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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ein etwas anderer Abenteuerroman

Die Romanfabrik von Paris
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Als erstes spricht einem bei diesen Buch das Cover an. Es ist sehr liebevoll mit historischen Flair gestaltet. Nahezu automatisch greift man nach dem Buch.

Der Autor wagt sich hier an einen Roman über ...

Als erstes spricht einem bei diesen Buch das Cover an. Es ist sehr liebevoll mit historischen Flair gestaltet. Nahezu automatisch greift man nach dem Buch.

Der Autor wagt sich hier an einen Roman über einen der größten Romanschreiber aller Zeiten. Ein gewagtes Unternehmen, das meines Erachtens nach sehr gut gelungen ist. Begeistert hat mich die edle Sprachauswahl, die der des 19. Jahrhunderts nachempfunden ist und sprachliche Kostbarkeiten wiedergibt. Das Nachwort gibt dann auch noch aufschlussreiche Details, was an dem Roman historisch belegt und was Fiktion ist.

Die Protagonisten, Dumas und Frau Moll sind sehr charakterstark und grundverschieden. Vorurteile und Feindseligkeiten prägen anfängliche das Miteinander, bevor sie beide feststellen, dass sie einen gemeinsamen Feind bekämpfen müssen/wollen. Aus diesem Grund arrangiert man sich zähneknirschend miteinander, bevor man sich langsam annähert. Man ist bei beiden Personen immer etwas hin- und hergerissen, ob man sie symphytisch findet oder ob man ihnen lieber die Leviten lesen möchte. Dieses auf und ab macht die Geschichte sehr abwechslungsreich und unvorhersehbar. Auch die Figur des Gegenspielers ist sehr gelungen, da das Motiv und das Vorgehen bis zum Schluss völlig rätselhaft sind.

Die Schilderung der damaligen Lebensumstände und politischen Spannungen sind sehr lebendig und realitätsnah und mehr als eine Szene geht einem sehr nahe.

Der einzige Kritikpunkt ist für mich, dass die Geschichte doch sehr wenig mit Alexandre Dumas und seinen Werken zu tun hat. Die Inhaltsangabe und auch der Titel haben mich hier etwas völlig anderes erwarten lassen.

Ich persönlich habe den Roman sehr genossen und fand die Mischung aus Abenteuer, Spannung und einer Prise Humor sehr unterhaltsam

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Der faszinierende Beginn einer Saga

Die Frauen von Gut Falkensee
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Mit diesem Buch entführt uns die Autorin in eine Zeit des Aufbruchs und zum Beginn einer Ära politischer Veränderungen. Das Cover ist sehr klassisch gestaltet, so dass der Leser historischer Roman sich ...

Mit diesem Buch entführt uns die Autorin in eine Zeit des Aufbruchs und zum Beginn einer Ära politischer Veränderungen. Das Cover ist sehr klassisch gestaltet, so dass der Leser historischer Roman sich angesprochen fühlt.

Sehr spannend empfand ich den Spielort, da ich Westpreußen noch nie als Kulisse für einen Roman erlebt habe. Auf lockere Art erhält man einen guten Einblick in die politische Lage und das damalige Leben.
Wer hier einen typischen Liebesroman mit historischen Flair sucht, wird wohl nicht ganz das bekommen, was er sucht. Es gibt eine Liebesgeschichte, aber sie spielt meines Erachtens nicht die Hauptrolle. Denn wie der Titel schon sagt, geht es hier um die Frauen von Gut Falkensee – und von denen gibt es eine ganze Menge. Wir erhalten Einblicke in das Leben der herrschaftlichen Damen, aber auch in das der Dienerschaft. Und das ist auch (der einzige) Kritikpunkt meinerseits an dem Werk. Es gibt so viele interessante Personen, dass für jede nur sehr wenig Zeit bleibt. Bei manchen fehlt die Tiefe, manche verschwinden einfach komplett und bei manchen Situationen fällt es nicht leicht, die Reaktion zu verstehen. Ich hatte manchmal das Gefühl das Informationen gekürzt wurden. (Hierbei möchte ich erwähnen, dass es natürlich sein kann, dass Handlungsstränge im nächsten Band weitergeführt werden).

