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Veröffentlicht am 19.07.2017

Als unsere Herzen fliegen lernten

Als unsere Herzen fliegen lernten
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Inhalt:

England, 1943
Die junge Stella Holland, aufgewachsen in einem Waisenhaus, heiratet den Pfarrer Charles Thorne. Sie wähnt sich glücklich und zufrieden, bis sie den amerikanischen Soldaten Dan trifft.

England, ...

Inhalt:

England, 1943
Die junge Stella Holland, aufgewachsen in einem Waisenhaus, heiratet den Pfarrer Charles Thorne. Sie wähnt sich glücklich und zufrieden, bis sie den amerikanischen Soldaten Dan trifft.

England, 2011
Jess befindet sich auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund und verschafft sich Zugang zu einem unbewohnten Haus. Dort findet sie Briefe von einem Amerikaner. Briefe, die sie berühren und Jess will mehr erfahren, von Dan und einer Stella, an welche die Briefe gerichtet sind.

Cover:
Das Cover passt sehr gut zu dem Inhalt. Alte Briefe, von einer Schnur gehalten und ein Blumenstrauß. Dazu etwas gedeckte Farben im Hintergrund, die zusätzlich einen Hauch von Nostalgie verströmen.

Meinung:
Ich hatte hohe Erwartungen in das Buch gesetzt, nachdem ich einige Meinungen gelesen hatte. Anfangs konnte ich jedoch nicht den Eindruck teilen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Diese Meinung habe ich jedoch schnell revidiert. Je weiter das Geschehen fortschreitet, desto spannender empfand ich das Buch.
Der Roman war sehr gut geschrieben und ließ sich deshalb für mich sehr leicht lesen. Es gibt verschiedene Perspektiven, aus denen der Roman geschrieben wurde. Wir lesen die Ereignisse in der Vergangenheit aus Stella´s Sicht, die in der Gegenwart aus der Perspektive von Jess und Will. Die Abschnitte sind gut miteinander verknüpft, auch den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind sehr passend und flüssig.
Die Charaktere sind gut beschrieben, der Leser erlebt verschiedene Wesenszüge und Launen. Von jedem wird auch immer wieder ein Teil der Vergangenheit beschrieben, wir erfahren all die Dinge, die wichtig für den Roman sind. Da man die Charaktere in verschiedenen Lebensstadien kennenlernt, kann man als Leser eine Bindung mit ihnen eingehen. Alle Charaktere wurden als sehr menschlich beschrieben, alle haben ihre Probleme und ihre Handlungen sind nicht immer perfekt.

Ein wunderschön geschriebener Roman, der mich auf seine eigene Art und Weise gefesselt hat.

Veröffentlicht am 22.05.2024

In Liebe, Deine Paula

In Liebe, Deine Paula
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Handlung
Jahrelang lag der elegante Fuchspelzmantel auf dem Dachboden von Esther. Und mit ihm ganz viele Erinnerungen an ihre Mutter Paula, die sie verdrängen will. Esthers Tochter Linda findet den Mantel ...

Handlung
Jahrelang lag der elegante Fuchspelzmantel auf dem Dachboden von Esther. Und mit ihm ganz viele Erinnerungen an ihre Mutter Paula, die sie verdrängen will. Esthers Tochter Linda findet den Mantel und möchte gern die Geschichte dahinter wissen. Und Esther öffnet sich und erzählt von Paula. Von der Paula, die nach Amerika ausgewandert ist und dort bei einer der reichsten Familien New Yorks als Kindermädchen gearbeitet hat. Von der Paula, die dafür ihre Familie hinter sich gelassen hat und ein Abenteuer gewagt hat. Und von der Paula, die in den jungen Anwalt Norman verliebt war. Eine Liebe, die nicht sein sollte. Zumindest für den Moment...

