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Veröffentlicht am 05.05.2024

Man kann einem Menschen ins Gesicht schauen, aber nicht ins Herz

Blinde Furcht
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Es ist mal wieder soweit, wir machen eine Reise nach Painters Hill und bewegen uns zwischen den Kulturen der Amish-People und der sogenannten Englischen. Beide finden sich gegenseitig unverständlich, doch ...

Es ist mal wieder soweit, wir machen eine Reise nach Painters Hill und bewegen uns zwischen den Kulturen der Amish-People und der sogenannten Englischen. Beide finden sich gegenseitig unverständlich, doch dafür ist ja Kate Burkholder, meine Lieblingsermittlerin da, die den Leser auf gewohnt spannende Weise mal wieder durch einen kniffligen Fall führt.

Es geht um einen brutalen Mord an einer jungen Frau in einem Motel, das pikante Detail besteht darin, dass sie Amish war. Rachael war eine rebellische junge Frau, die den engen und gesetzlichen Ordnungen ihrer Familie den Rücken gekehrt hat und ihren Charme einzusetzen wusste. Doch nicht nur das, Rachael hütete ein dunkles Geheimnis, das auch der Mörder kannte und nicht gewillt war, dass es ans Licht der Wahrheit kommt.

Kate bewegt sich gewohnt souverän zwischen diesen beiden Welten, kann sie doch wie keine andere Rachael verstehen. Nach und nach bringt sie Licht in das Dunkel und sich damit auch immer mehr in Lebensgefahr. Zudem kommen auch wieder ihre eigenen Schatten ans Licht und Kate steht zwischen dem Gesetz der Welt und dem Gesetz der Amish. In beiden Fällen gibt es Strafe für begangene Fehler, doch es könnte auch Gnade geben. Kate kämpft für die Gerechtigkeit und die Freiheit, ungeachtet der tödlichen Bedrohung. Wie immer konnte ich dieses Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch ausgelesen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Liebe ist nicht nur ein Wort!

Erzähl es niemandem!
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Die Reporterin und Moderatorin Randi Crott erfährt erst im erwachsenen Alter von ihren jüdischen Wurzeln, doch und dass wird ihr von den Eltern sehr ernsthaft vermittelt, darf sie nicht darüber sprechen, ...

Die Reporterin und Moderatorin Randi Crott erfährt erst im erwachsenen Alter von ihren jüdischen Wurzeln, doch und dass wird ihr von den Eltern sehr ernsthaft vermittelt, darf sie nicht darüber sprechen, obwohl der 2. Weltkrieg schon zwei Jahrzehnte her ist. Das Ausmaß dessen erfasst Randi erst nach dem Tod ihres Vaters, denn da findet sie wohlverwahrt geheime Briefe und Dokumente und macht sich, teilweise auch von ihrer Mutter begleitet, auf die Reise in die Vergangenheit.

Dort befinden wir uns an Ostern 1942 in Norwegen, Randis Mutter Lillian ist gerade 19 Jahre alt und verliebt sich in den deutschen Wehrmachtssoldaten Helmut, den ihr Vater mit ins Haus bringt um die noch friedliche Stimmung zwischen den deutschen Besatzern und der norwegischen Bevölkerung in ihrem Dorf zu gewährleisten. Doch diese Liebe darf nicht sein, denn wie so oft in dieser Zeit, haben die Nazis jedes Land für ihre Zwecke skrupellos ausgebeutet und Lillian ist hin- und hergerissen zwischen der Solidarität zu ihren Landsleuten und den aufkeimenden Gefühlen zu Helmut, der so anders wirkt.

Bei einem klärenden Gespräch bezüglich ihrer eventuellen gemeinsamen Zukunft nimmt Helmut ihr ein wichtiges Versprechen ab, "Erzähl es niemandem, was ich dir jetzt sage", und es stellt sich heraus, dass Helmut jüdischer Abstammung ist und sich in der Wehrmacht versteckt hält. Sein Geständnis nimmt Lillian völlig für ihn ein und sie verspricht ihm ihrerseits ihn niemals zu verlassen und unter keinen Umständen dieses Geheimnis zu verraten. Lillian und Helmut halten sich jeweils an ihre Versprechen und gerade in den letzten furchtbaren Kriegsjahren und auch in der Nachkriegszeit, wo sie sich oft lange Zeit nicht sehen konnten und nicht wussten, wo der geliebte Mensch sich gerade aufhält und ob er noch lebt.

