Cover-Bild Heult leise, Habibis
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 28.03.2024
  • ISBN: 9783847901709
Sineb El Masrar

Heult leise, Habibis

Die größte diverse Minderheit sind die vernünftigen Stillen. Es ist an der Zeit, sie in unserer Gesellschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Dieses Buch richtet sich gegen alle ignoranten Dauerempörten, die getrieben von ihren Komplexen ihre eigene Perspektive als Nabel der Welt verstehen und nicht einsehen wollen, dass sie vernunftbegabte Stimmen mit ihrem Egoismus mundtot machen und damit unsere Demokratie gefährden.

Während die Lauten also einfach mal leiser werden müssen, müssen die vernünftige Stillen lauter werden. Es braucht dringend ein neues Gleichgewicht der Stimmen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht in den Abgrund führen wollen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2024

Den Leisen unserer Gesellschaft eine Stimme geben ...

2

Cover & Titel: Das Cover und auch der Titel haben mich direkt angesprochen: provokativ, anders, spannend. Es hat sich sehr vielversprechend angehört und ich war sehr gespannt auf das Buch. Ein Minuspunkt ...

Cover & Titel: Das Cover und auch der Titel haben mich direkt angesprochen: provokativ, anders, spannend. Es hat sich sehr vielversprechend angehört und ich war sehr gespannt auf das Buch. Ein Minuspunkt direkt wegen dem Cover; der Schutzumschlag ist einfach zu dünn.

Inhalt: Es ist ein recht dünnes Sachbuch, welches anregt, den Leisen unserer Gesellschaft auch die Möglichkeit zu geben, deren Stimme zu erheben. Der Schreibstil ist für ein Sachbuch sehr flüssig und liest sich gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Inhaltlich regt das Buch zum Nachdenken an... Es wurden viele Vergleiche gezogen und Beispiele genannt. Einige dieser Beispiele (besonders zu Beginn des Buches) waren sehr gelungen, einige weniger. Gestört haben mich einige sehr pauschale Aussagen der Autorin (einige konnte ich nachvollziehen, einige überhaupt nicht). Es ist eine Sicht der Dinge und definitiv auch interessant, diese Sichtweise kennenzulernen. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass das Buch zu Beginn sehr objektiv formuliert war und gegen Ende immer subjektiver wurde.

Fazit: Das Buch war nicht schlecht. Aber ich hätte mir auch bis zum Ende hin eine gewisse Objektivität seitens der Autorin gewünscht.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Weniger Gegeneinander. Mehr Miteinander!

1

Das Cover von Sineb El Masrar's "Heult leise , Habibis" hat micht direkt neugierig gemacht.
Sineb El Masrar gelingt es reicht einfach die Leserschaft direkt mit ins Thema " Wie Ingnoranz und Daueremprörung ...

Das Cover von Sineb El Masrar's "Heult leise , Habibis" hat micht direkt neugierig gemacht.
Sineb El Masrar gelingt es reicht einfach die Leserschaft direkt mit ins Thema " Wie Ingnoranz und Daueremprörung unsere Gesellschaft spalten" zu nehmen. Das Buch liest sich flüssig und gibt einen Einblick in Social Media, dessen Funktionsweise, dessen Konsum, was der mit uns macht und wie wichtig Informationsbeschaffung abseits davon ist. Sie geht näher auf den Typ extorvertiertet, lauter und introvertierter, stiller Mensch ein, auf die Unterschiede und die jeweils positiven sowie negativen Eigenschaften und fordert in der Diskussion bzw. in der Kommunikation: Weniger Gegeneinander. Mehr Miteinander! Sie schließt darin die Stillen mit ein und nimmt auch die Lauten in die Pflicht.
Sie beleuchtet das Thema Kommunikation und den Umgang miteinander auch in der (Welt-)Geschichte, in Staatssystemen, in Religionen, in Machtverhältnissen u. ä. Vieles ist mit Quellenangaben belegt, die Mensch sich bei Wunsch gerne genauer anschauen kann, um tiefer eintauchen zu können. Denn - so mein Fazit - das Buch gibt den Anreiz dazu bzw. ist ein WECKRUF sich selbst zu informieren, sich sachlich "einzumischen" auch oder vor allem außerhalb des Netzes; Gleichgültigkeit und Ignoranz abzulegen für eine (weitere) freie, friedliche, demokratische, gleichberechtigte und diverse Gesellschaft, denn die gesellschaftliche Vielfalt, die unterschiedlichen Sichtweisen, Abstammungen und Erfahrungen birgen mögliches Potenzial, mögliche Ideen und Innovationen.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Zerbrechliche Demokratie

2

Frau Sineb El Masrar zeichnet in ihrem Buch im ersten Teil in einer sachlichen und auf den Punkt gebrachten Sprache ein Bild unserer Gesellschaft; zu vielen Aspekten und Problematiken werden die Hintergründe ...

