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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2024

Degrowth, faires wirtschaften und jede Menge Ideen für die Praxis

Das Ende der Erschöpfung
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„Das Ende der Erschöpfung“ von Katharina Mau war mein erster Kontakt mit dem Thema Degrowth weshalb ich es gut fand das die Autorin zunächst den Begriff und die Gedanken dahinter erklärt. Sie selbst kommt ...

„Das Ende der Erschöpfung“ von Katharina Mau war mein erster Kontakt mit dem Thema Degrowth weshalb ich es gut fand das die Autorin zunächst den Begriff und die Gedanken dahinter erklärt. Sie selbst kommt fachlich aus den Wirtschaftswissenschaften, wo grundlegend andere Modelle gelehrt werden. Ihr persönlicher Werdegang und die gedankliche Abkehr vom Wachstumsgedanken empfand ich als sehr authentisch. Um verstehen zu können was gerade falsch läuft ist es wichtig unser derzeitiges Wirtschaftssystem zu ergründen. Diese Kapitel waren allerdings stellenweise eher trocken und theoretisch. Dadurch lasen sie sich deutlich langsamer als das restliche Buch. Insgesamt mochte ich den Schreibstil dennoch gerne. Besonders die praxisbezogenen Kapitel sprühen nur so vor Inspiration. Konkrete Ideen für die Umsetzung finden sich hingegen weniger, bzw. klingt vieles so radikal das eine Umsetzung schwer vorstellbar erscheint. Natürlich handelt es sich um komplexe Themen, etwas mehr Ausführungen und weniger Ideenfragmente hätte ich mir dennoch gewünscht. Darüber hinaus werden einige Lebensbereiche, wie zum Beispiel das Bildungssystem vollkommen ausgeklammert. Das grundlegende Ziel eines guten Lebens für alle Menschen weltweit ist aber so überzeugend das sich die Lektüre trotzdem lohnt. Für einen ersten Einstieg ins Thema eignet sich das Sachbuch auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Echte Zeitgeschichte vermischt sich mit spannender Fiktion

Die Doppelte Frau
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„Die Doppelte Frau und das Rätsel Betty Steinhart“ von Beate Thalberg ist auf jeden Fall mal ein besonderes Leseerlebnis. Es handelt sich dabei um einen Krimi-Noir, mit realen Bezügen. In einem abschließenden ...

„Die Doppelte Frau und das Rätsel Betty Steinhart“ von Beate Thalberg ist auf jeden Fall mal ein besonderes Leseerlebnis. Es handelt sich dabei um einen Krimi-Noir, mit realen Bezügen. In einem abschließenden Kapitel wird gelungen erklärt, was reale Ereignisse und Personen und was Fiktion war. Grandios eingefangen wird auf jeden Fall die damalige Atmosphäre des Salzburgs von 1946. Die Schrecken des Krieges sind noch sehr präsent und die Auswirkungen an jeder Ecke spürbar. Erzählt wird die Handlung aus drei Perspektiven, welche vor allem zu Beginn schwer zu unterscheiden sind. Allgemein fordert die Autorin ihre Leserschaft heraus. Denn nicht nur die Erzählweise, auch die Handlung ist komplex. Stellenweise gerät die Geschichte fast schon zu verschachtelt und etwas wirr. Gut gefallen hat mir hingegen die durchgehende Spannung und auch mit gefährlichen Szenen, wird passend zum Genre, nicht gespart. Einzigartig sind zudem eingefügte Comics und Fotos aus der damaligen Zeit. Diese reihen sich ausgesprochen gut in die hochwertige Verarbeitung und Gestaltung des Buchs ein. Insgesamt vergebe ich für das Gesamtwerk gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung für alle die komplexe Geschichten, mit historischen Bezügen und ordentlich Spannung, mögen.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Doch mehr Quantentheorie, als Bullshit

Quanten-Bullshit
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„Quanten-Bullshit Wie man sein Leben mit Quantenphysik ruiniert“ von Chris Ferrie würde ich auf jeden Fall bei den anspruchsvolleren Sachbüchern einordnen. Denn um zu erkennen was Quatsch und/oder Geldmache ...

