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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2024

Besuche in der alten Heimat

Kosakenberg
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Kathleen wächst in einem kleinen Ort in Brandenburg auf, in Kosakenberg.
Wie fast alle jungen Menschen dort verlässt sie den Ort nach der Schule. Sie zieht sogar bis nach London, arbeitet dort als Grafikerin ...

Kathleen wächst in einem kleinen Ort in Brandenburg auf, in Kosakenberg.
Wie fast alle jungen Menschen dort verlässt sie den Ort nach der Schule. Sie zieht sogar bis nach London, arbeitet dort als Grafikerin und ist nun "etwas Besseres". Zumindest spürt man die Kluft, die bei ihren seltenen Besuchen in ihrem Kindheitszuhause vorhanden ist.
Sei es zwischen den Eltern - zwischen Vater und Tochter sind die Lebensrealitäten so unterschiedlich und sie schaffen es nicht, im Gespräch zu bleiben. Bei der Mutter ist es zwar anders, aber auch mit Konflikten behaftet.

Das Buch behandelt natürlich das Verlassen von ostdeutschen Städten und Dörfern im Besonderen und das ist durch das Fehlen von fast jeglichen jungen Menschen auch noch einmal eine andere Situation für die Zurückgelassenen. Nichtsdestotrotz kennt das Gefühl des Wieder-nach-Hause-kommens, das im Buch sehr gut bei den Besuchen Kathleens beschrieben wird, wahrscheinlich fast Jede*r, der nach der Schule weggezogen ist und nur noch zu Besuchen zurückkommt.

Das hat mir gut am Buch gefallen.
Nicht so gut hat mir gefallen, dass ich darüber hinaus keine Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte.
Kathleen blieb mir fremd, genauso ihre Freundin aus Kinderragen. Was bewegt sie wirklich, insbesondere die ehemalige Freundin? Sie hat eine exponierte Stellung im Buch, aber wir erfahren nur wenig.

Auch Kathleen - gegen Ende des Buches verändern sich ihre Schwerpunkte, aber alles wird sehr sachlich berichtet, was Kathleen umtreibt, eine Entwicklung, das fehlte mir.

Insgesamt gut mit oben genannten Einschränkungen.

Veröffentlicht am 13.06.2024

Was für ein Buch!

Hallo, du Schöne
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Was für ein Buch!
Es ist die Geschichte von vier Schwestern, die ganz besonders miteinander verbunden sind. Aber auch die Geschichte von Familie in allen Facetten. Liebe, Zusammenhalt, aber eben auch Verletzungen, ...

Was für ein Buch!
Es ist die Geschichte von vier Schwestern, die ganz besonders miteinander verbunden sind. Aber auch die Geschichte von Familie in allen Facetten. Liebe, Zusammenhalt, aber eben auch Verletzungen, Erwartungen, Zurückweisung und Verlust.

Es wird wechselweise in Etappen von den einzelnen Personen erzählt.
Julia und Sylvie, zwei der vier Schwestern, William, Ehemann und Alice, Julias Tochter können die Kapitelüberschriften für sich behaupten, erzählt wird jedoch auch von den zwei anderen Schwestern, Freunden, den Eltern.

Ich habe etwas gebraucht, bis ich ins Buch gefunden habe. Es handelt zwar von den großen Gefühlen im Leben, allerdings ohne bei mir große Emotionen geweckt zu haben. Die Nähe zu den Figuren kam etappenweise, ich musste mich erst etwas eingrooven mit dem Buch.
Dann aber habe ich schon auch mitgelitten im Drama des Lebens, das sich Stück für Stück aufblätterte.

Es ist jetzt kein Buch, das ich euphorisch allen meinen Freunden anpreise, aber es hallt nach, es bewegt mich – und es ist definitiv lesenswert.

Veröffentlicht am 13.05.2024

Naja...

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Vorneweg: das Buch wird ja insbesondere für Swifties gehypt - ich bin das nicht und vielleicht hat sich mir deshalb der Reiz des Buches nicht so ganz erschlossen?

Aber von vorne: Es geht um Riley, sie ...

Vorneweg: das Buch wird ja insbesondere für Swifties gehypt - ich bin das nicht und vielleicht hat sich mir deshalb der Reiz des Buches nicht so ganz erschlossen?

