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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2018

Insgesamt beschert die Geschichte spannende Lesestunden

Der Schlächter
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Eine angesehene Anwaltsfamilie wird bestialisch ermordet. Der Kommissar Richard Geissler wird mit der Aufklärung des Falles betraut. Die Presse stürzt sich auf den Fall, der sich auch noch am Weihnachtstag ...

Eine angesehene Anwaltsfamilie wird bestialisch ermordet. Der Kommissar Richard Geissler wird mit der Aufklärung des Falles betraut. Die Presse stürzt sich auf den Fall, der sich auch noch am Weihnachtstag ereignet und hat gleich einen Namen für den Serienmörder: Der Schlächter.
Marie Sadlowski führt ein beschauliches Leben und ist glücklich an der Seite ihres Mannes. Bis dieser plötzlich zwischen den Feiertagen verschwindet. Als wäre das nicht schon schlimm genug, tyrannisiert jemand Marie mit bizarren Aktionen.

Das Buch „der Schlächter“ ist ein Debüt. Erzählt wurde die 45 Kapitel lange Geschichte aus der ich-Perspektive. Dabei durfte ich nicht nur durch die Augen des Ermittlers den Fall verfolgen, sondern auch den Mörder und Marie begleiten. Der Wechsel vollzog sich immer zu einem neuen Kapitel und wurde mit Datumsangabe und Namen gekennzeichnet. Manchmal konnte ich mehrere Kapitel lang einem Protagonisten folgen, manchmal aber wechselten sie sich mit den Kapiteln hintereinander weg ab.
Der Anfang war sehr vielversprechend, da ging es gleich ziemlich blutig los. Zwischenzeitlich fand ich die Erzählung etwas zäh, was zur Folge hatte, dass ich manchmal den Faden zur Geschichte verloren hatte. So hat die Autorin an einigen Stellen richtig gute Spannungsbögen erzeugt, welche dann aber so schnell wieder abgeflacht sind, sodass die Dynamik innerhalb der Erzählung plötzlich weg war. Leider gab es auch einige Logikfehler innerhalb der einzelnen Szenen, sodass diese mich zusätzlich aus dem Geschehen gerissen haben. Das fand ich sehr schade, denn diese Geschichte hat wirklich Potential.
Der Schreibstil war recht flüssig und anschaulich beschrieben. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben den Mörder zu verschleiern und dadurch die Spannung zu steigern. Ich als Thriller- und Krimiliebhaberin hatte jedoch recht schnell eine Vermutung, welche sich dann auch bewahrheitet hat. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr gut durchdacht, lediglich der Epilog kam mir ein bisschen zu konstruiert vor.

Fazit: Ein schönes Debüt. Auch wenn die Geschichte insgesamt noch nicht ganz rund ist, beschert sie dennoch spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Gute Mischung aus Geheimnis, Verrat und Zuneigung

Hate me, Kiss me, Love me
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June Watsons großer Traum ist es Schriftstellerin zu werden. Ihr großes Vorbild ist Jake Ashton, dessen Worte sie beim Lesen so sehr berühren, dass sie das auch gerne können möchte. Um ihren Traum etwas ...

June Watsons großer Traum ist es Schriftstellerin zu werden. Ihr großes Vorbild ist Jake Ashton, dessen Worte sie beim Lesen so sehr berühren, dass sie das auch gerne können möchte. Um ihren Traum etwas näher zu kommen, arbeitet sie bei einem Klatschblatt als Journalistin. Obwohl das Verhältnis zu ihrer Mutter angespannt ist, folgt sie deren Einladung zum Weihnachtsfest. Dort steht sie plötzlich dem zukünftigen Ehemann ihrer Mutter gegenüber. Derek Carson ist Literaturagent und nur wenige Jahre älter als June. Die anfängliche Abneigung gegenüber Derek wandelt sich in etwas explosiveres. Und während die Beiden krampfhaft versuchen keinen einen folgenschweren Fehler zu begehen, verschärft sich die Situation noch mehr, als June endlich ihr Idol treffen kann.

