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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Familie kann schwierig sein und doch Halt geben

Flaschenpost aus der Vergangenheit - Die Sommerschwestern
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Worum geht’s:
„Flaschenpost aus der Vergangenheit“ ist der 3. Teil der Geschichte um die 4 Schwestern und spielt ebenfalls wieder in Bergen. Amelie und Helene möchten ihren Geburtstag gern gemeinsam in ...

Worum geht’s:
„Flaschenpost aus der Vergangenheit“ ist der 3. Teil der Geschichte um die 4 Schwestern und spielt ebenfalls wieder in Bergen. Amelie und Helene möchten ihren Geburtstag gern gemeinsam in Bergen verbringen. Und plötzlich stehen Doro und die Mutter vor ihnen. Helene ist wenig begeistert, seit dem letzten Aufeinandertreffen, welches im Streit endete, herrscht Funkstille. Und da es zwischen David und Yella auch kriselt, zieht Yella kurzerhand die Fahrt zu den Schwestern gegenüber einem Paarurlaub vor. Die Schwestern sind wieder vereint in Bergen und mitnehmen alle Streitigkeiten. Helen lässt die Sturmschäden noch immer nicht los, Yella ebensowenig. Und so versuchen beide weiter etwas über die ominöse Frau an Vaters Seite zu erfahren. Ob sich die Stimmung bessert? Und ob sich die Rätsel auflösen?

Meine Meinung:
Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Es liest sich wie auch die beiden anderen Bände wunderbar leicht und doch gespickt mit eineiigen Lebensweisheiten und Tiefen. Ich hätte mit der Auflösung in der Form nicht gerechnet. Stück für Stück bahnt diese sich über das Buch hinweg an. Es ist ein Buch, welches durchaus auch nachdenklich macht über Familie, die Rollen der einzelnen Familienmitglieder, auch über die Rolle der Mutter, aber nicht mit Zeigefinger, sondern verpackt in eine unterhaltsame Geschichte, einfach klasse. Ich bin von den Sommerschwestern sehr begeistert - und allein der Name zeigt eine tiefe und innige Verbindung der Schwestern, die phasenweise vielleicht mal mehr, mal weniger da ist.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Humorvoll und doch ergreifend

Kein guter Mann
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Worum geht es:
Walter ist ein griesgrämiger Postbote, wenige Jahre vor seiner Pensionierung. Er ist jemand, der sich gern an Regeln hält und diese auch verteidigt, ob es manchmal sinnvoll ist nachzugeben ...

Worum geht es:
Walter ist ein griesgrämiger Postbote, wenige Jahre vor seiner Pensionierung. Er ist jemand, der sich gern an Regeln hält und diese auch verteidigt, ob es manchmal sinnvoll ist nachzugeben oder nicht, sei dahingestellt 😉 und so entspinnt sich aus kleinen Sticheleien zwischen ihm und einem Empfänger ein doch recht umfangreicher Zwist. Der Vorschlag seiner Chefin, Walter in den Ruhestand schicken, stößt nicht auf Gegenliebe. Und so wird er in die Christkind-Filiale nAch Engelkirchen versetzt. Dort kann er ja nichts anrichten. Oder doch? Der Brief eines kleinen Jungen beschäftigt Walter. Und so kommt es, dass Walter Gott wird. Es entwickelt sich eine zarte Brieffreundschaft mit dem Jungen, die auch Walters Leben nach und nach beeinflusst.

Meine Meinung:
Großartig. Ich habe gelernt, dass das Buch als „Dramedy“ verstanden werden kann und passender geht es nicht. Habe ich in der ersten Hälfte teilweise herzhaft lachen müssen - der trockene Humor ist köstlich, so wurde die Geschichte nach und nach trauriger und ergreifender. Es klärt sich auf, das Walter nicht immer so ein Miesepeter war. Ich habe mitgefühlt und war wirklich ergriffen und habe zum Abschluss richtig weinen müssen. Und das alles ist wunderbar verpackt in eine ansprechende Geschichte mit Witz, einem einzigartigen Protagonisten und einem sehr angenehmen Schreibstil. Ich würde 6 Sterne von 5 vergeben, wenn es ginge. Es war sicher nicht das letzte Buch des Autors, aber definitiv eines meiner Lesehighligjts in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Tolle Geschichte auf wahren Begebenheiten

Bertha Benz und die Straße der Träume
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Wie heißt es so schön - Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Heute vielleicht nicht mehr passend, aber zu Zeiten Bertha Benz‘ durchaus noch so gelebt und durch sie belegt. Denn ich muss ...

Wie heißt es so schön - Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Heute vielleicht nicht mehr passend, aber zu Zeiten Bertha Benz‘ durchaus noch so gelebt und durch sie belegt. Denn ich muss zugeben, ich hatte bis zum Buch keine Ahnung. 😅

