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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Mut-mach-Buch zum 1. Schultag

Mutmurmeln für den ersten Schultag
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„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch für alle jene Kinder, die ein wenig Bammel vor dem neuen Lebensabschnitt „In die Schule gehen“ haben.

Linus und Lolle steht ...

„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch für alle jene Kinder, die ein wenig Bammel vor dem neuen Lebensabschnitt „In die Schule gehen“ haben.

Linus und Lolle steht der erste Schultag nun bevor und Linus ist ein wenig bange. Was, wenn er aufs Klo muss? Oder das Klassenzimmer nicht findet? Gegen dieses Grummeln im Magen hilft die Mutmurmel. Zuerst muss man sie mit einer Mutprobe aufladen und nur fest drücken, dann überträgt sich der Mut der Murmel auf seinen Besitzer.

Doch oh Schreck! Am nächsten Morgen, als es zur Schule gehen soll, ist die gelbe Mutmurmel verschwunden. Papa hat aufgeräumt und sie in Kübel zu den anderen Murmeln gesteckt. Kurz entschlossen steckt Linus alle Murmeln ind die Schultasche.

Was dann in der Schule passiert, verrate ich jetzt nicht.

Meine Meinung:

„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch. Kurz war ich irritiert. Sollte da ein Kind eine Murmel schlucken? Als Mutprobe etwa? Die Bedenken waren gleich ausgeräumt. Trotzdem empfehle ich die wunderschönen Glasmurmeln vor kleineren Geschwistern zu verstecken. Man weiß ja nie, was den liebe Kleinen so einfällt.

Die Illustrationen von Caroline Opheys sind gut gelungen. Der Text ist nicht zu lang.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Mut-mach-Buch 4 Sterne, da ich die Warnung wegen kleinerer Geschwister vermisse.

Veröffentlicht am 15.05.2024

Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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„Windstärke Tod“ ist der erste Krimi der Reihe rund um Agatha Christensen von der WaPo Cuxhaven. Hinter dem Namen Bente Storm, verbirgt sich das Autorenduo Anja Goerz und Eric Niemann. Da ich einerseits ...

„Windstärke Tod“ ist der erste Krimi der Reihe rund um Agatha Christensen von der WaPo Cuxhaven. Hinter dem Namen Bente Storm, verbirgt sich das Autorenduo Anja Goerz und Eric Niemann. Da ich einerseits Krimis, die an der Nordsee spielen sehr gerne lese und andererseits bereits das Cuxhavener Museum „Windstärke 10“ besucht habe, konnte ich in diesem Buch nicht vorbeigehen.

Worum geht’s?

Agatha Christensen ist Polizistin bei der WaPo Cuxhaven, also der Wasserpolizei, und träumt von einer Karriere bei der Kriminalpolizei. Als sie eine männliche, nur mit einer roten Badehose bekleidete Leiche aus dem Wasser fischt, ist ihre kriminalistische Neugier geweckt und beginnt heimlich zu ermitteln, zumal ihr Vater, ein großer Fan von Agatha Christie, den Toten kannte. Niemals, so der alte Christensen, würde Gunther Fluth, der Tote, einen Fuß in ein Gewässer tauchen.

Für Kommissar Victor Carvalho ist dieser Todesfall, der sich nun als Mord herausstellt, der erste Fall, den er als Leitender Ermittler lösen soll. Während Victor und sein Team das unmittelbare Umfeld von Fluth, der als Mediator in einer heiklen Angelegenheit tätig ist, durchleuchtet, steckt auch Agatha ihre Nase in das Privatleben des Toten.

Victor nimmt Agatha und ihre Erkenntnisse nicht wirklich ernst. In Gegenteil, er reagiert unwirsch und verbittet sich jegliche Einmischung, Dabei könnte er jede Info gut brauchen, denn nun gibt es einen zweiten Toten, der ausgerechnet der Ehemann der Oberbürgermeisterin ist ...

Meine Meinung:

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist kurzweilig und die Charaktere sind sympathisch und gut beschrieben.

Gleichzeitig zeigt der Krimi, dass es in der Politik unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen gilt, die oftmals einen Mediator benötigen. Blöd ist nur, wenn der nicht unparteiisch ist. Weiters ist sehr gut dargestellt, dass Macht ziemlich einsam macht und die Neider nicht schlafen.

An Hand der im Anhang beigefügten Karte lässt sich das „Operationsgebiet“ des Falles gut überblicken.

Der nächste Fall „Die Tote am Kai“ klingt auf den letzten Seiten an, denn Ingmar, der mit Agatha Dienst getauscht hat, wird angeschossen.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 04.05.2024

Ein gelungener hist. Roman

Der Meister der Karten
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In diesem historischen Roman steht der Kartograf Martin Waldseemüller im Mittelpunkt. Als Vermesserin liebe ich alte Karten und musste dieses Buch der Autorin Johanna von Wild (Pseudonym von Biggi Rist) ...

