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Veröffentlicht am 06.11.2018

Sehr spannendes Hörspiel mit super Sprechern

Die Blutlinie - Teil 1/4
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Ich hatte vor vielen Jahren schon einmal ein Buch von Cody McFadyen gehört, mit dem ich aber nicht wirklich warm wurde.
Als ich nun im Rahmen der „Lesejury“ die Möglichkeit bekam, dieses Hörspiel zu hören, ...

Ich hatte vor vielen Jahren schon einmal ein Buch von Cody McFadyen gehört, mit dem ich aber nicht wirklich warm wurde.
Als ich nun im Rahmen der „Lesejury“ die Möglichkeit bekam, dieses Hörspiel zu hören, wollte ich dem Autor eine zweite Chance geben.
Und ich habe es nicht bereut!

Vorab das Technische: Die CD (Spiellänge 73 Minuten) ist in 25 Tracks unterteilt, was mir sehr gut gefallen hat.
Denn wer kennt das nicht … einen Moment unaufmerksam, man verpaßt eine wichtige Stelle und muß deshalb, wenn es dumm läuft und die CD wenig Tracks hat, über 10 Minuten nochmals hören.

Es handelt sich hier um ein Hörspiel und nicht um ein Hörbuch (dies hatte ich bei der Bewerbung auf die CD überlesen) – was ich aber im Nachhinein einfach nur genial fand, denn wohl genau dadurch hat es mir so gut gefallen.
Wenn ich mich richtig erinnere, war das Buch von McFadyen „damals“ im Präsens geschrieben, was ich hasse. Mit dem Hörspiel wird dies natürlich elegant umgangen.

Eigentlich mag ich bei Titelbildern keine Bilder mit Personen, aber in diesem Fall finde ich es deshalb gelungen, weil man so die Narbe der Ermittlerin Smoky Barrett plastisch sieht und sie sich so besser vorstellen kann. Da sie im Buch öfters erwähnt wird, finde ich das wirklich gut so.

Und jetzt kommt das einzige Manko:
Betitelt ist es mit „Die Blutlinie Teil 1 / 4 – Ohne mein Team“.
Ich weiß nicht warum, aber ich bin davon ausgegangen, daß es sich um das komplette erste Buch von vier Büchern handelt.
Und es ging nicht nur mir so, wie ich dann bei der Diskussion erfahren habe.
Dies finde ich schon fast eine Täuschung und auch überhaupt nicht nachvollziehbar, warum man einen Thriller in vier Teile stückelt und die einzeln verkauft (außer daß man so mehr Profit machen kann).
Und dafür gibt es auch einen Stern Abzug in der Bewertung.

Das Hörspiel war spannend und mitreißend erzählt, und mir gefallen auch die Stimmen sehr gut.
Man würde bei der Stimme von Katy Karrenbauer denken, die geht als Hörbuchsprecherin gar nicht - aber ihre Stimme paßt perfekt zu der gebrochenen, desillusionierten, qualmenden Smoky Barrett.
Auch die anderen Stimmen haben mir sehr gut gefallen, vor allem die Damen - da kommt die toughe, patente Polizistin wirklich gut rüber.
Auch die ganzen Hintergrundgeräusche sind grandios umgesetzt, man fühlt sich wirklich in die Geschichte hineingezogen.
Ich habe ein bißchen das Gefühl, als HörBUCH hätte mir die Geschichte wieder nicht so gut gefallen wie mein erstes Buch des Autors, aber ist ja egal, es zählt jetzt das HörSPIEL, und das ist prima.
Ich bin eh ein totaler Hörspiel-Fan, vielleicht liegt es auch daran.

Ich bin total beeindruckt von dem Hörspiel, es hat mir sehr gut gefallen, und ich war danach so "angefixt", daß ich mir gleich das komplette Hörspiel gekauft und schon gehört habe.
Und nur soviel will ich verraten: Es geht mindestens genauso spannend weiter, und auch mit der Auflösung war ich sehr zufrieden (überraschend und nachvollziehbar).

