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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2024

berührend, schmerzhaft schön

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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Kein Buch, was man schnell weg liest, oder doch, aber anders.
Das Buch behandelt das Thema Verlust und Trauer, und den Umgang damit.
Bitte achte auf dich, beim Lesen des Buches.

Amelia, wie man schon ...

Kein Buch, was man schnell weg liest, oder doch, aber anders.
Das Buch behandelt das Thema Verlust und Trauer, und den Umgang damit.
Bitte achte auf dich, beim Lesen des Buches.

Amelia, wie man schon im Klappentext erfährt, verliert ihre beste Freundin. Ihr Gefühlsleben wird so gefühlsnah beschrieben, dass ich häufig nicht weiterlesen konnte. Die Gedanken und den Schmerz, das war manchmal zu viel. Ihr planloser Umgang damit, nachvollziehbar.
Ihre Möglichkeit – die Flucht.
Die Flucht in ein Örtchen, mit einem Buchladen. Gott, wie gern wäre ich in diesem. Die Bücher da sind nach Gefühlen sortiert. Welche Gefühle lösten welches Buch aus, und was möchtest du gerade empfinden. Mitten in diesen Welten trifft sie auf Nolan. Den Autor ihrer Lieblingsbuchreihe. Und ihr Aufeinandertreffen ist so anders als alles, was sie sich zuvor ausgemalt hatte.
Dieses Buch spricht von Liebe.
Liebe zur Familie, zu Freunden, zu Worten, Welten und dem erlebten dazwischen.
Ich bin langsamer als normalerweise vorangekommen, da ich mir auf jeder Seite Zitate anstreichen musste. Der Schreibstil ist so schön melodisch, oftmals eher Gedichtartig. Aber ohne komisch zu wirken. Es zeigt, was mit Worten alles möglich ist. Was Bücher bedeuten können, wie sie unsere Sicht verändern, oder gar uns selbst verändern können.
Es zeigt auf was wichtig ist. Wer man für sich selbst sein sollte.
Das Buch ist Charakterzentriert, so dass man Händchen halten möchte. Vor allem mit Nolan. Der stille Typ hat mein Herz erobert. Er blickt wie ein treuherziger Dackel. Wendungen kommen sanft und wenig überraschend, das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Spannende oder actionreiche Wendungen wären entgegen der Melodie der Geschichte gewesen. Bedeutet nicht, dass mir nicht der Atem weg blieb bei einigen Szenen.
Eine Geschichte für alle Buchliebhaber, welche sich gern das Herz brechen lassen, um es dann sanft wieder gekittet zu bekommen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Hochemotional und aufrüttelnd

Wohin das Licht entflieht
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Content Notes für das Buch und meine Rezension: das Buch behandelt Themen wie Trauer, Verlust eines Angehörigen, Suizid. Bitte achtet auf euch beim lesen 💜

In dem Buch lernen wir Emmy kennen.
An dem Tag ...

Content Notes für das Buch und meine Rezension: das Buch behandelt Themen wie Trauer, Verlust eines Angehörigen, Suizid. Bitte achtet auf euch beim lesen 💜

In dem Buch lernen wir Emmy kennen.
An dem Tag an dem sie erfährt, das ihre Schwester gestorben ist. Und nicht nur das, sondern sie nahm sich selbst das Leben. Ihre Beth, ihre brillante und talentierte Schwester. Aber auch Lizzy, die bekannte Sängerin einer Popband.

Gibt es ein richtiges und ein falsches Trauern? Trauern wir alle gleich, oder doch ganz unterschiedlich?
Wir erleben die Tage gemeinsam mit Emmy. Erleben wie das unmögliche Realität wird. Und sehen ihr beim trauern zu, beim wütend werden. Schauen verständnislos auf Lizzys "Fans".
Und das war was mich besonders emotional berührte. Denn es spiegelt unsere Gesellschaft wieder. Der Hass welcher im Internet verbreitet wird, wenn Menschen denken sie dürfen alles sagen und andere verurteilen. Denkt irgendjemand darüber nach was dies mit einem anstellen kann? Und dann? Als Lizzy gestorben ist, die Aufschreie der Vernunft, die öffentliche Trauer und Anteilnahme. Trauer welche auch Emmy im Internet fand und verachtete. Denn das Bild was die Öffentlichkeit kannte, war nicht das was sie sah. So erfuhr der Leser ihre Geschichte, in dem wir zusammen in kleine Anekdoten abtauchten und Beth in all dem Rampenlicht fanden. Die große liebevolle Schwester, welche man nur lieben und anhimmeln konnte. Aber entspricht auch dieses Bild der Wahrheit? Ich fühlte mit Emma, auch wenn ich selber zum Glück noch nie solcher Trauer ausgesetzt war, ging mir ihre Geschichte doch sehr nah. Es lässt einen nachdenklich zurück. An was werden sich die Menschen erinnern? An was werde ich mich erinnern? An das gute oder das schlechte? Nur eins von beidem, oder doch beides?
Die Autorin schaffte es immer wieder mich innehalten zu lassen. Raubte mir den Atem und schenkte mir, zwischen all der Trauer, auch Hoffnung. Ein hochemotionales Buch, welches mich nachdenklich zurück lässt.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