In diesem historischen Roman steht der Kartograf Martin Waldseemüller im Mittelpunkt. Als Vermesserin liebe ich alte Karten und musste dieses Buch der Autorin Johanna von Wild (Pseudonym von Biggi Rist) unbedingt lesen.

Martin Waldseemüller (geboren um 1472 oder 1475, gestorben 1520) hat 1507 die erste und viel beachtete Weltkarte gezeichnet, die gemeinsam mit einem Globus und einer Beschreibung erstmals die Landmasse im Westen unter dem Namen „America“ dokumentiert. Soweit das historische Verdienst von Martin Waldseemüller.

Schon lange weiß der junge Martin, dass er kein Metzger wie sein Vater werden will. Unterstützt durch den Pfarrer, darf er in die Schule gehen und später die sieben Künste studieren. Dabei entdeckt er unter seinem Lehrer Gregor Reisch die Kosmographie. Gemeinsam mit Mathias Ringmann verlässt die Universität im Breisgau und reist zunächst in das Kloster Saint-Dié-des-Vosges. Später lässt ihn dann die Autorin über Paris nach Lissabon reisen, wo er (die fiktive) Elena De Cabrera kennen- und lieben lernt. Blöd ist nur, dass die verheiratete Elena vor ihrem gewalttätigen Mann nach Lissabon geflohen ist. Allerdings ist Enzo De Cabrera gerade mit Amerigo Vespucci und seiner Flotte auf Reisen und scheint verschollen zu sein. Es kommt wie es kommen muss, plötzlich steht Martin Waldseemüller Enzo gegenüber, und das ausgerechnet am Hof des portugiesischen Königs Manuel ...

Meine Meinung:

Geschickt verquickt Johanna von Wild die historischen Fakten mit der fiktiven Liebesgeschichte. Neben Waldseemüller begegnen wir zahlreichen anderen historischen Personen wie Amerigo Vespucci, Cristóbal Cólon, dem portugiesischen König Manuel I, seiner Gemahlin Maria sowie dem Buchdrucker Valentim Fernandes Alemão.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Martins und Elenas Perspektive erzählt. Während Martin ganz in seiner Wissenschaft aufgeht, muss sich Elena der für damalige Zeiten üblichen (Zwangs)Heirat beugen. Gut gelungen ist die Beschreibung von Land und Leuten des ausgehenden Mittelalters. Die Charaktere werden gut durch die Geschichte geführt und wirken richtig lebendig.

Dieser historische Roman lässt sich leicht und flüssig lesen. Das Cover passt sehr gut zum Thema.

Ich persönlich hätte gerne noch mehr über Waldseemüllers kartographisches Werk erfahren.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman rund um Martin Waldseemüller 4 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2024

Fesselnd bis zur letzten Seite

Das Dunkel aller Tage
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Ein sprichwörtlich explosiver zweiter Fall wartet auf KHK Adam Schmidt und seine Frau OK Linh Schmidt.

Während KHK Adam Schmidt nach wie vor seine schwere Depression mit starken Psychopharmaka bekämpft ...

Ein sprichwörtlich explosiver zweiter Fall wartet auf KHK Adam Schmidt und seine Frau OK Linh Schmidt.

Während KHK Adam Schmidt nach wie vor seine schwere Depression mit starken Psychopharmaka bekämpft und nicht arbeitsfähig ist, kommt es im Berliner Ho-Chi-Center, zu einer folgenschwerer Explosion bei der zwei Menschen sterben. Recht bald ist klar, dass in diesem Teil des vietnamesischen Marktes eine Drogenküche in die Luft geflogen ist. Absicht oder blöder Unfall? Pikant ist, dass dieses Ho-Chi-Center Duc, dem Bruder von Oberkommissarin Linh Schmidt gehört. Während Linh an die Unschuld ihres Bruders glaubt, ist für den leitenden Ermittler klar, dass Duc der Drahtzieher und Drogenboss ist, der Berlin mit Drogen überschwemmen will.

Dass dieser Kriminalbeamte ausgerechnet Adam Schmidts Todfeind ist, der alles, aber auch wirklich alles, daran setzt das Ehepaar Schmidt in Misskredit zu bringen, macht die Ermittlungen nicht einfacher. In Adams Untergebenen POM Thilo Kupferschmidt findet Rabenstein einen willfährigen Handlanger.

Um die wahren Hintergründe der Explosion im Ho-Chi-Center herauszufinden, müssen Adam und Linh zu nicht ganz legalen Mitteln greifen.

Meine Meinung:

„Das Dunkel aller Tage“ ist der 2. Band der Reihe Schmidt & Schmidt von Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen. Die Autorin Thi Linh Nguyen ist mir bislang unbekannt. Alexander Oetker kenne ich als Krimiautor der Reihen „Zara & Zoë“ sowie „Luc Verlain“ bzw. sein griechisches Pseudonym.