Alles in allem kann ich es jedem Krimi-Fan als Einstieg für Bücher dieses Autors empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Stimmen
  • Atmosphäre
  • Musik/Geräusche
  • Handlung
Veröffentlicht am 30.03.2018

Spannender Thriller mit kleinen Mankos

Ich bin der Hass
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Bei diesem Buch handelt sich um den 5. Teil einer Reihe.
Ich kannte bisher keines der Bücher und war gespannt auf das Buch, denn in Buchhandlungen fällt man ja immer wieder über Ethan Cross-Romane, also ...

Bei diesem Buch handelt sich um den 5. Teil einer Reihe.
Ich kannte bisher keines der Bücher und war gespannt auf das Buch, denn in Buchhandlungen fällt man ja immer wieder über Ethan Cross-Romane, also kann die Reihe ja nicht so schlecht sein, war meine Überlegung.
Und meiner Meinung nach muß man die Vorgänger-Bücher nicht unbedingt kennen, aber zum Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Entwicklung des Serienmörders Ackerman zum „Guten“ wäre es auch durchaus kein Fehler, wie ich beim Hören feststellen konnte.

Die Handlung ist wie bei einem Thriller üblich, ein Mörder bzw. Frauenentführer wird gejagt.
Sehr originell ist das Drumherum: Zwei Brüder jagen die Bestie, davon einer selbst ein Serienmörder, der nun zu den „Guten“ gewechselt ist.

Was mir sehr gut gefallen hat, war einmal der absolut phantastische Sprecher Thomas Balou Martin, einfach genial vorgetragen, auch wie er den beiden Brüdern total unterschiedliche Klangfärbungen gibt.
Desweiteren finde ich es sehr gut, daß pro CD sehr viele Tracks gemacht wurden. Leider kenne ich das nämlich auch ganz anders. Praktisch, wenn man mal etwas nicht richtig mitbekommen hat und die Stelle nochmals hören möchte.

An sich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Sie ist spannend erzählt, ich habe das Hörbuch sehr schnell durchgehört (immer ein gutes Zeichen).
Was ich sehr schade finde, ist eine massive Kürzung am Anfang.
Die schadet zwar in dem Sinn nicht, daß man in der Geschichte nicht mehr mitkommt.
Aber es ist dennoch sehr schade, wenn
*** SPOILER **
der Gefangene am Anfang der Geschichte auf total wundersame Weise aus dem Gefangenentransporter fliehen kann und man nie erfährt, wie er dieses Wunder vollbracht hat.
** SPOILER ENDE ***
Man kommt zwar weiter bei der Geschichte mit, aber dies ist doch sehr unbefriedigend.
Meiner Meinung nach hätte man dafür gerne am Ende kürzen können. Die letzte CD besteht gefühlt fast nur noch aus philosophischen Abhandlungen. Sorry, für einen Thriller finde ich das etwas deplaziert und definitiv zuviel und zu lang.

FAZIT:
Ein durchaus empfehlenswerter Thriller, der sehr spannend mit guten Protagonisten erzählt ist.
Dennoch wurde ich irgendwie nicht 100% warm damit. Ich kann es leider nicht wirklich in Worte fassen.
Vielleicht liegt es auch daran, daß einige Sachen im Buch einfach nicht geklärt wurden.
Die Geschichte am Anfang, daß die Ermittler einen Deal mit dem Kriminellen Demon machen und den „Gladiator“ unschädlich machen sollen, wird am Ende nicht weiterverfolgt.
Vielleicht passiert dies im nächsten Band, ich empfinde es aber trotzdem als unbefriedigend.
Und auch daß manche Protagonisten wie z.B. die entführte Corinne absolut übermenschliche Leistungen vollbringen, war dann doch schon sehr überzogen.

Mir persönlich gefallen andere Autoren besser, dennoch werde ich mir die Vorgängerbände hier besorgen und dann nochmals Teil 5 hören, wenn ich die ganze Vorgeschichte und die Beziehungen der Ermittler zueinander kenne.
Vielleicht werde ich dann wärmer mit dem Buch.

