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Veröffentlicht am 04.05.2024

Süße Space Opera, die einen Ticken mehr Spannung vertragen könnte

Stealing Stardust
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Meine Meinung
Ich liebe Space Opera. Ob Die Illuminae-Akten, die Aurora-Trilogie, die These-Broken-Stars-Reihe oder Constellation – ich habe sie alle schon gelesen. Und geliebt! Daher war klar, dass ich ...

Meine Meinung
Ich liebe Space Opera. Ob Die Illuminae-Akten, die Aurora-Trilogie, die These-Broken-Stars-Reihe oder Constellation – ich habe sie alle schon gelesen. Und geliebt! Daher war klar, dass ich dieses Buch hier lesen MUSS. Daran führte überhaupt kein Weg vorbei. Zumal ich Sarah Scheumers Starship-Trilogie zu dem Zeitpunkt auch schon kannte und wusste, was sie auf dem Kasten hat.

In einem klapprigen Raumschiff, weit entfernt von ihrer Heimat, durchbricht die 18-jährige Sola die Grenzkontrolle des Planeten Kreon. Sie muss dort bloß einen winzigen Diebstahl begehen, um mit ihrer Mission weitermachen zu können. Denn Sola ist auf der Suche nach einer absoluten Nichtigkeit, die ihr die Welt bedeutet. Aber dann kommt ihr Lucas von der Hafensicherheit in die Quere, der sich ausgerechnet an diesem Tag in seinem Job beweisen muss. Als kurz darauf auch noch der Hafen von Plünderern angegriffen wird, bricht Chaos aus - und plötzlich finden sich Lucas und Sola gemeinsam in ihrem kleinen Raumschiff wieder. Schnell wird klar, dass sich die beiden auf engstem Raum nicht ewig aus dem Weg gehen können. Während Lucas von Sola quer durch die Galaxie geschleift wird, nähern sie sich langsam an, und Solas toughe Fassade bekommt Risse. Können die beiden ihre Gegensätze überwinden und die Mission gemeinsam zu Ende bringen?

Das Buch startet direkt mitten rein in die Handlung – quasi mit dem ersten Satz vom Klappentext. Die Geschichte wird auch Sicht von Sola und von Lucas aus der Er/Sie-Perspektive erzählt und das passte hier einfach mega gut. Ich bin super schnell warm mit den Charakteren geworden und es hat mich nicht im Geringsten gestört, dass die Handlung nicht aus der Ich-Perspektive erzählt ist. Man lernt sowohl Sola als auch Lucas super gut kennen.

Sola ist sehr heimat- und familienverbunden, offenherzig und eine durch und durch gute Person, die niemandem etwas Böses will, was sie hin und wieder ein bisschen leichtgläubig und naiv macht. Trotzdem ist sie zielstrebig. Sie geht auf die Gefühle der Menschen um sie herum (Lucas xD) ein und ist mitfühlend. Ich mochte sie richtig gerne. Lucas ist quasi Solas Gegenpol. Wo sie leichtgläubig und naiv ist, ist er vorsichtig und misstrauisch, was den beiden mehr als einmal zu Gute kommt. Aber mir hat auch gefallen, dass Solas Einstellung, das Beste anzunehmen, nicht immer falsch war. Dass es gute Menschen dort draußen gibt, die gerne helfen, ohne etwas als Gegenleistung zu erwarten und dass nicht alles eine Falle ist.

Die Handlung hat mich mit ihrem direkten Einstieg auch sofort gecatcht. Leider muss ich sagen, dass mir dann doch ein Portiönchen mehr Action beziehungsweise irgendein Plottwist gefehlt hat. Es ist permanent etwas los, es ist nicht langweilig oder würde dahinplätschern. Das kann man nicht sagen. Aber ich hatte das Gefühl, dass in der ersten Hälfte des Buches so viel angeteasert wird, aber in der zweiten Hälfte wird es dann einfach fallen gelassen. Warum werden Sola und Lucas von einem Grentpiloten quer durch die halbe Galaxie gejagt? Warum verfolgt er sie weit über seinen zugeteilten Bereich hinaus? Warum kennt niemand, absolut niemand Solas Heimatplaneten? Warum ist er nirgends gelistet? Und noch zwei, drei andere Fragen, die ich hier nicht nennen möchte, weil sie massiv spoilern. Auf keine der Fragen bekommt man am Ende einen Antwort, außer ein ,,Ist halt so.“ Und das finde ich nicht so wirklich zufriedenstellend.

