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Veröffentlicht am 03.05.2024

Perfekte Mischung aus Wohlfühlroman und Drama

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
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„Sweet Lemon Agency – Zeilenflüstern“ habe ich als Hörbuch gehört. Mit dem Duo Leonie Landa und Julian Tennstedt kann man nicht viel falsch machen. Ich schätze beide sehr für ihre Art, einer Geschichte ...

„Sweet Lemon Agency – Zeilenflüstern“ habe ich als Hörbuch gehört. Mit dem Duo Leonie Landa und Julian Tennstedt kann man nicht viel falsch machen. Ich schätze beide sehr für ihre Art, einer Geschichte Leben einzuhauchen und auch diesmal sind sie wieder top, was auf jeden Fall auch daran lag, dass Kyra Groh eine extrem gute Vorlage geliefert hat.

Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich von diesem Plot sehr angetan. Da ich selber gerne Hörbücher höre und Wert auf angenehme Stimmen lege, fühlte ich mich direkt angesprochen und konnte mich auch gut in die Protagonistin Klara hineinversetzen.

Klara arbeitet seit kurzem in einer Werbeagentur. Sie ist eine sehr introvertierte junge Frau, die schon oft von ihren Mitmenschen enttäuscht wurde. Als Tochter gehörloser Eltern fällt es ihr oft schwer, einen Platz im „lauten Leben“ zu finden. Trost findet sie bei den Hörbüchern der Schwingensaga, die sie immer wieder hört, da die Stimme des Sprechers Noel Carter die perfekte Alltagsflucht für sie ist.
Wie der Zufall es so will, führt ihr erster großer Job als Texterin sie ausgerechnet mit Noel zusammen. Einem erfolglosen Schauspieler, der sich mit Sprecherjobs, die er hasst, über Wasser hält.

„Zeilenflüstern“ ist eine bittersüße Geschichte voller Melancholie, voller Sackgassen und auch voller Chancen und neuer Hoffnungen. Klara und Noel sind beide auf ihre Art desillusioniert und voller Selbstzweifel und dennoch haben beide den Mut noch nicht vollständig verloren und hoffen auf die Erfüllung ihrer Träume. Es war sehr mitreißend zu verfolgen, wie sich beide weiterentwickeln. Wie Klara nach und nach aus ihrem Schneckenhaus kommt, in ihren Kollegen neue Freunde findet und sich immer mehr öffnet.
Die Liebesgeschichte von Klara und Noel ist so voller Gefühl und trotzdem auch voller Schmerz. Kann eine Liebe, die begann, während sich beide auf einem emotionalen Tiefpunkt befanden auch den Wechsel zur Sonnenseite bestehen?
Ich habe wirklich jedes Detail dieser Geschichte geliebt. Ernste Themen und lustige Momente wechseln sich ab und es ist genau die richtige Mischung aus Wohlfühlroman und Drama.
Kyra Groh schreibt so mitreißend und voller Gefühl – einfach toll!
Ich freue mich sehr auf den nächsten Band aus der „Sweet Lemon Agency“.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Erneute Rache an Sebastian

Die Schuld, die man trägt
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Mittlerweile sind wir beim 8. Sebastian Bergmann Krimi und bis jetzt hatte die Serie noch keinen Flop. „Die Schuld, die man trägt“ hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, ...

Mittlerweile sind wir beim 8. Sebastian Bergmann Krimi und bis jetzt hatte die Serie noch keinen Flop. „Die Schuld, die man trägt“ hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, auch wenn sich die Geschichten ein wenig zu wiederholen beginnen.
Sebastian ist ein egoistischer Mistkerl, alle hassen ihn und es gibt wieder einen Serienmörder, der seine ganz persönliche Vendetta gegen ihn führt. Da allerdings nur alle paar Jahre ein neuer Krimi erscheint, fand ich es nicht so schlimm, dass wir einen ähnlichen Plot schon hatten.
Dieses Buch ist mit knapp 500 Seiten einer der dünneren Teile. Überraschenderweise erstreckt sich der Kriminalfall diesmal bis zum Ende und die Handlung fokussiert zu etwa gleichen Teilen auf dem Serienmörder und auf dem Privatleben der Ermittler.
Den Mordfall fand ich spannend, da wir es hier mit einem sehr einfallsreichen und brutalen Killer zu tun haben, der mehrmals für Schockmomente sorgt.