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  • Stil
Veröffentlicht am 06.05.2024

Inhaltsangabe hat bei mir falsche Erwartungen geweckt

Die Insel der weißen Lilien
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Linnea hat gerade eine Trennung hinter sich. Sie braucht dringend einen Tapetenwechsel, will nur raus aus Oslo. Ihre beste Freundin bietet ihr an, erst mal ins Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großtante ...

Linnea hat gerade eine Trennung hinter sich. Sie braucht dringend einen Tapetenwechsel, will nur raus aus Oslo. Ihre beste Freundin bietet ihr an, erst mal ins Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großtante Marie zu ziehen. Das alte Haus mit wunderschönem Garten steht auf einer kleinen Insel in Nordnorwegen – weit genug weg also. Linnea lässt sich auf das Abenteuer ein und zieht an einem stürmischen Winterabend auf die felsige Insel. Nach und nach lebt sie sich in ihrer neuen Umgebung ein, lernt die Nachbarn und den charmanten Karsten kennen... Und entdeckt auch das Haus für sich, und darin eine alte bronzene Glocke mit geheimnisvoller Inschrift, die einst Marie gehörte. Dieser Fund löst eine Suche aus, durch die Linnea mehr und mehr über Maries dramatische Vergangenheit erfährt, die auch ihr eigenes Leben für immer verändern wird.

Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen.
Irgendwie dachte ich anhand der Inhaltsangabe, es würde sich um eine Art Mystery Romance handeln (im Stil der Jugendbücher von Ursula Isbel).
Außerdem hat mich das Setting gereizt, ein einsames Haus in Nordnorwegen.
Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen und meine Erwartungen erfüllt.
Linnea zieht in das leere alte Haus, muß mit den Widrigkeiten dort zurechtkommen, erlebt den ersten heftigen Sturm dort und lernt dadurch den netten Karsten kennen.
Sie erkundet die Natur und hat dort einen Unfall, der böse hätte enden können.
Sie lernt die Nachbarn und die kauzige, unfreundliche Verkäuferin des einzigen Ladens dort kennen.

Dann kam der zweite Teil mit der Geschichte von Marie, der früheren Besitzerin des Hauses.
Darin geht es um eine unglückliche Liebe von ihr (im Teenager-Alter) zu einem Zwangsarbeiter in den Dreißiger Jahren.
Die Schilderungen der Lebensumstände der Zwangsarbeiter waren erschütternd, und die aufkeimende Liebe wurde schön geschildert.
Ich wurde allerdings ziemlich kalt erwischt, daß es sich auf einmal um eine Kriegsgeschichte handelte. Ich bin zum Glück nicht zartbesaitet und habe das gut weggesteckt, habe aber von anderen gehört, daß sie daran wirklich zu knabbern hatten, weil dies so unvermutet kam.

Der dritte Teil, die Zusammenführung von Geschichte und Gegenwart, ging dann relativ schnell.
Ich fand das Ende in Ordnung, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht.

Alles in allem kam mir Linnea, deren Geschichte, wie sie in dieser Einöde zurechtkommt, mich wirklich interessiert hätte, viel zu kurz.
Schade, daß die Inhaltsangabe diesbezüglich meiner Meinung nach etwas in die Irre führt.

Alles in allem läßt mich dieses Buch zwiespältig zurück.
Ich fand beide Teile (die Gegenwart und die Vergangenheit) interessant, aber die Gegenwart kam mir zu kurz, und die Vergangenheit mit dem schweren Thema Zwangsarbeit in NS-Zeiten traft mich ziemlich unvorbereitet.

Wer sich darauf einlassen will und gerne historische Romane mag, der ist mit diesem Buch gut bedient.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Gemächlicher Krimi mit historischem Hintergrund

Blinde Tunnel
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Sonja und Daniel, ein schwedisches Paar, wollen einen Neuanfang und kaufen sich ein Weingut in Tschechien.
Sonja entdeckt in einem zum Haus gehörenden Tunnel eine Jungenleiche, die der Auftakt zu einem ...

