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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Zu viel des Guten

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil der Klappentext genau nach meinem Lesegeschmack klang.
Anfangs war ich auch sehr angetan. Heinz wurde gleich als Kind in die Schublade "dumm" gesteckt und ...

Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil der Klappentext genau nach meinem Lesegeschmack klang.
Anfangs war ich auch sehr angetan. Heinz wurde gleich als Kind in die Schublade "dumm" gesteckt und hatte es nicht leicht. Zum Glück hatte er eine Freundin, die zu ihm stand. Das war einfühlsam geschildert und hat mir gut gefallen.
Der heutige Heinz hingegen lebt in einem Seniorenheim ohne jegliche Abwechslung und macht sich angesichts einer rätselhaften Nachricht über seine Kindheitsfreundin auf die Reise nach Warnemünde, mit einem Flixbus.
Das sind drehbuchreife Augenblicke, die das Buch da beschreibt und ich kann mir eine Verfilmung auch gut vorstellen.

Im Bus trifft Heinz dann immer auf unterschiedliche Mitreisende, die eine Teiletappe neben ihm sitzen. Ihnen erzählt er Stück für Stück seine Lebensgeschichte.
Und diese ist so abgefahren, dass es anfangs großen Spaß macht, ihn zu begleiten. Ausgerechnet Heinz tappt nämlich von einem großen historischen Augenblick in den nächsten.

Leider nutzt sich das dann aber irgendwann ab, wahrscheinlich weil es einfach zu unglaubwürdig wird - und damit habe ich auch den Spaß am Buch verloren.
Zumal Heinz so dermaßen als naiver Trottel dargestellt wird, dass mir da beim Lesen unwohl war, auch wenn mir klar ist, dass die Geschichte nur so, mit dem Heinz, funktioniert. Aber der liebevolle Blick wie bei Forrest Gump kam mir hier zu kurz.

Das Ende des Buches hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen - genau richtig, dafür gibt es volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 29.04.2024

Wunderschöne Buchgestaltung, Inhalt kann nicht ganz mithalten

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Ich habe mich sofort in das wunderschöne Cover und den Buchschnitt verliebt. Dazu gibt es dann mit dem zweiten Band auch noch eine Buchschnitt-Fortsetzung, welcher die beiden Bände zu einem kleinen Kunstwerk ...

Ich habe mich sofort in das wunderschöne Cover und den Buchschnitt verliebt. Dazu gibt es dann mit dem zweiten Band auch noch eine Buchschnitt-Fortsetzung, welcher die beiden Bände zu einem kleinen Kunstwerk werden lässt.

Die Handlung spielt in Norwegen - mein Urlaubsziel in diesem Jahr und deshalb perfekt zur Einstimmung. Leider kommt gar nicht so viel Norwegen-Feeling herüber, ab und an, aber es hätte für meinen Geschmack ruhig mehr sein können.

Es geht um Freya, deren Freund und große Liebe Hendrik ums Leben gekommen ist.
Und um Emil und Lene - die zusammen mit Hendrik Drillinge sind bzw. waren und wie Freya mit dem Verlust nicht wirklich klarkommen.
Die Trauer und der jeweils unterschiedliche Umgang wurden einfühlsam beschrieben, ich konnte mich hier in alle Beteiligten einfühlen, das hat mir gut gefallen.

Zwischen Emil und Freya scheint sich langsam aber sicher im Verlauf der Handlung Gefühle zu entwickeln - und ihre Umwelt reagiert verstört darauf.
Hier fand ich sowohl Emils als auch Freyas Eltern ganz fürchterlich und ihre Handlungen und Äußerungen auch nicht wirklich realistisch.

Und dann gibt es da noch das große Rätsel um Hendriks Todesumstände - und das ging mir richtiggehend auf die Nerven. Über viele, viele Seiten ist nämlich nur ein großes Thema omnipräsent. Das hat sich ständig wiederholt und war sehr ermüdend für mich. Denn wirklich interessant war das nicht, vor allem in der Endlosschleife und so ausführlich. Als diese eine Mission geglückt war, habe ich aufgeatmet. Überhaupt hatte das Buch einige Längen.

Insgesamt bin ich etwas zwiegespalten und mir nicht sicher, ob ich den zweiten Band wieder lesen werde.

Veröffentlicht am 27.04.2024

Zu langatmig - aber sehr spannend

Die Burg
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Milliardär Nevio hat eine neue Geschäftsidee: er hat eine alte Burg gekauft und diese in eine Escape-Burg verwandelt. Aber nicht so wie wir das kennen - nein, er arbeitet mit der KI und diese passt Spielverlauf ...

Milliardär Nevio hat eine neue Geschäftsidee: er hat eine alte Burg gekauft und diese in eine Escape-Burg verwandelt. Aber nicht so wie wir das kennen - nein, er arbeitet mit der KI und diese passt Spielverlauf und Spielumgebung individuell auf die jeweiligen Besuchergruppen an.
So etwas gab es noch nie!
Vor der Eröffnung lädt Nevio eine Gruppe unterschiedlichster Menschen zum Testen seines genialen Geschäftsmodells ein. Doch die KI hat eigene Ideen und das Ganze entwickelt sich zu einem gruseligen Alptraum.