Was das Privatleben von Sebastian, Vanja, Torkel und Co angeht ist es immer eine Freude für mich, dieses Charaktere wiederzutreffen, auch wenn es diesmal nicht wirklich neuen Input gibt, sondern eher eine Weiterführung der Themen aus den vorherigen Büchern. In Sebastians Leben gibt es einen neuen großen Knall, da diese Enthüllung für den Leser schon im letzten Teil kam, war hier weniger die Tatsache an sich spannend, sondern wie die Betreffenden mit der Situation umgehen.

Wie nicht anders zu erwarten endet auch dieser Krimi mit zwei komplett überraschenden und schockierenden Wendung. Jetzt ist alles möglich... die Reihe könnte zu Ende sein. Man könnte einen Abschluss an dieser Stelle akzeptieren. Oder die Autoren entscheiden sich für einen 9. Band. Ich hoffe sehr auf die letztere Variante!

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Ein großartiger Unterhaltungsroman

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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In „Himmelsstürmerinnen“ von Sarah Lark musste ich mich zunächst ein wenig einlesen. Zu Beginn sind die Protagonistinnen nämlich wirklich sehr jung. Erst 4 Jahre, dann 7 und 11. Zum Glück vergehen die ...

In „Himmelsstürmerinnen“ von Sarah Lark musste ich mich zunächst ein wenig einlesen. Zu Beginn sind die Protagonistinnen nämlich wirklich sehr jung. Erst 4 Jahre, dann 7 und 11. Zum Glück vergehen die Jahre zunächst in großen Sprüngen, so dass es nicht all zu lange dauerte, bis die Mädels in ein „vernünftiges“ Alter kamen. Ehe ich es mich versah, hat mich die Handlung völlig in den Bann gezogen und komplett begeistert. War ich bei den ersten Seiten noch skeptisch, kristallisierte sich mit der Zeit immer mehr heraus, dass „Himmelsstürmerinnen“ auf meine Jahreshighlights Liste kommt.

Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts und beginnt in Schottland. Drei adlige junge Mädchen und ihre bürgerliche Spielgefährtin bekommen die Chance, ein innovatives Internat zu besuchen. Die Lehrerinnen sind Visionärinnen, die ihre Schüler weit mehr fördern, als es zur damaligen Zeit üblich war. Die Mädchen genießen gerade im mathematisch-technischen Bereich eine umfassende Ausbildung und wachsen in dem Glauben auf, dass ihnen alle Türen offen stehen, nur um später zu realisieren, dass die Welt außerhalb des Schulgeländes nicht bereit für sie ist.
Sarah Lark beschreibt sehr anschaulich die Normen und Zwänge der damaligen Gesellschaft und die klare Rollenverteilung von der die meisten Menschen nicht abweichen wollten.
So muss Ailis die Schule vorzeitig abbrechen und wird zwangsverheiratet, Emily erhält trotz Hochbegabung von sämtlichen Universitäten nur Absagen und Donella muss sich als Mann verkleidet als Gasthörerin in die Vorlesungen über Mechanik und Flugzeugbau einschleichen. Die vierte im Bunde – Haily – hat zwar in Sachen Bildung weniger hochtrabende Pläne, aber sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin, auch wenn sie dafür mit ihrer adligen Familie brechen muss.

Es sind starke Frauenfiguren, die die Autorin hier gezeichnet hat. Insbesondere Ailis, Donna und Emily beeindruckten mich mit ihrem Ehrgeiz und ihren außergewöhnlichen Talenten. Obwohl sie immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert werden, geben sie niemals auf. Ailis brennt für Astronomie, Donna für die Luftfahrt und und Emily für die Erforschung von Wildgänsen und Psychologie.
„Himmelsstürmerinnen“ ist eine thematisch sehr vielfältige Geschichte, die dadurch niemals langweilig wird. Auch in Liebesdingen geht es drunter und drüber. Außerdem sorgt die intrigante Haily dafür, dass es zu keiner Zeit zu harmonisch wird. Der Charakter Haily ist der Gegenpart zu den drei anderen, sehr sympathischen Frauen. Man kann nicht anders, als sie zu hassen und doch bedauert man manches Mal diese einsame Seele, die alle Menschen von sich stößt.

Der Roman hat mich nicht nur völlig gefesselt, sondern an einigen Stellen auch sehr bewegt. Insbesondere die Szenen über die Wildgänse haben mich teilweise zu Tränen berührt. Sarah Lark schreibt so bildhaft, dass ich meinte, dieses Naturschauspiel mit eigenen Augen sehen zu können.
Gegen Ende schockt die Autorin mit unerwarteter Brutalität und lies mich ein wenig fassungslos zurück.
Für mich war „Himmelsstürmerinnen“ ein großartiger Unterhaltungsroman und ich wünschte, es gäbe schon eine Vorschau, worum es in Band 2 geht. Ich rechne mit einem großen Zeitsprung.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Ausgesprochen spannend, brutal und rasant

Selfies
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Schon bald erscheint das Finale der Department Q Reihe. Für mich ein guter Anlass, um endlich die Bände 7 bis 9 zu lesen, die ich bisher verpasst habe. Obwohl es also ein paar Jahre her war, erinnerte ...

Schon bald erscheint das Finale der Department Q Reihe. Für mich ein guter Anlass, um endlich die Bände 7 bis 9 zu lesen, die ich bisher verpasst habe. Obwohl es also ein paar Jahre her war, erinnerte ich mich schon nach wenigen Seiten, warum ich Carl, Assad und Rose in mein Herz geschlossen habe. „Selfies“ gibt tiefere Einblicke in die Vergangenheit von Rose. Bisher haben wir sie als toughe Frau kennengelernt, die ihre psychischen Probleme mal mehr, mal weniger im Griff hat. Nun stellt sich allerdings heraus, dass ihre Vergangenheit viel dunkler ist, als man es sich vorstellen kann. Ich würde sogar sagen, dass die hier beschriebenen Ereignisse keinen Leser kalt lassen.
Parallel dazu fokussiert die Handlung noch auf einem Kriminalfall, der völlig heftig und wild ist.
Anneli ist eine graue Maus, wie sie im Buche steht. Sie hat ein relativ langweiliges Privatleben und ist insgesamt eher unzufrieden. Ihr Beruf als Sachbearbeiterin im Sozialamt und die Erwartungshaltung ihrer Klienten macht sie zunehmend aggressiv.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Leser gibt, die den Plot provokativ finden. Der hier beschriebene Typos der Sozialhilfeempfänger entspricht nämlich jedem Klischee. Junge Frauen, die ihre Zeit am liebsten mit Styling, Shopping und Party verbringen und sich hanebüchene Ausreden überlegen, um nicht arbeiten zu müssen.
Kein Wunder also, dass Anneli die Hutschnur platzt und sie beschließt, einige besonders anstrengende Nervensägen aus dem Weg zu räumen.
Obwohl ihre Vorgehensweise natürlich extrem ist, konnte man ihre generelle Wut schon nachvollziehen.
Insbesondere das Frauen-Trio Michelle, Jazmine und Denise besteht aus drei komplett skrupellosen und durchgedrehten Personen.
Das Verrückte ist, weder die drei Frauen, noch Anneli sind sympathisch und was sie machen, ist hochgradig kriminell und trotzdem erwischte ich mich, wie ich anfing, allen Beteiligten die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass sie dieses Buch überleben.