Sonja und Daniel, ein schwedisches Paar, wollen einen Neuanfang und kaufen sich ein Weingut in Tschechien.
Sonja entdeckt in einem zum Haus gehörenden Tunnel eine Jungenleiche, die der Auftakt zu einem weiteren Mord ist, für den Daniel verantwortlich gemacht und in Untersuchungshaft genommen wird.
Die Polizei scheint auch nicht gewillt, wirklich zu ermitteln, sondern ist froh, daß sie mit Daniel ein Bauernopfer hat.

Als Sonja Nachforschungen anstellt, stößt sie auf die schreckliche Geschichte der vertriebenen Sudetendeutschen und muß feststellen, daß ihre Nachforschungen nicht jedem gefallen.

Die Geschichte war ganz interessant, vor allem mit dem historischen Bezug, wenn sie auch einige Längen hatte.
Leider war von den Protagonisten niemand so wirklich sympathisch, mit dem man mitfühlen konnte.
Für mich war diesbezüglich eine Schlüsselszene, als Daniel nach vielen Tagen aus der Haft entlassen wurde und Sonja sich nur über die Störung durch ihn beim Frühstücken ärgerte.
Generell sind die beiden ziemlich naiv zu meinen, sie könnten ohne Vorkenntnisse und Erfahrung mal eben ein Weingut schmeißen.

Die Sprecherin hat eine sehr angenehme Stimme und konnte so über manche Längen hinweg trösten.

Es war ein leidlich spannender Krimi in einem interessanten Setting in einem fremden Land.
Wer sich für Geschichte interessiert und mal einen Krimi mit historischem Hintergrund möchte, ist hier gut bedient.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Zwiegespaltenes Hörerlebnis

Kannibal. Jagdrausch
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In dem Hörbuch von Mark Benecke geht es um einen Mord in Berlin, der darauf schließen läßt, daß ein Kannibale der Täter ist.
Der Privatermittler Becker, den die Polizei zu Rate zieht, begibt sich daraufhin ...

In dem Hörbuch von Mark Benecke geht es um einen Mord in Berlin, der darauf schließen läßt, daß ein Kannibale der Täter ist.
Der Privatermittler Becker, den die Polizei zu Rate zieht, begibt sich daraufhin online in die Welt der Kannibalen, zum Beispiel über ihre Foren, um den Täter zu finden.

Die Geschichte war eigentlich sehr spannend, vor allem zum Ende hin wurde sie sehr packend.
Aber mir war zwischendurch zuviel langatmiges Geplänkel, das dann die Spannung wieder weggenommen hat.
Auch der Erzählstil ist recht trocken und nüchtern.
Und das Ende war dann ziemlich überhastet, ich mußte das Kapitel zweimal anhören, da das so kurz gefaßt war, damit ich es nochmals durchdenken konnte. Hier weiß ich allerdings nicht, ob das der Geschichte geschuldet ist oder das Hörbuch eventuell an der Stelle gekürzt wurde.

Was mich ein bißchen geärgert hat, waren die üblichen Klischees … der „einsame Wolf“ Becker, der auf eigene Faust und ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz ermittelt und sich später noch in Lebensgefahr begibt.
Und daß die angeblich so erfahrenen Ermittler Becker und Funke, seine Kollegin, wie Anfänger die elementarsten Fehler machen. Ich kann hier leider nicht ins Detail gehen ohne zu spoilern.

Der Sprecher hat einen soliden Job gemacht. Witzig, wie er berlinert hat, als die beiden Müllmänner, welche die Leiche fanden, sprachen.

Für mich war es eine interessante Geschichte, in der man einiges über die Gedankenwelt der kannibalistisch veranlagten Menschen erfahren konnte, und die vor allem zum Schluß hin sehr spannend wurde und zumindest für mich einen überraschenden Täter hatte.
Aber durch die vielen Abschweifungen und das Geplänkel, das die Spannung für mich wieder kaputt gemacht hat, gebe ich drei Sterne.

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