Romantasy schreift Mysterie.
Devlin HouseEin erschütternder Einstieg erwartete mich, als ich die Reise nach »Devlin House« antrat – nach diesem Anfang lernen wir die feurige Megan kennen & ich mochte sie unheimlich gerne. Durch Erinnerungen & ...
Ein erschütternder Einstieg erwartete mich, als ich die Reise nach »Devlin House« antrat – nach diesem Anfang lernen wir die feurige Megan kennen & ich mochte sie unheimlich gerne. Durch Erinnerungen & auch Gedanken konnte ich anfangs nur erahnen, welche Vergangenheit die gebürtige Irin von ihrer Familie wegtrieb...
Connor war im Gegensatz zu Megan, die trotz allem eine ansteckende Lebenslust versprühte, ein stiller Eigenbrötler – aber stille Wasser sind tief & neigen dazu, etwas zu verbergen. Denn nicht nur in den Mauern des Gutshofs schlummert ein dunkles Geheimnis.
Sam Bennet führte mich mit einem sehr angenehmen, klaren, wenn auch hin & wieder ausschweifenden Schreibstil durch ihren Romantasy Roman, der am 19.08. im Eisermann Verlag erschienen ist.
Bildlich konnte ich mich in Irland einfinden, die Atmosphäre wie auch die bedrückende, unheimliche Stimmung, die wie ein Schleier voller totgeschwiegener Wahrheiten auf dem detailliert beschriebenen, beeindruckenden Anwesen lastet, spüren. Neben Connor & Megan waren auch die anderen Charaktere ausreichend & vorstellbar gezeichnet: sei es die hochnäsige, kalte Tante, der gemütliche, verschrobene Onkel oder Megans treuer, pelziger Weggefährte.
Die Ergründung eines tief gehenden Familiengeheimnis liegt leider nicht im Fokus der 335 Seiten, was ich nach dem Abschluss des ruhigen, gefühlvollen Romans sehr schade finde. Durch eine Vielzahl von Längen ging das Mysteriöse in meinen Augen schlicht unter – & das, obwohl sich am Ende ein erschütterndes, gut konzipiertes Geheimnis lüftete. Die Handlung wäre für mich um ein vielfaches fesselnder & spannender gewesen, wenn Megan & Connor intensiv, voller Neugier zu den damaligen, streng gehüteten Begebenheiten recherchiert, in der Vergangenheit gegraben hätten. Auch mehr Rückblenden, Hinweise & unheimliche Geschehnisse hätten sich perfekt in dem augenscheinlich düsteren Setting gemacht & für eine konstante Anspannung, Nervosität gesorgt. So wurden lose Fäden eher plötzlich, auf chaotische Weise zusammengefügt & unerwartete Abgründe komprimiert aufgedeckt. Nichtsdestotrotz kamen grade in den letzten Kapiteln so einige unvorstellbare Tatsachen ans Licht, die mich – & vor allem Megan – überraschten.
Ein Besuch in Devlin House verspricht Liebe, Humor & ein paar unheimliche Situationen, die den Leser zum Frösteln bringen. In diesen Mauern wird ein weitreichendes, erschreckendes Geheimnis gehütet, das die Wahrheit über so manche Persönlichkeit offenbart & nachhaltig die Leben aller verändern wird...