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Veröffentlicht am 01.08.2024

Klug inszenierte Gesellschaftskritik, die lange nachhallt

Der Honigmann
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„Ich selber habe den Honigmann nie kennengelernt.Der Mann,der unsere wunderbare Welt zerstört hat, hat für mich kein Gesicht.“

Der idyllische Vorort Fischbach ist alles, wovon Mittelschicht-Familien träumen. ...

„Ich selber habe den Honigmann nie kennengelernt.Der Mann,der unsere wunderbare Welt zerstört hat, hat für mich kein Gesicht.“

Der idyllische Vorort Fischbach ist alles, wovon Mittelschicht-Familien träumen. Hier kennt jeder jeden, hier werden Nachbarn zu Familie. Inmitten der malerischen Natur lösen sich die alltäglichen Sorgen mit dem Qualm des Grills in Luft auf. Die Probleme der Welt werden mit einem geselligen Glas Wein hinuntergespült. Hier hält man zusammen, hier ist man unter Freunden.
Als ein neuer Laden für Honig, Tee und Deko eröffnet, ist die Begeisterung groß. Der nette „Honigmann“ passt perfekt in das beschauliche Familienparadies.
Doch schon bald macht ein schockierendes Gerücht über den einst beliebten Neuling die Runde und stellt ganz Fischbach auf den Kopf. Die perfekte Fassade bröckelt. Was werden die Vorzeigebürger unternehmen, um ihre heile Welt zu retten?

Meine persönliche Lesermeinung:
Wenn ein Gerücht aus dem Ruder läuft...
Wenn aus Unsicherheit erst Angst, dann Wut und dann Hass wird...
Dann ist man in Fischbach angekommen.
Eindringlich schildert Peter Huth, wie schnell die scheinbare Perfektion einer Eigenheimsiedlung ins Wanken geraten kann, wenn eine wilde Behauptung eine ungesunde Eigendynamik entwickelt. Viel zu schnell wird ein Urteil gefällt, viel zu schnell schwimmt man mit der Masse. Wenig wird hinterfragt, vielleicht aus Bequemlichkeit, vielleicht aus Angst oder aus Scham. Es ist spannend und erschreckend zugleich, wie die Fischbacher Bevölkerung langsam die Masken fallen lässt. Wie sie sich zwischen Sein und Schein verlieren. Der Honigmann selbst kommt hierbei nicht zu Wort. Wir lernen ihn nicht kennen, so wie die meisten der Einwohner ihn nicht wirklich kennen. Wozu auch, wenn die stille Post doch ganz wunderbar funktioniert?
Und der Leser? Der schwankt zwischen Verständnis und Wut, zwischen Zustimmung und Ablehnung. Und ist damit von den Fischbachern gar nicht so weit entfernt.

Kurz: Klug inszenierte Gesellschaftskritik, die lange nachhallt. Jeder sollte diesen Roman lesen und sich die Frage stellen: Wie viel Fischbach steckt in einem selbst?

„Diese ganze Eskalation,das hätte alles nicht passieren müssen.Trotzdem ist es gut,dass wir jetzt wieder unsere Ruhe haben. Und manchmal ist man im Nachhinein eben doch nicht klüger.Sondern nur älter.“

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Düster, atmosphärisch dicht und gnadenlos spannend!

Das Baumhaus
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„Ein Wald und ein See, das sind die besten Brutstätten für Ungeheuer und Ängste aller Art.“

Der idyllische Urlaub in Schweden wird für Henrik und Nora zum Albtraum. Denn schon kurz nach der Ankunft verschwindet ...

„Ein Wald und ein See, das sind die besten Brutstätten für Ungeheuer und Ängste aller Art.“

Der idyllische Urlaub in Schweden wird für Henrik und Nora zum Albtraum. Denn schon kurz nach der Ankunft verschwindet ihr fünfjähriger Sohn Fynn im Wald spurlos. Zur gleichen Zeit findet die Forensikerin Rosa Lundqvist auf der Suche nach Tierkadavern ein altes Kinderskelett. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem toten Kind und Fynns Verschwinden? Alle Spuren führen zu einem alten Baumhaus, in dem das Grauen wohnt...