Worum geht es:
„Leider wieder ein Mädchen“ - so lernen wir Bertha im Buch kennen. Sie stößt in der Familienbibel auf diesen Eintrag und ist furchtbar empört. Als junge Dame trifft sie auf den feschen Carl. Ein Luftikus in den Augen des Vaters. Doch Carl ist ein begnadeter Ingenieur und hat Träume - ein Visionär seiner Zeit. Er träumt von einem selbstfahrendem Gefährt. Und Bertha hält an ihm fest und überzeugt mithilfe der Mutter auch den Vater von einer Hochzeit. Doch die junge Familie hat es schwer. Denn Carl ist zwar ein leidenschaftlicher Ingenieur, aber ein sehr schlechter Geschäftsmann. Als der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, springt Bertha mit ein, um wenigstens etwas zu retten. Investoren kommen und gehen, Carl tüftelt weiter. Aber er traut sich nicht zu, den Testrahmen zu verlassen. Und dann ergreift Bertha die Initiative. Sie schnappt sich die beiden Söhne und das Testauto und begibt sich auf die Strecke von Mannheim nach Pforzheim zu ihren Eltern. So nimmt die Beschreibung der Reise die zweite Hälfte des Buches ein. Von aufgeschlossenen Reaktionen bis zu Skeptikern macht sie unterwegs einige Erfahrungen. Dabei stellt sie sich fest, was dem Gefährt eventuell noch fehlt, zB mehr Gänge oder andere Bremsbeläge. Und die Fahrt ist ein voller Erfolg. Sie schafft es sicher und heil wieder heim und wird von der ganzen Belegschaft und ihrem Mann freudig erwartet, „Mama Benz“ und „Papa Benz“ werden die beiden genannt.

Meine Meinung:
Klasse geschrieben und hochinteressant. Am Ende des Buches ist auch erwähnt, was im Buch Wahrheit und Fiktion ist. Bertha ist eine tolle Frau, sympathisch, wertschätzend, mutig. Ein klasse Buch mit viel historischen Hintergrund. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Bewegende Reise in die Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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Worum geht es:
Anne und Peter lieben Touren mit den Wohnmobil. Doch anders als geplant, tritt Anne diese Fahrt allein an. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit anhand von wenigen alten Fotos, ...

Worum geht es:
Anne und Peter lieben Touren mit den Wohnmobil. Doch anders als geplant, tritt Anne diese Fahrt allein an. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit anhand von wenigen alten Fotos, die Peter aufbewahrt hat. Peter kam aus der DDR, aber mehr weiß Anne fast nicht aus seiner Vergangenheit- und auch über den Teil ihres Landes weiß Anne kaum etwas. Sie lernt Rügen kennen und lieben und kommt letztlich in Thüringen an. Ihre Tochter Alina wundert sich über die Spontanität ihrer Mutter und würde sie eigentlich gerade selbst benötigen.

Meine Meinung:
Eine liebevolle rund ruhige Familiengeschichte, die zeigt, wie wenig man von seinem Partner wissen kann, obwohl man jahrelang zusammen lebt. Es ist wunderschön leichtgängig geschrieben und gibt ein paar Einblicke in das Leben der damaligen DDR. Dies mitgemacht zu haben, prägt einen Menschen einfach in einer Art, die man mit Worten nicht nachempfinden kann. Anne ist eine eigentlich lebenslustige Frau. Mir kam sie manchmal sehr naiv vor. Sie und Alina haben ein tolles Verhältnis zueinander. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und doch hat mir am Ende etwas gefehlt. Teilweise kam mir die Betrachtung der Vergangenheit etwas oberflächlich vor - ist Anne wirklich tief eingetaucht und kann verstehen und sich annähern?
Alles in allem aber eine wunderschöne Geschichte über Familie.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Starkes Gedankenexperiment

Die Wut, die bleibt
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Worum geht es:
Ein Buch über 3 Frauen und wie sie mit ihrer Rolle in der heutigen Zeit umgehen. Helene, Mutter von 3 Kindern und Ehefrau trifft eine folgenschwere Entscheidung. Die Last, die auf ihren ...

Worum geht es:
Ein Buch über 3 Frauen und wie sie mit ihrer Rolle in der heutigen Zeit umgehen. Helene, Mutter von 3 Kindern und Ehefrau trifft eine folgenschwere Entscheidung. Die Last, die auf ihren Schultern ruhte, wurde ihr zu viel. Doch sie hinterlässt eine Lücke, die nun gefüllt werden muss - eine Lücke als Mama, als Freundin. Das Buch beschreibt, wie Lola (die Tochter) und Sarah (ihre kinderlose Freundin) damit umgehen um diese Lücke zu schließen.

Meine Meinung:
Es ist eine Gedankenexperiment, welches in (großen) Teilen durchaus real sein könnte. Es zeigt, welche große Rolle die Care-Arbeit bei Frauen heute noch immer einnimmt und wie wenig dies gesehen wird. Sarah ohne jegliche Erfahrung in Erziehungsfragen erlebt von einer Sekunde auf die andere was es heißt, Mama sein, Haushalt, Schule, Erziehung usw. Unter einen Hut zu bringen. Das Spannungsfeld zwischen - die Kinder brauchen mich, aber ich brauche auch mich selbst. Das ganze spielt in den ersten Corona Jahren, in welchen dies sicherlich ins extrem ausgeartet ist. Ich habe dieses Buch verschlungen und an so vielen Stellen Punkte gefunden, die ich selbst oder im Umfeld kennengelernt habe. Es ist schonungslos, sicherlich übertrieben (zB habe ich mich mit Lolas Entwicklung abbringen bestimmten Punkt schwer getan). Aber Übertreibung braucht es, um aufzurütteln und aufmerksam zu machen. Ein Buch, welches ich erst einmal verdauen musste, bevor ich Worte fand. Ein Buch, über das man reden möchte, wenn man es gelesen hat. Bin begeistert.

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