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JonasRoka

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2024

Held wider Willen

Die Reise von Arcas Pheynix
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Die titel-gebende jugendliche Hauptfigur erhält bei einer Art Initiationsritus die höchste Punktzahl und gilt fortan als aussichtsreichster Anwärter im Kampf gegen den ewigen Feind. Zu dumm nur, dass ...


Die titel-gebende jugendliche Hauptfigur erhält bei einer Art Initiationsritus die höchste Punktzahl und gilt fortan als aussichtsreichster Anwärter im Kampf gegen den ewigen Feind. Zu dumm nur, dass Arcas keiner Fliege etwas zuleide tun möchte und in seinem bisherigen Dasein alles anderes als kampferprobt ist ..

Die Rahmenhandlung spielt in einer fremden Welt und es blieb mir unklar, ob auf der Erde in weit entfernter Zukunft, oder irgendwo im Weltraum auf einen wüsten Planeten. Jedenfalls handelt es sich bei den Sancturianern um Menschen. Andere Wesen, die auftauchen, sind das jedenfalls nicht. Zudem gibt es schreckliche Monstermutationen, die es bevorzugt auf Menschenfleisch abgesehen haben.
Die Technik hat sich jedenfalls deutlich weiterentwickelt, die hierarchischen Strukturen stattdessen erinnern an voraufklärerische. Immerhin beweist man Durchhaltevermögen in dem man seit vielen Jahrhunderten Krieg gegen denselben Feind führt, obwohl die Ressourcen stark eingeschränkt erscheinen.

Die militärischen Strukturen sind wohl zeitlos und zwischenmenschliche Vorurteile und Intrigen offensichtlich auch. Schnell wechselt der Fokus auf die Handlungsebene auf einer Art Militärschule. Die Heldenfigur steht sich zunächst selbst im Weg und erfüllt die Erwartungen nicht. Doch schnell steigt er auf und wird zu einem beliebten und geachteten Mitglied der Truppe. Pazifistische Gedanken erscheinen so hinsichtlich einer massiven Bedrohung von außen schnell als ein absolutes Luxusgut.

Besonders gut gefallen hat mir, dass sich die kleine Liebesgeschichte dezent im Verborgenen weiterentwickelt hat. Außerdem, dass das Thema Vorurteile und Ausgrenzung aufgegriffen wird.
Nicht so gut fand ich, dass wie (fast) immer die überleben, die im Fokus stehen, Aber, das ist (meist) auch in Heldenfilmen so. Die Opfer sind immer die anderen, die gesichtslose Masse.

Fazit: Ich vermute, dass Fans von aktuellen Filmen von Marvel Gefallen an der Lektüre finden könnten. Selbst gehöre ich wohl weniger zur Zielgruppe, trotzdem gebe ich 4 Stern, weil es dem Autor gelungen ist, mit sehr lebendigen und spannenden Schilderungen einer fremden Welt und wohltuend wenig Pathos, mich bei der Stange zu halten.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Ein Plädoyer für Vertrauen, Zusammenarbeit und Demokratie

Ein Chinese sagt nicht, was er denkt
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Der Autor berichtet von seinen geschäftlichen Verbindungen mit Menschen aus China, die häufig von anderen Erfahrungen geprägt wurden. Er erklärt dies mit großen kulturellen Unterschieden, dass eben auch ...


Der Autor berichtet von seinen geschäftlichen Verbindungen mit Menschen aus China, die häufig von anderen Erfahrungen geprägt wurden. Er erklärt dies mit großen kulturellen Unterschieden, dass eben auch die sozialen Strukturen anders aufgebaut sind und nach festgelegten hierarchischen Vorgaben gehandelt wird. Trotzdem baut er in Kooperation ein kleines Unternehmen auf. Über den beruflichen Kontext lernt er ebenfalls seine jetzige Frau kennen, die er auf Familienbesuche nach China begleitet. Auch dabei lernt er landestypische Verhaltensmuster kennen, die für ihn als Schweizer gewöhnungsbedürftig sind. Die Familie hat wohl einen ganz anderen Stellenwert und Statussymbole ebenso. Doch seine Ehefrau wird für ihn zum „Türöffner“ und zur guten Beraterin bezüglich chinesischer Gepflogenheiten.