Meinung
Mir ist der Roman in erster Linie vor allem wegen des Titels ins Auge gefallen. Ich finde es lustig, dass innerhalb kurzer Zeit zwei Bücher erscheinen, die die Namen meiner Wellensittiche im Titel haben (das andere Büchlein: In Liebe, dein August). Und allein das hat für mich gereicht, um mir ein Buch mit einer titelgebenden Protagonistin namens Paula näher anzuschauen. Dann klang die Inhaltsangabe auch noch gut und für mich stand direkt fest, dass ich die Geschichte unheimlich gern lesen möchte. Es war für mich daher eine riesige Freude, ein Rezensionsexemplar des Romans zu erhalten, ganz ganz lieben Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Auch diesmal habe ich den Roman in die Hand genommen und mit Lesen begonnen, ohne mir vorab die Inhaltsangabe nochmals durchzulesen. Dementsprechend bin ich sehr offen und frei ans Lesen gegangen und wurde direkt überzeugt. Ich finde, dass ein sehr ansprechender und guter Start in die Geschichte gegeben wird, es fiel mir super leicht, mich auf Paula und ihr Leben einzulassen. Auch die Sprache bietet einen lebendigen Blick auf die Situationen und sorgt dafür, dass man Paula als sympathisch und vielfältig wahrnimmt.
Ich dachte, dass die Geschichte durchweg einen Erzählstrang in der Vergangenheit besitzt und man dabei Paula ein paar Jahre auf ihrem Lebensweg folgt. Und dann kam leider ein Kapitel dazwischen, das in der Gegenwart spielt. Es hat meinen Lesefluss gestört und wirkte einfach nicht zu der bisherigen Handlung passend. Leider hat sich das auch im Folgenden durchgesetzt, während ich von den Abschnitten, die Paulas Erlebnisse schildern, sehr begeistert bin und diese mit viel Interesse verfolgt habe, kam die Gegenwart etwas schwach daher. Nicht so rund und ruhig, sondern es entstand der Eindruck, als wären die Kapitel hektisch geschrieben und noch irgendwie mit in die Geschichte eingearbeitet, Hauptsache sie sind mit drin. Am Ende betrachtet machen sie Sinn und zeigen, was viele einzelne Entscheidungen für Auswirkungen auf mehrere Leben haben können. Aber ich hätte gern darauf verzichtet, sie beeinflussen meinen bis dahin echt guten Eindruck vom Roman.

Mir hat es gefallen, dass in die Handlung Briefe eingebunden wurden, die sich die Protagonisten untereinander geschrieben haben. Das bietet nicht nur Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, die Figuren in einem anderen Licht zu betrachten und mehr über ihre Gefühle zu erfahren, die auf diese Weise viel offener beschrieben werden.
Auch die Darstellung der Protagonisten ist echt gut gelungen. Es treten komplett unterschiedliche Charaktere auf, die allesamt eine schöne Zeichnung erhalten haben und viele Facetten und Emotionen von sich zeigen. Am stärksten lernt man natürlich Paula kennen, sie ist eine sehr angenehme Hauptprotagonistin, die es mit Leichtigkeit schafft, den Leser von sich zu überzeugen.

Fazit
Selten wollte ich einen Roman aufgrund des Titels so gern lesen. Und selten hat sich allein aufgrund des Titels eine so hohe Erwartungshaltung gebildet. Die auch fast vollkommen erfüllt wurden. Aber leider nur fast. Was hat mir nicht so gefallen: Der Erzählstrang in der Gegenwart. War mir zu unruhig, zu nebensächlich und hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Wenn das nicht gewesen wäre, wär das Buch für mich ein Highlight gewesen. Toll geschrieben, lebendig, interessante und starke Figuren. Die Handlungsorte und auch das Lebensgefühl wurde perfekt eingefangen. Ich hatte superschöne Lesestunden und kann den Roman definitiv empfehlen, mir hat er gefallen, es wird eine sehr mitreißende Geschichte erzählt, die fast komplett überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Marilyn und die Sterne von Hollywood

Marilyn und die Sterne von Hollywood
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Handlung
Los Angeles 1942
Norma hatte keine leichte Kindheit, sie hat einig Zeit bei Pflegeeltern oder im Heim verbracht. Dabei gab es nur eine Konstante in ihrem Leben: Das Kino. Dort kann sie ihren Alltag ...

Handlung
Los Angeles 1942
Norma hatte keine leichte Kindheit, sie hat einig Zeit bei Pflegeeltern oder im Heim verbracht. Dabei gab es nur eine Konstante in ihrem Leben: Das Kino. Dort kann sie ihren Alltag für ein paar Stunden vergessen und so beginnt ihr Traum von einer Karriere als Schauspielerin. Dieser scheint allerdings die Ferne zu geraten, als sie in eine arrangierte Ehe einwilligt und fortan ein Dasein als Ehefrau und Hausfrau führt. Glücklicherweise versteht sich Norma mit ihrem Angetrauten, er ist ihre erste Liebe und weckt ihre Sinnlichkeit. Die schließlich auch einem Fotografen auffällt, der die junge Frau berühmt machen möchte. Norma fühlt sich vor der Linse wie eine andere Person und sie wähnt sich ihrem großen Traum sehr nahe. Allerdings muss sich sich erst von den prüden Regeln ihrer Zeit lossagen und einige schwerwiegende Entscheidungen für ihre künftige Karriere treffen...