Meine persönliche Lesermeinung:
Was für ein Schocker... Ein Kind verschwindet spurlos und aus der verträumten Ferienidylle Schwedens wird ein ziemlich düsterer Ort. Für mich kann es kein schlimmeres Szenario geben. Umso mehr habe ich mit Henrik und Nora mitgefiebert, gehofft und gebangt. Die Lösung des Falls liegt irgendwo in der Vergangenheit begraben. Die Frage ist nur in wessen? Denn sowohl Nora als auch Henrik haben ein dunkles Geheimnis. Ob Rosa Lundqvist es schafft Fynns Verschwinden aufzuklären? Lest selbst! Wenn ihr rasante, gut durchdachte Thriller mit einzigartigen Charakteren à la David Hunter mögt, solltet ihr „Das Baumhaus“ nicht in der Buchhandlung versauern lassen. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und hätte große Lust auf einen weiteren Fall mit Rosa Lundqvist.

Kurz:
Bullerbü und Ronja Räubertochter treffen auf ein ungeheuerliches Verbrechen. Düster, atmosphärisch dicht und gnadenlos spannend! Gänsehaut garantiert...

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Eine berührende Familiengeschichte, die mein Herz im Sturm erobert hat.

In den Augen meiner Mutter
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Vor 20 Jahren verließ Nancy ihre Familie und verschwand spurlos. Als die schwangere Georgie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter entdeckt, begibt sie sich mit ihrem Bruder Dan ...

Vor 20 Jahren verließ Nancy ihre Familie und verschwand spurlos. Als die schwangere Georgie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter entdeckt, begibt sie sich mit ihrem Bruder Dan auf einen Road Trip ins Ungewisse. Denn jetzt, wo sie selbst ein Baby erwartet, sucht sie nach Antworten. Warum hat Nancy ihre Kinder im Stich gelassen? Was die Geschwister herausfinden, stellt ihre komplette Vergangenheit infrage.

Eigentlich benötigt meine kleine Buchbesprechung nur drei Worte: Ich liebe es!
Jede einzelne Seite dieser Geschichte habe ich verschlungen. Ach, was erzähle ich euch – die Seiten haben mich verschlungen. Ich war zusammen mit Georgie und Dan auf der Suche, ich habe mich gemeinsam mit Nancy versteckt. Ich war so gefangen zwischen den Buchdeckeln, dass ich nicht mehr loslassen konnte. Egal, wo ich im wahren Leben gerade war oder was ich gerade getan habe, ich habe Georgie, Dan und Nancy mitgenommen. Jo Leevers erschafft so wunderbar authentische Charaktere, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Und sie lässt aus Trauer Hoffnung, aus Verachtung Vergebung, aus Erinnerungen ein Neuanfang werden. So schafft sie es erneut, trotz aller Tragik, ein gutes Gefühl zu hinterlassen.

Kurz: Eine Familie, die zerbrochen ist. Ein Road Trip ins Ungewisse. Eine Suche, die Klarheit bringen soll. Und jede Menge Geheimnisse....
Einfühlsam und mitreißend erzählt Jo Leevers eine berührende Familiengeschichte, die mein Herz im Sturm erobert hat.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Eine großartige Geschichte für die ganze Familie

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Als an einem Freitag, dem 13., eine neue Familie in das Haus Nr. 13 einzieht, ist die Freude bei Ottilie groß. Endlich neue Nachbarn! Und obwohl sie bisher niemandem kennengelernt hat, der so ist wie die ...

Als an einem Freitag, dem 13., eine neue Familie in das Haus Nr. 13 einzieht, ist die Freude bei Ottilie groß. Endlich neue Nachbarn! Und obwohl sie bisher niemandem kennengelernt hat, der so ist wie die Grauses, freundet sie sich mit ihnen an.
Schon bald benötigt die verrückte Familie Ottilies Hilfe. Denn normal sein ist gar nicht so einfach und gerade Opa Schrat scheint auf der Schule für seltsame Wesen nicht besonders gut aufgepasst zu haben. Für jede Verfehlung erhält die Familie einen grauen Punkt auf einer seltsamen Liste. Doch was passiert, wenn diese voll ist? Für Ottilie ist klar, es darf keine weiteren Punkte für ihre neuen Freunde geben! Wird sie es schaffen, aus der Familie Grause „normale“ Nachbarn zu machen? Und will sie das überhaupt?

