Tiefgreifend und authentisch
༺𝕎𝕠𝕙𝕚𝕟 𝕕𝕒𝕤 𝕃𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕖𝕟𝕥𝕗𝕝𝕚𝕖𝕙𝕥༻
Autorin: Sara Barnard
Verlag: Arctis
Mental Health Jugendbuch, 448 S.
💙 Emmys ältere Schwester Beck ist ein Teenie Star und ihr Idol. Dann aber nimmt sie sich das Leben. Und ...
༺𝕎𝕠𝕙𝕚𝕟 𝕕𝕒𝕤 𝕃𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕖𝕟𝕥𝕗𝕝𝕚𝕖𝕙𝕥༻
Autorin: Sara Barnard
Verlag: Arctis
Mental Health Jugendbuch, 448 S.
💙 Emmys ältere Schwester Beck ist ein Teenie Star und ihr Idol. Dann aber nimmt sie sich das Leben. Und Emmy muss zwischen all dem Mediensturm, der öffentlichen Trauer und den Spekulationen herausfinden, wie sie über den Verlust hinwegkommen kann.
🖤 Emmy ist ein unglaublich starker Charakter. Zu Beginn der Erzählung droht sie an ihrem Kummer zu ertrinken, doch mit der Zeit lernt sie genau durch diesen schweren Verlust, ihre eigene Stimme zu finden. Und dass das, was die Welt von ihr erwartet, nicht unbedingt das ist, was sie für sich möchte. Sie macht eine unwahrscheinliche Entwicklung durch, was durch den 5 Jahre später spielenden Epilog unterstrichen wird. Man leidet, hofft und kämpft so sehr mit ihr, u.a. durch den schonungslos ehrlichen, emotionalen Schreibstil, der Emmys Gedanken und Emotionen stets voll auf den Punkt bringt. Und am Ende weiß man nicht, ob Tod oder Leben grausamer sind. Es ist eines der emotionalsten, tiefsten Bücher, die ich zu diesem Thema gelesen habe.
💙 Auch die Nebenfiguren sind keineswegs stereotypisch angelegt. Jeder hat seine eigene Art, mit der Trauer umzugehen, und es kommen Wahrheiten ans Licht, mit denen niemand rechnen konnte. Die Figuren sind vielschichtig und grau angelegt, es gibt kein schwarz weiß, sondern das facettenreiche Durchleben von Verlust durch verschiedene Augen und Persönlichkeiten.
🖤 Die Gestaltung des Buches hebt sich ganz klar von anderen in diesem Bereich ab. Es gibt Mails, Chats, anonyme Kommentare in den sozialen Medien, Zeitungsberichte, Listen.
Die mediale Darstellung zeigt den enormen Unterschied eines Menschen im privaten und öffentlichen Leben und die Macht sozialer Medien.
Am besten hat mir die Mindmap gefallen, wie Emmy ihre Schwester sah, oder die Auflistung in Zahlen, die Beth war (Follower, Lebensjahre, Aufenthalte in der Suchtklinik...) Diese lockere, unterschiedliche Herangehensweise an den Text macht die schwere Thematik zugänglicher, vor allem für Jugendliche, und zeigt, dass es oft nicht viele Worte braucht, um sich auszudrücken.
💙 Der Plot selbst ist von Anfang an heavy und deep, nimmt einen wirklich mit und ist schonungslos ehrlich. Wenn man sich für die Lektüre entscheidet, sollte berücksichtigt werden, dass Verlustbewältigung wirklich vollends im Fokus steht. Betroffenen mag es jedoch eine starke Stütze sein. Zumal ein kleines Happy End in Sicht ist, denn Emmy lernt unglaublich viel durch ihren Verlust, u.a. über sich selbst, und kann ihn letztlich als Teil von sich annehmen.
Am Ende gibt es noch eine Liste mit Anlaufstellen.
🖤 FAZIT: Ein hochemotionaler Jugendroman über Trauer, Verlust, Selbstfindung und den Einfluss sozialer Medien. Auf jeden Fall sehr zu empfehlen, auch für Betroffene, ABER wirklich harter Stoff, der unter die Haut geht und exakt so hätte passieren können.
➡️5⭐