Wieviel hält Freundschaft aus?
In den Farben des DunkelsWieder ein rasanter Einstieg in einem verschlafenen Nest in Amerika von Chris Whitaker! Die Leserin fiebert sofort mit Patch und Saint mit, denn der Autor versteht es meisterhaft einen emotionalen Zugang ...
Wieder ein rasanter Einstieg in einem verschlafenen Nest in Amerika von Chris Whitaker! Die Leserin fiebert sofort mit Patch und Saint mit, denn der Autor versteht es meisterhaft einen emotionalen Zugang zu seinen Protagonisten zu schaffen, schon seine ersten beiden Bücher "Von hier bis zum Anfang" und "Was auf das Ende folgt" habe ich verschlungen. Chris Whitaker zieht seine Leserinnen mit seinem Schreibstil in seine Geschichten hinein.
Saint und der einäugige Patch lernen sich als Kinder kennen, beide sind in der Schule Außenseiter, Patch ist es jedoch auch gesellschaftlich, denn sein Vater ist verstorben und seine Mutter kommt über diesen Verlust nicht hinweg, trinkt und kann sich nur sehr bedingt um Patch kümmern. Vielmehr sorgt Patch für sie. Saints Oma Norma und der Polizist Nix versuchen, sich um Patch zu kümmern.
Patchs Kindheit ist somit schon schwer genug, doch als er eines Tages das Mädchen Misty, das er insgeheim verehrt, davor bewahrt, entführt zu werden, und dafür selber mitgenommen wird, ändert sich noch einmal alles für ihn. Unendliche Stunden liegt er verletzt in der Dunkelheit und nur das Mädchen Grace, das manchmal im Dunklen zu ihm gelassen wird, bewahrt ihn durch ihre Beschreibungen der Wirklichkeit davor, verrückt zu werden.
Schließlich ist es Saint, die ihn aufspürt und befreit. Doch Patch ist nicht mehr derselbe. Nach seiner Genesung beginnt er eine verzweifelte Suche nach Grace, die sein Leben fortan bestimmen wird. Und Saint kann ihm nur dabei zusehen. Doch sie wird Polizistin um ihrem geliebten Patch bei der Suche zu helfen.
Mit jedem Kapitel, die alle kurzgehalten sind, bildet Chris Whitaker seine Protagonisten mehr und mehr aus. Dadurch lernt man Patch und Saint über all die Jahre hindurch (1975 bis 2001) immer besser kennen, aber auch Norma, Nix, Misty, Sammy, Marty Tooms und Charlotte. Alle wachsen einem durch die gekonnten Beschreibungen ans Herz, sind sehr authentisch beschrieben und für die Erzählung wichtig.
Dazu verblüfft Whitaker die Lesenden mit immer wieder neuen unerwarteten Wendungen der Geschichte. Die Spannung wird durch das ganze Buch hindurch gehalten, mal mehr, mal weniger hoch, aber immer so, dass man unbedingt weiterlesen möchte.
Chris Withaker hat wieder einen furiosen Roman veröffentlicht, den ich Lesenden, die gerne tiefgreifend mehr über den menschlichen Charakter auch in Extremsituationen wissen möchten, nur wärmsten empfehlen kann.