Meine persönliche Lesermeinung:
Was für eine herzige Geschichte! Wir sind ganz verliebt in die skurrilen Mitglieder der Familie Grause. Und auch Ottilie ist einfach nur liebenswert. Es ist so spannend und lustig mitzuerleben, wie die wild zusammengewürfelten seltsamen Wesen versuchen „normal“ zu sein, damit sie von allen akzeptiert werden und nicht negativ auffallen. Dabei möchte man als Leser, dass sie genau so bleiben, wie sie sind. Denn mal ehrlich – „Normalsein“ kann auch ganz schön langweilig sein. Und langweilig ist „Willkommen bei den Grauses“ von Sabine Bohlmann auf keinen Fall! Besonders Opa Schrat hat mit seiner grummeligen Art für viele Lacher gesorgt. Aber auch alle anderen Charaktere in dieser Geschichte sind absolut einzigartig. Es ist so schön, zu sehen, wie die Familie, trotz aller Unterschiede, immer mehr zusammenwächst. Meine Kinder werden die Grauses auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Wir freuen uns schon sehr auf den zweiten Teil.

Kurz: Eine großartige Geschichte für die ganze Familie! Kreativ, lustig und klug erzählt. Von mir gibt es die volle Punktzahl mit Sternchen.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Ein spannendes Wiedersehen mit Art Mayer und Nele Tschaikowski

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Art Mayer und Nele Tschaikowski. Und auch für Henrik und Juli Westphal geht es in die zweite Runde. Aus diesem Grund würde ich zwingend empfehlen, zuerst „Der Morgen“ ...

Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Art Mayer und Nele Tschaikowski. Und auch für Henrik und Juli Westphal geht es in die zweite Runde. Aus diesem Grund würde ich zwingend empfehlen, zuerst „Der Morgen“ zu lesen. Es ist nicht nur ein grandioser Auftakt der Reihe, ohne den ersten Teil wird man viele Dinge nicht richtig einordnen können.

Aber jetzt erstmal zur Handlung:
Im Königswald wird die bekannte und allseits geschätzte Wohltäterin Charlotte Tempel tot aufgefunden. Die grausam zur Schau gestellte, mit einem Hirschgeweih geschmückte Leiche lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Mord handelt. Eine Verdächtige ist schnell gefunden: Leo Tempel, eine aufsässige Klimaaktivistin und Tochter des Opfers. Nur Art zweifelt an der Schuld der 21-Jährigen.
Bis eine zweite Leiche auftaucht. Was die Opfer gemeinsam haben? Beide wurden für den Medienpreis „Hirsch“ nominiert. Ein Zufall?
Für Art und Nele beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn es taucht ein Tonband mit brisantem Inhalt auf, das Leo versteckt hielt. Doch die kleine Tempel ist verschwunden...

Meine persönliche Lesermeinung:
Ich hatte mich so auf den zweiten Teil gefreut, weshalb ich sofort angefangen habe zu lesen, als das Buch im Briefkasten lag. Und einige Stunden später war der Spuk schon wieder vorbei. Ich habe die knapp 500 Seiten quasi inhaliert. Ein spannender, gut durchdachter Fall, überraschende Wendungen und nicht zuletzt zwei supersympathische Ermittler lassen den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Wie man es von Marc Raabe gewohnt ist, wechselt die Handlung zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was dem Thriller eine regelrechte Sogwirkung verleiht. Dazu trifft man auf alte Bekannte, was für den nötigen Wohlfühlfaktor sorgt. Einmal mit dem Lesen begonnen, kommt man nicht mehr von dem Buch los. Ihr solltet also nicht versuchen, es zwischen Tür und Angel zu lesen. Es würde sowieso nicht klappen. Nehmt euch lieber Zeit und genießt die Show.

Kurz: Ein spannendes Wiedersehen mit zwei meiner Lieblingsermittler. Ich kann den dritten Teil der Reihe kaum erwarten.

„Die Dämmerung schritt immer weiter fort, und die Bäume wurden zu schwarzen, undeutlichen Schatten.“

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