Der Hauptblick liegt auf Charlotte, der Tochter des Gutsherrn. Obwohl äußerst fähig und intelligent, lebt sie nun leider in der Zeit, in der Frauen nur wenig sinnvolle oder gar selbständige Arbeiten verrichten durften. So kämpft sie um Freiheit und Anerkennung ist jedoch in den gesellschaftlichen Verpflichtungen gefangen.

Der Schreibstil ist so lebendig und die Geschichte so faszinierend, dass man nahezu durch die Seiten fliegt. Sehr gut gelöst fand ich auch die Verknüpfung der Einzelschicksale mit dem Hauptthema: Die Erhaltung des Gutes. Die Personen wachsen einem so ans Herz, dass man als Leser*in das ein oder andere Mal feuchte Augen bekommt. Denn das Leben ist auf Gut Falkensee nicht immer leicht, aber jede Minute wert, die man beim Lesen hier verbringt.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Was macht das Leben so besonders?

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Selten haben mich ein Titel und ein Cover so angesprochen wie hier!
Die Ironie im Titel zeigt klar, dass die Protagonistin absolutes Neuland betritt und bei dem Cover möchte man am liebsten daneben stehen. ...

Selten haben mich ein Titel und ein Cover so angesprochen wie hier!
Die Ironie im Titel zeigt klar, dass die Protagonistin absolutes Neuland betritt und bei dem Cover möchte man am liebsten daneben stehen. Ich starte als mit großen Erwartungen, denn kann der Inhalt halten was das Äußere verspricht?

Ja! Das muss man jetzt einfach so sagen. Die Influencerin merkt wie leer ihr Leben ist, in dem es sich nur um Smileys und Likes dreht. Durch eine aufwühlende Situation bekommt sie den Anstoß, etwas total Neues zu wagen und begibt sich auf einen Trail – ohne jede Erfahrung und mit der Ausrüstung einer anderen.

Der Schreibstil ist so lebendig – man ist live dabei. Die Stimmungsschwankungen zwischen „Ja, ich pack das“ und „Ich will sofort nach Hause“ sind herrlich beschrieben und nachvollziehbar. Die Selbstreflexion ist gut gemacht und wirkt überhaupt nicht überzogen, was ja leider oft der Fall ist. Bei all den Herausforderungen lernt Mari endlich, dass das wahre Leben offline stattfindet.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Alter der Protagonistin. Sie wirkt deutlich älter und auch die anderen Hiker die sie unterwegs trifft, erwecken den Eindruck, dass sie reifer ist. Zudem beruft sie sich immer wieder auf die gleichaltrige Freundin, die schon Trails in der ganzen Welt gemacht hat und das alles vor dem 18. Geburtstag. Das wäre in den meisten Ländern rein rechtlich schon gar nicht möglich und auch kaum von Aushilfsjobs finanzierbar. Hier wären ein paar Jahre mehr realistischer gewesen.

Aber davon abgesehen: Hammerroman – an einem Nachmittag durchgelesen. Danach mal wieder eine eigene Wandertour in die Planung aufgenommen. Was soll ich mehr dazuschreiben?

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Schaut nicht nur den Film, lest das Buch! (Spoilerfrei)

Damsel – Der Pfad des Feuers
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Der Hype um dieses Buch/den Film konnte man sich kaum entziehen. Ist der ganze Wirbel berechtigt? Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen – muss man noch mehr sagen?

Das Cover finde ich etwas ...

Der Hype um dieses Buch/den Film konnte man sich kaum entziehen. Ist der ganze Wirbel berechtigt? Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen – muss man noch mehr sagen?