„Quanten-Bullshit Wie man sein Leben mit Quantenphysik ruiniert“ von Chris Ferrie würde ich auf jeden Fall bei den anspruchsvolleren Sachbüchern einordnen. Denn um zu erkennen was Quatsch und/oder Geldmache ist, muss man die tatsächlichen Begriffe und Konzepte der Quantentheorie kennen. Und genau diese vermittelt Autor und Quantenphysiker Chris Ferrie auf eine einzigartige Weise. Zugegeben, seinen unkonventionellen Stil muss man schon mögen. An sich komme ich mit Sarkasmus gut klar und mag auch den vorherrschenden Humor, stellenweise übertreibt es der Autor aber und wird einfach nur böse und unverschämt. Auch uns Leser:innen gegenüber ist er nicht immer wohlgesonnen, sein Anliegen uns vor Betrug unter dem Quantendeckmantel zu schützen, nehme ich ihm aber voll und ganz ab. Und auch wenn er es teils für meinen Geschmack übertreibt, gelingt es ihm doch ein hochkomplexes Thema, verständlich zu erklären. Ich möchte zwar nicht behaupten, dass ich wirklich alles restlos verstanden hätte. Grundlegendes habe ich aber auf jeden Fall verinnerlicht und mein Bullshit-Detektor ist nun geschärft. Insgesamt vergebe ich für die anspruchsvolle, aber hilfreiche Lektüre 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Musikalisches und kreatives Kinderbuch

In mir spielt Musik
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„In mir spielt Musik“ von Melanie Laibl mit Illustrationen von Cansu Yakin ist ein Fest für fast alle Sinne. Empfohlen wird das Buch ab 2 Jahren, ich persönlich würde sogar noch etwas länger warten. So ...

„In mir spielt Musik“ von Melanie Laibl mit Illustrationen von Cansu Yakin ist ein Fest für fast alle Sinne. Empfohlen wird das Buch ab 2 Jahren, ich persönlich würde sogar noch etwas länger warten. So kann das Kind Text und Bilder auch vollumfänglich aufnehmen. Zunächst einmal ist die Idee eines Aufwachbuchs mal etwas ganz Anderes. Gute-Nacht-Geschichten gibt es ja viele, aber auch dieses Buch kann das Einschlafen erleichtern, nämlich dann wenn es die Vorfreude auf den nächsten Morgen steigert. Die Aufmachung ist ansprechend, das Buch fasst sich hochwertig an und hält auf seinen 13 Doppelseiten auch Einiges bereit. Inhaltlich ist das Buch auch für Erwachsene beim Vorlesen eine wahre Freude. Auf platte Reime wird verzichtet, dafür ist der Text kreativ, klangvoll und absolut einzigartig. Passend dazu muten auch die Illustrationen künstlerisch an. Ein kleiner Kritikpunkt sind hier für mich die doch sehr vielen Details, sowie die Realitätsferne. Dies passt für mich nicht ganz zu 2-Jährigen. Aber hier mag ich nicht verallgemeinern, anderen Kindern gefällt vielleicht genau das. Insgesamt vergeben wir für das spaßige Leseerlebnis gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Abenteuerroman gemischt mit ernsten Themen

The Fort
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„The Fort - Das Geheimnis eines Sommers“ von Gordon Korman erzählt die spannende und bewegende Geschichte einer Gruppe von Freunden, welche eine einmalige Entdeckung machen. Gleich vorweg, das Buch altersmässig ...

„The Fort - Das Geheimnis eines Sommers“ von Gordon Korman erzählt die spannende und bewegende Geschichte einer Gruppe von Freunden, welche eine einmalige Entdeckung machen. Gleich vorweg, das Buch altersmässig einzuordnen fällt mir in diesem Fall nicht leicht. Sprachlich und auch was die Komplexität betrifft empfand ich das Buch eher als Kinderbuch. Die vorherrschenden Themen sind allerdings so bedrohlich und Ernst das diese denke ich erst ab einem gewissen Alter gelesen werden sollten, was mich das Buch eher als Jugendbuch einordnen lässt. Der Schreibstil ist einfach gehalten, dies zusammen mit dem geringen Umfang des Buchs, macht die Geschichte vielleicht ideal für (bisherige) jugendliche Lesemuffel. Aber auch im erwachsenen Alter kann man das Buch noch gut lesen, da auf Jugendsprache weitestgehend verzichtet wird. Das Setting rund um den verlassenen Bunker ist dabei wirklich einmalig und der Autor schreibt so plastisch und lebensnah, dass ich mich mitten in der Geschichte gefühlt habe. Darüber hinaus erzeugt er von Beginn an eine gewisse Bedrohlichkeit, die sich steigernde Spannung sorgte zudem dafür immer weiterlesen zu wollen. Die Kapitel sind abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven der Jungs geschrieben und ermöglichen so diese umfassend kennen zu lernen. Die vielseitige Freundesgruppe gefiel mir richtig gut, wobei wirklich jeder von ihnen ein ernsthaftes Problem mit sich trägt. Letztendlich fokussiert sich die Handlung dann aber auf das Thema „häusliche Gewalt“, die anderen ebenfalls interessanten Themenfelder werden nur angeschnitten und keinesfalls auserzählt. Dennoch hat mich diese emotionale Geschichte voll gepackt und ich mochte die Mischung aus verrücktem Abenteuer und ernsthaften Lebensthemen sehr. Letztendlich vergebe ich dafür, auch aufgrund der kleineren Kritikpunkte, 4 Sterne.

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