Schon auf den ersten Seiten nimmt mich die Erzählung von Randi Crott über diese besondere Liebesgeschichte ihrer Eltern gefangen. Ich fliege atemlos durch die Seiten und staune über diese große Liebe, die wirklich alle Hindernisse überwindet, Lillians Eltern, besonders ihr Vater wendet sich von seiner Tochter ab, nachdem die Liebesgeschichte ans Licht kam und Helmut ist bemüht Kontakt zu seinen jüdischen Verwandten in Deutschland zu halten ohne sich zu verraten. Doch es ist nicht nur die Liebesgeschichte von Lillian und Helmut, sondern auch von Helmuts Eltern, dessen Mutter jüdisch und der Vater deutsch ist. Der Zusammenhalt und die von tiefer Liebe und Wertschätzung geprägten Briefe sind sehr bewegend zu lesen und sehr gut fand ich auch die sorgfältig recherchierten historischen Ereignisse. Ich war beeindruckt zu was Liebe fähig ist und ich hoffe und bete in schweren Zeiten auch zu meinem Partner weiter zu stehen, egal was es kostet.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Finstere Familiengeheimnisse

Quälender Hass
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Es fängt alles so idyllisch an, eine Großmutter fährt mit ihren beiden kleinen Enkeltöchtern auf eine benachbarte Farm zum Walnüsse sammeln und diese erste Szene endet mit einem brutalen Mord und der Entführung ...

Es fängt alles so idyllisch an, eine Großmutter fährt mit ihren beiden kleinen Enkeltöchtern auf eine benachbarte Farm zum Walnüsse sammeln und diese erste Szene endet mit einem brutalen Mord und der Entführung eines siebenjährigen Mädchens. Elsie ist ein besonderes Kind mit einigen persönlichen Herausforderungen und ihren Eltern ganz besonders ans Herz gewachsen, achten doch die Amish-Familien ganz besonders auf ihre Kinder.

Aus diesem Grund ist Kate Burkholder und ihr Team in ganz besonderer Alarmbereitschaft und setzt alles in Bewegung das kleine Mädchen zu finden. Die ultrakonservative Familie und Amish-Gemeinde sind in diesem Fall jedoch keine besondere Hilfe und so kommt Kate in ihren Nachforschungen nur sehr langsam voran. Ihre Auseinandersetzung mit dem örtlichen Bischoff bringen auch wieder ihre Vergangenheit ans Licht und fordern Kate auf eine ganz besondere Weise heraus. Dazu stellt sich heraus, dass die Herkunft von Elsie ein Geheimnis ist und nun irgendjemand die Wahrheit herausgefunden hat und die Verantwortlichen auf grausame Weise zur Rechenschaft zieht.

Der Leser fiebert wieder mit und die Autorin schafft es wie immer die besondere Stimmung und das Lebensgefühl, den Glauben der Amish-People, der auf der einen Seite faszinierend und auf der anderen Seite ein Kopfschütteln hervorruft, rüberzubringen. Was braucht es für ein gottesfürchtiges Leben, wann ist es dran die Wahrheit zu sagen und nicht sie zu verschweigen, wem gehört die Rache und wohin mit dem Hass? Wieder ein Thriller, der mehr beinhaltet als nur einen spannenden Kriminalfall. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Jesus selbst ist die Antwort. Für alles!

Steh auf, mein Kind, und geh!
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Wir befinden uns im Jahr 1994 und ich sah und hörte von dem fürchterlichen Konflikt zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda. Doch Afrika war weit weg und irgendwann änderten sich natürlich auch die Nachrichten. ...

Wir befinden uns im Jahr 1994 und ich sah und hörte von dem fürchterlichen Konflikt zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda. Doch Afrika war weit weg und irgendwann änderten sich natürlich auch die Nachrichten. Doch dann kam auf wundersame Weise dieses Buch in meine Hände und der Konflikt bekam ein Gesicht. Das Gesicht von Marie, damals 9 Jahre alt, eine Tutsi, die mit ihrer großen und lebendigen Familie in Ruanda auf dem Land lebt. Der Leser wird mit hinein genommen in diesen schrecklichen und so völlig unsinnigen Völkermord, immer wieder in Rückblenden aus Sicht der jungen Marie geschildert.

Innerhalb weniger Wochen werden über eine Million Menschen ermordet, einfach weil sie dem "falschen" Stamm angehören und dieses Unglück ereilt Marie mit ihrer Familie im April 1994, vor genau 30 Jahren. Sie muss miterleben, wie ihre Mutter und ihre Schwestern ermordet werden, ist von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt und weiß in diesem ganzen Inferno nicht, was sie tun soll. Da hört sie unvermittelt eine leise Stimme, die ihr ganz genau sagt, was sie als nächstes tun soll. Marie versteht es nicht, doch sie hört auf diese Stimme und gelangt durch eine mehr als wundersame Fügung die Flucht vor den Schlächtern. Eine Flucht, die sie bis nach Deutschland führt, wo eine ihrer großen Schwestern verheiratet ist.

Schwer traumatisiert gelingt es dem jungen Mädchen dennoch in dem fremden Land sich einzuleben und sie wächst zu einer sehr schönen und nach außen hin sehr selbstbewussten jungen Frau heran. Doch die fürchterlichen Ereignisse, die miterleben und mit ansehen musste, haben tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen, die sie jedoch ganz fest verschlossen hält. Somit bleibt die Verwundung, sie eitert und ihre innere Verbitterung wächst. Und wie durch ein weiteres Wunder hört Marie wieder die gleiche Stimme, wie sie sie mit neun Jahren in dem schrecklichen Inferno in Ruanda vernommen hat. Es ist die Stimme Gottes und auch diesmal führt er sie in die Freiheit, nicht wieder in ein anderes Land, sondern in eine innere Freiheit durch Heilung und Vergebung und diese Stimme hat das letzte Wort im Leben von Marie.

Ich habe diese bewegende Geschichte in einem Rutsch durchgelesen, weil sie mich so gefesselt hat, das furchtbare Leid, das damals über einen ganzen Volksstamm eingebrochen ist, die furchtbare und sinnlose Zerstörung einer Welt, die vormals lebendig und fröhlich war, die Fragen, die ein solches Leid aufwerfen und auch das Staunen darüber, dass Gott den Einzelnen sieht und ihn nicht im Stich lässt, dass er ihn auf behutsame und doch bestimmte Weise in Freiheit und Sicherheit führt und ER die Menschen, trotz vieler unbeantworteter Fragen, nie im Stich lässt. Marie findet in Jesus die Antwort. Für alles! Das hat mich sehr bewegt und das wünsche ich mir auch und allen, die dieses bewegende Buch lesen!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Guten Mädchen passiert nichts....

Brennendes Grab
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.....das würde Gott nie zulassen. Sie müssen etwas getan haben......Nun, dass diese Aussage eine mehr als dumme Mär ist, weiß ich schon lange, doch sie hält sich sehr zäh in den verschiedensten Denominationen.

Doch ...

.....das würde Gott nie zulassen. Sie müssen etwas getan haben......Nun, dass diese Aussage eine mehr als dumme Mär ist, weiß ich schon lange, doch sie hält sich sehr zäh in den verschiedensten Denominationen.

Doch zum Anfang des 10. Thrillers von Linda Castillo, der ziemlich grausam startet und , denn eine Scheune brennt und darin befindet sich der 18jährige Sohn der Familie Gingerich. Ein Vorzeigesohn, gutaussehend, fleißig, immer freundlich und zuverlässig. Er wäre bestimmt ein ganz wunderbarer Schwiegersohn und Ehemann geworden. Doch nun ist dieses Unglück passiert, nun ja, nicht einfach passiert, wie Kate Burkholder, Chefermittlerin von Painters Hill, ziemlich schnell herausfindet. Denn ihre Ermittlungen ergeben, dass der Sonnenschein-Sohn wohl ziemliche Schattenseiten aufwies, von denen die Mitglieder der Amish-Gemeinde nichts wissen wollen.

Kate, selbst ehemals Amish, jedoch aus sehr gutem Grund nicht mehr, muss tief graben und viele Fragen stellen und so nach und nach ergeben sich einige Anhaltspunkte. Der Sonnenschein-Sohn wurde von jemandem grenzenlos gehasst und in starb nicht zufällig in den Flammen, doch Kate, die sich durch verschiedene Gerüchte hinter vorgehaltener Hand, zahlreiche Verdächtige und nicht zuletzt ihre eigene dunkle Vergangenheit, die auch noch an die Tür klopft, durcharbeitet, kommt in diesem Fall an ihre Grenzen, denn was ist wirklich Gerechtigkeit und wo ist die Grenze zur Rache?

Mir ging diese Geschichte ziemlich unter die Haut, denn sie kann in jeder Gemeinde passieren und wo sind die Gläubigen, die sich auf die Seite der Opfer stellen und nicht noch die Täter durch Schweigen decken? Sehr lesenswert!

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