Klappentext:
„Wir können nur vermuten, welche Songs die Welt noch von ihm hätte hören können: Kurt Cobain. Trotz seines viel zu kurzen Lebens zählt er zu den größten Rockstars des 20. Jahrhunderts und ist die Personifizierung der Grunge-Bewegung zu Beginn der 90er-Jahre. Mit ihm verlor die Musik das Idol einer ganzen Generation. Diese großartige Bildbiografie führt Sie durch die persönliche Geschichte des Künstlers und der Entdeckung einer musikalischen Gattung, die eine Ära symbolisiert. Eine Chronik von Schmerz, Leidenschaft und Musik und natürlich die Story von Nirvana, der Band, die sich musikalisch im Spannungsfeld zwischen Punk und Rock bewegte.“
Ich weiß es noch wie heute: mitten in der Nacht saß ich 1994 gebannt vor dem TV und MTV flimmerte über dem Bildschirm. Dieses leichte Röhren-brizzeln war zu hören, das Bild nicht so brillant klar wie heute aber es ging primär um den Ton der wenig später meine Ohren und mein Gehirn verzaubern sollte: das unplugged-Konzert von Nirvana aus New York wurde gezeigt und in meiner jungen Welt sollte es Spuren hinterlassen. Die ersten Akkorde erklangen, diese einmalige Stimme Cobains zeigte sich wie aus dem Nebel und seine Band-Kollegen hüllten diese dazu stimmig ein. Eine ältere Freundin war zu Besuch und ein richtig großer Fan der Band. Sie hatte Tränen in den Augen und auch heute, nach mittlerweile über 30 Jahren verstehe ich auch immer noch warum: Nirvana schrieb Musik-Geschichte und ganz besonders Kurt Cobain selbst. Ich las mich durch seine Tagebücher, verfolgt so manche gute aber auch schlechte Literatur rund um ihn und die Band und ließ auch diese Musik mal über Jahre ruhen. Vor einiger Zeit war es wieder einmal so weit. Mein Gemütszustand gab es her und „The Man who sold the world“ sollte zum Dauerbrenner in meinem Geiste werden, der Pennyroyal-Tea dazu sollte dies untermalen und im Nevermind war ich in diesem Jahr sowieso schon viel zu lange gefangen. Und dann erschien im Oktober des Jahres 2024 ein neues Buch über Kurt Cobain! Sein Konterfei ziert das Cover, man meint seine unvergleichliche Stimme zu hören. Was erwartet nun den Leser hier? Einerseits eindrückliche Fotografien und ja, auch kleine Zeitreisen. Aber natürlich soll es um Cobains Leben gehen. Wer bereits den Buchmarkt intensiv dazu „studiert“ hat, wird hier keine Neuigkeiten erlesen, die sind nunmehr alle bereits mehr als ausgetreten und hinreichend bekannt. Aber dennoch träumt man sich in die Texte, versucht immer noch die kaputte und besondere Seele Cobains analysieren zu müssen. Schnell stellte ich auch hier wieder fest: wir werden nach wie vor keine Antworten darauf finden! Diese hat Cobain für immer mit sich genommen und damit sollte man es auch belassen. Seine Musik, die Musik Nirvanas, seine Erfolge und Misserfolge, seine ganz persönlichen Reisen sind geschehen und unumkehrbar. Er wird für immer in der Musikwelt Fußabdrücke hinterlassen haben aber neue Bücher über ihn, braucht es nicht wirklich. Dieses Werk hier ist hübsch anzusehen aber kein Burner. 3,5 gute bis sehr gute Sterne hierfür!