bezaubernd, berührend, besonders

Für immer unter einem Himmel
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Zu Anfang hatte ich kleinere Probleme mit dem Buch. Da mir die beginnende Beziehung der beiden Hauptfiguren etwas zu schnell ging. Vom ersten Treffen zur Verliebtheit, das konnte ich zu Beginn nicht ganz ...

Zu Anfang hatte ich kleinere Probleme mit dem Buch. Da mir die beginnende Beziehung der beiden Hauptfiguren etwas zu schnell ging. Vom ersten Treffen zur Verliebtheit, das konnte ich zu Beginn nicht ganz fühlen, da fehlte mir etwas zuvor. Dann allerdings lernte ich die Charaktere näher kennen und sah deren Verbundenheit. Sah und spürte deren Anziehung und Vertrautheit.

Wir bekommen ihre Geschichte aus zwei wechselnden Perspektiven. Der von Anna und Weston. Zwei völlig unterschiedlichen Charakteren, welche bis dato nur die Liebe zur Musik verbindet. Für ein Duett innerhalb ihrer Marching Band verbringen sie Zeit miteinander und lernen sich besser kennen. Gerade Weston, welcher bis dato eher Außenseiter war, gefiel mir gut. Außenseiter, weil die Gesellschaft ihn dazu machte. Nicht weil er etwas falsch gemacht hat, oder etwas Verbotenes. Ausgeschlossen und schlecht gemacht, einfach weil er nicht in das Allgemeinbild passte. Schulkameraden und auch die Erwachsenen meiden ihn, weil Gurke. Es gibt keinen Grund dafür. Und sie haben keine Vorstellung, was diese Ablehnung mit einem jungen Menschen anstellt. Welche Unsicherheiten sie auslösen, wie grausam dies ist. Die Autorin versteh sich darauf uns mit wenigen Sätzen aufzuzeigen, das Worte sehr wohl mehr verletzten können. Anna, ein wahrer Sonnenschein, lässt sich von dem Gerede nicht täuschen und blickt hinter die abweisende Maske. Sie plädiert für das gute, das positive. Und muss viele Widerstände deswegen bekämpfen. Mit ihren Freunden, Eltern, Lehrern, eigentlich gegen alle. Und sie muss lernen ein Duett allein zu spielen. Aber wie soll das gehen? Wie kann man gegen die Leere anspielen? Die immer wieder vorkommenden Vergleiche zum Kauaʻi ʻŌʻō, einen als ausgestorbenen geltenden Vogel aus Hawaii, haben mich immer wieder schlucken lassen. Und das Ende des Buches war für mich perfekt. Sehr herzzerbrechend, aber perfekt.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Endlich ein Dark Fantasy Roman, der auch wirklich Dark ist

Splitter & Glas
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Endlich ein Dark Fantasy Roman der auch wirklich Dark ist. 🖤

Die Autorin entführt uns in ein wirklich interessantes Setting. Wir beginnen bei der Abschlusszeremonie für die neusten Papyra. Innerhalb dieser ...

Endlich ein Dark Fantasy Roman der auch wirklich Dark ist. 🖤

Die Autorin entführt uns in ein wirklich interessantes Setting. Wir beginnen bei der Abschlusszeremonie für die neusten Papyra. Innerhalb dieser Berufung bist du für die Menschen zuständig. Für die Lebenden, aber vor allem für die Toden. Und das Augenmerk auf diese hat mir hier besonders gefallen. Wie entstehen ruhelose Geister und was kann man dagegen tun, oder dem gar zuvorkommen.