Das Thema ist spannend - inwieweit wollen wir unser Leben wirklich einer künstlichen Intelligenz anvertrauen? Kann das gut gehen?
Aber nicht nur das Thema, auch die Umsetzung hat mir anfangs sehr gut gefallen. Die Illusion, die in der Burg für das Escape-Spiel geschaffen wird ist durchwegs düster und wird immer gruseliger.
Leider zog es sich dann irgendwann sehr, denn auch wenn die Welten phantasiereich waren - es ist dann doch immer wieder identisch, von Raum zu Raum und die ständigen Beschreibungen haben mich im Leseverlauf dann ermüdet. Eine Straffung hätte dem Buch hier meines Erachtens gut getan.
Nichtsdestotrotz blieb der Spannungsbogen hoch, ich war sehr gespannt, wie das Ganze aufgelöst wird.
Und die Auflösung fand ich dann sehr gelungen.

Insgesamt bin ich also etwas ambivalent, was das Fazit angeht. Gute Unterhaltung mit einigen Längen.

Veröffentlicht am 02.03.2024

Themenwahl top. aber als Gesamtwerk nicht mein Fall

Yellowface
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Das Buch wurde so gehypt, und die Themenwahl ist so aktuell und spannend, ich musste das Buch einfach lesen. Geschürt wurde meine Vorfreude dann noch, als ich den Schutzumschlag abnahm, hier hat der deutsche ...

Das Buch wurde so gehypt, und die Themenwahl ist so aktuell und spannend, ich musste das Buch einfach lesen. Geschürt wurde meine Vorfreude dann noch, als ich den Schutzumschlag abnahm, hier hat der deutsche Verlag sehr gute Arbeit geleistet.
Nun ist so eine große Erwartungshaltung, mit der ich an das Lesen des Buchs heranging ja immer so eine Sache.

Das Buch gibt tiefe Einblicke in das Verlagswesen, setzt sich mit lauter spannenden Fragen wie "darf ich mit nicht chinesischer Herkunft ein Buch über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg schreiben?" auseinander. Habe ich in der Literaturlandschaft überhaupt noch eine Chance als "langweilige weiße Frau"? Es beschäftigt sich mit der Macht von Social Media und den bösen Seiten, mit kultureller Aneignung und noch viel mehr.
Spannend finde ich auch die Frage, ab wann ein Werk ein eigenes ist.

Ungewöhnlich ist auch die unsympathische Darstellung der beiden Hauptcharaktere, sowohl die (dann tote) Athena als auch June erobern keinesfalls mein Herz. Das macht es natürlich interessant, aber auch schwerer, das Buch insgesamt zu mögen.

Überzeugt hat mich das Buch dahingehend, weil ich mir viele Gedanken beim Lesen gemacht habe, mich mit den Fragestellungen auseinandergesetzt habe.

Nicht überzeugt hat mich hingegen das Buch als Ganzes. Ich fand es sehr langatmig geschrieben, es hat mich nicht in seinen Bann gezogen. Es hat für meine Verhältnisse auch lange gedauert, bis ich das Buch gelesen hatte, ich musste es immer wieder weglegen. Es hat sich für mich zu lange hingezogen, immer wieder um dieselben Themen in einer für mich nicht notwendigen Ausführlichkeit gekreist.

Ich frage mich schon, warum ich das Buch nicht so faszinierend finde wie die überwältigende Mehrheit der Rezensenten und habe darauf keine wirkliche Antwort.
Aber vielleicht ist es einfach ganz trivial: Geschmäcker sind nun mal verschieden.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Für mich als Anfängerin zu unkonkret

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
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Ich bin Gartenanfängerin und schon der Titel hat mich sehr angesprochen Einfach Gärtnern" - ja, feine Sache.

Horst Mager beginnt auch mit dem Anfang - ein Garten ist neu anzulegen. Wege und Beete anlegen, ...

Ich bin Gartenanfängerin und schon der Titel hat mich sehr angesprochen Einfach Gärtnern" - ja, feine Sache.

Horst Mager beginnt auch mit dem Anfang - ein Garten ist neu anzulegen. Wege und Beete anlegen, Sitzplätze anlegen - und zuerst einfach beobachten.
Diesen Tipp haben mir auch meine Gartennachbarn zum Einstieg gegeben und auch den hilfreichen Tipp, alles im Jahr eins zu fotografieren (wenn man kein Brachland übernimmt), denn in der nächsten Saison weiß man sicher nicht mehr genau, was denn nun wo wächst.

Die Buchgestaltung ist total schön. Das Buch besteht aus hochwertigem Papier und sehr ansprechenden Fotos.

Gut gefällt mir auch die Pflanzenvorstellung - es sind unheimlich viele Pflanzen enthalten, auch mit Empfehlungen, was gut harmoniert.

Besonders gut hat mir das ausführliche Tomatenkapitel gefallen - und der Erfahrungsbericht mit Wühlmäusen und Co. Sehr beruhigend, dass es auch bei Profis so ist und gut zu wissen, dass ich mir die Mühe mit sämtlichen Verbrämungschnickschnack sparen kann.

Insgesamt ist das Buch aber für mich eher ein Lesebuch als ein konkreter Ratgeber. So ganz hat es mich nicht erreicht, ich habe leider kein "ich will sofort loslegen und habe einen Plan-Gefühl" durch das Buch bekommen. Wenn ich ehrlich bin, war das aber schon meine Erwartung.

Ein schönes Buch - aber für mich eher kein Ratgeber für komplette Anfänger, eher eine Hinführung, ein Hineinschuppern.

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