Profilbild von herbsandhexes

herbsandhexes

Lesejury Profi
offline

herbsandhexes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit herbsandhexes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2024

Neuen Berufswunsch freigeschaltet: Giftgärtnerin! 🌱

Ivy und die Magie des Poison Garden
0

Im Poison Garden wollen nicht nur Pflanzen wie Fingerhut & Tollkirsche gepflegt werden, sondern auch Feen, Nixen und Maikäfer ein behütetes Leben führen – mehr oder weniger. Selbstverständlich ist nicht ...

Im Poison Garden wollen nicht nur Pflanzen wie Fingerhut & Tollkirsche gepflegt werden, sondern auch Feen, Nixen und Maikäfer ein behütetes Leben führen – mehr oder weniger. Selbstverständlich ist nicht alles so harmonisch: In 𝗜𝘃𝘆 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗶𝗲 𝗠𝗮𝗴𝗶𝗲 𝗱𝗲𝘀 𝗣𝗼𝗶𝘀𝗼𝗻 𝗚𝗮𝗿𝗱𝗲𝗻 von Gesa Schwartz gibt es auch rivalisierende Gruppen, kleine Kampfeinlagen und eine Entführung – zu viel will ich aber nicht verraten. Am besten bringt ihr gemeinsam mit Ivy und ihren Begleitern in Erfahrung, was mit ihrem Großvater geschehen ist. 🤫

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört (gelesen von Lea Fleck), deswegen kann ich von den Illustrationen/Pflanzensteckbriefen, die die Kapitel im Print schmücken, nur basierend auf der Leseprobe bzw. dem Durchblättern schwärmen, aber zumindest kann ich sagen, dass die Geschichte richtig Spaß gemacht hat. Und wie könnte sie auch nicht, immerhin werden hier (Gift-)Pflanzen & Mythologie verknüpft!

🌱 Wusstet ihr übrigens, dass Maiglöckchen nicht nur eine fünf Sterne Insel bei Animal Crossing verraten, sondern auch zu den Pflanzen zählen an denen alle Bestandteile giftig sind?

🔜 Der zweite Band „Ivy und das Herz des Poison Garden“ erscheint im Herbst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2024

Für mich etwas zu brutal, aber dennoch ein gutes Buch!

Die flüsternde Muse
0

Willkommen am Mercury Theater, wo Träume Wirklichkeit werden – oder mit euch zu Grabe getragen werden.

Als Jenny eine Anstellung am Mercury Theater angeboten bekommt, bietet sich ihr die Chance das Leben ...

Willkommen am Mercury Theater, wo Träume Wirklichkeit werden – oder mit euch zu Grabe getragen werden.

Als Jenny eine Anstellung am Mercury Theater angeboten bekommt, bietet sich ihr die Chance das Leben ihrer Geschwister deutlich zu verbessern. Doch Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein, sind es meist auch… Und so findet sie sich bereits nach kurzer Zeit zwischen Gerüchten, Fehden, Geheimnissen und tragischen Vorfällen wieder.

Das Buch könnte etwas für euch sein, wenn…

- Besessenheit, Aberglaube & Tragödie für euch nach einer vielversprechenden Kombination klingt.

- das Theater für euch einen ganz besonderen Glanz hat, ihr gleichzeitig aber auch einen Blick hinter die Bühne werfen wollt.

- ihr aktuell in eurer Vampir-Ära seid: Hier wird's blutig – auch ohne spitze Zähnchen.

Einer meiner liebsten Momente im Buch ist der Beginn des ersten Theaterbesuchs der Geschwister. Die Beschreibung, wie sie das Theater nach und nach für sich einnimmt, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Vielleicht, weil ich dem Zauber des Theatersettings ebenfalls verfallen bin.

Das Gerücht zum Pakt mit Melpomene, der Muse der tragischen Dichtung, hat der Geschichte einen interessanten mythologischen Anstrich gegeben. Hinzu kommen kleinere weitere Aberglauben, mit denen sich Jenny – die sich neu im Theaterumfeld einfindet – konfrontiert sieht: „Verlassen Sie den Raum. Drehen Sie sich dreimal auf dem Treppenabsatz, dann spucken und fluchen Sie, was das Zeug hält. Klopfen Sie an, um wieder hereinzukommen. Nur so kann der Fluch aufgehoben werden.“ Wisst ihr, welches Stück hier nicht beim Namen genannt werden darf?