Meinung
Anfangs war es für mich sehr ungewohnt, wie die Person angesprochen wird, die heutzutage weltweit als Marilyn Monroe bekannt ist. Sie wird durchweg mit dem Namen Norma, ihrem Geburtsnamen, angesprochen. Auf den ersten zwei-drei Seiten war es ein wenig verwirrend, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Ich bin ansonsten sehr flüssig in den Roman gestartet, mir hat es durchweg absolut keine Probleme bereitet, der Handlung zu folgen und mich auf diese einzulassen. Jede Information konnte ich beim Lesen leicht aufnehmen und verarbeiten, es hat sich eine schöne und leicht lesbare Sprache durchgesetzt und die Szenen wurden beim Lesen einfach lebendig. Ich konnte mir sowohl die schüchterne, angepasste Norma, als auch die anderen Figuren, die Handlungsorte und die Emotionen der Figuren vorstellen. Es hat Spaß gemacht, das Buch jeden Abend in die Hand zu nehmen und wieder in die Geschichte einzutauchen und die Lektüre zu genießen.

Die Darstellung von Norma empfand ich als unheimlich interessant. Zu erleben, woher sie kommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie für Sorgen und Nöte hatte und wie sich all das auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Einen Blick hinter die öffentliche Person zu erlangen und zu erleben, wie sie von einer einfachen Ehefrau, die den Wunsch hat, ihrem Mann jeden Wunsch zu erfüllen, zu einer arbeitenden Frau bis hin zu einem Fotomodell wurde. Wie sie sich aufgrund der Erfahrungen und Erlebnisse verwandelt hat und wie sie auch vom Ruhm beeinflusst wurde. All das war unglaublich spannend zu beobachten und am Ende habe ich einen vollkommen anderen und tieferen Eindruck ihrer Person, ich habe mir nach dem Beenden des Buches noch so einige Artikel zu ihr durchgelesen oder Videos angeschaut. Und ich muss sagen, dass ich Norma unheimlich gern kennenlernen und ein paar Stunden mit ihr verbringen würde.

Ich finde, dass während des Lesens gut spürbar ist, wie ausgiebig sich die Autorinnen mit Norma auseinandergesetzt haben. Nicht nur wirkt ihre Person lebendig und greifbar, ihre Handlungen natürlich und es scheint fast so, als würde sie jede Szene genauso durchlebt haben, sondern auch anhand von Hintergrundinformationen über die Politik oder den Status der Hausfrau erahnt man einen Hauch der Arbeit an dem Buch. Die komplette Handlungszeit wird authentisch dargestellt und genau das gibt der Geschichte einen tollen Rahmen!

Und obwohl ich bisher sehr stark von dem Buch geschwärmt habe, fehlt mir noch was. Nach langem Überlegen ist mir dann auch in den Sinn gekommen, was ich mir noch gewünscht hätte: mehr Einblicke in Normas Karriere als Model und Schauspielerin. Den Großteil der Geschichte träumt die junge Frau von einem Dasein als Schauspielerin, doch als ihr Traum wahr wird, endet das Buch. Ich denke, ihre Entwicklung in den folgenden Jahren wäre ebenfalls sehr interessant gewesen und ein bisschen was darüber hätte den Roman für meinen Geschmack so richtig rund gemacht. Ich verstehe zwar, weshalb das Buch so endet, wie es vorliegt und es macht ja auch Sinn, doch die kommende Zeit in Normas Leben wäre bestimmt ebenfalls sehr spannend gewesen!

Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden. Ein tolles Buch mit schöner Sprache, interessanten Figuren, einer lebendigen Handlung und einem tollen Rahmen. Norma wird greifbar und vielfältig dargestellt, man kann hinter ihre Fassade schauen und einen vollkommen neuen und tiefen Eindruck ihrer Person erhalten. Ich bin durchweg sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass ein schönes Buch vorliegt, bei dem mir lediglich noch ein paar mehr Einblicke in die Karriere der künftigen Marilyn Monroe fehlen. Ansonsten hatte ich tolle Lesestunden und kann euch den Roman definitiv empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Die Buchhandlung in der Amalienstraße

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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Handlung
München 1913
Elly´s größter Wunsch geht in Erfüllung: In der angesehenen und bekannten Buchhandlung Lämmle darf sie ihre Ausbildung als Buchhändlerin beginnen. Bücher zu lesen ist für sie ein ...

Handlung
München 1913
Elly´s größter Wunsch geht in Erfüllung: In der angesehenen und bekannten Buchhandlung Lämmle darf sie ihre Ausbildung als Buchhändlerin beginnen. Bücher zu lesen ist für sie ein Grundbedürfnis und zusammen mit ihrer Freundin Henni hat sie schon unzählige Werke gelesen, diskutiert und für gut oder schlecht befunden. Ihre Leidenschaft nun auch mit anderen Menschen zu teilen, ist für die junge Frau das Größte überhaupt. Zumal derzeit allerhand spannendes in der Literaturszene passiert, u.a. die Gründung eines Salons für Schriftstellerinnen oder die Zensur im Kaiserreich...

Meinung
Erstmals entdeckt in der Verlagsvorschau und mein Interesse an dem Roman war geweckt. Ich finde, dass die Handlung vielversprechend klingt, ich mag Bücher, in denen Buchhandlungen eine Rolle spielen und die Handlungszeit ist komplett meins. Daher habe ich mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Einen kleinen Teil der Handlung habe ich als Hörbuch gehört, den Großteil gelesen. Und ich muss sagen, dass mir das Lesen deutlich leichter gefallen ist. Ich bin flotter vorangekommen, habe mehr Zugang zu der Geschichte gefunden und war einfach interessierter daran. Zudem kam beim Hören sehr stark der eigentlich sehr angenehm eingesetzte Dialekt zu stark heraus, was nicht so ganz meins war.
Die Sprache hat mir gut gefallen, sie hat ein leichtes Lesen zugelassen und führte dazu, dass ich der Handlung problemlos folgen konnte. Personen und Ereignisse waren einprägsam und haben auf Anhieb einen Eindruck hinterlassen, der sich im Folgenden nochmals verstärkt hat. Zudem war es anhand von wenigen Worten möglich, die Orte genau zu erfassen, diese wurden ansprechend und solide dargestellt, sodass ich mir die Figuren darin gut vorstellen konnte.

Mir hat es gefallen, wie im Verlauf der Geschichte nicht nur die historischen Ereignisse mit dem Krieg, der Stellung der Frau oder der Zensur eingebunden wurden, sondern auch allerhand Schriftstellerinnen und ihre Werke genannt wurden, die zur Handlungszeit beliebt waren. Dadurch entsteht eine schöne Authentizität, bei einigen Titeln habe ich direkt mal nachgeschaut, um was sich die angesprochenen Romane drehen und nach den Autoren geforscht. Das hat mir wirklich gut gefallen und zeigt deutlich die Recherchearbeit hinter dem Werk.

Von zwei Handlungsorten bin ich sehr fasziniert. Einmal von der Buchhandlung in der Amalienstraße, die ich mir richtig gut vorstellen konnte und die auf mich unglaublich spannend gewirkt hat. Und zum anderen von der Wohnung von Elly und ihrer Mutter. Dort herrscht eine tolle Stimmung, ich finde, dass die Räumlichkeiten eine ganz besondere Aura haben und sie gleichzeitig einladend, aber auch künstlerisch und frei wirkt. Eine interessante Mischung, die ich sehr mochte!

Es liegt eine schöne Abwechslung an Persönlichkeiten vor. Man lernt Menschen mit eigenen Zielen und Hoffnungen kennen, sie entstammen aus verschiedenen Altersklassen, kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und zeigen dadurch, wie stark die Kluften teilweise sind. Ich mag es, wie viele Charaktere man im Verlauf der Handlung kennenlernt, dass sie alle ihre Fehler haben und verschiedene Facetten ihres Seins zeigen. Dadurch wirken sie vielschichtig, abwechslungsreich und absolut lebendig!

Fazit
Mit fehlt lediglich noch ein Highlight, um das Buch abzurunden. Die Geschichte hat sich als interessant gestaltet, aber sie hat für meinen Geschmack ein wenig an Spannung fehlen lassen. Zwar gab es häufig Situationen, die nicht vorhersehbar waren, aber als Leser wurde ich nie dazu ambitioniert, Vermutungen anzustellen oder über die Ereignisse nachzudenken, wenn ich den Roman nicht in der Hand habe. In diesem Punkt gibt es daher noch ein bisschen Verbesserungsbedarf, ansonsten bin ich echt zufrieden mit dem Werk!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Verlorenen

Die Verlorenen
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Handlung
London 1754
Sechs Jahre lang hat Bess Bright diesen einen Tag herbeigesehnt. Den Tag, an dem sie ihre Tochter aus dem Waisenhaus holt und ihnen eine gemeinsame Zukunft bevorsteht. Dies war zum ...