Das vorliegende Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung sondern ein Erfahrungsbericht. So habe ich es auch gelesen und war häufiger überrascht, wie leidensfähig der Autor sich mitunter in sein Schicksal gefügt hat. Es gibt eine kleine Exkursion nach Russland und Einblick in die ‚Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)‘

Er weist auch darauf hin, dass es nicht die Chinesin oder den Chinesen gibt, bei einem so riesigen Land mit über 160x so vielen Einwohnern wie in der Schweiz. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten in der kulturellen Prägung und deutliche Unterschiede zu der mitteleuropäischen. Der Autor nimmt auch zur politischen Entwicklung Stellung und bietet damit eine Interpretationshilfe zum aktuellen Geschehen in China (aber auch in Russland)

Eine Kernaussage des Autors ist: Dass man einen chinesischen Menschen nicht nach seinen Worten sondern nach seinen tatsächlichen Handlungen einschätzen sollte. Manchmal gibt es dann eine böse Überraschung, wenn man die Aussagen für bare Münze gehalten hat.

Die Gestaltung und der optische Gesamteindruck des Buches hat mir gut gefallen. Der Autor verwendet auch Fußnoten und QR-Codes.

Die Fokussierung des Konfliktes mit dem Geschäftspartner nimmt aus meiner Sicht aber zu viel Raum ein und hat für mich als Leser keinen Mehrwert. Manche Wiederholungen in anderen Kontexten (z.B. Ukrainekrieg, Schenkrituale) hätte man durchaus kürzen oder streichen können. Seine Aufführungen über sein Verständnis über das Miteinander (das ‚gute‘ Zusammenleben) war für mich auch einmal zu viel.

Ich empfand das Buch aber insgesamt als gut zu lesen. Der Schreibstil des Autors geht für mich in Ordnung.

Fazit: Ein informatives Buch mit persönlichen Einblicken des Autors in eine mir fremde Welt. Für mich vor allem erkenntnisreich hinsichtlich des aktuellen politischen Geschehens.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eine junge Frau hält - allen Widrigkeiten zum Trotz - stand

Aufstieg
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Von einem Tag auf den nächsten wird auf Planet Erde das komplette Leben völlig umgekrempelt, nachdem Eisen einfach so verschwindet. Auch im Ruhrgebiet brechen die bekannten Strukturen zusammen und der ...

Von einem Tag auf den nächsten wird auf Planet Erde das komplette Leben völlig umgekrempelt, nachdem Eisen einfach so verschwindet. Auch im Ruhrgebiet brechen die bekannten Strukturen zusammen und der Kampf ums Überleben beginnt. Ein Mädchen bleibt zunächst an der Seite ihrer Großmutter, die über magische Fähigkeiten verfügt. Als diese stirbt muss sich Vera allein durchschlagen, bis zu dem Tag, an dem sie von der Erdoberfläche entführt wird und in einem fremden Sonnensystem wieder zu sich kommt ..

Gefesselt von den ersten ca. 120 Seiten hatte ich einen schwungvollen Start in den zunächst sehr dystopischen Handlungsverlauf. Durch die Entführung kam es für mich als Leser zu einem Bruch, der mich irritierte und mir einiges abverlangte. Nun schwenkt der Verlauf in Richtung Sciencefiction um. Mit den nächsten ca. 100 Seiten tat ich mich schwer. An das neue Leben von Vera als Sexsklavin mit recht detaillierten Beschreibungen des Geschlechtsverkehrs musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Außerirdischen in der Stadt „Babylon“ wirkten auf mich wie dem römischen Imperium entsprungen und auch die Orgien erinnerten mich an durchwegs irdische Gepflogenheiten. Dieser Abschnitt zog sich dann auch ein wenig in die Länge. Vielleicht war das ein bewusstes stilistisches Mittel der Autorin, um die lähmende Hoffnungslosigkeit von Vera vor Augen zu führen?