Die Charaktere sind wirklich super ausgearbeitet, die Gefühle kommen rüber, ich liebe den Schreibstil, aber die Handlung passt irgendwie nicht ganz. Also zu Beginn schon, aber es kam halt kein Plottwist, kein großes Finale oder irgendetwas, wo sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem großen Ganzen verknüpfen. Das fand ich schade. Da wäre definitiv mehr Potenzial gewesen. Trotzdem mochte ich die Geschichte und würde sie auch noch mal zum ersten Mal lesen, wenn das ginge ^^

Fazit
»Stealing Stardust« von Sarah Scheumer ist eine süße, kleine Space Opera. Ich hatte ein bisschen mehr Action erwartet, habe aber gemerkt, dass man den Satz ›Sola ist auf der Suche nach einer absoluten Nichtigkeit‹ wörtlich nehmen muss. Es ist wirklich eine Nichtigkeit, was Sola sucht und sie entpuppt sich auch nicht als wichtiges Puzzlestück in einer großen Verschwörung. Es gibt keine Plottwists. Die Handlung besticht durch die Charaktere und wie sie mit ihren Problemen umgehen. Wie sie miteinander umgehen und einander kennenlernen. Das Buch war süß. Ich hatte mehr erwartet, würde es aber trotzdem nicht als schlecht bezeichen. Im Gegenteil, vor allem der Schreibstil, aber eben auch Sola und Lucas haben mich nur so durch die Geschichte fliegen lassen.

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  • Handlung
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  • Fantasie
Veröffentlicht am 29.03.2024

Tolle Geschichte, aber das Ende schwächelt ein bisschen

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Meine Meinung
Bei Alexandra Flints Büchern bin ich echt immer wieder gespaltener Meinung. Der erste Teil ihrer Emerdale Trilogie hat mir wahnsinnig gut gefallen, der zweite dagegen war so schlecht, dass ...

Meine Meinung
Bei Alexandra Flints Büchern bin ich echt immer wieder gespaltener Meinung. Der erste Teil ihrer Emerdale Trilogie hat mir wahnsinnig gut gefallen, der zweite dagegen war so schlecht, dass ich mich gefragt habe, wie sie aus der Feder derselben Autorin stammen können. Die Maple-Creek-Dilogie fand ich trotz des tollen Schreibstils anstrengend und nervig und obwohl der Schreibstil, wenn ich bewusst darüber nachgedacht habe, eigentlich toll ist, konnte er mich nicht abholen. Dieses Phänomen muss mir mal einer erklären. Ihre Tales of Sylt fand ich dagegen echt wieder super schön. Keine Highlights, aber trotzdem empfehlenswerte Bücher. Ich war also mehr als nur gespannt, was mich beim Lakestone Campus erwarten würde, aber da die Leseprobe mir gut gefallen hat, war ich zuversichtlich.

Harlow steht mit einem Bein im Gefängnis – denn um ihrem kleinen Bruder eine lebensrettende OP zu ermöglichen, hat sie ein milliardenschweres Bankkonto gehackt. Doch unerwartet bietet ihr der Leiter des Lakestone Campus in Seattle ein Stipendium und Sozialstunden an. Neu an der Uni hält Harlow ihre Vergangenheit geheim. Auch vor dem Literaturstudenten Zack, der aufgrund eines Gendefekts nicht sprechen kann. Aber nicht nur er kommt Harlow immer näher, sondern auch ihr ehemaliges Hackernetzwerk.

