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Veröffentlicht am 18.06.2024

Krönender Abschluss der Trilogie

Die Hotelerbin
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Für Eva entwickelt sich alles hervorragend. Sie fühlt sich sehr wohl in Karlsbad und im Hotel Janker werden ihr immer mehr verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Sie arbeitet fleissig auf ihr Ziel hin, ...

Für Eva entwickelt sich alles hervorragend. Sie fühlt sich sehr wohl in Karlsbad und im Hotel Janker werden ihr immer mehr verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Sie arbeitet fleissig auf ihr Ziel hin, ihren eigenen Verkaufsstand zu erwerben und legt ihr Geld auf die Seite. Doch ihre Familie erwartet von ihr, dass Eva sie finanziell unterstützt. Dies hat sie in den letzten Jahren auch immer wieder gemacht und entsprechend hat ihr Vater Lunte gerochen. Um einen Hof einer Witwe zu erwerben, verlangt er von Eva viel Geld. Eva lässt sich erweichen und stellt das notwendige Geld zur Verfügung, doch bei dieser einen Forderung soll es nicht bleiben. In Karlsbad muss ich sich von ihrem geschätzten Gast Augustus verabschieden. Der alte Mann kommt schon jahrelang immer nach Karlsbad und sieht in Eva seine Enkelin. Doch langsam verlassen ihn seine Kräfte und er zieht sich nach England zurück. Die Wege von Eva und dem jungen Hotelerben Ludwig Krach kreuzen sich immer wieder. Als Eva seine Tochter Otti aus dem Fluss rettet, wird sie als Heldin gefeiert. Um die kleine Otti kümmert sich im Hotel Adonis niemand so richtig, da sie beeinträchtigt ist. Doch Eva stellt fest, dass wen man sich mehr um Otti kümmert, das kleine Mädchen überhaupt nicht beeinträchtigt ist.

‘Die Hotelerbin’ ist der letzte Teil der Trilogie und hat mir sehr gut gefallen. Ein würdiger Abschluss der Trilogie, welche ihren Schauplatz in Karlsbad hat. Wer die beiden Vorgänger gelesen hat, ist gleich wieder mitten im Geschehen und hofft für alle dass sie ihr gewünschtes Leben leben können. Doch ohne Hindernisse, Abenteuer und Hinterhältigkeiten wäre dies viel zu einfach. Die Autorin erzählt eine spannende Geschichte um die Hotels in Karlsbad, welche die Leser durch die Seiten fliegen lässt und die Szenen bildlich vor Augen erscheinen lässt.

Eva als Hauptcharakter gewinnt immer mehr an Selbstvertrauen. Im ersten Band war sie eher scheu und erlaubte sich keinen Fehler. Ihre Entwicklung in dieser Trilogie kann gut beobachtet werden. Nun als junge, volljährige Frau lässt sie sich auch von ihrer Familie nicht mehr viel sagen und lebt ihr eigenes Leben. Durch ihr Pflichtgefühl und Sorgfältigkeit, wird sie von allen sehr geschätzt. Der Hotelerbe Ludwig Krach scheint doch noch einen weichen Kern zu haben Bisher nahm ich ihn als verwöhnten, hochnässigen Mann war, der seiner Tante alles Recht machen wollte. Doch nun wehrt auch er sich und lässt sich nicht mehr alles gefallen.

Ein würdiger Abschluss einer spannenden Trilogie der Hotels in Karlsbad. Kurzweilige Lesestunden sind garantiert und machen das Buch zu einer tollen Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Emotionale Geschichte über Menschen die grausames erlebt haben

Zeit zu verzeihen
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Als die Russen kurz davor stehen in ihr Dorf einzudringen, flüchtet Rosa mit ihren drei kleinen Kindern in die nächste grössere Stadt. Dort fährt, so hiess es überall, ein letzter Zug in den Westen. In ...

