Ein Fall für Gianna Pitti | Die neue Krimi-Reihe des Bestsellerautors Lenz Koppelstätter
Dubiose Geschäfte, ein elitärer Geheimbund und eine junge Lokalreporterin, die in ihrer persönlichsten Story recherchiert: »Was der See birgt« ist der fulminante Auftakt einer neuen Reihe und ein extrem spannendes Lesevergnügen.
Am Ufer des Gardasees blinken Blaulichter. Im Jachtafen von Riva wurde ein Toter gefunden. Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung und der wohl größte Vasco-Rossi-Fan auf diesem Planeten, ist immer zur Stelle, wenn am See etwas passiert. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie das Opfer kannte. Mehr noch: Sie war eine der Letzten, die den jungen Mann lebend gesehen hat.
Während die Polizei im Dunkeln tappt, beginnt die Journalistin zu recherchieren. Unterstützung bekommt sie von ihrem schrulligen Onkel Francesco und der Chefredakteurin Elvira. Die Spuren führen sie zur ehemaligen Residenz des Schriftstellers Gabriele D’Annunzio, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Auf dem prunkvollen Anwesen, das heute ein Museum ist, werden geheimnisvolle Feste ausgerichtet.
Je tiefer die drei graben, desto mehr Rätsel tauchen auf: Was hat es mit dem goldenen Anhänger auf sich, der im Rachen der Leiche steckte? Und wie hängt das alles mit Giannas Vater zusammen, dem legendären Investigativjournalisten, der vor einem Jahr spurlos verschwand? Die Suche nach Antworten bringt das Trio an seine Grenzen.
Ich liebe Lenz Koppelstätters Südtirol Krimis um die Commissari Grauner und Saltapepe und habe diese alle mit Vergnügen gelesen. Leider kommt dieser Gardasee-Krimi nicht an die Raffinesse, das Ermittlerteam ...
Ich liebe Lenz Koppelstätters Südtirol Krimis um die Commissari Grauner und Saltapepe und habe diese alle mit Vergnügen gelesen. Leider kommt dieser Gardasee-Krimi nicht an die Raffinesse, das Ermittlerteam und die gelungene Einbindung der Fälle in Südtirols Täler heran.
Der eigentliche Fall und seine Auflösung hat mich gar nicht angesprochen: Ein elitärer Geheimbund, geführt von einem unbekannten Großmeister; geheime, dekadente Partys mit maskierten Mitgliedern. Irgendwie alles schon mal gesehen in "Eyes Wide Shut".
Nachdem ich nun die Reporterin Gianna, ihren Onkel Francesco und ihre Chefin Elvira kennengelernt habe, werde ich einem zweiten Band dieser Reihe eine Chance geben. Da hoffe ich aber, dass dann ein Fall präsentiert wird der näher an den Menschen, dem Alltag und der schönen Gegend des Gardasees ist.
„Was der See birgt“, der Auftakt einer neuen Krimireihe aus der schon bewährten Feder von Lenz Koppelstätter, erschienen bei Kiepenheuer und Witsch, besticht zunächst durch seine tolle Gestaltung: Auf ...
„Was der See birgt“, der Auftakt einer neuen Krimireihe aus der schon bewährten Feder von Lenz Koppelstätter, erschienen bei Kiepenheuer und Witsch, besticht zunächst durch seine tolle Gestaltung: Auf dem Cover natürlich der Gardasee, sich über Vorder- und Rückseite sowie Buchrücken erstreckend, an dessen Rand Gebirge drohend aufragen und dunkle Wolken ein Himmelsspektakel formen, im Faltumschlag innen dann eine Landkarte des Sees und der relevanten Orte, richtig schön gemacht!
