Profilbild von MelB2508

MelB2508

Lesejury Star
offline

MelB2508 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MelB2508 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2024

Bei mir fliegt kein Kolibri...

Alles, was wir fühlen
0

... und der Funke springt nur bedingt rüber. Wenn Kolibris fliegen handelt von einer "modernen" Liebesgeschichte zwischen 2 Menschen, die ihre Päckchen zu tragen haben. Lisa, 29 Jahre, Mutter und verheiratet, ...

... und der Funke springt nur bedingt rüber. Wenn Kolibris fliegen handelt von einer "modernen" Liebesgeschichte zwischen 2 Menschen, die ihre Päckchen zu tragen haben. Lisa, 29 Jahre, Mutter und verheiratet, verliebt sich in Ben, der ein trockener Alkoholiker ist.
Die Themen, die im Buch behandelt werden, Alkoholismus und Gewalt, sind auf jeden Fall wichtig und es ist gut, wenn man sich damit befasst. Nur leider habe ich bei der Umsetzung hier etwas damit zu kämpfen gehabt, Beide Themen an sich sind schon Stoff genug für ein Buch und da ich beide Themen sehr relevant finde, habe ich auch schon viele Bücher darüber gelesen, die es wirklich besser gemacht haben.
Gut gefielen mir vor allem die Nebenfiguren, Lisas Schwester und Vater, Bens Freund, Lisas Schwägerin, Bens Mentor und auch Ben.
Lisa allerdings war mir von Beginn an erstmal nicht besonders sympathisch, im Mittelteil fand ich sie unerträglich und am Ende hat sie mich genervt. Das hat mir leider das Vergnügen des Lesens doch sehr verdorben und ich konnte nicht so mitgehen, wie ich es sonst gerne bei Liebesgeschichten tue.
Da es aber eine Reihe werden wird, habe ich noch Hoffnung auf die Nachfolge-Bände und immerhin - das ist ein Pluspunkt - das Ende war wirklich gut und nicht zu seicht, was mich dann doch wieder etwas mit dem Buch versöhnt hat.
Eine eingeschränkte Leseempfehlung, denn wenn man als Protagonistin eine "starke" Frauenfigur bevorzugt, die kommuniziert statt permanent zu wispern und flüstern, wird man hier nicht richtig sein. Der Stil ist aber gut lesbar und ich bin wirklich gut durchgekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2024

Spannend, überraschend, stark!

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
0

Der Tausch handelt von 2 Frauen, Eva und Claire. Sie treffen sich am Flughafen und Eva überredet Claire, mit ihr die Bordkarte zu tauschen.
Während Claire anstelle von Eva nach Kalifornien fliegt, checkt ...

Der Tausch handelt von 2 Frauen, Eva und Claire. Sie treffen sich am Flughafen und Eva überredet Claire, mit ihr die Bordkarte zu tauschen.
Während Claire anstelle von Eva nach Kalifornien fliegt, checkt Eva bei einem Flug ein, der abstürzt und bei dem es keine Überlebenden gibt.
Nun wird abwechselnd aus Evas Sicht die Zeit vor dem schicksalhaften Tausch aufgerollt und aus Claires Sicht ihr Leben nach dem Tausch gezeigt. Claire wollte ihrem gewalttätigen Ehemann entkommen und Eva hatte ebenfalls eine Vergangenheit und ein Leben, dem sie entfliehen wollte.

Beide Protagonistinnen werden absolut gut gezeichnet. Die Claire-Stellen sind in Ich-Form geschrieben, Evas Sicht der Dinge wird aus der etwas distanzierteren Es-Form geschildert. Eventuell liegt es auch daran, dass mir Claire während des Lesens immer näher war und ich viel mehr mit ihr gefühlt habe, wenn ich auch bei den Eva-Stellen immer sehr mit gefiebert habe.

Die Geschichte ist wirklich spannend geschrieben und am Ende gab es einige Turns, die ich nicht erwartet habe, was ich immer sehr liebe. Viele der weiblichen Figuren waren sehr stark gezeichnet und haben ihr Schicksal nicht einfach hingenommen, sondern gekämpft.

Besonders gut gefiel mir auch der Schluss, der zwar durchaus ein trauriges Gefühl bei mir hinterließ, aber eben nicht einfach nur ein unrealistisches happy end darstellte, das zu der gut geschriebenen Geschichte nicht gepasst hätte.

Ich kann das Buch eindeutig weiterempfehlen als spannende und sehr gut unterhaltende Lektüre für den Urlaub oder ein entspanntes Lesewochenende!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2024

Historischer Schmöker zum Versinken

Die verkaufte Sängerin
0

Die verkaufte Sängerin, gemäß Einband der erste Band einer Trilogie (Band 2 und 3 sind noch nicht erschienen), ist ein gut geschriebener historischer Schmöker-Roman.
Die sehr sympathische und gerade mal ...

