Gine genannt, gegen ihren Willen für acht Monate zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt worden. Hier muss sie nicht nur hart und unter der Kontrolle der strengen Aufsehenrinnen auf dem Gut der von Wetzlaffs arbeiten, sie muss auch von Heute auf Morgen ihre Kindheit hinter sich lassen.
Dann gibt es noch Sigrun, die junge Mutter. Sie und ihr Mann Achim sind ein typisches junges DDR-Ehepaar. Jedoch geraten sie ins Visier der Staatssicherheit. Dabei wollen sie nur das Leben mit ihrem kleinen Jungen genießen. Aber manchmal vermisst Sigrun auch den Trubel der Großstadt und beneidet ihre Freundin Christel um deren Leichtigkeit. Jedoch hat das Schicksal einen anderen Plan für die junge Familie.
Genau in dieser Gegend macht jetzt Dr. Nina Spiegel, die ausgebrannte Berliner Ärztin, mit Ayla, ihrem neu zugelegten Hund, Urlaub. Ayla ist es schließlich, die im Wald beim Stromern nicht nur wegen eines Tellereisens am Fuß verletzt wird, sie findet dabei auch Knochen, menschliche Knochen. Mit den Dorfbewohnern hat Nina keinen Kontakt. Sie will ja schließlich ausspannen und doch begegnet sie einigen von ihnen bei ihren Streifzügen, wie zum Beispiel den Waldmann. Der ist ihr irgendwie suspekt.
In meinen Augen ist es der Autorin sehr gut gelungen die Geschichte der drei Frauen, die sich zeitlich nie begegnet sind, die aber der Ort, am Stettiner Haff, verbindet, zu entwickeln. Immerhin liegen zwischen den Schicksalen der drei fast 90 Jahre und doch hängen sie irgendwie zusammen. Anfangs habe ich beim Lesen immer gerätselt, wie das Schicksal dieser Frauen zusammenhängt. Habe eigene Spekulationen aufgemacht. Doch nichts von dem war richtig vermutet. Aber dadurch hat sich auch die Spannung bei mir gehalten. An einigen Stellen waren mir die Ausführungen zum Bourne-out von Nina etwas zu ausführlich, aber alles andere empfand ich als sehr spannend. Von mir gibt’s darum auch 4 Lese-Sterne, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Der steinige Weg zum kindgerechten Lernen

Die Zeit der Kinder
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Friedrich Fröbel strebt sein Leben lang nach Wissen. Doch dabei verbindet er das Wissen aus Büchern mit seinen Beobachtungen in der Natur. Durch Spielen und Probieren soll Wissen vermittelt werden und ...

Friedrich Fröbel strebt sein Leben lang nach Wissen. Doch dabei verbindet er das Wissen aus Büchern mit seinen Beobachtungen in der Natur. Durch Spielen und Probieren soll Wissen vermittelt werden und abrufbar bleiben. Mit dieser neuen Lernmethode ist er seiner Zeit weit voraus. Widerspricht sie doch der in der Gesellschaft fest verankerten Vorgehensweise des Auswendiglernens, der Bestrafung bei Fehlverhalten und der Unterdrückung der kindlichen Neugier. Luise Levin, die diese harte Erziehung bei ihren Neffen miterleben muss und gegen den herrischen, verbohrten Vater nicht beistehen kann, ist begeistert von Fröbels Theorien und Methoden. Gegen den Willen des Familienoberhauptes bewirbt sich als Haushälterin an Friedrichs Einrichtung. Ein erster Schritt für Luise, der aber ihr weiteres Leben nachhaltig bestimmen wird….
Der Erzählstil der Autorin erinnerte mich anfangs an einen selbst gewebten Teppich. Viele bunte Fäden setzten sich zusammen, um dem Leser die Entstehung des neuen Denkens bei der Wissensvermittlung bei Kindern näherzubringen. Schlussendlich entsteht ein buntes Bild dazu, wieviel Herzblut, Enttäuschung und Energie hierfür erforderlich war und wie groß die Widerstände gegenüber den neuen Lernansätzen waren. Dabei geht die Autorin nicht chronologisch vor, sie springt an verschiedene Orte, zu verschiedenen Personen, und zeitlich vor und zurück. Ich fand das sehr passend für dieses Thema gewählt. Springen doch auch Kinder, so man sie lässt, ständig hin und her und ihr Bewegungsdrang führt sie an die unterschiedlichsten Orte und überall machen sie neue Erfahrungen.
Entsetzt war ich über den Tagesablauf in den Kinderverwahranstalten. Über derartige Einrichtungen habe ich bisher noch nie etwas gelesen. Aber die Ausführungen dazu runden das Bild der damaligen Kinderhaltung, anders kann man es nicht nennen, sehr gut ab. Ich fand das Buch zeigt anhand der Geschichte von Luise Fröbel sehr eindrucksvoll, wie unterschiedlich gegenüber der heutigen Zeit, der Umgang mit Kindern und das Vermitteln von Wissen heute ist. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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