historisch mitreißender Auftaktband der Südstaaten-Saga, spannend, emotional und bildgewaltig
Teil 1 der Südstaaten-Saga und bereits auf den ersten Seiten war ich schon mittendrin und gefangen von der Gedankenwelt einer jungen Frau namens Carolin, die aufgrund ihrer Taten mit einem traurigen Ausgang ...
Teil 1 der Südstaaten-Saga und bereits auf den ersten Seiten war ich schon mittendrin und gefangen von der Gedankenwelt einer jungen Frau namens Carolin, die aufgrund ihrer Taten mit einem traurigen Ausgang rechnet, dennoch ihre eigene Geschichte und die Gründe dafür festhält.
Ich wurde auf eine Reise nach Richmond mitgenommen, in die Zeit von 1853-1865, mitten in den Konflikt zwischen Nord und Südstaaten und dem Versuch, der Sklaverei ein Ende zu setzen.
Carolin ist das Leben mit den Sklaven gewohnt, hat eine eigene Mammy namens Tessie, und viele weitere, die sich um Küche, Haushalt und die Plantage kümmern. Doch je älter sie wird, desto mehr fällt ihr auf, was Sklaven zu erdulden haben, wie mit ihnen umgegangen wird, oft gedemütigt werden, ihnen normale Dinge verwehrt werden, weil man sie für eine minderwertige Rasse hält. Nach einem einschneidenden Erlebnis wird sie zu ihren Verwandten nach Philadelphia geschickt, wo sie die andere Seite kennenlernt und die ersten Unruhen, Bewegungen gegen die Sklavenhaltung miterlebt. Überzeugt, das richtige zu tun, reist sie zurück und versucht, sich für die Sklaven einzusetzen. Doch der Krieg bringt große Gewissenskonflikte mit sich. Auf einmal werden Dinge vorausgesetzt und Handlungen verlangt, die sie in eine große Krise stürzen, zumal sie sich unsterblich in einen Befürworter der Sklavenhaltung, Charles St. John verliebt hat.
Nur dem verständnisvollen, sanften Eli und ihrer Mammy Tessie ist es zu verdanken, dass sie nach und nach mehr darüber erfährt, was die Bibel über Sklaverei und Ausbeutung sagt. Ohne aufdringlich zu wirken, erzählt er ihr, was er für Erlebnisse mit Gott gemacht hat, wie er sich fühlt, wenn er Gott sein Herz ausschüttet und alles in seine Hände legt, auf seine Führung vertraut. Dafür verwendet er wunderschöne, passende Beispiele aus biblischer Zeit, erklärt ihr Bibeltexte und fangen sie auf, wann immer sie zerrissen, aufgewühlt oder erschüttert ist.
Je mehr sie sich damit auseinandersetzt, desto mehr versteht sie, dass es nicht um einen Kampf für eine Sache geht, sondern um Menschen, ihre Rechte, ihre Freiheit. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, was für einen Preis sie zahlen muss.
Aus einem ängstlichen Mädchen wird eine starke, mutige Frau, die zwar des Öfteren sehr emotional reagiert und in Tränen ausbricht, aber durch all das Erlebte lernt, sich nicht auf sich selbst und die eigene Kraft zu stützen, sondern Vertrauen auf die Führung Gottes zu setzen.
Viele Passagen sind mir sehr nahe gegangen, haben die Unsinnigkeit, Leid und Folgen des Krieges gezeigt, die man fast schon spürbar durch die Beschreibungen miterlebt hat. Dieser Teil zog sich für mich stellenweise etwas in die Länge, aber insgesamt ist es ein nachdenklich stimmendes Buch, historisch gut recherchiert und spannend geschildert, absolut lesenswert, denn auch aus der Vergangenheit können wir eine Menge lernen.
Die Charaktere sind genial herausgearbeitet, man hatte sofort Bilder im Kopf, konnte ihre Entwicklungen, ihre jeweiligen Geschichten und Schicksale miterleben und hätte den einen oder anderen liebend gern in die Arme geschlossen.
So freue ich mich auf die anderen beiden Bände, die in der Vorschau ebenfalls interessant klingen.