Insgesamt waren mir Harlow und Zack mehr als nur sympathisch. Für ihre Familie würde Harlow echt alles tun und ich kann absolut verstehen, warum sie für ihren kleinen Bruder dermaßen das Gesetz übertreten hat. Harlow ist echt. Insgesamt ist sie eher ruhig, aber aufgeschlossen und baut deshalb zu einer handvoll Leute am Campus schnell eine Beziehung auf (ich hoffe, dass wir von denen noch mehr in den Folgebänden erfahren). Und was mir besonders gut gefallen hat: Obwohl sie so ein Überflieger ist, was das Hacken anbelangt, heißt das nicht, dass ihr alles in den Schoß fällt. Teilweise hat sie am Lakestone wirklich ihre liebe Mühe in den Fächern mitzuhalten, die ihr nicht liegen.

Zack ist eben so ruhig wie Harlow und das nicht, weil er nicht sprechen kann, sondern in seiner gesamten Art. Ich mochte die Dynamik der beiden und wie sie gelernt haben miteinander zu kommunizieren. Es ist manchmal etwas komplizierter und aufwändiger, aber dadurch nicht weniger schön oder echt. Und besonders hat mir Zacks Entscheidung am Ende gefallen, die ich hier jetzt natürlich nicht verrate. Aber wie er sich entscheidet, habe ich bisher noch in keinem Buch gelesen und das fand ich irgendwie mega cool.

Bei der Handlung bin ich ein bisschen zwiegespalten, muss ich gestehen. Die Charaktere und der Schreibstil sind großartig und so zu circa Dreiviertel hat mir auch die Handlung richtig gut gefallen, aber gegen Ende fehlte mir etwas. Zuerst war es Harlows Weigerung sich jemandem anzuvertrauen und so circa zwei- oder dreimal den gleichen Fehler hintereinander zu machen. Girl, wo ist denn bitte dein Lerneffekt? Und zum zweiten wurde das Ende so mega spannend angeteasert mit unguten Gefühlen auf Seiten von Harlow und Was-wäre-wenns's … und war dann am Ende so … unspektakulär. Viel zu glatt, viel zu schnell aufgelöst und irgendwie auch viel zu harmlos. Ja, es ist in erster Linie ein New Adult Buch und kein Thriller, aber ich finde, hier hätte man trotzdem noch mehr herausholen können.

Fazit
»Lakestone Campus of Seattle – What We Fear« von Alexandra Flint hat mir neben »Two Sides of the Dark« von allen ihren Büchern bisher am besten gefallen. Der Schreibstil war wunderschön und hat perfekt zu den Charakteren und der Handlung gepasst. Harlow und Zack waren mir auf Anhieb sympathisch mit ihrer ruhigen Art und auch die Handlung hat mir zu Dreiviertel des Buches gut gefallen. Das Ende ging mir dann etwas zu schnell und zu glatt vonstatten, obwohl die ganze Zeit vorher so ungute Gefühle geteasert wurden, dass eigentlich etwas richtig katastrophal hätte schiefgehen müssen, aber naja, war dann nicht so ganz, wie ich fand. Trotzdem war es ein sehr gutes Buch und ich bin gespannt auf die weiteren Teilen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2023

Erst zum Schluss so wirklich spannend, aber dennoch super gut

One Of Six - Verrat
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Meine Meinung
Da ich bereits die Secret-Legacy-Dilogie von Kim Nina Ocker kenne und relativ schnell blicken konnte, wer der Täter ist, war ich umso mehr auf »One of Six« gespannt. Ich liebe einfach Krimis/Thriller, ...

Meine Meinung
Da ich bereits die Secret-Legacy-Dilogie von Kim Nina Ocker kenne und relativ schnell blicken konnte, wer der Täter ist, war ich umso mehr auf »One of Six« gespannt. Ich liebe einfach Krimis/Thriller, die in einem winterlichen Setting spielen und wo die Personen abgeschnitten von jeglicher Hilfe und Kommunikation sind. Und »One of Six« hat genau das versprochen.