Handlungsort ist Riva am Nordufer des Gardasees (wirklich toll, die Landkarte!), dort hat die ambitionierte Polizeireporterin Gianna Pitti, Vasco Rossi Fan und gerne mal ein auf der Seite des Dolce Vita unterwegs, es mit gleich zwei Stürmen zu tun: Der eine tobt nach einer durchgemachten Nacht in ihrem Kopf, der andere zieht ganz real über dem Gardasee auf. Und wie bei Shakespeare so auch hier: Sturm in der Natur bedeutet immer auch Sturm im System. Eine Leiche im Hafenwasser – eigentlich ja ein Geschenk für eine umtriebige Polizeireporterin, wäre es nicht dummerweise, wie sie durch eine nicht ganz legale Aktion herausfindet, ein Bekannter, ein naher Bekannter, vielleicht sogar ein sehr naher Bekannter – und schon nimmt das Chaos seinen Lauf.
Gianna Pitti ist sofort sympathisch, eben weil sie all das nicht ist, was die klassische weibliche Protagonistin in einem Krimi ausmacht: Tough, gefühlskalt, strukturiert, erfolgreich... Sie ermittelt eher auf ihre sehr eigene Art und findet dabei Hilfe bei ihrer Chefin Elvira und ihrem Onkel, dem „Marchese“ Francesco. Auch diese beiden sind toll gezeichnete Charaktere, die einem ans Herz wachsen. Eine gute Ausgangsbasis also für eine neue Krimireihe, zumal Koppelstätter wirklich viel Lokalkolorit sehr elegant einbringt?
Leider enden hier auch schon die positiven Faktoren, denn der Krimi krankt sehr an einer schlechten dramaturgischen Aufteilung. In der ersten Hälfte wird unglaublich ausgedehnt erzählt, so dass kaum Spannung aufkommt, der Fall immer mehr aus dem Fokus rückt und die lesende Person sich streckenweise in einem Heimatroman wähnt. In der zweiten Hälfte zieht das Erzähltempo dann sprunghaft an, es steigern sich aber auch die Unwahrscheinlichkeiten und da der Klappentext wichtige Handlungselemente spoilert – was ist das los, lieber Verlag? Warum tut man sowas einem Autor an? – kommt immernoch nicht wirklich viel Überraschung auf, trotz jeder Menge konstruierter Wendungen. In einem enorm langen Showdown wird dann auf den letzten Seiten so viel Information und Auflösung geballert, dass der Überblick teilweise verloren geht. Ein Ende im Hauruckverfahren, das versucht, einen Cliffhanger zum nächsten Band zu konstruieren – doch auch der ist relativ offensichtlich gebaut. Ich hatte mir ehrlich gesagt ein bisschen mehr erwartet. Die Schilderungen vom Gardasee und der Lokalkolorit sind gut gelungen, aber die Story ist leider schwach und zeigt einige Lücken. Von einem erfahrenen Krimiautor ist das eine nicht überzeugende Leistung.
Hab jetzt Lust auf Urlaub am Gardasee – aber nehme mir dann wahrscheinlich andere Bücher mit.
Ein großes Dankeschön an lovelybooks.de sowie Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar!
Im Gardasee wurde eine entstellte Leiche gefunden. Die Reporterin Gianna Pitta war gleich vor Ort und bekam einen Schock: sie kannte den jungen Mann, war gestern noch mit ihm in einem Restaurant. Was war ...
Im Gardasee wurde eine entstellte Leiche gefunden. Die Reporterin Gianna Pitta war gleich vor Ort und bekam einen Schock: sie kannte den jungen Mann, war gestern noch mit ihm in einem Restaurant. Was war passiert?