Als die Russen kurz davor stehen in ihr Dorf einzudringen, flüchtet Rosa mit ihren drei kleinen Kindern in die nächste grössere Stadt. Dort fährt, so hiess es überall, ein letzter Zug in den Westen. In eisiger Kälte, meterhohem Schnee stapft sie mit dem Schlitten, ihrem Hab und Gut und ihren drei kleinen Kindern die 17 km lange Strecke. Viele haben dieselbe Idee und alle wollen in den sicheren Westen. Doch Rosa bemerkt schnell, dass dieser Zug nicht in den Westen fährt und die erhoffte Freiheit bringt. Sie versucht mit ihren Söhnen aus dem Gewimmel zu kommen und notgedrungen wieder nach Hause zu laufen. Auf der Damentoilette des Bahnhofes finden sie ein ausgesetztes Baby. Glücklicherweise tauchen zwei weitere Frauen, Mutter und Tochter, auf und nehmen sich dem ausgesetzten Baby an. Die kleine Clara, findet hoffentlich ein neues zu Hause. Mit ihren drei Söhnen versucht Rosa ihr zu Hause wieder einzurichten und ja nicht von den Russen erwischt zu werden. Kälte, wenig Essen und die ständige Gefahr entdeckt zu werden, setzt der kleinen Familie zu. Als wäre dies nicht schon Schicksal genug, verliert Rosa ihre zwei ältesten Söhne und wird von den Bewohnern des Dorfes immer mehr ausgegrenzt. Als einzig verbleibende Deutsche hat sie keine Rechte und der kleine Viktor muss sich durchkämpfen, um überhaupt eine Ausbildung machen zu können. Ein Leben das man sich dem eigenen Kind nicht wünscht und man auch Opfer bringen muss.

‘Zeit zu verzeihen’ widmet sich wahren Begebenheiten und lässt den Leser erahnen, welche Grausamkeiten Rosa, ihre Familie, die kleine Clara und viele weitere durchmachen mussten. Hera Lind lässt einem nur so durch die Seiten fliegen, den als Leser möchte man unbedingt wissen, wie es Viktor und seiner Mutter ergangen ist, aber natürlich auch was aus der kleinen Carla geworden ist. Zu Beginn erfährt man sehr viel über die Geschichte von Rosa und Viktor, etwa zur Mitte des Buches wird zur Geschichte von Carla gewechselt, die nichts von ihrer Vergangenheit ahnt. Einige Vorkommnisse lassen den Leser sprachlos zurück und beeindrucken einem, wie stark man als Person sein kann, wenn man sich auf etwas konzentrieren kann.

Rosa fand ich eine sehr eindrucksvolle Frau. Sie kämpft für ihre Familie, den sie hat es ihrem gefallenen Mann Paul versprochen. Dieses Versprechen gibt ihr Kraft und sie baut für sich und ihre Söhne ein gutes Leben auf. Auch von Schicksalsschlägen lässt sie sich nicht unterkriegen. Berührend fand ich, dass Viktor mit dem älter werden die Beschützerrolle von seiner Mutter übernommen hat und nun seine Mutter beschützt. Ein Rollentausch, den beide am Leben hält und ihnen Kraft für ihre neue Lebenssituation gibt. Von Carla erfährt man am Anfang ganz wenig, doch je mehr man in ihre Geschichte eintaucht, umso bewundernswerter ist ihr Kampfgeist. Wie Rosa lässt sie sich nicht unterkriegen und hat die Hoffnung ihre Liebsten und vor allem ihre leibliche Mutter nochmals zu sehen. Alle prägt ein Gedanke, Hoffnungsschimmer oder Versprechen um diese schwierige Zeit zu überstehen.

Eine emotionale Geschichte, die mich vielfach sprachlos zurück liess. Wie kann Menschen so grausames angetan werden? Eine Leseempfehlung, für alle welche gerne Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg lesen die auf einer wahren Begebenheit beruhen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Emotionale Geschichte im 2. Weltkrieg

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Konrad ist ein leidenschaftlicher Seemann. Als das Schiff auf dem er stationiert ist, von den Japanern angegriffen wird, kann er sich mit viel Geschick retten. Doch Überleben mitten auf dem Meer in einem ...