Das Cover finde ich etwas speziell, hat mich nicht wirklich angesprochen, allerdings ist der Farbschnitt edel und wenn man die Geschichte gelesen hat, passte das Cover doch recht gut
Die Protagonistin finde ich am Anfang etwa naiv, aber ich denke die Entwicklung von der kleinen „Disney-Prinzessin“ zu der taffen Heldin ist gewollt und durchaus gelungen.
Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, was mir immer viel Freude macht. Dadurch kann man die Gefühle und Absichten der Personen viel besser nach empfinden (etwas was im Film viel zu knapp kommt).
Das Setting ist einfach traumhaft! Die unterschiedlichen Länder und Völker sind beschrieben und die Drachenhöhle ist einfach mega! Gänsehaut pur! Der Drache als Antagonist finde ich ebenfalls gut beschrieben und man schwankt zwischen Faszination und Abneigung.

Der Schreibstil selber ist einfach gehalten und kann meiner Meinung nach nicht mit vielen andern Fantasy-Romanen mithalten. Hier merkt man dann doch, dass das Drehbuch für Netflix gleichzeitig produziert wurde und der Gedanke an die Verfilmbarkeit einfließt.
Außerdem stört mich etwas die Hektik in dem Buch. Ab der Drachenhöhle geschieht alles innerhalb eines Tages. Die Autorin hat im Plot vollkommen unnötig einen Zeitdruck aufgebaut. Es scheint mir absolut unmöglich, dass alles was in der Höhle passiert, in diesen paar Stunden geschehen soll.
Nicht überzeugen konnte mich jedoch das Ende, das sich stark vom Ende des Films unterscheidet. Die Lösung im Buch fand ich sehr seltsam.

Den Vergleich mit Büchern wie „Herr der Ringe“ und „Games of Thrones“, der häufig bemüht wurde, hält dieses Buch meiner Meinung nach nicht stand. Jedoch hat es einen wahnsinnigen Sog und wer einmal anfängt wird es nicht mehr weglegen können. Besonders für Fantasy-Neulinge ist es ein toller Einstieg in das Genre.


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Veröffentlicht am 01.05.2024

Dieses Buch sollte man gelesen haben

Allein unter Dünnen
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Das Buch hat mich sofort angesprochen. Heide Fuhljahn lädt zu einem Blick in ihr eigenes Leben ein und wirbt dabei, für mehr Unterstützung für mehrgewichtige Menschen. Noch immer wird diese Gruppe stark ...

Das Buch hat mich sofort angesprochen. Heide Fuhljahn lädt zu einem Blick in ihr eigenes Leben ein und wirbt dabei, für mehr Unterstützung für mehrgewichtige Menschen. Noch immer wird diese Gruppe stark diskriminiert.
Die Autorin schildert verschiedene „Mutproben“ zu denen sie sich überwinden musste, z.B. Bauchtanz und ihre Gefühle dabei.
Das Buch wechselt zwischen gut recherchierten Sachbuch und Biografie. Diese Mischung ist ansprechend und mitreißend. Jedes Kapitel ist in mehreren Unterthemen gegliedert, so dass man auch gut eine Pause zwischendurch einlegen kann. Die Mischung habe ich in dieser Form nicht erwartet, fand ich aber gelungen.
Der Schreibstil ist ehrlich und gradlinig, was ich für dieses Thema sehr passend fand.

Bei den persönlichen Berichten kann man jedoch dann die Emotionen gut spüren und mehrmals war ich mir nicht sicher, ob ich weinen oder lachen soll. Manchmal war mir das Buch etwas zu negativ, fast schon niederreißend.

Ergänzend gibt es noch verschiedene Interviews von Medizinern und ehemaligen Profisportlern, die ich sehr interessant fand und das Buch bereichert haben.

Es gibt ein Kapitel das sich mit der sexuellen Diversität beschäftigt. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin dieses Thema in ihrem Buch aufgreift, da sie sich generell gegen Benachteiligung und Diskriminierung ausspricht. Ich persönlich wäre jedoch gerne bei dem Thema des Buches geblieben, da ich denke, dass mehrgewichtige Personen volle Aufmerksamkeit und Support verdient.

Dieses Buch ist absolut lesenswert und ich empfehle es gerne weiter.

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