Valeries Weg scheint vorbestimmt zu sein, sie selbst möchte aber etwas anderes. So dass sie direkt nach ihrem Abschluss in die Welt hinaus möchte, um Erfahrungen zu sammeln. Hierbei trifft sie auf unterschiedliche Figuren. Gute wie Böse. Aber das zu unterscheiden, fällt nicht immer so leicht. So kann die Gesellschaftskritik, welche in dem Buch Verwendung findet, auch 1:1 auf unsere angewendet werden. Sie lehnt eine bestimmte Gruppe ab, einfach weil ihr Leben lang erklärt, wurde das man diese Personengruppe verabscheuen muss. Ohne dass sie selbst mit diesen Erfahrungen sammeln konnte. Und sie werden abgelehnt, einfach weil sie anderes sind. Kommt euch bekannt vor?

Weiterhin besticht der Roman mit einer ganzen Palette an Emotionen, nur die der Lovestory fehlte und wurde keineswegs vermisst. Dafür wäre einfach kein Platz gewesen und hatte sich meiner Meinung nach auch nicht richtig angefühlt.
Dafür erleben wir wunderbare Found Family, oder auch das Zusammenstellen einer Truppe welche gar nicht zueinander passt. Ich liebs.
Ein paar Kleinigkeiten hätten näher beleuchtet werden können, aber Fragen blieben mir keine offen. Auch wenn ich weitere Bände nicht erwarten kann und mich freue erneut in die Welt eintauchen zu können. Oder zumindest von ihr zu lesen, mir geht’s da dann doch zu brutal zu, um da leben zu wollen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

wundervoll schaurig

Sünde
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Diese Geschichte hat all das, was ich aktuell am Buchmarkt nicht habe, ignoriert und etwas völlig neues altes geschaffen.

Die Geschichte selbst spielt in einer fiktiven Welt, welche aber an die Zeit von ...

Diese Geschichte hat all das, was ich aktuell am Buchmarkt nicht habe, ignoriert und etwas völlig neues altes geschaffen.

Die Geschichte selbst spielt in einer fiktiven Welt, welche aber an die Zeit von Queen Elisabeth l. in England erinnert. Wir erfahren direkt zu Beginn von dem „Beruf“ der Sündenesserin. Etwas, was es wohl wirklich gegeben hat, ich hatte davon noch nie gehört. Die dadurch bestraften Frauen nahmen den Versterbenden ihre Sünden ab. Für jede Sünde gab es ein spezielles Gericht, welche dann nach deren Tod verspeist wurde, und der Tode konnte so ohne Sünde in den Himmel aufsteigen. Die Sündenesserin selbst wurde von der Gesellschaft ausgestoßen, durfte keine Familie gründen, niemanden berühren oder gar sprechen. Unsere Protagonistin Anna wird hierzu gezwungen, nachdem sie einige Zeit wegen Diebstahl im Gefängnis war. In ihrem neuen Beruf muss sie sich erst einfinden, was ihr oftmals weniger gut gelingt und sie sogar dagegen rebelliert. Ich mochte Anna als Figur. Sie ist zwar tough, aber auch sehr naiv, wenn das logisch ist. Sie stammt aus armen Verhältnissen, hat nie lesen oder schreiben gelernt, sie lernte nur Wäsche zu waschen. Eine Tätigkeit welches logische Denken nicht unbedingt fördert. Trotzdem bekommt sie Einblicke, welche die politische Zeit von damals komplett wandeln könnte, wenn es jemand erfährt. Aber sie darf nicht reden, darf nicht auffallen. Wie kann sie den Fall ohne Hilfe lösen? Und dieser Fall ist durchaus interessant, vor allem wenn man es mit der historischen Zeit vergleicht und hier etwas in der Geschichte bewandert ist. Allgemein wird die Zeit sehr gut dargestellt, ohne dass diese romantisiert wurde. Denn im Mittelalter leben, oder eher überleben, ist nicht so rosig wie man sich dies erträumt. Auch das Leben am Königinnenhof war kein Zuckerschlecken. Und das Ende empfand ich als perfekt. Es lässt offen, ob es noch weitere Teile gibt, endet aber ohne Cliffhanger und offene Fragen. Wenn es weitergehen sollte, bin ich gern wieder dabei.

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