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Veröffentlicht am 11.05.2024

Wunderbar erzählte Dorfgeschichte

Tage im warmen Licht
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Ich hatte vorher noch nichts von Kristina Pfister gelesen, auch den Vorgängerband "Ein unendlich kurzer Sommer nicht" - was ich nun aber definitiv nachholen werde.

Bereits das Cover stimmt einen auf ...

Ich hatte vorher noch nichts von Kristina Pfister gelesen, auch den Vorgängerband "Ein unendlich kurzer Sommer nicht" - was ich nun aber definitiv nachholen werde.

Bereits das Cover stimmt einen auf Sommer und Harmonie ein - eine hübsche Frau mit Duttfrisur und einem roten Kleid, die Augen genießerisch geschlossen, auf einer Wiese im Schatten dicht belaubter Bäume - man assoziiert sofort schöne Tagträume.

Sehr gut geschildert, sowohl sensibel als auch spannend erzählt ist die Geschichte von Marie, ihrer Tochter, ihrer Oma und Tante und den wieder lebendig werdenden Geistern der Vergangenheit, gute Geister und böse Geister...

Nachvollziehbar lebt sie sich langsam wieder ins Dorf hinein, setzt sich mit den Menschen auseinander und findet ihren Weg. Klingt lapidar, ist aber einfach wundervoll zu lesen.

Und man wünscht sich natürlich auch sofort, dass der unbeholfene Nachbarsjunge aus der eigenen Kindheit auch zum gutaussehenden weißen Ritter im Blaumann mutiert wäre....

Unbedingte Leseempfhelung!

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Wunderbar italienisch und musikalisch

Einatmen, Ausatmen
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Wie ganz anders ist doch dieses Buch als "Immer wieder das Meer" und ""Jeder Tag, jede Stunde", die ich vorher von Natasa Dragnic gelesen habe. Obwohl ich die auch sehr mochte...

Was genauso - gut - ist, ...

Wie ganz anders ist doch dieses Buch als "Immer wieder das Meer" und ""Jeder Tag, jede Stunde", die ich vorher von Natasa Dragnic gelesen habe. Obwohl ich die auch sehr mochte...

Was genauso - gut - ist, ist die Virtuosität der Sprache, der Tanz der Wörter, die Tiefe und Komplexität der Gedanken und der Charaktere, die hier geschildert werden.

Zugegeben, es ist nicht immer ganz leicht zu erkennen, wer von den drei Männern gerade "spricht". Auch sind die Gedanken Georgias ohne Interpunktion wirklich nur mit hoher Konzentration zu lesen.

Ich habe das Buch zweimal direkt hintereinander gelesen, damit ging es besser - es war aber auch eine gedoppelte Lesefreude.

Die Geschichten und die Verbindungen, die Beziehungen der vier Menschen untereinander entwickeln sich erst nach und nach, ganz langsam. Alle haben Georgia geliebt, jeder auf seine Weise, und sie hat ebenso alle drei zurück geliebt. Ohne jeglichen rosaroten Kitsch. Es gefällt mir sehr gut, dass immer abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.

Wunderbar ist auch die Musik geschildert, die einfach dazu gehört - den Jazz hätte ich gerne als Untermalung beim Lesen gehabt.

Eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Sinnlich, beschaulich, anregend

Das Licht in den Birken
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Ich hatte bisher von Romy Fölck einige Krimis gelesen – die ich richtig gut fand – und war deshalb besonders gespannt auf ihre „Familienromane“ im weiteren Sinne. "Die Rückkehr der Kraniche" hat mich dann ...

Ich hatte bisher von Romy Fölck einige Krimis gelesen – die ich richtig gut fand – und war deshalb besonders gespannt auf ihre „Familienromane“ im weiteren Sinne. "Die Rückkehr der Kraniche" hat mich dann sehr beeindruckt, so dass ich auch unbedingt dieses neue Buch lesen wollte.

Bereits das Cover hat mich sehr dafür eingenommen. Eine im leichten Dunst, im noch nicht ganz aufgelösten Nebel liegende Landschaft, in roséfarbenen und bräunlichen Pastelltönen, deutlich in Wassernähe, in morgendlichem Licht, Bäume, vereinzelte Häuser, ruhig…

Genauso entwickelt sich auch die Geschichte. Aus drei Erzählsträngen heraus treffen drei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander, nach teils jahrelangem innerem und äußerem Abstand, die mit Schwierigkeiten, Gepolter, Unverständnis, Zweifeln, Zorn und doch auch Sehnsucht und Zärtlichkeit versuchen, sich anzunähern, etwas Gemeinsames – teilweise wieder – zu finden.
Nun ist dies ja eine Geschichte, die in vielen Neuerscheinungen der letzten Jahre so oder ähnlich erzählt wurde. Aber erstens IST das ja nun einmal ein großes Thema des Lebens schlechthin und deshalb wert, immer wieder neu und anders betrachtet zu werden, und zweitens gelingt es Romy Fölck meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Art.

Sehr gut gefällt mir die abwechselnde Erzählperspektive. Wunderbar ist auch die Landschaft im Norden eingewoben, sehr gut und achtsam die Natur geschildert. Man läuft mit durch den Nebel, bekommt nasse Füße, träumt sich auch einmal – selten! - in einen kühlen Sonnenuntergang...