Ich hatte Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Ob es an den wechselnden Beschreibungen oder an den ungewöhnlichen und komplizierten Namen lag, kann ich nicht sagen. Mir fehlte der Überblick und die Verbindung zwischen den einzelnen Geschehen. Auch wusste ich nicht, was ich von Gianna halten sollte, war sie mir sympathisch? Ich weiß es nicht. Unter einer professionellen Journalistin stelle ich mir etwas anderes vor…
Dieses hin und her zog sich durch das Buch. Der Tote, eine alte Familiengeschichte, ein früherer berühmter Dichter, die italienische Geschichte, Geheimbünde und das Verschwinden von Giannas Vater, einem erfolgreichen Investigativjournalisten. Dass einiges miteinander zu tun hat, wurde mir etwa bei der Hälfte des Buches klar - aber manches blieb auch im Dunkeln. Auch warum das seltsame Touristenpärchen ständig auf der Bildfläche erschien, war mir nicht klar und fand ich sonderbar.
Das Buch endete mittendrin. Es gab Andeutungen, aber keine Aufklärung. Es gab Hinweise, aber keine Auflösung. Das Buch war zu Ende und fast alle Fragen noch offen. Kurz vor Ende war dann auch ein Punkt, an dem ein bisschen Spannung aufkam. Aus diesem Grund kann ich dem Buch leider nicht mehr als 2 Sterne geben…
Da hat es aber einer mit dem aggressiven Sprichwort "Jemanden das Maul stopfen" allzu wörtlich genommen, denn was sonst könnten die Gold glitzernden Fisch-Anhänger für eine Bedeutung haben, die im Rachenraum ...
Da hat es aber einer mit dem aggressiven Sprichwort "Jemanden das Maul stopfen" allzu wörtlich genommen, denn was sonst könnten die Gold glitzernden Fisch-Anhänger für eine Bedeutung haben, die im Rachenraum des Toten gefunden werden ? Zuerst ist für Polizeireporterin Gianna alles noch ganz normale Recherche, aber dann sitzt der Schock tief. Denn ihre Verabredung von gestern Abend liegt mit zertrümmertem Schädel vor ihr. Aber wer hatte ein Interesse daran, den Mann zum Schweigen zu bringen ?
Normalerweise ist die Kombination Gardasee und Krimi einfach unschlagbar, wenn es darum geht, mein Interesse zu wecken und mich fast schon hypnotisch an die Seiten zu fesseln Mit der neuen Rehe von Lenz Koppelstätter sind die Erwartungen also dementsprechend hoch angesetzt und das Cover vermittelt genau das richtige Feeling.
Gianna erinnert mich ein bisschen an Karla Kolumna, wenn sie mit ihrer Vespa um den See braust. Der Roller ist einfach das beste Fortbewegungsmittel - klein und wendig. Die vielen Namen, die den Leser;innen bereits auf den ersten Seiten begegnen, verwirren und überfordern, sodass es besser ist, sich Notizen auf einem separaten Zettel zu machen, um die Zugehörigkeiten besser einordnen zu können.
Immo-Leerstand am See, nicht ortsansässige Investoren, die den Kaufpreis in die Höhe treiben und das Zeitungssterben werden zwar schön mit in das Grundgerüst integriert, aber der eigentliche Fall kommt viel zu kurz. Die Handlung hat unglaublich viel Ähnlichkeit mit der kürzlich gesendeten Folge des Bozen-Krimis "Geheime Bruderschaft" und auch einige Anlehnungen an "Die weiße Hand" aus Babylon- Berlin sind zu finden. Die Loge wird zwar interessant dargestellt, aber auch hier gelingt es nicht ganz, die Klischees aussen vor zu lassen. So richtig spannend wird es nicht - eher Cosy-Crime mit ganz viel Gardaseeflair. Auch die Tatsache, dass aus dem Klappentext schon viel zu viele Informationen entnommen werden können, bremst den Krimi aus.
Der Showdown zieht kräftig an, aber reißt nicht wirklich an den Nerven. Vielmehr wirkt alles wie ein sachlicher Bericht, der mit ausschmückenden Adjektiven versucht, die Handlung noch einmal herumzureißen,. Die Rettungsaktion schlägt fehl, endet sich doch im Infodump. Mehr als 2 Sterne sind leider nicht drin :(