wundervoll schaurig
Diese Geschichte hat all das, was ich aktuell am Buchmarkt nicht habe, ignoriert und etwas völlig neues altes geschaffen.
Die Geschichte selbst spielt in einer fiktiven Welt, welche aber an die Zeit von ...
Diese Geschichte hat all das, was ich aktuell am Buchmarkt nicht habe, ignoriert und etwas völlig neues altes geschaffen.
Die Geschichte selbst spielt in einer fiktiven Welt, welche aber an die Zeit von Queen Elisabeth l. in England erinnert. Wir erfahren direkt zu Beginn von dem „Beruf“ der Sündenesserin. Etwas, was es wohl wirklich gegeben hat, ich hatte davon noch nie gehört. Die dadurch bestraften Frauen nahmen den Versterbenden ihre Sünden ab. Für jede Sünde gab es ein spezielles Gericht, welche dann nach deren Tod verspeist wurde, und der Tode konnte so ohne Sünde in den Himmel aufsteigen. Die Sündenesserin selbst wurde von der Gesellschaft ausgestoßen, durfte keine Familie gründen, niemanden berühren oder gar sprechen. Unsere Protagonistin Anna wird hierzu gezwungen, nachdem sie einige Zeit wegen Diebstahl im Gefängnis war. In ihrem neuen Beruf muss sie sich erst einfinden, was ihr oftmals weniger gut gelingt und sie sogar dagegen rebelliert. Ich mochte Anna als Figur. Sie ist zwar tough, aber auch sehr naiv, wenn das logisch ist. Sie stammt aus armen Verhältnissen, hat nie lesen oder schreiben gelernt, sie lernte nur Wäsche zu waschen. Eine Tätigkeit welches logische Denken nicht unbedingt fördert. Trotzdem bekommt sie Einblicke, welche die politische Zeit von damals komplett wandeln könnte, wenn es jemand erfährt. Aber sie darf nicht reden, darf nicht auffallen. Wie kann sie den Fall ohne Hilfe lösen? Und dieser Fall ist durchaus interessant, vor allem wenn man es mit der historischen Zeit vergleicht und hier etwas in der Geschichte bewandert ist. Allgemein wird die Zeit sehr gut dargestellt, ohne dass diese romantisiert wurde. Denn im Mittelalter leben, oder eher überleben, ist nicht so rosig wie man sich dies erträumt. Auch das Leben am Königinnenhof war kein Zuckerschlecken. Und das Ende empfand ich als perfekt. Es lässt offen, ob es noch weitere Teile gibt, endet aber ohne Cliffhanger und offene Fragen. Wenn es weitergehen sollte, bin ich gern wieder dabei.