Handlung
London 1754
Sechs Jahre lang hat Bess Bright diesen einen Tag herbeigesehnt. Den Tag, an dem sie ihre Tochter aus dem Waisenhaus holt und ihnen eine gemeinsame Zukunft bevorsteht. Dies war zum Zeitpunkt der Geburt des Mädchens nicht möglich, lebt Bess doch selbst in bitterer Armut und hat keinen Weg gesehen, ihre Tochter zu ernähren. Voller Hoffnung geht die junge Frau zum Waisenhaus, um dort zu erfahren, dass das Kind vor langer Zeit bereits abgeholt wurde. Von einer Person, die sich als Bess Bright und Mutter des Kindes ausgegeben hat...

Meinung
Das Buch habe ich als Leseexemplar in die Hand gedrückt bekommen und die Inhaltsangabe hat mich direkt überzeugt. Klang gut und interessant, die Handlungszeit hat meinen Geschmack getroffen und ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut.

Ich habe das Buch zu weiten Teilen gehört, einiges aber auch gelesen. Und ich bin von der ersten Seite an von der Sprache begeistert gewesen. Sie ist super lebendig, bild- und vor allem stimmungsreich. Ich konnte mir zahlreiche Szenen vorstellen, empfand jegliche Beschreibungen von Orten als extrem gelungen und hatte keinerlei Probleme damit, der Handlung zu folgen. Durchweg weist die Erzählung ein schönes Erzähltempo auf und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen!

Als mein großes Highlight des Buches hat sich für mich die Stimmung herausgestellt. Die ist unglaublich gut gelungen, tut den Leser vollkommen mitreißen und war fast durchweg sehr stark. Ich habe es geliebt, wie düster und kühl die Geschichte daherkommt und wie sie trotzdem angenehm und nicht abweisend erscheint. Das ist echt richtig gut gelungen und hat für mich schließlich auch den Charakter des Buches ausgemacht.
Zudem finde ich, dass die Stimmung super zu der Handlung gepasst hat, beide Komponenten sind Hand in Hand einhergegangen und wurden toll aufeinander abgestimmt. Das hat der ganzen Erzählung gut getan und ich finde, allein für die Stimmung lohnt es sich, das Buch zu lesen!

Mir hat es gefallen, wie die Geschichte immer wieder überraschen konnte. Sie ist selten vorhersehbar und mir ist es schwergefallen, über einen möglichen Fortgang der Ereignisse zu spekulieren. Ich konnte einfach nie einschätzen, in welche Richtung die Handlung geht und was als nächstes passieren könnte, ich finde, dass die Autorin gelungene Überraschungseffekte genutzt hat und zudem ist dadurch der Spannungsbogen auf einem tollen Niveau gewesen. Außerdem ist mein Interesse an dem Roman nochmals gestiegen, weil ich ständig wissen wollte, wie die weitere Entwicklung der Ereignisse ausschaut.

Ich war ne echt lange Zeit sehr begeistert von der Handlung. Vor allem von der Stimmung, aber auch von den Ereignissen, den Handlungsorten, der Sprache, den Figuren... Und dann kam der Epilog. Und der war durchaus nett gehalten, passte für mich aber nicht zu der bisherigen Geschichte. Diese war dunkel und fast schon geheimnisvoll, der Epilog hatte eine viel zu heitere und leichte Stimmung und dieser Umschwung war mir zu krass. Deshalb ist es für zugesagt,,,

Fazit
Ich bin super glücklich, dass ich den Roman gelesen habe und finde, dass eine starke, stimmungsvolle Geschichte vorliegt, die einmalig ist. Mich hat die Erzählung von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und sowohl die Sprache, als auch die Figuren, die Spannung und die Handlungsorte sind abwechslungsreich, interessant und überzeugend. Als Alleinstellungsmerkmal des Buches gilt für mich die Stimmung, absolut grandios herausgearbeitet und echt gelungen.
Einziger Wermutstropfen meinerseits: Der Epilog, der nicht so recht zu der bisherigen Geschichte passt. Hat mich ein bisschen enttäuscht, passt sowohl stimmungstechnisch, als auch von den Ereignissen nicht so recht zu den bisherigen Geschehnissen und ich hätte gern darauf verzichtet. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich definitiv empfehlen kann!

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