Aber von vorne: Es geht um Riley, sie ist ein Superstar und ihr neues Album ein voller Erfolg. Alle Songs gehen über Liebeskummer, denn Riley ist so richtig stark, wenn sie über ihren Kummer schreibt. Ihre Verflossenen sind im Gegensatz zu ihren Songs keine wirklichen Hits, ausgenommen Max.
Max ist bodenständig und obwohl auch musikaffin, hat er seine Zukunft nicht im Musik-Business gefunden. Es war die ganz große Liebe, doch dann kam die Realität dazwischen.

So weit, so gut.
Anfangs habe ich das Buch auch gerne gelesen, doch mit der Zeit langweilte es mich leider etwas.
Es kam mir so vor, als wäre ich in einer Endlos-Schleife gefangen, es zog sich stellenweise ganz schön.
Dazu kam noch, dass mir Riley nicht besonders sympathisch war - für eine Lovestory, die mit Emotionen punkten sollte, nicht ideal.
Max hingegen mochte ich von Anfang an.
Insgesamt hat mich die Love-Story der Beiden aber leider nicht besonders berührt, bei mir wurden beim Lesen keine großen Emotionen freigesetzt.

Veröffentlicht am 05.05.2024

War es das nun?

Bonjour Agneta
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Das Buch hat sich etwas anders entwickelt als ich dachte.
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und der Anfang des Buches hat das fortgeführt. Agatha lebt in Schweden, ist mittelalt, die Kinder ...

Das Buch hat sich etwas anders entwickelt als ich dachte.
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und der Anfang des Buches hat das fortgeführt. Agatha lebt in Schweden, ist mittelalt, die Kinder aus dem Haus und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen.
Der Ehemann ist auf einem verbissenen gesunde-Ernährungstrip und treibt ebenso verbissen Sport und erwartet das auch von Agatha, die doch wenigstens noch ein bisschen Lebensfreude mit Käse und Wein haben möchte und zur anonymen heimlichen Käseesserin wird. Zudem fühlt sich sich zunehmend unsichtbar.
Das war total kurzweilig geschrieben und ich habe so mit Agatha gefühlt.

Irgendwann reicht es Agatha und sie antwortet auf ein Inserat, in dem ein Au-Pair in Frankreich gesucht wird. Ab dann wird es wild.
Und ab dann war es mir einfach zu unrealistisch. Ohne Handy, ohne Französischkenntnisse, ohne Plan, dafür mit vielen Begegnungen, die allesamt natürlich nur wohlgesonnen waren.
Zudem sehr ausschweifende Erotikszenen - das war alles so gar nicht mein Fall.

Das (klischeehafte) französische Lebensgefühl hat mir allerdings wieder gut gefallen und wie das Thema Demenz behandelt wurde, auch. Ebenso das Ende, das war gut aufgelöst.

Insgesamt also alles dabei, von super bis oh, nö, was soll das denn jetzt.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Leichte, anspruchslose Sommerlektüre

The Summer of Broken Rules
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Die Groß-Famile Fox hat ein riesiges Anwesen (zwar die Farm genannt, aber das trifft es nicht wirklich) auf Martha’s Vineyard und trifft sich dort alljährlich in den Sommermonaten.

Dieses Jahr ist die ...

Die Groß-Famile Fox hat ein riesiges Anwesen (zwar die Farm genannt, aber das trifft es nicht wirklich) auf Martha’s Vineyard und trifft sich dort alljährlich in den Sommermonaten.

Dieses Jahr ist die Familie auch wieder komplett - nach dem Tod von Claire, die mit nur 18 Jahren gestorben ist - das erste Mal.
Insbesondere ihre Schwester Meredith hat daran immer noch schwer zu knabbern und trauert, will aber trotzdem auch vorwärts schauen.

Anfangs habe ich mich schwer getan, in das Buch zu finden. Es gibt unglaublich viele Personen - da auch noch eine Hochzeit gefeiert wird, sind neben der Großfamilie auch noch zahlreiche Hochzeitsgäste auf Martha’s Vineyard. Puh! Da half auch das Personenregister am Anfang nur bedingt weiter.

Das Buch hat jetzt keine wirklich komplexe Handlung, es spiegelt die Sommerfrische aber schön wider - mit einer Lovestory und Trauerbewältigung.
Ich habe mich irgendwann beim Lesen gelangweilt, weil die Charaktere mit Ausnahme der zwei Hauptpersonen alle so blass blieben und mir einfach zu wenig passierte.
Trotzdem fand ich das Buch nicht schlecht - es liest sich schön leicht und ist für einen sonnigen Tag im Liegestuhl durchaus eine Wahl.