Jussi Adler Olsen verwebt sehr geschickt mehrere Fälle, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang haben zu einem großen, komplexen Fall, der mich immer wieder mit skrupelloser Brutalität schockieren konnte.
Obwohl „Selfies“ ein sehr düsterer Krimi ist, gelingt es Adler Olsen immer wieder, humorige Sequenzen zu kreieren, die mich an den unpassendsten Stellen auflachen ließen.
Band 7 der Department Q Reihe hat mich in Sachen Schreibstil, Originalität und Spannung komplett begeistert und gesellt sich zu meinen Favoriten der Reihe.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Beängstigend, fesselnd und anders

Die Burg
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„Die Burg“ von Ursula Poznanski fand ich mega spannend und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dieser Thriller ist mal was komplett anderes und genau deshalb war es für mich so fesselnd.

In einer ...

„Die Burg“ von Ursula Poznanski fand ich mega spannend und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dieser Thriller ist mal was komplett anderes und genau deshalb war es für mich so fesselnd.

In einer alten Burganlage soll eine KI Escape-Room Welt eröffnet werden, die ganz neue Maßstäbe setzt. Eine Gruppe von exklusiven Testpersonen wurde eingeladen, noch vor Eröffnung die Räume zu prüfen. Die Spieler sind bunt gemischt. Hier haben wir z. B. Maxim, der selbst Escape-Rooms betreibt, Influencerin Yvonne, Geschichtsprofessor Lothar Malerski oder Profischwimmer Emil.

Zunächst einmal fand ich die Idee, dass die KI realistisch andere Welten entstehen lassen kann, sehr faszinierend. Das Spielerlebnis stellte ich mir besonders intensiv und unterhaltsam vor, am Anfang hatte ich sogar selbst Lust, so einen Escape-Room zu besuchen. Ein Wunsch, der sich im Verlauf der Geschichte immer mehr in Luft auflöste. Ursula Poznanski kreiert hier ein wahres Horrorszenario. Was wenn, die KI nicht die Welten vorspielt, die man sich vorgestellt hat, sondern viel Schrecklichere? Wenn die Rätsel nicht mehr der Unterhaltung dienen sondern dem nackten Überleben und wenn der Computer keinen Zugriff mehr erlaubt?

Der Schreibstil ist sehr bildhaft. Ich fühlte mich, als wäre ich selbst in diesen engen Gängen und dunklen Räumen und müsste Gestank, Kälte und Unwettersimulationen über mich ergehen lassen. Natürlich ist alles sehr überspannt dargestellt, aber in einem Zeitalter, in dem künstliche Intelligenzen immer mehr an Bedeutung gewinnen und Deepfakes existieren, ist das hier Beschriebene wiederum gar nicht so unvorstellbar.
Auch die Szenen, wie schnell Situationen kippen und zu was Menschen in Extremsituationen fähig sind, fand ich als denkbar dargestellt.
Mir hat gut gefallen, wie die Autorin nicht nur mit den Charakteren, sondern auch mit dem Leser spielt. Was ist hier los? Hat sich die KI selber umprogrammiert und dreht durch oder gibt es einen Drahtzieher, der hinter allem steckt und wen ja, wer? Diese Frage hat mich den ganzen Thriller über beschäftigt. Ich hatte mehre Verdächtige und musste meine Theorien immer wieder fallen lassen. Der Schluss konnte mich gleichermaßen schocken und überraschen. Bis auf eine kleine Verwirrung wurde für mich alles nachvollziehbar und im Rückblick logisch aufgeklärt.
Mich hat „Die Burg“ sehr begeistert und hat mir ein paar spannende Lesestunden beschert. Ich empfehle den Thriller Lesern, die Lust haben, sich auf eine andere Art von Verbrechen einzulassen gerne weiter.

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