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Veröffentlicht am 03.05.2024

Fröbels Kampf um die Kindergärten

Die Zeit der Kinder
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Friedrich Fröbel ( 1782-1852), der Erfinder des Kindergartens, musste zeitlebens für seine Idee des veränderten Menschenbildes kämpfen. Anfang des 19. Jahrhunderts brachte man sein Kind in eine Kinderverwahranstalt, ...

Friedrich Fröbel ( 1782-1852), der Erfinder des Kindergartens, musste zeitlebens für seine Idee des veränderten Menschenbildes kämpfen. Anfang des 19. Jahrhunderts brachte man sein Kind in eine Kinderverwahranstalt, wo ihnen mit Stockhieben das Böse und die Unzucht ausgetrieben wurden.

In diesem Roman erfährt man viel über das Leben Fröbels, das ihm zu dem Werden ließ, der er war und auch viel über seine Arbeit mit den Kindern.
Er lernt seine spätere Frau kennen, die wie er an der Ideologie der Kindergärten, die dem Kind die Entwicklung durchs Spielen ermöglichen soll, arbeitet.
Sie bilden Kindergärtnerinnen aus und ermöglichen den Frauen der damaligen Zeit die Berufstätigkeit, doch immer wieder müssen sie sich der männerdominierten Welt beugen.
So sind die Kindergärten arg von den Kirchen verschrieen, da sie in den Augen der Kirchenmänner den Atheismus fördern.
Selbst hochrangige Gönner der Fröbels schaffen es nicht den Kindergarten zu etablieren.

Eine interessante Story in einen angenehm zu lesenden Roman verpackt, der nicht nur wahre sondern auch fiktive Personen beinhaltet, jedoch Fröbels Kampf um sein Menschenbild sehr anschaulich darstellt.
Die Einspielungen zu Fröbels Leben kamen mir etwas willkürlich, waren aber sehr informativ und durch die kursive Schrift der Abschnitte war auch schnell klar, das es sich um Fröbels Lebensweg handelt.

Alles in allem eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Erzieherinnen und andere Pädagogen.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Schöner Beginn einer Familiengeschichte

Café Alba
4

Norditalien nach dem zweiten Weltkrieg.
Francesca kommt aus einem dörflichen Weingut. Viel gesehen von der Welt hat sie noch nicht, als sie nach Alba kommt. Dort geht sie in Stellung bei den Milanis, die ...

Norditalien nach dem zweiten Weltkrieg.
Francesca kommt aus einem dörflichen Weingut. Viel gesehen von der Welt hat sie noch nicht, als sie nach Alba kommt. Dort geht sie in Stellung bei den Milanis, die ein gut gehendes Café führen.
Schnell verändern sich dort die Verhältnisse und die junge Frau mit ihrer praktischen und sehr kreativen Art findet einen neuen Platz für sich, mit dem sie auch die Familie Milani retten kann.

Francesca ist eine sehr liebenswerte junge Frau, beinahe ein Kind noch. Sie ist sehr fleißig und kann schnell allen Arbeiten, und noch darüber hinaus , gerecht werden.
Herr Milani ist sehr gutmütig und liebenswert, aber nicht so wirklich geschäftstüchtig. Seine Frau arbeitet im Betrieb mit, indem sie die Bestellungen vor fürs Café vornimmt. Ansonsten steht sie dem Haushalt vor.
Die Familie hat zwei Söhne, wovon einer jedoch als Vermisst gilt.
Matteo der zweitgeborene arbeitet im Betrieb mit und soll ihn einst übernehmen.
Noch zum Haushalt gehört die Köchin, die mir auch sehr sympathisch war. Sie gehört schon seit Urzeiten zum Haushalt der Milanis und kennt den Seniorchef schon als Jungen.

Wie bei vielem ist auch hier der Krieg noch ständig präsent. Die Menschen müssen weiterhin Lebensmittelmarken einlösen, um sich etwas zu Essen besorgen zu können.
Die einfallsreiche Francesca ist für die Familie Milani wie ein sechser im Lotto.
Allerdings scheint mir hier alles ein bisschen sehr glatt zu laufen. Heile Welt eben, wie man sie nach dem Krieg auch in Filmen in der Regel antreffen konnte.

Wer keinen tiefgründigen Roman erwartet, und schöne Liebesgeschichten liebt, ist hier an der richtigen Stelle.
Die Landschaften sind herrlich beschrieben und auch der Rest der Geschichte hat sich vor meinem inneren Auge wie ein Film abgespielt.

Ich habe mich mit Francesca gefreut, war mit ihr sauer, als nicht alles so lief wie erhofft. Habe mit ihr gezweifelt und mit ihr gelitten.

Am Ende war ich überrascht, das es noch nicht wirklich das Ende zu sein schien, da ich nicht gelesen hatte das es sich um einen Reihenauftakt handelt.
Gerne wüsste ich wie es mit ihr und dem Café Alba weiter geht, denn so ist es für mich noch nicht rund und abgeschlossen.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Maya und Alex

Frühling, Sommer, Herbst und du
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Maya arbeitet im Brautladen ihrer Mutter. Eigentlich wollte sie einst Kunst studieren, doch dazu kam es nicht. Inzwischen träumt sie davon sich mit einem eigenen Laden selbständig zu machen. Bis zu jenem ...

Maya arbeitet im Brautladen ihrer Mutter. Eigentlich wollte sie einst Kunst studieren, doch dazu kam es nicht. Inzwischen träumt sie davon sich mit einem eigenen Laden selbständig zu machen. Bis zu jenem denkwürdigen Tag, als sie erfährt das ihre Liebe nicht nur ihr gehört. Diese Erkenntnis stürzt sie so sehr in ein Loch, dass sie aus Berlin fliehen muss. Wohin könnte sie besser fliehen als in das Haus ihrer Großmutter im Baskenland. Ihren Zwillingsbruder, dessen Freund und ihre Cousine und die Nichte im Schlepptau.