Doch Vera macht im Verlauf der Geschichte eine ziemlich große Entwicklung durch. Sie kämpft sich aus dem für sie bestimmten Schicksal heraus, zunächst auf die Plantagen und von dort weiter - auf der Flucht - in die Berge. Ab hier war ich dann wieder voll mit dabei. Denn außerhalb der Stadt „Babylon“ gibt es noch weit mehr humanoide Bewohner auf dem fremden Planeten.

Vera wird in einem Dorf aufgepäppelt und der Leser erfährt zunehmend mehr über die Zusammenhänge auf dem Planeten und die Verbindung zur Erde. Das Leben in dieser Region gleicht dem auf der Erde in erschreckenden Übereinstimmungen (Spielplätze, Touristen) und ist bei anderen Aspekten doch fremd. Schön wird aus meiner Sicht vor allem auch die fremdartige Tierwelt beschrieben. So habe ich das Buch mit Genuss bis zum Ende gelesen

Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich durch seine Kreativität aus und ist flüssig zu lesen. Die langen Namen der Herrscher und ihre zusätzlichen Spitznamen waren für mich die einzigen Stolpersteine im Lesefluss. Diesbezüglich erwies sich die Personenliste im Anhang als nützlich.

Die komplette Serie (Die Elektron-Sage) ist wohl schon einmal erschienen. Der vorliegende erste Band stellt nun den Beginn einer überarbeiteten 2. Auflage dar.

Fazit: Wer eine außergewöhnliche Zusammenstellung sucht und ein wenig ‚Sitzfleisch‘ beim Lesen aufweist, könnte großen Gefallen an diesem Roman finden.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Liebe ist ein scharfes Schwert ..

Kotze, Angst und Swinger-Club
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.. gerade wenn sie zerbricht. Doch sie ist noch so viel mehr. Manchmal auch eine Blüte auf einem Kaktus. Das Cover des vorliegenden Buches ist mir sofort positiv aufgefallen und natürlich hat mir auch ...


.. gerade wenn sie zerbricht. Doch sie ist noch so viel mehr. Manchmal auch eine Blüte auf einem Kaktus. Das Cover des vorliegenden Buches ist mir sofort positiv aufgefallen und natürlich hat mir auch der außergewöhnliche Titel ins Auge gestochen.

Die Autorin schildert autobiografisch und unverblümt ihre bisherige Entwicklung in Liebesbeziehungen. Dabei geht sie auch mal einen Umweg und wagt besondere Erfahrungen, zum Beispiel in einem Swinger-Club. Das beschreibt sie so frei von der Leber weg, dass der Lesefluss einfach flutscht.

Interessant - auch gerade für mich als Mann - die Sichtweise einer Autorin zu diesem Thema zu lesen. Stimme ihr nicht in allem zu (Was hat die Verweigerung, sich Impfen zu lassen, mit Selbstliebe zu tun?), finde es insgesamt aber mutig, wie sie die Dinge beim Namen nennt.

Es ist für mich immer wieder spannend zu lesen, wie die eigene Prägung in der Kindheit, vor allem durch die Erziehung der Eltern, spätere Beziehungserfahrungen beeinflusst. Doch man hat immer eine Wahl, etwas zu verändern.

Unter „Liebe“ versteht jeder etwas anderes. Meine eigene Haltung habe ich im Buch eher nicht entdeckt, doch das ist auch nicht schlimm.

Fazit: Anders als erwartet. Habe nun zwar keine tiefgreifenden, neuen Erkenntnisse für mich gewonnen, aber der Roman ist trotzdem locker-flockig zu lesen und hat einen guten Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Was du nicht willst ..

Instant Karma – Der Tag an dem es geschah
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Ich fand die Grundidee des Romans sehr interessant: Was würde passieren, wenn unsere Handlungen unmittelbare Auswirkungen hervorrufen würden? An der buddhistischen Tradition anknüpfend könnte man das ...


Ich fand die Grundidee des Romans sehr interessant: Was würde passieren, wenn unsere Handlungen unmittelbare Auswirkungen hervorrufen würden? An der buddhistischen Tradition anknüpfend könnte man das als ‚Instant-Karma‘ bezeichnen. Natürlich ist die Umsetzung in der Geschichte fiktiv und unrealistisch, regt aber dazu an, sich tiefgehender Gedanken zu machen.

Wer anderen Gutes tut, wird doppelt beschenkt. Zum einen die Freude beim Gegenüber und die Mitfreude bei einem selbst. Ich bin davon überzeugt, es müssen gar nicht die großen Taten sein. Ich versuche, mit einem Lächeln durch den Tag zu gehen. Im Bewusstsein, dass ich die Reaktion meines (unbekannten) Gegenübers nur indirekt steuern kann, freue ich mich besonders über jedes Lächeln, was zurückkommt. Blickt der Mensch weiterhin mürrisch oder schaut weg, mag das gute Gründe haben. Was innerlich bei ihm passiert, bekomme ich ja nicht mit. Und mir selbst geht es auch besser, wenn ich lächle.

Umgekehrt, komme ich zu der Überschrift zurück: Häufig ist es die Angst, selbst den Kürzeren zu ziehen, wenn wir unserem Gegenüber nicht wohlwollend begegnen. Jeder weiß, wie schnell ein rasch ausgesprochenes falsches Wort verletzen kann. Und trotzdem tun wir es im Umkehrschluss nur all zu oft selbst.

Nun zur Umsetzung im Roman: Diesen habe ich mit Freude gelesen. Es ist mein erstes Buch von David Michie. Sein Schreibstil ist flüssig zu lesen und bietet keine größeren sprachlichen Hürden.
Es sind einige Handlungsstränge, die kunstvoll miteinander verwoben werden. Mir hat es keine Probleme bereitet, schnell in den Lesefluss zu kommen und die Personen auseinanderzuhalten. Der Spannungsbogen wird im Mittelteil etwas in die Länge gezogen und zum Ende hin gibt es keine große Überraschung mehr. Fast die gesamte Handlung spielt sich an einem einzigen Tag ab.

Der Roman spielt in den USA und wirkt auf mich tatsächlich auch sehr „amerikanisch“. Da kann, muss man aber nicht mögen. Der moralische herrschende Kodex dort wurde schon recht deutlich. Die Person des Lama Tashi dagegen hat schon fast „entrückte“ Züge. Im Gesamtkontext mag das aber passen.

Mein Hauptkritikpunkt sind die tatsächlichen materiellen Auswirkungen. Die eintretende Umverteilung ist zu begrüßen, aber was ist die Botschaft, wenn manche Reichen dabei immer nur noch reicher werden? Mit ein klein wenig volks- bzw. betriebswirtschaftlichem Wissen könnte man das Gesamtkonstrukt der Handlung grundsätzlich in Frage stellen. Ich würde sagen, es wird diesbezüglich eine Art „Schneeballsystem“ aufgezeigt, welches so nicht funktionieren kann, außer, es wird Geld aus dem Nichts erschaffen. Doch, es ist ja nur eine fiktive Geschichte, weshalb ich darüber hinwegsehen konnte. Trotzdem hakte genau dies fehlende Schlüssigkeit an manchen Punkten immer ein wenig bei mir.

Fazit: Insgesamt eine klar Leseempfehlung von meiner Seite, auch wenn ich persönlich meinen rationalen „Kopf“ nicht immer ganz ausschalten konnte.




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