Ein sehr sehr schönes Buch – besinnlich und lebensklug, ohne je in Kitsch oder Pseudo-Romantik abzudriften. Ein wenig Skurrilität ist auch hinein gemischt. Ein wunderbares Geschenk auch für Schwestern, Mütter, Töchter und gute Freundinnen.

Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Sprache kann tanzen

Zwischenschritte
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Natasa Dragnic war mir nicht unbekannt. Ich habe "JedenTag, jede Stunde" und "Immer wieder das Meer" gelesen und war total neugierig auf das neue Buch.

Beim Cover gefällt mir die Idee gut, dass man vorne ...

Natasa Dragnic war mir nicht unbekannt. Ich habe "JedenTag, jede Stunde" und "Immer wieder das Meer" gelesen und war total neugierig auf das neue Buch.

Beim Cover gefällt mir die Idee gut, dass man vorne nur ein Paar ohne Köpfe sieht, sehr nah beieinander und tanzend, hinten dafür nur die oberen Hälften der Personen, diesmal mit Kopf. Die Interpretation bleibe dem Leser überlassen, meine Gedanken dazu möchte ich hier nicht schreiben, sie würden zuviel über den Schluss verraten.

Der Stil ist ungewöhnlich, außergewöhnlich, und war deshalb auch für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber ich mag ihn, mag ihn sehr, gerade weil ich es gar nicht einfach so runter lesen KONNTE, sondern viele der Sätze ganz langsam genießen musste und wollte, gerne auch zweimal. Wie schön, wenn jemand so mit der Sprache spielen kann.

Die beiden Menschen, die da aufeinander treffen, empfand ich zunächst als etwas distanziert zu mir, sie wurden aber sehr schnell deutlich für mich, fühlbar, sichtbar.

Was ich absolut faszinierend finde als Idee, ist, dass Christian als Buchhändler seinen Kunden die passende Musik zu den Büchern mit gibt. Ich gehöre nämlich auch zu denen, die sofort protestieren und sagen würden "Ich kann mit Musik im Hintergrund nicht lesen." Wäre also sehr gespannt, was Christian mir zu "Zwischenschritte" für eine Musik empfehlen würde.... Nur als Beispiel....Echt schade, dass ich keinen solchen Buchhändler kenne....

Einer meiner absoluten Lieblingsausdrücke im Buch ist übrigens "Hintergedankenlosigkeit". Einfach herrlich. Aber der ganze Text ist voller solch eigenwilliger Wort- und Satzkreationen, die mich oft zum Lächeln und Nachdenken, zum Wieder-Lesen und zum Genießen gebracht haben.

Beide Protagonisten sind bis zu einem gewissen Grad Gefangene ihrer Eigenheiten, die zum Teil aus negativem Erlebten resultieren, beide bewegen sich im Verlauf der Geschichte ein Stück heraus aus ihren Starrheiten, in unterschiedlichem Tempo und auf unterschiedliche Art, bewegen sich aufeinander zu, voneinander weg, umeinander herum. Das ist ganz wundervoll beschrieben, ohne Klischees und Pathos, auf eine sehr besondere Art, poetisch, philosophisch, zart und kraftvoll.

Das Ende gefällt mir gut.

Insgesamt habe ich schon lange kein Buch mehr so genossen, es ist geprägt von einer ganz wunderbaren außergewöhnlichen Sprache.

Unbedingte Leseempfehlung.





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Veröffentlicht am 23.04.2024

Tiefgründig, spannend, geschickt verwoben

Unter dem Moor
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Das Cover fand ich zunächst nicht sonderlich ansprechend, eher nichts sagend, auch der Titel klingt eher düster, und die Buchstaben versinken im Moor.

Und eine Geschichte, die 1936 beginnt, wollte ich ...

Das Cover fand ich zunächst nicht sonderlich ansprechend, eher nichts sagend, auch der Titel klingt eher düster, und die Buchstaben versinken im Moor.

Und eine Geschichte, die 1936 beginnt, wollte ich zuerst auch nicht lesen. Auch wenn ich so was mit verschiedenen Zeitebenen mag.

Bei näherem Hinsehen haben mich aber schon die Farben des Einbandes gepackt, sie sind warm in Orange- und Brauntönen, das Wasser leicht reflektierend, der Himmel bedeckt, aber hell. Passt alles zum Inhalt...

Neugierig wurde ich, als ich las, dass Tanja Weber noch unter anderen Namen schreibt und dass ich - ohne es zu wissen - schon andere Bücher von ihr mit Begeisterung gelesen habe.

Der Text hat mich dann sofort mitgenommen. Nicht nur wegen des Hundes - ich habe auch einen aus einem rumänischen Tierheim - , der Charité - da war ich schon als Patientin - , und wegen Mecklenburg - da stammen meine zwei besten Freundinnen her.....

Nein, ich finde, die Geschichte ist stilistisch wunderbar und spannend geschrieben. Sie hat Tiefgang, liest sich trotzdem sehr flüssig, verliert sich nicht. Die drei Handlungsstränge und Zeitebenen sind SEHR gut miteinander verwoben und verbunden, alle drei Protagonistinnen sind mir sehr nahe gekommen.

Seit langem mal wieder für mich ein wunderbares Buch - unbedingte Leseempfehlung!

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