Die Studentin Luca Murphy erhält eine einmalige Chance: Sie wird eingeladen, an einem Auswahlverfahren für die Stelle als Social-Media-Managerin eines luxuriösen Skihotels teilzunehmen. Aber als sie in dem abgeschiedenen Ortiz Resort auf ihre Mitbewerber:innen trifft, befindet sich unter ihnen auch der attraktive Devan Sandoval, der sie auf einer College-Party angeflirtet und dann stehengelassen hat. Doch von dem Kribbeln, das Devans intensive Blicke in ihr auslösen, will Luca sich nicht ablenken lassen. Und auf einmal hat die Gruppe auch ganz andere Probleme, denn als ein Schneesturm und ein Stromausfall sie von der Außenwelt abschneiden, müssen sie sich fragen, ob da draußen jemand sein Unwesen treibt, der dort nicht hingehört …

Die Geschichte steigt direkt spannend mit dem Prolog ein, der nämlich aus der Sicht des Unbekannten geschrieben ist und jede Menge Fragen und Nervenkitzel produziert. In den nächsten Kapiteln lernt man Luca und Devan und die anderen Bewerber kennen. Eine wirklich bunt gemischte Truppe, die viel Potenzial für Konflikte verspricht.

Luca ist für mich ein schwer einzuschätzender Charakter. Sie war mir während der Geschichte (fast) immer sympathisch und hat auch (fast) immer recht reife und erwachsene Entscheidungen getroffen. Sie ist keine dumme Protagonistin, sondern setzt ihr Köpfchen ein. So was liebe ich einfach. Wenn ein Charakter mitdenkt und die Spannung nicht durch Dummheit produziert wird. Trotzdem war sie für mich schwer einzuschätzen. Teilweise wirkte sie wie ein stilles graues Mäuschen auf mich und teilweise wieder auch gar nicht. Da konnte sie sehr selbstbewusst und mit Feuer für sich einstehen. Fand ich aber nicht schlecht. Es war nie unrealistisch und hat Luca eine gewisse Tiefe verliehen. Niemand ist immer kämpferisch und die wenigsten sind immer still.

Devan war auch ein absolut angenehmer Charakter. Er weiß, was er will und ist bereit dafür zu kämpfen. Am meisten mit seinem Charme, indem er einfach zu jedem nett und zuvorkommend ist. Was am Anfang noch wie Scharade wirkt, kristallisiert sich immer mehr als seine echte Persönlichkeit heraus. Devan IST nett und zuvorkommend, er denkt mit und nimmt die Ängste und Sorgen seiner Mitmenschen (besonders Lucas natürlich) ernst. Das hat mir super gefallen. Er tut ihre Bedenken nicht als Hirngespinste ab. Auf mehr von ihm freue ich mich in Band 2 besonders.

Die Nebencharaktere sind alle, wie schon gesagt, sehr unterschiedlich. Ich will gar nicht so viel über sie verraten, lern sie einfach selbst kennen. Sie boten sehr viel Potenzial für Konflikte, was schon genutzt wurde, hier und da aber finde ich noch ein bisschen ausgereizt hätte werden können. Nicht auf Kosten von Lucas reifem, erwachsenem Verhalten, sondern einfach hier und da ein bisschen stärker vertretene Meinungsverschiedenheiten.

Die Handlung hat es mir im Gegensatz zu den Charakteren nicht ganz so angetan. Sie war auch gut, definitiv, aber ich hatte nach der Leseprobe noch ein bisschen mehr erwartet. Das, was mit den letzten Sätzen im Klappentext angeteasert wurde, passiert erst nach gut zwei Dritteln der Geschichte und ich hatte mir ein bisschen mehr Überlebenskampf erhofft. Dass die Handlung sich schneller zuspitzt und die lebensbedrohliche Situation dafür länger anhält. Das wäre cool gewesen. So waren die ersten zwei Drittel zwar auch spannend, aber nicht halb so sehr wie ich mir erhofft hatte.

Der Schluss wirft noch mal einige Fragen auf, schmälert aber auch den Kreis der Verdächtigen. Letzteres finde ich ein bisschen schade, weil jetzt nicht mehr viele übrig bleiben, von denen mir die meisten zu offensichtlich erscheinen und so der Rätseleffekt für mich jetzt ein bisschen erloschen ist. Aber wer weiß, vielleicht wird Band 2 mich überraschen.