Frau Sineb El Masrar zeichnet in ihrem Buch im ersten Teil in einer sachlichen und auf den Punkt gebrachten Sprache ein Bild unserer Gesellschaft; zu vielen Aspekten und Problematiken werden die Hintergründe und Ansätze angesprochen und erläutert. Die schwere und aufrüttelnde Kost wird mit leichter Sprache vermittelt. Im zweiten Teil fand ich Schreibstil bzw. Sprache und Sachlichkeit vermischt mit persönliche Ansichten und konnte einigen Sichtweisen so nicht folgen, was einen Beigeschmack hatte.

Das Buch regt an, sich seine eine eigenen Gedanken zu machen und es klingt immer wieder durch, wie wichtig es ist, sachliche Informationen aus fundierten Quellen zu Rate zu ziehen und respektvoll und offen im Umgang miteinander und in der Diskussion zu bleiben, da Demokratie keine Einbahnstraße ist und wir alle uns einbringen sollten. Allerdings fehlten mir nach den ganzen Aufschlüsselungen der "Baustellen" doch positive Beispiele oder auch Vorschläge für ein angehen derselben.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Weckruf ohne Vision

5

“Heult leise, Habibis” ist der provokative Titel des neuesten Werkes der Autorin und Journalistin Sineb El Masrar. Wie der Untertitel verlauten lässt, handelt es sich hierbei um ein Aufklärungswerk, dessen ...

“Heult leise, Habibis” ist der provokative Titel des neuesten Werkes der Autorin und Journalistin Sineb El Masrar. Wie der Untertitel verlauten lässt, handelt es sich hierbei um ein Aufklärungswerk, dessen Anliegen es ist, aufzuzeigen “wie Ignoranz und Dauerempörung unsere Gesellschaft spalten”. Erschienen ist das Buch bei Eichborn - vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt natürlich trotzdem meine eigene.

El Masrar konzipiert dieses Buch einerseits als eine Einladung an eben jene ignoranten Dauerempörten, sich der Folgen ihres Handelns bewusst zu werden. Dabei richtet sie sich nicht nur an böswillige Demagogen, sondern an alle extrovertierten Polemiker. Auch an jene, die glauben, für die sogenannt Gute Sache zu kämpfen. Dabei gelingt es ihr aufzuzeigen, wie unsachliches und voreiliges Gezeter die öffentliche Diskussion immer mehr zu einer Unkultur verkommen lässt und schlussendlich unsere Demokratien gefährdet. Andererseits ruft die Autorin jene, die sie als “vernünftige Stille” bezeichnet, auf, dieser grassierenden Unkultur entgegen zu treten und sich öffentlich wie privat sachlich und überlegt zu Wort zu melden.

Im ersten Teil des Buches ist es der Autorin durchaus gelungen, mich mit ihren faktengestützten Beobachtungen der (Sozialen) Medienlandschaft zu überzeugen. Es gelingt ihr nicht nur, gesellschaftliche Dynamiken schlüssig zu erklären und die Folgen der beklagten Diskussions(un)kultur herzuleiten, sondern auch aufzuzeigen, wie massenpsychologische Phänomene von Interessengruppen instrumentalisiert werden. In der zweiten Hälfte des Buches soll dann Tacheles gesprochen werden. Und entsprechend vehement nehmen sich dann auch der Schreibstil und die Argumentation aus. El Masrar stellt weiterhin zwar interessante Thesen auf, die aber zunehmend wissenschaftlicher Grundlagen entbehren. Immer öfter werden zwar stichhaltige Einzelfälle auf unzulässige Weise generalisiert und zu für mich fragwürdigen Implikationen weiter gesponnen. Hier scheint die Autorin auf eben jene Polemik und jenen absoluten Wahrheitsanspruch zurückzugreifen, die sie vorgängig so scharf zu kritisieren beliebt. Diese Tendenz, mit gleichen Waffen zurückzuschlagen, löste bei mir dann doch einiges an Stirnrunzeln und Vorbehalten aus.

Ich kann “Heult leise, Habibis” als Weckruf verstehen und als Aufruf an das Individuum. Das scheint mir einerseits legitim, da wir als Teil der Gesellschaft auch einen Teil der Verantwortung für unsere Kultur und Demokratie tragen. Allerdings lässt die Autorin das aufgerüttelte Individuum anschliessend mit der durch das Buch erweckten Empörung etwas hilflos im Regen stehen. Denn konkrete Vorschläge oder auch nur Beispiele, wie diese Verantwortung wahrgenommen werden könnte, sucht man hier vergeblich. Ganz unbeachtet bleiben auch strukturelle Bedingungen, die überhaupt erst Nährboden für die herrschende Unkultur bilden. Und entsprechend auch Visionen, wie auf struktureller Ebene Veränderung angestossen werden könnten, damit eine Veränderung der Diskussionskultur zu einem demokratischen Gemeinschaftsprojekt werden könnte.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Dauererregung und Polarisierung sind eine Gefahr für unsere Demokratie und gehen damit uns alle etwas an

5

In diesem eher schmalen Essay zeigt Sineb El Masrar auf, wie eine gesellschaftliche Dynamik entstanden ist, in der die Extrovertierten und Lauten immer lauter werden und damit vernünftigen, ausgewogene ...

In diesem eher schmalen Essay zeigt Sineb El Masrar auf, wie eine gesellschaftliche Dynamik entstanden ist, in der die Extrovertierten und Lauten immer lauter werden und damit vernünftigen, ausgewogene Stimmen in den Hintergrund geraten und so letztlich auch in den Debatten um die Zukunft unserer Demokratie fehlen. Die Autorin liefert interessante Denkanstöße und sensibilisiert für gesellschaftliche und diskursive Dynamiken, die letztlich unsere Demokratie bedrohen können. Der Schreibstil ist eingängig und leicht zu folgen.

Was mich nicht überzeugt hat, ist das fast vollständige Ausblenden struktureller Faktoren in der Analyse bei gleichzeitiger Überbetonung diskursiver und psychoanalytischer Elemente, die vermeintlich monokausal zu bestimmten gesellschaftlichen Konsequenzen führen. So wird beispielsweise der NSU als Folge der von der Autorin beschriebenen kommunikativen Dynamik genannt. Hier bedient die Autorin sich ähnlicher Werkzeuge, die sie an anderer Stelle kritisiert. Während sie Ideologisierung und Polarisierung über weite Strecken sehr gut und nachvollziehbar als problematisch herausarbeitet, zur besonnenen Reflexion aufruft, verfällt die Schrift selbst im Verlauf in den Dienst der Proklamation sehr einseitiger Positionen der Autorin und der Überlegenheit eines wirtschaftsliberalen Konservatismus.

Insbesondere in der zweiten Hälfte verliert das Buch damit für mich an Stärke. Dieser Eindruck wird zusätzlich dadurch verfestigt, dass zunehmend einige Gedankengänge und Argumente in sich inkonsistent, eindimensional und auch redundant sind, andere scheinen wiederum selbst einer Aufmerksamkeitslogik zu folgen, wie wenn die Autorin unter Orgasmische Polarisierung die Sexualisierung von Polarisierung ausführt. Von einem soziologisch und sozialpsychologisch geschulten Lektorat hätte die Schrift sicher profitiert, insbesondere mit Blick auf die einschlägigen theoretischen Grundlagen zu sozialer Identität und Intergruppenkonflikten.

Einer starken ersten Hälfte, die viele wichtige Denkanstöße liefert und mit einer erfrischend ausgewogenen Analyse und Betrachtung überzeugt, steht so ein deutlich schwächerer zweiter Teil gegenüber, in dem die Autorin in der Umsetzung dem eigenen, zuvor formulierten Anspruch leider nicht gerecht werden kann. Das Ziel der Schrift bleibt damit letztlich unklar.

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