Mein liebstes Buch bleibt allerdings „Der Schattenriss“. Dort war das Zusammenspiel zwischen Übernatürlichem und tragischen Ereignissen für mein Empfinden etwas nuancierter und der Fokus stärker auf das unheilvolle Gefühl und weniger auf Ekel ausgerichtet. Trotzdem hatte das Theatersetting in „Die flüsternde Muse“ durchaus seinen Charme. Mir fehlen jetzt nur noch „Die stillen Gefährten“!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Bereit für Séancen im viktorianischen Zeitalter? 🕯️

Die geheime Gesellschaft
0

1873: Ein Medium nutzt ihre Gabe, um ungeklärte Mordfälle zu lösen, während die Séance Society Frauen von ihren Erkenntnissen ausschließt und den exklusiven Status zu erhalten versucht – bis einer aus ...

1873: Ein Medium nutzt ihre Gabe, um ungeklärte Mordfälle zu lösen, während die Séance Society Frauen von ihren Erkenntnissen ausschließt und den exklusiven Status zu erhalten versucht – bis einer aus den eigenen Reihen stirbt...

Mich haben letztendlich vor allem zwei Aspekte bewegt: Zum einen, dass Lenna aus Liebe zu ihrer verstorbenen Schwester unbedingt an die spirituellen und okkulten Praktiken glauben möchte – und sich sogar ausbilden lässt! –, gleichzeitig aber ohne Beweise an deren Echtheit zweifelt, und zum anderen wie Trauer und Konventionen ein zentrales Bindeglied der Geschichte werden.

Atmosphärisch hat mir die Geschichte gut gefallen, wobei es für mich noch etwas unheilvoller hätte sein können. Dafür waren die breite Menge an (zum Teil auch widersprüchlichen) Gefühlen, die die beteiligten Personen mit in die Séancen bringen, für mich sehr greifbar. Außerdem war der weibliche Zusammenhalt erfrischend.

Es gab leider einen Charakter, der einfach eine maximal unangenehme Person ist – wie einige Leute in den Kommentarspalten bei Facebook – und bei dem ich grundsätzlich die schlimmsten Handlungen erwartet habe. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Entwicklung etwas subtiler gewesen wäre.

Trotz der düsteren Themen finden auch zarte Gefühle ihren Weg in die Geschichte. Ohne Machtgefälle hätte mir diese Entwicklung besser gefallen, schön fand ich‘s trotzdem.

Insgesamt ist „Die geheime Gesellschaft“ ein leichtgängiger Genre-Mix für einen gemütlichen Sonntag auf dem Sofa. Ich war bis zum Ende gespannt, ob und wie die Autorin die Frage nach Geistern lösen wird: Alles nur Trugbilder oder gibt es doch Dinge, die unerklärlich bleiben?

Am Ende des Buches findet sich zudem ein kleiner Exkurs zu viktorianischen Trauerbräuchen. Eine Kleinigkeit ganz nach meinem Geschmack.

Die Übersetzung stammt von Julia Walther, die auch „Die Unbändigen“ (ebenfalls empfehlenswert) übersetzt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Tolle Atmosphäre, aber eher dürftiges Worldbuilding

Haus aus Salz und Tränen
0

Raue Klippen, Salz in der Luft, Getuschel über einen Fluch, Götter (und Göttinnen), die den Menschen erscheinen und die feste Verbindung zur See… Für mich, die quasi mit Fischbrötchen auf die Welt gekommen ...

Raue Klippen, Salz in der Luft, Getuschel über einen Fluch, Götter (und Göttinnen), die den Menschen erscheinen und die feste Verbindung zur See… Für mich, die quasi mit Fischbrötchen auf die Welt gekommen ist, ideale Voraussetzungen für ein gutes Buch. 🐚

Vor allem zu Beginn bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Die Atmosphäre ist angenehm unheimlich, der Bezug zum Meer wunderbar und die Familienverhältnisse sowie –tragödien vielversprechend. Außerdem ist „YA-Horror-Fantasy-Mystery mit ein bisschen Romance“ ein interessanter Mix, sodass ich einen ganzen Schuhkarton voller Ideen & Theorien zum Geheimnis um die Töchter des Herzogs von Highmoor hatte.