Insgesamt gefiel mir sehr gut, dass dieser erste Band fast siebzig Seiten weniger als der erste Band der Secret-Legacy-Reihe hat, wodurch die gesamte Handlung wesentlich rasanter war. Besonders das letzte Drittel.

Fazit
Die Charaktere von »One of Six – Verrat« haben mir alle sehr gefallen. Luca und Devan treffen meist reife Entscheidungen oder reagieren erwachsen bei den Konflikten, die hin und wieder in dieser vielfältigen Gruppe entstehen. Und der Rest der Truppe und der anderen Personen im Buch wirft viele, viele Fragen auf, denn es könnte wirklich jeder von ihnen hinter alldem stecken. Bis zum Ende habe ich keine wirkliche Vermutung. Am Ende wurde die Zahl der Verdächtigen aber leider dann etwas eingeschränkt und ich habe das Gefühl, dass es jetzt etwas zu offensichtlich ist. Aber wer weiß, vielleicht werde ich überrascht. Das würde mich freuen. Insgesamt hatte ich bei der Handlung erwartet, dass der Schneesturm schneller aufzieht und es schneller zu einem Kampf um Überleben und Tod wird, das kam, für mich, erst relativ spät, war dafür dann aber umso spannender. Bis dahin fand ich die Handlung allerdings nur so semi-spannend, dafür also einen Punkt Abzug. Aber ansonsten wirklich gute Geschichte und ich freue mich auf Band 2.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 05.09.2023

Sehr gut und emotional, aber die Stimmung ist doch drückender als gedacht

Infinity Falling - Mess Me Up
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Meine Meinung
»Infinity Falling – Mess Me Up« ist mein zehntes Buch von Sarah Sprinz und obwohl ich mein Herz glaube ich für immer an »What if we stay«, »What if we trust« und »Dunbridge Academy 2« verloren ...

Meine Meinung
»Infinity Falling – Mess Me Up« ist mein zehntes Buch von Sarah Sprinz und obwohl ich mein Herz glaube ich für immer an »What if we stay«, »What if we trust« und »Dunbridge Academy 2« verloren habe, war das hier nicht weniger gut.

Nur wenn sie in fremde Rollen schlüpft, fühlt sich Schauspielerin Aven Amenta wie sie selbst. Doch seit eine Stalkerin in ihre Privatsphäre vorgedrungen ist, würde sich die Zwanzigjährige am liebsten verstecken. Der Umzug nach Vancouver für die Dreharbeiten des Kinoblockbusters INFINITY FALLING kommt Aven daher gerade recht. Womit sie nicht gerechnet hat: Die männliche Hauptrolle wird kurzfristig mit Hayes Chamberlain besetzt. Statt Schauspielerfahrung bringt der Ex-Boyband-Star nur einen Haufen Fans und Medienrummel mit, den Aven eigentlich meiden wollte. Doch mit jedem Tag fällt es ihr schwerer, sich von ihm fernzuhalten. Bis Hayes begreift, dass er nicht mit Aven zusammen sein kann, ohne sie in Gefahr zu bringen.

Sarah Sprinz ist einfach eine Meisterin der geschriebenen Emotionen, das gilt für jedes ihrer vorherigen Werke und das gilt auch für dieses. Es werden so wichtige, so sensible Themen angesprochen und das mit Feingefühl und dennoch haarscharfer Präzision. Ich konnte Hayes Zerrissenheit spüren und mitfühlen, wie es Aven und Hayes anderen Freuden geht, die ihm helfen wollen, aber nicht viel tun können, wenn er sich nicht helfen lassen möchte. Zusätzlich hat Aven mit ihren ganz eigenen Ängsten zu kämpfen, von denen sie einfach nicht weiß, wie sie sie überwinden soll.

Die Geschichte der beiden zeigt sehr deutlich und sehr authentisch die Schattenseiten des Ruhms und der Berühmtheit auf. Hin und wieder, muss ich gestehen, hätte ich mir aber auch ein bisschen mehr Positives gewünscht. Aven und Hayes gehen aus ganz unterschiedlichen Gründen beide fast vor der Hunde wegen der negativen Seiten des Showbiz und trotzdem lieben sie dieses Leben. Das wurde des öfteren mal gesagt, gespürt habe ich das nur leider nicht. Zwischenzeitlich habe ich mich echt gefragt, warum die beiden das überhaupt alles machen, wenn es so kacke ist. Klar, Aven liebt die Schauspielerei, nur das Drumherum halt nicht, aber die ausgeschriebenen Szenen, in denen sie tatsächlich gespielt hat und man diese Liebe hätte spüren können, waren leider doch eher recht mau gesäht. Gleiches gilt für Hayes.

Hinzu kommt, dass Aven 490 von 526 Seiten lang gegen ihre Panik kämpft und nichts hilft, obwohl sie schon so viele Übungen und Techniken mit ihrer Therapeutin ausprobiert hat und dann helfen ebendiese plötzlich doch. Nur langsam und mit viel Arbeit. Aber der Prozess dahinter hat mir gefehlt. Es fühlte sich ein bisschen so an, Mist, ich hab ja nur noch knapp 30 Seiten, langsam muss es mal bergauf gehen.

Insgesamt war dieses Buch irgendwie ganz anders, als ich es erwartet habe. Das Cover, das Marketing, die Illustrationen – das alles strahlt leichtere, fluffigere Vibes aus, als die, die mich im Buch erwartet haben. Es gab nur wenige leichtere Momente, die die beiden und den Leser etwas haben aufatmen lassen. Und obwohl ich Sarah Sprinz und dieses Buch toll finde, ist das etwas, was ich nicht so mag. Ich liebe tiefgehende, emotionale Thematiken, brauche im Buch dann aber auch immer wieder leichtere, hellere Momente, damit es nicht zu drückend wird beim Lesen. »Infinity Falling« war da hart an der Grenze und ich bin mal gespannt, wie die Stimmung in Band 2 und 3 so sein wird.

Fazit
»Infinity Falling – Mess Me Up« war wieder ein gutes Buch von Sarah Sprinz, aber es wird nicht mein Lieblingswerk von ihr. Dafür war mir die Stimmung im Buch insgesamt zu schwer, zu düster. Ich hätte mir zwischendurch ein paar mehr positive, leichtere Momente gewünscht. Trotzdem bewundere ich es jedes Mal, wie auf den Punkt gebracht Sarah Sprinz die Emotionen und Gefühle der Charaktere einfangen kann. Hayes und Avens Probleme haben sich so authentisch angefühlt und ich hoffe, dass wir ihre Heilung auch in Band 2 und 3 noch rege mitverfolgen können.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Im Großen und Ganzen gut, hier und da zieht es sich

Every Little Lie
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Meine Meinung
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker schließt nahtlos daran an, wo Band 1 aufgehört hat. In diesem Band hat der Stalker deutlich mehr Raum in der Handlung bekommen und ist noch um ein Vielfaches ...

Meine Meinung
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker schließt nahtlos daran an, wo Band 1 aufgehört hat. In diesem Band hat der Stalker deutlich mehr Raum in der Handlung bekommen und ist noch um ein Vielfaches Bedrohlicher aufgetreten als in Band 1. Auch wenn ich relativ schnell eine Ahnung hatte, wer es ist, war es trotzdem spannend zu lesen.

Julie Penn weiß nicht mehr, wem sie glauben oder vertrauen kann. Seit sie vorübergehend ein Teil des einflussreichen Familienunternehmens ihrer verstorbenen Mutter geworden ist, wurde ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Und als sie auf Caleb Bonham traf - attraktiv, arrogant und ebenfalls Erbe des Unternehmens -, wurden auch ihre Gefühle ins Chaos gestürzt. Denn nachdem Caleb in bedrohlichen Situationen an Julies Seite war, konnten die beiden die Anziehung und das Knistern zwischen ihnen nicht mehr verleugnen. Julie war sich sicher, dass sie gemeinsam mit Caleb herausfinden würde, wer hinter den Drohungen und Einbrüchen steckt. Aber dann macht Julie eine Beobachtung, die ihr Herz in tausend Scherben zerbrechen lässt …

Das Ende von Band 1 hat mich nicht ganz so atemlos zurückgelassen, wie ich das aufgrund der zahllosen Rezensionen vermutet hätte. Klar, die ganze Situation hat Julie Angst gemacht, wem hätte sie das nicht? Aber anstatt dann mit Caleb zu reden, hat sie sich vorschnell ihr Urteil gebildet und geht ihm aus dem Weg, während der arme Kerl absolut nicht weiß, was los ist. Das tat mir echt leid für ihn und hat mich ein bisschen den Kopf über Julie schütteln lassen.

Generell habe ich in Band 2 ein bisschen den Zugang zu Julie verloren, weil sie ständig auf ihrer sturen Meinung bestanden hat, keinen Bodyguard/Babysitter zu brauchen und sogar versucht ihn abzuschütteln. Ich meine, Hallo? Bis zu dem Zeitpunkt war einiges passiert, wo ich dann nur denken konnte, wie viel muss noch passieren, damit du einsiehst, dass diese Freiheitsbeschneidung für dich und dein Umfeld gerade nötig ist, damit nicht noch mehr passiert als ohnehin schon? Natürlich ist in erster Linie der Stalker für all das Unglück verantwortlich, was in Band 2 passiert, aber wäre Julie hier und da weniger stur und leichtsinnig gewesen, hätte das ein oder andere davon nicht passieren müssen.

Mit Caleb hingegen bin ich noch wärmer geworden als in Band 1. Er ist ein richtiges Herz und ich kann seine Intention, Julie in Watte packen zu wollen, verstehen. Nicht unbedingt der richtige Weg. Vor allem bei einer sturen Frau wie Julie, aber ich kann es verstehen. Ich fand auch süß, wie die beiden in den unterschiedlichen Situationen, die ja für alle belastend sind, füreinander da sind. Julie für Caleb und Caleb für Julie.

Und irgendwie hört sich diese Rezension jetzt negativer an als sie ist. Julies Sturheit war nervig und dass sie am Anfang so vorschnell geurteilt hat, aber ansonsten konnte ich wieder voll in die Geschichte abtauchen. Kim Nina Ockers Schreibstil liest sich super gut, man erhält richtig Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere und vor allen die ersten 200 Seiten dieses Buches waren richtig spannend. Danach wurde sich wieder ein bisschen auf Julies und Calebs Beziehung konzentriert, bevor es zum Ende hin noch mal richtig spannend wurde, obwohl ich wusste, wer hinter alldem steckt. Die Motive waren mir allerdings unklar, aber die Erklärung dazu war richtig gut. Am Ende gibt es eine kleine logistische Ungereimtheit – wie kann Caleb mehrere Minuten vor der Polizei da sein, wenn er sie sich am selben Ort aufgehalten haben und er sie bittet auch hinfahren zu dürfen? - aber ansonsten ein richtig gutes Ende einer tollen Reihe. Vielleicht hätte es der Reihe nicht geschadet pro Buch 100 bis 150 Seiten weniger zu haben, dann wäre alles etwas rasanter gewesen und hätte zwischendurch keine kleinen Längen gehabt, aber trotzdem immer noch eine verdammt gute Reihe.

Fazit
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker hat mich genauso abgeholt wie Band 1. Zwischenzeitlich habe ich etwas mit Julies Sturheit gekämpft und die Reihe hätte insgesamt 200 oder 300 Seiten weniger haben können, dann wäre alles etwas rasanter und atemloser verlaufen, aber trotzdem hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen. Vor allem die erste Hälfte von Band 2 war richtig spannend und ein etwas traurig und obwohl ich mir zu 95% sicher war, wer der Täter ist, war das Ende noch mal richtig spannend. Freue mich auf jeden Fall auf Kim Nina Ockers nächste Romantic Suspense Reihe.

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