Ein frühes Werk der Autorin
Die Reporterin Joanna Haslam soll für ihre Zeitung über die Beerdigung des berühmten Schauspielers Sir James Harrison berichten. Bei der Gedenkfeier in der St. Pauls Cathedral in London hilft sie einer ...
Die Reporterin Joanna Haslam soll für ihre Zeitung über die Beerdigung des berühmten Schauspielers Sir James Harrison berichten. Bei der Gedenkfeier in der St. Pauls Cathedral in London hilft sie einer alten Dame, die einen Schwächeanfall erleidet und bringt sie nach Hause. Ein paar Tage später schickt ihr diese Rose einen alten Brief aus den Zwanzigerjahren, dessen Inhalt sehr mysteriös ist und Joannas Neugier ist geweckt. Aber als sie Rose erneut danach fragen will, ist diese plötzlich tot und ihre Leiche sogar verschwunden. Nun möchte Joanna natürlich unbedingt herausfinden, wer die beiden Liebenden waren und in was sie verstrickt waren. Damit begibt sie sich allerdings auf eine gefährliche Mission, denn so harmlos wie er scheint, ist dieser Brief anscheinend nicht. Es gibt Organisationen, die alles dafür tun würden, ihn in die Hände zu bekommen und die schrecken auch vor Mord nicht zurück. In was ist Joanna da hinein geraten?
Auch ihr Gefühlsleben gerät durcheinander, denn James Harrisons Enkel Marcus ist ebenso attraktiv wie undurchschaubar. Wem kann Joanna überhaupt noch trauen?
Liest man nur den Titel und den Klappentext, könnte man meinen: Ein typischer Lucinda-Riley-Roman. Bis zu einem gewissen Punkt stimmt das auch, aber in "Der verbotene Liebesbrief" gibt es einen größeren Crime-Anteil, als ich es aus ihren Romanen eigentlich gewohnt bin. Mir hat das aber sehr gut gefallen, denn die Geschichte ist von Anfang an spannend erzählt und besonders zum Ende hin entwickelt sich eine richtige Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was es denn nun mit diesem geheimnisvollen Brief auf sich hat. Außerdem gibt es hier keine Zeitsprünge in der Erzählung, wie man es sonst von Riley Romanen kennt. Die Geschichte spielt die ganze Zeit Ende der Neunzigerjahre.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, lebendig und anschaulich. Es gibt immer wieder Überraschungen, die die Spannung erhalten.
Die Charaktere sind facettenreich und manchmal schwer durchschaubar. Eine klare Linie gibt es meiner Meinung nach eigentlich nur bei Joanna und Zoe, bei den anderen war ich mir manchmal nicht so sicher, was ich von ihnen halten sollte.
"Der verbotene Liebesbrief" ist kein neuer Roman von Lucinda Riley. Er wurde bereits im Jahr 2000 unter ihrem Pseudonym Lucinda Edmonds und mit dem Titel "Seeing Double" veröffentlicht, allerdings nicht in Deutschland, soweit ich weiß.
Wie gesagt, hat mich die Geschichte von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und ich kann das Buch deswegen uneingeschränkt empfehlen. Und wäre das Geheimnis war, das am Ende herauskommt, hätte es die englische Monarchie sicher erschüttert.