Konrad ist ein leidenschaftlicher Seemann. Als das Schiff auf dem er stationiert ist, von den Japanern angegriffen wird, kann er sich mit viel Geschick retten. Doch Überleben mitten auf dem Meer in einem Rettungsboot und mit einem schwer verletzten Kollegen ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Über mehrere Wochen ist Konrad und sein Kollege ständigem Sonnenschein und der immer drohenden Gefahr, von einem Feind entdeckt zu werden ausgesetzt. Völlig entkräftet wird Konrad vor der Insel Java gerettet, sein Kollege hat es leider nicht geschafft. Glücklicherweise kommt er in ein Spital in dem die junge Norwegerin Sigrid arbeitet. Sie spricht seine Sprache und kümmert sich rührend um ihn. Doch Java wird während des Krieges von den Japanern besetzt und sie werden in unterschiedliche Gefangenenlager gebracht. Sigrid, ihre jüngere Schwester Ingerid und ihre Mutter werden in ein Frauenlager gebracht. Die Zustände da sind schrecklich und die Frauen werden gezwungen auf dem Feld zu arbeiten. Essen und Medikamente werden immer knapper und die Hygiene lässt zu wünschen übrig. Wer an Malaria, etc. erkrankt hat kaum eine Chance die Krankheit zu überleben. Auch im Männerlager sieht es nicht besser aus. Konrad und Sigrid geben den Traum nicht auf, dass sie einander wieder sehen werden. Mit diesem Gedanken kämpfen sie sich durch die widrigsten Umstände und geben die Hoffnung nicht auf.

‘Und Grossvater atmete mit den Wellen’ ist das zweite Buch der Autorin das ich gelesen haben. Genauso wie der erste Band der Reihe, konnte mich die Geschichte von Beginn weg fesseln. Eine emotionale Geschichte, bei der man auch als Leser hofft das alles gut ausgeht und sich die Wege von Konrad und Sigrid wieder kreuzen. Die Zustände in den Lagern, sowie die Behandlung der Inhaftierten werden so detailgetreu beschrieben, das man als Leser ein Bild vor Augen hat.

Konrad ist ein wahrer Kämpfer. Er gibt nicht auf und will sich und sein Kollege unbedingt retten, auch wenn die Chance auf Erfolg sehr klein ist. Auch im Lager lässt er sich nicht so schnell unterkriegen und wagt auch mal ein Risiko einzugehen. Die gelernte Krankenschwester Sigrid wird als eine sympathische, junge Frau dargestellt, die sich um ihre Familie, aber auch alle anderen kümmert. Ihre Ausbildung kommt ihr im Lager zugute, doch muss sie auch schlimme Situationen durchstehen. Sie kommt immer wieder an ihre seelischen Grenzen, kämpft aber immer weiter.

Eine emotionale Geschichte, die den Leser ans Buch fesselt und eine würdige Fortsetzung der Reihe ist.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Eine starke Frau für das Leben der Gorillas

Die Mutter der Berggorillas
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Die berühmte Gorillaforscherin Dian Fossey tut alles um das Leben ihrer Schützlinge zu schützen. Die vom aussterben bedrohten Tiere liegen ihr sehr am Herzen und sie kann es überhaupt nicht leiden, wenn ...

Die berühmte Gorillaforscherin Dian Fossey tut alles um das Leben ihrer Schützlinge zu schützen. Die vom aussterben bedrohten Tiere liegen ihr sehr am Herzen und sie kann es überhaupt nicht leiden, wenn sie von Wilderern gejagt werden. Nach den Ausschreitungen im Kongo baut Dian ihre neue Forschungsstation Karisoke in Ruanda auf. Doch die Einheimischen sind alles andere als begeistert. Den sie sind darauf angewiesen ihre Anbau- und Weideflächen stetig zu vergrössern um den Lebensmittelbedarf zu decken. Doch das alles geht auf Kosten des Lebensraumes der Gorillas, den Dian unbedingt erhalten möchte. Deshalb zerstört sie während ihren Gorilla-Suchtrips zahlreiche Fallen und erschreckt die Wilderer auch gerne mal mit ihrer Waffe oder einer Halloweenmaske. Ihr Leben auf der Forschungsstation ist nicht immer einfach, doch als Bob sie unterstützt, schlägt ihr Herz höher. Es ist der Beginn einer Affäre, die von Anfang an unter keinem guten Stern steht. Ihre Forschung macht ihr Spass, doch sie kämpft immer wieder um Spendegelder und muss dafür auch wissenschaftliche Texte verfassen, was ihr gar nicht liegt. Sie kämpft unerbittlich für das Leben der Gorillas und scheut sich nicht, dafür ihr eigenes in Gefahr zu bringen.

‘Die Mutter der Berggorillas’ ist sehr spannend geschrieben und lässt den Leser in die Welt von Dian Fossey und den Gorillas abtauchen. Es ist bereits das zweite Buch was ich über diese beeindruckende Persönlichkeit gelesen habe und man erfährt immer wieder neue Details. Erfolge, Risiken und Rückschläge sind Teil ihrer Forschung und werden gut hervorgehoben. Für Abwechslung sorgen ihre Reisen in ihre Heimat sowie nach Cambridge, wo sie ihren Doktortitel macht. Der Leser kann Dian so in unterschiedlichen Situationen erleben.

Natürlich ist Dian die Hauptprotagonistin und als Leser kann man sie während ihrer Forschung begleiten. Bei der Arbeit mit den Gorillas beweist sie immer wieder Ruhe und Geduld, gegenüber den Wildern und Einheimischen kann sie jedoch ein richtiges Biest sein. Ihr Privatleben stellt sie gerne in den Hintergrund, für sie stehen ihre Schützlinge an erster Stelle. Mit Bob zieht eine weitere Person in das Forschungscamp ein und wirbelt Dian’s Gefühle ganz schön durcheinander. Bob ist ein sympathischer Mann, der jedoch ein doppeltes Spiel spielt und nie ganz für Dian und ihre Gorillas da ist.

Ein spannendes Buch über eine starke Frau die nur eines im Kopf hat: den Schutz ihrer Gorillas

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Bewegende Geschichte die den Leser fesselt

Sturmmädchen
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In ihren Kindertagen sind Margot, Elli und Käthe unzertrennlich. Sie schwören sich «Einer für alle – alle für eine». Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung, werden ihre Zukunftsvisionen jäh zerstört. ...

In ihren Kindertagen sind Margot, Elli und Käthe unzertrennlich. Sie schwören sich «Einer für alle – alle für eine». Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung, werden ihre Zukunftsvisionen jäh zerstört. Vor allem für Margit beginnt der Kampf um ihr Leben, da sie Jüdin ist. Auch ihre Hochzeit mit Rudolph kann nicht verhindern, dass sie immer mehr bedrängt, zurückgewiesen und verprügelt wird. Für Elli, welche im Dorf nahe Monschau zusammen mit ihrer Mutter lebt sind diese Tatsachen fast unaushaltbar. Doch in ihrer langjährigen Freundin Käthe findet sie keine Hilfe, den diese findet immer mehr Gefallen an der neuen Ideologie. Elli muss immer mehr aufpassen, welche Äusserungen sie gegenüber Käthe macht, um sich selbst und auch Margot nicht in Gefahr zu bringen. Doch die Zustände werden immer schlimmer und Elli gerät immer mehr in einen Gewissenskonflikt. Sie will unbedingt ihre Freundschaft zu ihren beiden Jugendfreundinnen retten, doch die aktuellen Umstände machen es immer komplizierter.

‘Sturmmädchen’ war so interessant dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Der Schreibstil lässt einem nur so durch die Seiten fliegen und natürlich möchte man auch wissen wie es den drei jungen Frauen ergeht. Die Geschichte wird aus Sicht von Elli erzählt, wobei man auch sehr viel über ihre Mutter, die als Hebamme arbeitet erfährt, sowie sich mitten in ihrem Leben auf dem Bauernhof befindet. In ärmlichen Verhältnissen versuchen die beiden ihr eigenes Leben zu meistern und auch den anderen armen Menschen zu helfen. Die Autorin hat die damaligen Umstände sehr emotional geschildert und der Leser kann sich die Szenen und Orte sehr gut vorstellen.

Beeindruckt war ich von Elli. Diese junge Frau lässt sich trotz ihrer Behinderung nicht unterkriegen und steht für andere ein. Das sie Margot helfen möchte und sich dabei in eine grosse Gefahr begibt, macht sie sehr sympathisch. Eine kämpferische junge Frau. Käthe hingegen wird als Person dargestellt, die immer unsympathischer wird. Doch fragt man sich als Leser, ob sie wirklich so dreist ist und ihre beste Freundin auffliegen lässt.

Eine sehr interessante Geschichte, welche mich von Anfang an gefesselt hat und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.

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