Als dann die erste Einladung zum Ball ins Haus geflattert ist, war ich bereit mich in die Abendgarderobe zu werfen (bzw. eher Mäuschen zu spielen). Dank Klappentext wusste ich natürlich bereits, dass hier etwas nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. 🤫

Leider hat sich die Welt – deren Ansätze ich richtig cool finde! – für mich zum Teil aber auch chaotisch angefühlt. Dadurch hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass sich die Geschichte nicht rund zusammensetzen wird und mir als Außenstehende kollektives Wissen der Charaktere fehlt. So interessant ich viele Gedanken auch finde, letztendlich hätte es mir besser gefallen auf Teile zu verzichten, wenn andere dafür mehr Raum bekommen hätten. Das hätte ggf. auch dazu geführt, dass sich die Enthüllungen und Erklärungen gegen Ende weniger überschlagen hätten.

Die letzten Seiten waren für mein Empfinden auf jeden Fall zu viel des Guten & haben (für mich) nicht zum starken Anfang des Buches gepasst.

Wenn ihr nach einem easy read sucht & wie ich vor allem für die Atmosphäre am Start seid, dann kann ich euch das Buch empfehlen. Wenn’s euch mehr um die Charaktere & Welt geht, dann will ich euch zumindest vorwarnen, dass es zum Teil etwas holprig werden könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Vincent van Gogh kennt fast jede:r, aber wieso eigentlich?

Die Entflammten
0

In „Die Entflammten“ lenkt Simone Meier den Blick auf eine Frau, die trotz ihrer erfolgreichen Bestrebungen eher weniger bekannt ist: Johanna van Gogh-Bonger, die ihren Schwager berühmt gemacht hat.

Gina ...

In „Die Entflammten“ lenkt Simone Meier den Blick auf eine Frau, die trotz ihrer erfolgreichen Bestrebungen eher weniger bekannt ist: Johanna van Gogh-Bonger, die ihren Schwager berühmt gemacht hat.

Gina ist Kunsthistorikerin und stößt über hundert Jahre später auf Jos Geschichte. In ihrem Umfeld scheint Gina von Menschen umgeben zu sein, die ihren Weg „einfach so“ gefunden haben, wohingegen sie ihre Stimme noch immer sucht und ihr Vater seit zwanzig Jahren an einem zweiten Buch scheitert – der ausbleibende Erfolg Nährboden für verschiedene Konflikte.

Beim Lesen war ich mir nicht immer sicher, ob mir die Art der Erzählung gefällt. Grenzen verschwimmen, Teile gehen fließend ineinander über, die zum Teil nüchterne Darstellung steht im deutlichen Gegensatz zu einigen geschilderten Erlebnissen und dem Dialog im Fiebertraum… Außerdem hatte ich erwartet mehr darüber zu erfahren, wie Jo der Durchbruch als Frau in der Kunstwelt gelungen ist, dass der Tod der Brüder (da im Klappentext genannt) der Ausgangspunkt sein wird und dass Ginas Recherchen mehr im Fokus stehen würden.

Nichts davon hat sich erfüllt, aber: Letztendlich hat mich die Geschichte trotzdem eingefangen! 🙌🏼 Gina, die Vignetten aus ihrem Leben teilt und gleichzeitig Teile aus Jos Vergangenheit erkundet und Jo, die im Vergleich stärker und mutiger wirkt – oder liegt das nur daran, dass wir bereits wissen, dass ihre Bestrebungen Früchte tragen werden?

Auch wenn der Roman eher mit Liebe und Kunst wirbt, für mich war es vor allem eine Geschichte über Inspiration. Wir haben Jos Geschichte, die Interesse weckt sich näher mit ihr zu befassen, die Gina aber am Ende doch nicht überschattet. Stattdessen ist sie der Anstoß ihre Geschichte zu Papier zu bringen, über eigene Erfahrungen zu reflektieren und Mut zu fassen. Vielleicht hat mich das Buch auch einfach in einem passenden Moment erwischt, rückblickend bin ich sehr angetan von dem Buch und den verschiedenen Ebenen. 📖

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere