Mit „Nelumbiya - Im Land der magischen Pflanzen“ gelang der Autorin Margit Ruile eine spannende, abwechslungsreiche und abenteuerlustige Geschichte für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren.
Nelumbiya (1). Im Land der magischen PflanzenWorum geht es?
In der Stadt Ornata gibt es keine Pflanzen, weil sie von dem bösen Askiel vertrieben wurden. Tara, ein Waisenkind mit einem besonderen Zeichen am Arm, ist unter diesen Umständen aufgewachsen ...
Worum geht es?
In der Stadt Ornata gibt es keine Pflanzen, weil sie von dem bösen Askiel vertrieben wurden. Tara, ein Waisenkind mit einem besonderen Zeichen am Arm, ist unter diesen Umständen aufgewachsen und findet es somit ganz normal. Als sie bei der Geburtstagsfeier der Fürstentochter Helena einen Löwenzahn sieht und ihn auch noch verstehen kann, beginnt sie sich für die Pflanze und woher sie kommt, zu interessieren.
Das bemerkt auch Askiel und lässt daraufhin alle Menschen mit einem Zeichen suchen. Tara muss aus der Stadt flüchten und versucht in Richtung Osten in ein Land namens Nelumbiya zu kommen. Von dort kommen angeblich die Pflanzen. Gemeinsam mit ihrem neu gewonnen Freund Semur beginnt eine abenteuerliche Reise. Unterwegs treffen sie auch noch auf die Fürstentochter Helena, die sie fortan begleitet.
Werden die drei Kinder es bis nach Nelumbiya schaffen? Was wird sie dort erwarten? So bösartige Pflanzen, wie man sich in Ornata erzählt? Werden sie dort sicher sein vor dem finsteren Askiel?
Schaffen es die Kinder vielleicht sogar die Pflanzen und die Menschen wieder zu vereinen?
Meine Meinung:
Das Cover zeigt eindeutig die Hauptprotagonistin Tara und den Löwenzahn Dandelion sowie ihren Freund Semur. Der Hintergrund wirkt düster und geheimnisvoll, während die Personen selbst in kräftigen Farben leuchten. Mich spricht das Cover an und es macht neugierig.
Die Illustrationen von Helge Vogt sind in schwarzweiß gehalten und immer seitenfüllend. Besonders beeindruckend und gruselig fand ich die Seite mit Askiel und seinen Männern.
Der Schreibstil ist durch seine längeren Sätze komplexer als erwartet. Es hat allerdings einen guten Lesefluss. Schmunzeln musste ich immer wieder, wenn Helena als Fürstentochter einen gehobeneren Wortschatz verwendete und Tara dann für den Bäckerjungen Semur Helenas Aussage vereinfacht wiedergeben musste. Ich habe mich nur immer gefragt, wieso Tara als Waisenmädchen immer verstand was Helena meinte.
Die Hauptcharaktere, die drei Kinder Tara, Semur und Helena, sind allesamt sehr unterschiedlich und die Charaktereigenschaften werden sehr gut beschrieben. Im Laufe der Geschichte machen alle drei eine Entwicklung durch, die gut herausgearbeitet ist.
Der böse Herrscher Askiel wirkt am Anfang sehr undurchsichtig und ungreifbar, aber umso mehr man von ihm im Laufe der Geschichte erfährt, umso mehr Verständnis kann man ihm entgegenbringen. Hier ein großer Lob an die Autorin, es ist schwierig einer bösen Figur doch noch etwas gutes Abgewinnen zu können.
Ich finde die Geschichte neuartig und gut durchdacht. Die Landkarte auf der Innenseite des Bucheinbandes ermöglicht eine genaue Verfolgung der Reise der drei Kinder. Ich fand sie sehr nützlich und habe sehr oft nachgesehen wo die Szene gerade spielt. Auch die genaue Schilderung der Umgebung fand ich sehr gelungen. Ich konnte mir das Land bildlich vorstellen beim Lesen.
Fazit
Ich fand das Buch sehr spannend und denke, dass sich Kinder und Jugendliche der empfohlenen Altersgruppe gut mit der Hauptprotagonistin identifizieren können. Sie sucht ihren Platz im Leben und scheut keine Mühen um ihren Weg zu finden.
Ich gebe 5 von 5 Sterne für ein gelungenes Werk, dass nicht nur den Pflanzenschutz und Artenerhalt thematisiert, sondern auch von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt handelt.