Obwohl die beiden Krimis unabhängig voneinander gelesen werden können, halte ich es für ratsam, den 1. Band („Die Schuld, die uns verfolgt“) zuerst zu lesen. Dadurch lassen sich die Charaktere und ihre Handlungsweisen besser verstehen.

Der Grund von Rabensteins Rachefeldzug wird hier im 2. Fall nur angedeutet und was ist während der Geiselnahme im ersten Fall wirklich passiert? Mich interessiert das brennend, daher ist das Buch in der Onleihe schon bestellt.

Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen beschreiben den schwierigen Polizeialltag in Berlin recht gut. Was für einige „cool“, offen und multikulturell ist, ist für die Polizisten ein kräfteraubender Knochenjob, der weder gut bezahlt noch besonders angesehen ist. Dass hier Frust, Burnout oder Korruption um sich greifen, ist für mich gut verständlich.

Nicht ganz einverstanden bin ich damit, dass Adam seine PTBS alleine nur mit den chemischen Helferleins durchzustehen versucht. Okay, er müsste die angebotene Hilfe auch annehmen. Mein Eindruck ist allerdings, dass man sich seitens Dienstbehörde gar nicht so sehr darum bemüht, Adam zu unterstützen.

Der Schreibstil dieses komplexen Krimis, der ja aus mehreren Handlungssträngen besteht, ist flüssig.

Interessant ist, der Einblick in die vietnamesische Community Berlins. Die genaue Zahl derjenigen, die in den 1970er-Jahren als die sogenannten „Boat-People“, also als Flüchtlinge, in die BRD gekommen sind, ist ebenso unklar, wie jene Vietnamesen, die in den 1990er-Jahren als billige Gastarbeiter in die DDR geholt worden. Man schätzt, dass heute über 200.000 Personen vietnamesischer Abstammung in Deutschland leben, der Großteil vermutlich in Berlin.

Ich bin schon gespannt, wie es mit Schmidt & Schmidt weitergeht und freue mich auf einen dritten Band.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem 2. Fall für Schmidt & Schmidt 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2024

Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe

Südlich von Porto lauert der Tod
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Ria Almeida, eine Polizistin aus Stuttgart, ist nicht nur wegen der Beerdigung ihres Großvater in das kleine portugiesische Städtchen Torreira gekommen, sondern auch um ein wenig Auszeit vom Job und Liebeskummer ...

Ria Almeida, eine Polizistin aus Stuttgart, ist nicht nur wegen der Beerdigung ihres Großvater in das kleine portugiesische Städtchen Torreira gekommen, sondern auch um ein wenig Auszeit vom Job und Liebeskummer zu nehmen.

Allerdings wird sie unversehens in einen Kriminalfall verwickelt und beginnt mit ihrem angeheirateten Cousin João, der der Leiter der Polizeistation von Torreira ist, zu ermitteln, obwohl sie natürlich keine Befugnisse, sondern nur ihr Bauchgefühl hat.

„Das Bauchgefühl ist eine Ahnung, mit der man eigentlich immer richtig liegt.“

Raquel Martins de Souza, eine Kunsthistorikerin, wird von ihrer Schwester Inêz tot aufgefunden. Da es keine äußerlichen Anzeichen eines unnatürlichen Todes gibt, wird die Leiche zunächst in das örtliche Bestattungsinstitut überführt. Inêz hingegen glaubt felsenfest an ein Verbrechen und als sich João endlich weich klopfen lässt, eine Autopsie anzuordnen, ist die Leiche verschwunden, nur um einige Zeit später als Wasserleiche wieder aufzutauchen.

Die sich daraus ergebenden Komplikationen überstrahlen, ebenso wie die liebe Familie, das Krimi-Geschehen ein wenig.

Meine Meinung:
Da ich zuvor wieder einmal den zweiten Teil einer Reihe („Südlich von Porto wartet die Schuld“) gelesen habe, musste ich mir nun den hier vorliegenden ersten Fall vornehmen. Der Krimi hat mich nicht enttäuscht. Er vermittelt Urlaubsflair und viel Lokalkolorit, denn die Protagonisten dürfen nach Herzenslust schlemmen.

Die Charaktere sind recht gut angelegt und bieten Potenzial für eine Weiterentwicklung.

Insgesamt hat mir die Verquickung von Kriminalfall, Lokalkolorit und Familiengeschichte sehr gut gefallen.

Das Cover mit den blauen Azulejos sticht sofort ins Auge.
Ein nettes Detail sind die Kapitelüberschriften: Hier wird jeweils ein portugiesischer Begriff hübsch umschrieben. Dabei lernen wir auch kräftig fluchen.

Fazit:

Ein gelungenes Debüt, dem ich gerne 4 Sterne gebe.