Die verkaufte Sängerin, gemäß Einband der erste Band einer Trilogie (Band 2 und 3 sind noch nicht erschienen), ist ein gut geschriebener historischer Schmöker-Roman.
Die sehr sympathische und gerade mal 14 Jahre alte noch kindliche Gauklerin Cristina hat eine unfassbar schöne Stimme. Sie zieht mit ihrem Onkel und seiner Familie durch das Land. Durch Zufall und Glück wird ein Höfling des Herzogs von Sachsen-Meiningen auf die junge Sängerin aufmerksam, "kauft" sie der missgünstigen Tante und dem hilflosen Onkel ab und nimmt sie an den Herzogshof. Hier und auf dem Weg dorthin kümmert sich die Gesangslehrerin Elisabeth um Cristina. Zunächst ist sie auf einer eher professionellen Ebene an ihrem Schützling interessiert - Cristina besitzt das absolute Gehör, lernt minutenschnell Lieder auswendig und trägt diese so wundervoll vor, dass Elisabeth mehr als erstaunt ist. Zudem spielt sie mehrere Instrumente und lernt sehr schnell, weitere zu spielen, sowie Lesen und Schreiben und Noten zu lesen und zu schreiben.
Nach einigen Intrigen gibt es ein wirklich herzerwärmendes Happy End für die Protagonisten, die mir in den etwas über 450 Seiten wirklich ans Herz gewachsen sind.
Cristina ist begabt, lustig, ein bisschen trotzig manchmal, aber ehrlich und intelligent und vor allem sehr mutig. Elisabeth - meine Favoritin in dem Roman - ist professionell, aber auch sehr warmherzig und am Ende empfindet die kinderlose Frau tatsächlich eine Art Mutterliebe für Cristina.
Die "Bösen" in der Geschichte sind wie ich es von Iny Lorentz kenne drastisch gezeichnet und leicht zu hassen, das sind zunächst die sehr korpulente, faule, aggressive und ungerechte Alfonsina, Cristinas angeheiratete Tante, und später der fiese Balduin von Vollendorf, seine Cousine Auguste von Fabisch und die etwas einfachere Kordelia Compelius.
Vor allem der letzte Teil des Buches, ab dem 8. Teil, ist wirklich sehr spannend und erinnerte mich auf sehr gute Weise an mein erstes (und bisher liebstes) Buch des Autorenduos Iny Lorentz - die Wanderhure.
Ort und Zeit des Romans sind Thüringen im Jahr 1796 und so taucht sogar Johann Wolfgang von Goethe auf, der ein Gedicht schreibt, das Cristina bei einem Hofkonzert für die Gesellschaft vortragen wird. Sehr charmante Idee!!!!
Auf Band 2 und 3 bin ich gespannt, es wurden einige Stränge noch offen gelassen und der Roman endet mit einer fast erwachsenen Cristina, die nun vor einer Art Tournee steht - ich freue mich schon auf die neuen Ideen und zu erfahren, wie es mit Cristina weiter gehen wird.

Ich kann den Roman jedem empfehlen, der wie ich gerne historische Romane liest aus dieser Zeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2024

Pageturner mit überraschendem Plottwist

Vier Frauen - Jedes. Wort. Eine. Lüge.
0

Der Klappentext hatte damit Recht, ich bin schnell und gespannt durch den Roman durch gekommen und habe bis relativ weit im Buch nicht gewusst, wer der Ermordete sein könnte und vor allem, wie und von ...

Der Klappentext hatte damit Recht, ich bin schnell und gespannt durch den Roman durch gekommen und habe bis relativ weit im Buch nicht gewusst, wer der Ermordete sein könnte und vor allem, wie und von wem er getötet wurde.
Die Auflösung und das Ende sind dann ein bisschen flacher als erhofft, erinnern mich aber vom Stil her stark an Big Little Lies.
Wichtiger als das Ende war und ist für mich sowieso die gut gelungene Charakterisierung der Protagonistinnen, ihrer Verbindungen untereinander und der Entwicklung, die sie im Roman durchlaufen.

Dies ist bereits mein 2. Roman von Gina LaManna und ich ich kann ihn auf jeden Fall empfehlen. Solide gemachte gute Unterhaltung mit genau der richtigen Menge an Tiefgang, die ich brauche, damit ich nicht das Interesse verliere.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2024

Historische Kurzgeschichten um die Klosterinsel Reichenau

Reichenau - Insel der Geheimnisse
0

Die 10 Erzählungen rund um die Klosterinsel Reichenau sind chronologisch sortiert und von bekannten Autorinnen historischer Romane geschrieben.
Tanja Kinkel, von der ich ein großer Fan bin, hat das Vorwort ...

Die 10 Erzählungen rund um die Klosterinsel Reichenau sind chronologisch sortiert und von bekannten Autorinnen historischer Romane geschrieben.
Tanja Kinkel, von der ich ein großer Fan bin, hat das Vorwort und 2 Geschichten beigesteuert.
Mir gefielen alle Geschichten wirklich sehr gut und ich bin schnell durch das Buch gekommen.
Am besten gefiel mir die Geschichte mit den beiden Nonnen, die einen Mord aufdecken, sehr gut geschrieben!!!
Auch super ist, dass alle Frauenfiguren, die vorkommen, stark wirken und sehr bildungsorientiert sind - im Mittelalter war der Eintritt in einen Orden für Frauen die einzige Möglichkeit, Bildung zu erlangen und daher nicht überraschend.
Ebenso überraschend und sehr positiv bewerte ich, dass in 2 Geschichten körperlich beeinträchtigte Personen eine wichtige Rolle spielen und auch hier - Bildung und Begabung werden in den Vordergrund gestellt und das in einer Zeit, in der bei Männern nicht zählte, wenn man schwach war. Im Kloster fanden diese Männer aber eine Heimat und ihre Berufung.

Die Gestaltung ist noch hervorzuheben - sowohl die Kapitel, als auch die Zeitschiene und der Beginn eines jeden Kapitels sind schön und künstlerisch gestaltet und die Auswahl der Geschichten absolut gelungen.
Für Liebhaber historischer Geschichten ganz klar eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere