Enttäuschend
Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Wir sehen die Protagonistin Arthie, die eine Teetasse voller Blut in der Hand hält und im Hintergrund die Stadt, in ...
Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Wir sehen die Protagonistin Arthie, die eine Teetasse voller Blut in der Hand hält und im Hintergrund die Stadt, in der das Buch spielt. Auch die türkis/lachsfarbene Farbgebung gefällt mir sehr gut und das Blutrot des Blutes als Kontrast.
Meine Meinung:
Ich war anfangs schon etwas skeptisch bei dem Buch, weil ich zwar „Six of Crows“ gut fand, jedoch keines meiner Lieblingsbücher ist. Trotzdem habe ich mir aber die Leseprobe auf vorablesen durchgelesen und war positiv vom Schreibstil überrascht und wie sich das erste Kapitel liest, daher habe ich das Buch dann doch angefragt. Na ja, ob ich das Buch nun mochte, werdet ihr jetzt erfahren.
Wie schon erwähnt, ist der Schreibstil wirklich wunderschön und hat sehr viele Metaphern so wie Ortsbeschreibungen und moralische Gedankengänge. Jedoch muss ich sagen, hat sich für mich im Laufe der Geschichte herauskristallisiert, dass es leider bei der oberflächlichen Schönheit bleibt. Denn die Autorin schafft es meiner Meinung nach überhaupt nicht, den Leser an die Geschichte zu binden und auch die Gefühlswelt der Charaktere bleibt für mich enttäuschenderweise eher nebelig und unerreichbar.
Was meine ich genau damit? Es gab für in diesem Buch 3 Sichten, die alle aus der 3. Person erzählt werden. Arthie-die Protagonistin, ihren Mitgründer des Teehauses Jin und eine 3. Person namens Flick. Und leider muss ich sagen, ich konnte in diesem drei Sichten genau keinen Unterschied erkennen. Es war absolut irrelevant, aus welcher Sicht man liest, da die Charaktere ohnehin die meiste Zeit zusammen agieren und für mich gab es keinen Aspekt, der bei den Sichten heraussticht. Die Geschichte hätte genauso gut nur aus Arthies Perspektive geschrieben worden sein und es hätte absolut keinen Unterschied gemacht.
Generell fand ich, außer ein paar Einblicke in die Vergangenheit, blieben die Charaktere sehr flach und mir waren dadurch auch alle Charaktere relativ egal. Arthie soll zwar sehr grausam und badass sein, hatte aber für mich genau keinen Anhaltspunkt. Ich habe mehr Dinge über ihre Pistole erfahren, als, was sie als Person ausmacht. Das erging mir leider mit allen 5 Protagonisten so.
Dadurch war für mich der Found Family Trope auch leider nicht gut umgesetzt. Denn für mich macht genau das den Sinn davon aus. Zu sehen, wie die Charaktere zuerst alleine sind und verbittert, sich aber durch ihre neugewonnenen Freunde weiterentwickeln und gegenseitig unterstützen. Das kam mir in diesem Buch viel zu kurz. Außer 1–2 Kussszenen, gab es für mich absolut keinen Zusammenhalt und auch diese 2 Kussszenen haben für mich sehr forciert gewirkt, als müsste, die Autorin diese jetzt einbauen, weil „jedes Buch hat ja eine Liebesgeschichte“.
Kommen wir aber nun einmal von den Charakteren weg und zum Worldbuilding. Was soll ich sagen, auch dieses lässt zu wünschen übrig. Weder die Vampire wurden für mich ausreichend beschrieben, noch habe ich viel über diese dubiose Organisation namens „Widder“ erfahren. Auch das Teehaus gab für mich nichts her, obwohl dies der Grundbaustein der Handlung ist. Mir hat einfach viel zu wenig IM Teehaus gespielt, um den Flair auszumachen und viel zu sehr um das Teehaus geredet und wieso es nicht ach so toll ist.
Dadurch hat sich das Buch für mich stellenweise auch sehr gezogen. Und als es einmal mehr zu Sache kam, beim „Heast“ beispielsweise, hat es für so stark nach „Six of Crows“ geklungen, dass ich gegoogelt habe, ob das Buch nicht ursprünglich eine Fanfiction ebendieses Buches war.
Die Plottwists kamen zwar überraschend, haben mich aber leider durch die vielen oben genannten Kritikpunkte absolut nicht abholen können.
Daher ist dieses Buch leider absolut nicht meins gewesen.
Fazit:
Insgesamt hat mich das Buch leider sehr enttäuscht. Neben dem wunderschönen Schreibstil hat das Buch leider nur Charaktere ohne Tiefe, eine wirre Handlung, schlechtes Worldbuilding und für mich viel zu wenig Spannung zu bieten. Das einzige, was ich cool fand, war die Grundidee und die Katze, daher vergebe ich 2 von 5 Sternen.