Erzählt wird diese Geschichte von den beiden Protagonisten, June und Derek, selbst. Im Wechsel der Kapitel, die jeweils mit dem Namen des Erzählenden geschmückt sind. Zu Beginn erfährt der Leser etwas über den jeweiligen Hauptcharakter und auch wie das entsprechende Verhältnis zu Allison entstanden ist. Das ist für den Verlauf der Geschichte wichtig.
Relativ schnell baut sich das große Drama auf. Im Grunde genommen ist jede Menge Drama in diesem Buch. Für meinen Geschmack ein bisschen zu viel. Die beiden Protagonisten waren so schnell in einem Strudel aus widersprüchlichen Gefühlen und Gedanken gefangen, dass ich ihnen gerne mehr Auszeiten und Glücksmomente gegönnt hätte.
Dabei haben die beiden Autorinnen die Geschichte wirklich geschickt aufgebaut. Die Handlungen bauen ineinander auf und lassen auch einige Zeitsprünge zu. Das entzerrte die Geschichte und ihre Szenen, sodass ich das Gefühl hatte, dass sich das Ganze gut weiter entspinnen würde. Gelegentliche Rückblicke in die jüngere Vergangenheit trugen dazu bei, dass die ganze Storyline nicht so mega mäßig aufgebläht wurde. Insgesamt war die Handlungsbögen konsequent aufgebaut und, bis auf kleinere Ausnahmen, auch logisch.
Die Charaktere waren interessant ausgearbeitet worden, ich lernte unterschiedliche Facetten von ihnen kennen. Leider konnten sie mich nicht ganz überzeugen. June war mir in ihrem Verhalten oftmals zu kindisch und auch Derek ließ gewisses konsequentes Handeln einfach vermissen. Dennoch gefiel mir sehr gut, dass die Autorinnen den inneren Kampf der Beiden sehr eindrucksvoll beschrieben haben. Die Zweifel, das unerfüllte Verlangen und auch die Vorsätze waren authentisch ausgearbeitet worden. Wir alle waren doch schon mal in einer Situation wo die Vernunft nicht über das Herz siegen konnte oder umgekehrt. Der Zwiespalt ist wirklich sehr gut spürbar gewesen. Damit ist auch der Buchtitel Programm. Hier dreht sich wirklich komplett alles um „Love me“, „Kiss me“, „Hate me“. Solche Wiedererkennungsmerkmale mag ich in Büchern sehr gerne.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen war flüssig und gut verständlich. Insgesamt konnte ich den Handlungen gut folgen und mich auch in der Geschichte treiben lassen.
Das Knistern zwischen den Charakteren, und damit meine ich nicht nur June und Derek, ist spürbar und auch elektrisierend. Die erotischen Szenen werden nur beleuchtet, die entscheidenden Momente werden sanft ausgeblendet. So bleibt noch genug Raum für die eigene Kreativität.

Fazit: Das Buch hat mich unterhalten. Insgesamt war es mir zu viel Drama und zu wenig Romantik. Dafür war die Mischung aus Geheimnis, Verrat und Anziehung sehr gut gewählt und ausbalanciert. Wer Gefühlsdramen liebt, wird mit diesem Buch definitiv glücklich.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Ein tolles Debüt

Die dunkle Loge: Gläserne Mauern
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Evelin Marten ist durch die Hölle gegangen. Jetzt will sie endlich frei sein, doch plötzlich steht ein Fremder vor ihr. Die Anziehung ist beinahe magisch und sie lässt sich auf den Unbekannten ein. Kann ...

Evelin Marten ist durch die Hölle gegangen. Jetzt will sie endlich frei sein, doch plötzlich steht ein Fremder vor ihr. Die Anziehung ist beinahe magisch und sie lässt sich auf den Unbekannten ein. Kann er ihr helfen und neuen Mut schenken?
Adrian Lorain ist nicht nur gutaussehend und Millionär, sondern auch ein Master. In der verletzlichen Evelin erkennt er eine devote, aber gequälte Frau. Doch nicht nur das, sie scheint eine echte Spur zur Loge zu sein. Diese will er unbedingt zerschlagen, denn auch sie haben tiefe Wunden in seine Seele geschlagen. Wird es ihm gelingen Evelin die Pein vergessen zu lassen und an die Loge heranzukommen?

Der personale Erzähler lässt den Leser mal über Evelins und mal über Adrians Schulter blicken. Dabei kann der Wechsel auch innerhalb des Kapitels stattfinden sowie hin und wieder auch recht kurz hintereinander sein. Das verlieh der Geschichte Dynamik und machte sie lebendig.
Der Schreibstil ist schön flüssig und leicht verständlich. So war es auch kein Wunder, dass ich sofort in der dramatisch beginnenden Story gefangen war. Diese wurde so emotional geschildert, dass mir klar wurde, dass der Hintergrund sehr ergreifend und sehr ernst ist. Das Hauptthema aus Dominanz und Hingabe ist gut umgesetzt. Mina Miller beleuchtet nicht nur die guten, sondern auch die schlechten Seiten. Allerdings hätte ich mir eine intensivere Ausarbeitung der Thematik gewünscht. Die schlechte Seite wird nur oberflächlich angekratzt. So viel es mir schwer, Evelins schnelle Genesung nachzuvollziehen. Hat sie doch grausames erlebt. Auf der anderen Seite hat die Autorin überzeugend die Anziehung zwischen den beiden Protagonisten dargestellt.
Die Handlungen sind logisch und konsequent aufgebaut, Rückblicke in die Vergangenheit fließen stimmig in die vorhandene Szenerie ein. Manche kommenden Handlungen waren vorhersehbar, dennoch hat es Mina Miller mit Leichtigkeit geschafft mich an diese Liebesgeschichte zu fesseln. Mich hat die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Protagonisten überzeugt. Sie war stimmig und es ging etwas Magisches von ihnen aus. Hier findet sich etwas, dass eindeutig eine Seelenverwandtschaft ist. Es war so schön mitzuerleben, wie es sich die Beiden erst selber eingestehen müssen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass hier auch mal der Bondageanteil von BDSM vorkam. Damit meine ich nicht das Fesseln der Hände und Füße, sondern die Fesselkunst mit einem Seil, sodass der ganze Körper teilweise bedeckt wird. Diesen hat die Autorin ganz toll umgesetzt und ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie ästhetisch so etwas aussehen kann. Die erotischen Szenen sind detailliert, aber mit dem nötigen Respekt beschrieben worden und befeuern das Kopf-Kino ordentlich. Auch hatte ich nicht das Gefühl solche Szenen in dieser Art schon einmal gelesen zu haben. Das machte die Geschichte schön rund, stimmig und einzigartig. Mina Miller hat mich neugierig und gespannt zurückgelassen. Denn das Hintergrundthema ist noch nicht abgeschlossen und schürt meine Hoffnung auf eine Fortsetzung. Die anderen Figuren befeuern diese Hoffnung, denn auch sie sind wundervoll vielschichtig ausgearbeitet worden.

Fazit: Ein tolles Debüt. Kleinigkeiten hätten detaillierter sein können, werden aber von der liebevollen Umsetzung der Autorin aufgefangen

Veröffentlicht am 17.07.2017

Historische Begebenheiten treffen auf einen unterhaltsamen Krimi

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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Ein Goldschmied wird ermordet aufgefunden. Mit dem Fall betraut wird Chief Inspector Donald Sutherland Swanson. Schnell findet dieser heraus, dass der Tote besondere Vorlieben hatte. Eine seltsame Notiz ...

Ein Goldschmied wird ermordet aufgefunden. Mit dem Fall betraut wird Chief Inspector Donald Sutherland Swanson. Schnell findet dieser heraus, dass der Tote besondere Vorlieben hatte. Eine seltsame Notiz befindet sich im Besitz des Toten. Ob diese etwas mit dessen Tod zu tun hat? Während der Chief Inspector sämtlichen Spuren und Ansätzen folgt, taucht plötzlich ein weiterer brutal getöteter Goldschmied auf. Ein schrecklicher Verdacht keimt in Swanson auf und der Fall reicht bis in die feine Gesellschaft.

Durch diesen Krimi, der in der viktorianischen Zeit spielt, führt der personale Erzähler. Mit Hilfe der Multiperspektive wechselt der Leser zwischen verschiedenen Figuren. So ergibt sich ein umfassendes Bild der Geschehnisse und ich konnte tief in die Geschichte eintauchen. Der Schreibstil ist flüssig, locker, gut verständlich und mit einem feinen britischen Humor versehen. Durch besonders detailliert beschriebene Szenenbilder erweckt der Autor die damalige Zeit wieder zum Leben. Die Handlungen sind konsequent und chronologisch aufgebaut. Auf die Zeit, die länger zwischen einzelnen Ermittlungsschritten vergangen ist, wird stets hingewiesen, sodass ich nie das Gefühl hatte, das mir Details fehlen.
Lediglich der logische Aufbau hat ein wenig gelitten, als in einer Szene der Rückblick auf ein Ereignis mal einen Tag zurück lag und dann wieder am selben Tag geschah. Das hat meinen Lesefluss empfindlich gestört, da ich verunsichert zurück blättern musste. Außer diesem kleinen Fauxpas, den der Autor selber korrigierte, war die Logik rund und nachvollziehbar.
Ein wenig gestört haben mich die zahllosen Hinweise auf einen früheren Fall. So hatte ich immer das Gefühl, dass mir etwas an Informationen fehlt. Dabei wird eben jener Fall erst in einem Folgeband behandelt. Schade.
Das Buch war sehr unterhaltsam und spannend umgesetzt. Der Autor hat mich oft auf falsche Fährten geschickt, oftmals war ich genauso ratlos wie die ermittelnden Beamten. Besonders gut gelungen fand ich die Bezüge zu historisch korrekten Personen und Vorkommnissen. Das gab der Geschichte das gewisse Etwas und verlieh dem Ganzen Leben.
Enttäuscht war ich jedoch vom Ende. Es war zwar nett vom Autor zu erwähnen was mit einigen Figuren irgendwann einmal geschehen wird, aber es ausgerechnet über den Ermittler auszuplaudern fand ich äußerst schade. Das hat mir ein bisschen die Freude auf die kommenden Bände genommen.