Maya hat ein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit, das sie schon ihr halbes Leben beschäftigt und sie Entscheidungen treffen lässt, die sie ohne sicher nie getroffen hätte.

Alex ihr Exfreund hat es auch gerade nicht leicht. Eine Beziehung geht in die Brüche und er flüchtet sich zu Antonio, Mayas Zwillingsbruder. So gelangt auch Alex ins Baskenland.

Wird die gemeinsame Zeit die Jungedfreunde wieder näher zusammen bringen? Kann daraus vielleicht eine neue Liebe entstehen?
Erfrischend fand ich Greta, die leicht durchgeknallte Cousine der Zwillinge, die durch ihr beherztes Eingreifen erst diese gemeinsame Aktion ermöglichte.

Genau so spritzig und witzig fand ich Mathilda, die fünfjährige Tochter Antonios, die schon gut informiert war und mich mit ihren altklugen Äußerungen so manches Mal schmunzeln ließ.

Die Bewohner Bilbaos und Masaitunas fand ich sehr angenehm und sozial.

Mir hat der Roman gut gefallen. Ich ziehe auch nur einen Stern ab, da es mir gegen Ende zu große zeitliche Sprünge machte.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Die Halloren Saga

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Anfang des 20. Jahrhunderts.
Julius und Friedrich Mendel werden mit Kakao und Schokolade groß.
Julius versucht sozial zu agieren, als er als Chokolatier in die väterliche Firma einsteigt.
Er liebt Ida, ...

Anfang des 20. Jahrhunderts.
Julius und Friedrich Mendel werden mit Kakao und Schokolade groß.
Julius versucht sozial zu agieren, als er als Chokolatier in die väterliche Firma einsteigt.
Er liebt Ida, doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern, da sie nicht der gleichen gesellschaftlichen Schicht angehören.
Lieber soll er Cäcilie heiraten und die Schokoladenfirma deren Vater übernehmen,
Leider hatte er nicht den Mut zu Ida zu stehen, was ihm sein ganzes Leben lang nachhängt.

Mich hat zunächst verwundert, das der zweite Teil der Reihe eigentlich zeitlich vor dem ersten Band kommt.
Da hätte mir besser gefallen, wenn die Reihenfolge eine andere gewesen wäre.
Es war aber trotzdem wieder unterhaltsam den Mendels mit ihren kleinen und großen Sorgen zu folgen.
Julius und Friedrich sind sehr unterschiedlich. Der eine sehr gewissenhaft und edel und der andere eher ein Lebemann, frei und recht unabhängig.

Meist geht es aber um Julius Mendel und seine Frauen, sein Leben, seine Entscheidungen und seine Fehler.

Man erfährt ein wenig über die Probleme der Arbeiter zu der Zeit und es verwunderte mich wie fortschrittlich Julius in sozialen Angelegenheiten war. Eine Invalidenrente, Krankengeld und Ähnliches hat er auf den Weg gebracht.

Dann kommt der erste Weltkrieg und auch die Familie Mendel wird nicht davon verschont.
Auch private Schicksalsschläge treffen die Mendels und bringen ihnen viel Kummer.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Der Butlerguard

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
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Fabio Lozano musste wegen Korruptionsvorwürfen seinen Dienst als Kriminalkommissar quittieren. Seitdem hat er sich mit Türsteherjobs über Wasser gehalten und ist dann als Butlerguard, wie es böse Zungen ...

Fabio Lozano musste wegen Korruptionsvorwürfen seinen Dienst als Kriminalkommissar quittieren. Seitdem hat er sich mit Türsteherjobs über Wasser gehalten und ist dann als Butlerguard, wie es böse Zungen nennen, bei Dona Esmeralda und ihrem Hotelimperium Siete Cielo Hotels hängen geblieben.
Eines Nachts stolpert er am Strand über eine Leiche und gerät sogleich als Hauptverdächtiger in den Sog seiner früheren Kollegen. Um den Verdacht von sich zu wischen macht er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.

Ich kannte bisher noch kein Buch des Autors, aber das Cover, und die Aussicht lesend mal wieder nach Gran Canaria reisen zu können , hat mich gelockt.
Ich muss schon gleich zu Beginn sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.

Eric Berg gelang es in seinem Buch einen sehr sympathischen Ermittler zu konstruieren, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, und dessen Ermittlermethoden, mir als Leserin, die Möglichkeit gaben mit zu spekulieren ,wer denn nun der Täter gewesen sein könnte.

Bis zum Schluss wurde der Spannungsbogen immer weiter gespannt, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.
Die Bilder, die von den Orten auf Gran Canaria vor mein geistiges Auge produziert wurden, haben meine Sehnsucht nach den Kanaren aufs Neue geweckt.
Ebenso wie Flaco liebe auch ich pappa arugadas con mojo verde o rojo.
Mir lief das Kinnwasser zusammen sobald er davon berichtete.

Die einzelnen Charaktere wurden gut heraus gearbeitet, so dass ich mir von jedem einzelnen ein Bild machen konnte und lange der Meinung war den Mörder zu kennen.
Das es danach zu solch einer Wendung kam hätte ich nicht gedacht. Aber die Entscheidungsfindung des Ermittlers hatte Hand und Fuß und erschloss sich mir im Nachhinein, so dass ich mich wunderte warum ich nicht selbst darauf kam.

Spannend bis zum Schluss und ich ziehe nur einen Stern ab, da mir hin und wieder die Beschreibungen ein wenig zu ausschmückend waren, so dass ich an manchen Stellen eher über den Text flog und Sätze übersprang.

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