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Veröffentlicht am 04.10.2024

Vietnamkrieg

Die Frauen jenseits des Flusses
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"Die Frauen jenseits des Flusses" heißt der neue große Roman von Kristin Hannah. Ein Roman, der Themen aufgreift, die nur vordergründig typisch us-amerikanisches zu sein scheinen, denn eigentlich sind ...

"Die Frauen jenseits des Flusses" heißt der neue große Roman von Kristin Hannah. Ein Roman, der Themen aufgreift, die nur vordergründig typisch us-amerikanisches zu sein scheinen, denn eigentlich sind es Themen, die damals wie heute relevant und zu beleuchten sind.

Es geht um den Krieg und was er mit den Menschen an der Front aber auch zuhause macht. Es geht um Frauen und wie man ihre Rolle in der Gesellschaft sieht, vor allem in Bereichen, die lange nur männlich besetzt waren. Es geht um Kriegsveteranen und wie sie darum ringen, wieder ins normale Leben zu finden und wie sie von der Gesellschaft geschmäht und an den Rand geschoben werden.

Im Zentrum stehen Frauen, die als Krankenschwestern großes und schweres im Vietnamkrieg leisten. Die damalige politische wie militärische Situation wird erzählt und die Frauen die im Folus stehen, wachsen einem schnell ans Herz. Die erste Hälfte ist wirklich harte Kost, denn die Geschehnisse in den Mitlitärkrankenstationen werden ungeschönt beschrieben. Herausragend ist aber auch, wie erklärt wird, wie dieser emotionale Ausnahmezustand die Seelen der Überlebenden verletzt. Die Traumata sind nachvollziehbar und dass es damals kaum psychologische Hilfe gab, von der gesellschaftlichen Anerkennung ganz zu schweigen, ist sehr berührend.

Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und man muss ständig an die aktuellen Kriegs- und Krisengebiete denken und was dort die Ärztinnen und Krankenschwestern Übermenschliches leisten.

Veröffentlicht am 01.09.2024

volle Punktzahl

Feuerjagd
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Mir war leider nicht bewusst, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Auch wenn es eine ist, die einige Jahre nach "Der Sucher" einsetzt. Und ich für meinen Teil habe mich sofort sehr gut zurechtgefunden ...

Mir war leider nicht bewusst, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Auch wenn es eine ist, die einige Jahre nach "Der Sucher" einsetzt. Und ich für meinen Teil habe mich sofort sehr gut zurechtgefunden und habe auch ohne Vorkenntnisse nichts vermisst. Aber was sollte man vermissen, wenn man nicht weiß, ob es da etwas gab. Also werde ich den ersten Band noch nachschieben.

Feuerjagd erzählt von einer jungen Frau, die es nicht leicht hatte im Leben. Und gerade als sie denkt, es würde besser werden - auch dank ihrem väterlichen Freund und Unterstützer Cal - da taucht der Vater wieder auf. Und die Autorin versteht es, mit wenigen Sätzen klar zumachen, dass dieser Mann nichts Gutes bedeutet und dass das Mädchen Trey weiß, dass sie und ihre Familie durch ihn in große Gefahr geraten werden. Und Trey ist kein Kind mehr. Sie beschließt, den ungeliebten Vater dorthin zu schicken, wo der Pfeffer wächst. Koste es, was es wolle.

Was für tolle Bilder die Autorin im Kopf machen kann. Ich bin hin und weg von dieser Klarheit, dieser klugen Erzählweise. Volle Punktzahl

Veröffentlicht am 23.06.2024

WOW

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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Wow. Dieses Buch ist von vorne bis hinten ein dickes Überraschungspaket. Ich liebe solche Bücher.
Eigentlich war mir bei diesem Titel schon klar, dass kann kein normaler Histo-Roman sein. Handbuch für ...

Wow. Dieses Buch ist von vorne bis hinten ein dickes Überraschungspaket. Ich liebe solche Bücher.
Eigentlich war mir bei diesem Titel schon klar, dass kann kein normaler Histo-Roman sein. Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland. Ja, da wird der geübte Fantasy-Leser aufmerksam.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Ich habe mich sogleich schock-verliebt. Nicht nur das tolle Cover sondern auch die Innenausstattung mit dem kompletten Zug in allen Einzelheiten hat mich fasziniert und jedes Mal, wenn ich es zum Lesen zur Hand genommen habe, musste ich kurz innehalten und genauer hingucken.

Und die Story hält so einiges an Überraschungen bereit. Angefangen an einer Vielzahl unterschiedlichster Charaktere. Keine Sorge, man kommt nicht durcheinander. Der verschiedensten Motive der Passagiere für diese Reise. Und dann die Fahrt durchs Ödland. Was erwartet die Menschen dort? Welche Gefahren lauern nicht nur im Zug sondern womöglich auch außerhalb.

Nein, ich verrate hier nichts. Ich möchte, dass jeder das Buch so entdeckt wie ich. Ohne zu wissen, wo die Reise hingeht. Und nein, sie bleibt nicht auf den gängigen Gleisen sondern reist auf vielen Genrebahnen.

Geheimtipp, der hoffentlich nicht lange geheim bleibt.

Veröffentlicht am 23.06.2024

bewegend

Solito
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Bücher, denen eine wahre Geschichte zu grunde liegt, können, wenn sie gut geschrieben sind, den Leser noch mehr berühren, als erfundene Romane. So ein Buch ist Solito für mich.

Hauptperson ist der kleine ...

Bücher, denen eine wahre Geschichte zu grunde liegt, können, wenn sie gut geschrieben sind, den Leser noch mehr berühren, als erfundene Romane. So ein Buch ist Solito für mich.

Hauptperson ist der kleine Javier Zamor, dessen Eltern heimlich in die USA eingewandert sind. Den kleinen Sohn lassen sie einige Jahre bei den Großeltern in El Salvador, bis sie denken, er wäre alt genug, um ihnen zu folgen.

Leichter gesagt als getan. Diese Reise wird zu einer wahren Odyssee für den kleinen Jungen der sich mit einer kleinen Gruppe Erwachsener und einem Schleuser aufmacht in das so gelobte Land. Aber vor allem zu seinen Eltern.

Die Story hat alles, was einem die Tränen in die Augen treibt. Der Mut und eiserne Wille des Kleinen ist bewundernswert. Wie überhaupt alle auf dieser Reise Personen sind, die einem ans Herz wachsen. Man wünscht ihnen allen Glück und ein besseres Leben. Man kommt ins Nachdenken, was man gegen das Schicksal einer Geburt in Armut tun kann und was die Reichen aller Länder tun sollten, um ihnen zu helfen.

Auch wenn man von Anfang an weiß, dass die Reise gelingen wird, so ist es doch sehr spannend zu lesen. Da alles aus Sicht des Jungen erzählt wird, kann man seine Gefühle sehr gut nachempfinden.

Veröffentlicht am 05.05.2024

sehr empfehlenswert

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Juni liebt ihren Großvater Konrad sehr. Als die Enkelin alt genug ist, erzählt ihr der alte Mann von seiner bewegten Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg.

Wie er und sein bester Freund Sverre auf einem ...

Juni liebt ihren Großvater Konrad sehr. Als die Enkelin alt genug ist, erzählt ihr der alte Mann von seiner bewegten Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg.

Wie er und sein bester Freund Sverre auf einem Schiff anheuerten. Konrads Leidenschaft ist die Seefahrt. Wie dieses von den Japanern versenkt wurde. Wie die Freunde auf der Flucht getrennt wurden. Während Konrad erst mal auf die Insel Java entkommen kann, wird Sverre sofort gefangengenommen.

Einen großen Raum des Buches nimmt das harte unmenschliche Leben in den Gefangenenlagern ein. Diese Beschreibungen von Hunger und Gewalt, von Angst und Hoffnung zeigte mir, dass alle Menschen ähnlich empfinden. Dass diese Lager so waren, wie sie auch heute noch sind. Menschen sollten unschuldige Menschen nicht einpferchen und über ihr Leben und Sterben herrschen.

Schön finde ich, dass trotz allem Zuversicht in der Geschichte mitschwingt. Und Liebe. Wie der Vorgänger hat mir das Buch sehr gefallen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.