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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Eine grenzenlose Welt – Aufbruch
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Die junge Marga und ihre Cousine Rosie verlassen Ende des 19. Jahrhunderts von Hamburg aus auf einem Auswandererschiff ihre Heimat Richtung New York, um dort ein neues Leben zu starten. Auf dem Schiff ...

Die junge Marga und ihre Cousine Rosie verlassen Ende des 19. Jahrhunderts von Hamburg aus auf einem Auswandererschiff ihre Heimat Richtung New York, um dort ein neues Leben zu starten. Auf dem Schiff lernen sie die jungen Männer Nando und Simon kennen, die vier tun sich auch in New York zusammen, um dort beruflich Fuss zu fassen.

Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, der mich jetzt bereits total mitgerissen hat. Die Autorin hat eine tolle fiktive Geschichte von Freundschaft und Neubeginn, Hoffnung und Enttäuschungen verwoben mit historischen Fakten, die hier so wunderbar miteinander verstrickt sind. Ein leichtgängiger Sprachstil haben mich in kürzester Zeit durch die Zeilen fliegen lassen. Dabei sind die verschiedenen Charaktere der vier Hauptpersonen als auch diverser interessanter Nebendarsteller so toll ausgearbeitet, dass ich mir die Szenen und das Leben in einer aufstrebenden Metropole lebhaft vorstellen konnte. Interessante Ereignisse im Leben unserer vier Freunde überschlagen sich teilweise, ohne dass es einem zu viel würde, man bangt richtig mit, wie sich die Geschehnisse weiterentwickeln.

Ein Cliffhanger am Ende des Romans weckt die Vorfreude auf den Folgeband und lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Alles für die Kleinsten

Die Zeit der Kinder
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Dieses Buch ist eine Hommage an Friedrich Fröbel, den Begründer der Kindergärten Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Autorin hat in ihrem Roman sehr geschickt historische Tatsachen mit fiktiven Elementen verwoben, ...

Dieses Buch ist eine Hommage an Friedrich Fröbel, den Begründer der Kindergärten Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Autorin hat in ihrem Roman sehr geschickt historische Tatsachen mit fiktiven Elementen verwoben, die dem Leser insgesamt das in der Gesellschaft vor rund 150-200 Jahren herrschende Bild von Kindern nahebringen. Diese wurden nicht als Kinder, sondern als kleine Erwachsene angesehen, wuchsen in sogenannten Verwahranstalten auf, wurden schon als Babys körperlich gezüchtigt, bis ihr Wille gebrochen war, und hatten zu spuren, damit sie sich zu gottesfürchtigen Menschen entwickelten.
Bei diesen selbst erlebten Erziehungsmethoden setzt die Idee Fröbels an, der die Kinder spielerisch ihre Welt erkunden lassen will und sie durch das Spiel auf ihr späteres Leben vorbereiten möchte. Einige Mitstreiter finden sich an seiner Seite, aber hauptsächlich werden seine allzu modernen Thesen als falsch und gotteslästerlich angesehen. Ihm drohen gesellschaftliche Ächtung und Gefängnis.
Diesen informativen und unterhaltsamen Roman habe ich mit großem Interesse gelesen. Es war schlimm zu erfahren, wie noch im 19. Jahrhundert mit den Kleinsten umgegangen wurde, gleichzeitig so schön zu sehen, wie diese Kinder unter der Obhut der neuartigen Kindergärten mit ihren lehrreiche Spielen aufblühen und spielerisch in der Natur lernen.
Ein grosser Dank muss noch heute diesem Pionier der Pädagogik gelten, der zeitlebens an seinen Ideen festgehalten hat und dem wir wohl alle so viel zu verdanken haben! Daher eine Leseempfehlung an alle, denn hier sind wir durchgehend betroffen!

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Wer schafft hier wen?

Dich schaff ich auch noch
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Nachdem Tilda ihren Mann mit einer Kundin inflagranti erwischt hat, die auch noch von ihm schwanger ist, verliert sie nicht nur den Partner, sondern auch gleich den Job im Immobilienbüro ihres Mannes. ...