Fazit: Das Buch hat einige Schwächen. Aber insgesamt ist die Geschichte unterhaltsam, lebendig und spannend. Vor allem die historischen Bezüge waren toll in die Geschichte eingebettet. Insgesamt kann ich ruhigen Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 04.05.2024

Gewöhnungsbedürftig, für echte Japanfans ein Muss

Chiikawa - Süßer kleiner Fratz 01
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Auf „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ bin ich richtig gespannt und schlage erwartungsvoll den Manga auf. Neben dem Inhaltsverzeichnis erwartet mich eine Doppelseite mit den Hauptcharakteren. Sie sind dabei ...

Auf „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ bin ich richtig gespannt und schlage erwartungsvoll den Manga auf. Neben dem Inhaltsverzeichnis erwartet mich eine Doppelseite mit den Hauptcharakteren. Sie sind dabei lediglich zeichnerisch dargestellt und um ihre Namen ergänzt.
Nun starte ich in das erste Kapitel „So soll mein Leben aussehen!“ und bin erst einmal erstaunt. Statt dem erwarteten Manga sehe ich Chiikawa in unterschiedlichsten Momenten ihres Lebens. Wie sie schläft, wie sie aussieht, wenn sie sich freut, traurig oder wütend ist. Es verwirrt mich ein wenig, weil es keine richtige Handlung und damit auch keine Pointe gibt.

Ab dem zweiten Kapitel wird deutlich, dass es sich hierbei eher um einen sehr einfach gehaltenen Comic handelt. „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ besteht aus vielen kleinen Comicstrips. Im Vordergrund stehen Köstlichkeiten der japanischen Küche. Nebenbei treffe ich auch auf Chiikawas Freunde. Usagi und Hachiware erleben mit Chiikawa unterschiedliche Abenteuer. Nun spielen auch Themen wie Freundschaft, Arbeit, Ängste und Mut in die kurzen Strips.

„Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ ist kein tiefschürfender Comic. Durch die Einfachheit und die Niedlichkeit der Charaktere ist „Chiikawa“ super für jüngere Lesende geeignet. Das komplette Buch ist farblich ausgestaltet. Der Zeichenstil ist sehr einfach und ohne aufwendige Hintergründe gehalten. Im Grunde sind die einzelnen Strips aufs Wesentliche reduziert.
Persönlich denke ich, dass „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ wahrscheinlich noch besser funktioniert, wenn der Lesende fundiertes Wissen über den japanischen Alltag hat. Es werden immer wieder Kleinigkeiten erwähnt, mit denen ich nicht viel anfangen kann, die sich aber sehr deutlich auf japanische Hintergründe beziehen.

Je mehr ich in „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ lese, umso besser gefällt mir der Comic. Ich lese ihn nicht an einem Stück, sondern immer nur ein Kapitel. Denn auch wenn „Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ ziemlich einfach gehalten ist, ein bisschen Sinnhaftigkeit steckt schon in den Strips. Sie spiegeln auf ihre reduzierte Art durchaus das Leben und Wirken der Menschen wider. Nur eben viel niedlicher und süßer.

Fazit:
„Chiikawa – Süßer kleiner Fratz“ ist gewöhnungsbedürftig und doch für echte Japanfans ein Muss. Die kleinen Geschichten sind einfach erzählt und auch grafisch simple. Aber die Themen verstehen auch jüngere Lesende problemlos. Daher gibt es eine Leseempfehlung.

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