Nachdem Tilda ihren Mann mit einer Kundin inflagranti erwischt hat, die auch noch von ihm schwanger ist, verliert sie nicht nur den Partner, sondern auch gleich den Job im Immobilienbüro ihres Mannes. Als gelernte Krankenschwester hat sie jedoch bald eine neue Stelle in einer Arztpraxis in Aussicht, unter der Bedingung, sich vorher für drei Wochen um die durch einen Unfall eingeschränkte Schwiegermutter Betty zu kümmern. Wie nicht anders zu erwarten, erweist sich Betty als harter Brocken.

Die Autorin hat uns hier wieder einen wunderbaren Roman präsentiert: Gewohnt leichtgängig, mit einem guten Schuss Humor, einer Prise Romantik, aber durchaus auch Tiefgang. Die toll ausgearbeiteten Charaktere sind mir im Verlauf der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen, vor allem die Schwiegermutter Betty hat eine tolle, in dieser Art von mir nicht erwartete Wandlung vollzogen. Die Botschaft, dass man auch im fortgeschrittenen Alter durchaus noch Ansprüche an das Leben haben darf und sich Träume erfüllen sollte, ist sehr gut bei mir angekommen.

Eine so toll und schön zu lesende Geschichte, die ich daher gerne mit 5 Sternen belohne!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Sizilianische Familiensaga

Die Frauen der Familie Carbonaro
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"Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen."

Nachdem mich der Vorgängerband "Terra di Sicilia", der das Leben der Familie Carbonaro aus der Sicht der Männergenerationen schildet, ...

"Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen."

Nachdem mich der Vorgängerband "Terra di Sicilia", der das Leben der Familie Carbonaro aus der Sicht der Männergenerationen schildet, bereits sehr begeistert hat, erfahren wir nun die Geschichte der Frauen von der Großmutter über die Schwiegertochter bis hin zur Enkelin. Dieses bildgewaltige und stilistisch hervorragend ausgefeilte Epos begleitet uns über ein komplettes Jahrhundert und führt den Leser auf eine große Reise von Sizilien bis nach München.
Leben voller Entbehrungen, in der die Frauengeneration erst an zweiter Stelle steht, hat der Autor ungeschönt dargestellt, die Geschichte seiner Familie, die mit romanhaften Elementen verwoben wurde.
Wer den Vorgängerband kennt, wird hier so einige bekannte "Erscheinungen" und Charaktere wiedertreffen, für mich eine tolle Erfahrung, die Familiengeschichte diesmal von der anderen Seite her kennenzulernen. Ein ganz großes Werk, das ich jedem ans Herz lege, der gerne etwas Außergewöhnliches mit Hintergrund lesen möchte.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Der Tod riecht nach Parfum

Tödlicher Duft
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Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht ...

Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht im Spiel oder könnte es womöglich Selbstmord gewesen sein? Commissaire Louis Campanard, sein Kollege Olivier sowie die Psychologin Linda Delacours ermitteln in einem zunächst sehr undurchsichtigen Fall.

Dieser Krimi mit einem neuen und recht unkonventionellen Ermittlerteam hat mich von Beginn an begeistern können. Neben dem eigentlichern Fall, der nicht nur den Ermittlern, sondern auch dem Leser so einige Rätsel aufgibt, lernt man sehr viel Wissenswertes und auch Interessantes über die Entwicklung und Zusammensetzung von Düften. Meine ganze Lesezeit wurde von einem über dem Buch schwebenden angenehmen Geruch begleitet, so bildhaft hat der Autor mir einen tollen Einblick in die Welt der Düfte verschaffen können, dass zwischendurch der eigentliche Fall manchmal zur Nebensache wurde, jedoch nicht ohne abschließend in einem wirklich fulminanten Finale zu einer für mich überraschenden Auflösung zu enden.

Das Ermittlerteam hat mir ausgesprochen gut gefallen, sehr unterschiedliche Charaktere mit spezeillen Eigenarten, nicht immer ganz rund und auch privat zum Teil problembehaftet, aber ein gutes Team und mir sehr sympathisch. Gerne würde ich die drei in einem neuen Fall wiedertreffen!

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