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Veröffentlicht am 07.05.2024

Gelungene Fortsetzung

Der stille Vogel
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Als John Adderly seine kleine Nichte zu einem Fußballspiel begleitet, wird er von anderen, sehr aufgeregten Zuschauern angesprochen. Denn in einem Vogelnest ist ein Knochen aufgetaucht und eine Frau ist ...

Als John Adderly seine kleine Nichte zu einem Fußballspiel begleitet, wird er von anderen, sehr aufgeregten Zuschauern angesprochen. Denn in einem Vogelnest ist ein Knochen aufgetaucht und eine Frau ist sich völlig sicher, dass dieser Knochen menschlich ist. Genau das wird kurze Zeit später von der Forensik bestätigt, es handelt sich nämlich um das Schlüsselbein eines Kindes, geschätzt um die zehn Jahre alt. In dieser Gegend verschwanden in den achtziger Jahren die Zwillingsbrüder Brody. Könnte es sein, dass dieser Knochen von einem der Jungen stammt? John Adderly beginnt zu ermitteln.

Mit Der stille Vogel erschien der bereits dritte Band der Krimireihe rund um den Ermittler John Adderly. Auch in diesem dritten Band wird es wieder spannend und bei diesem dritten Band würde ich durchaus sagen, dass man ihn auch ohne die vorherigen Bücher lesen kann, ohne Verständnisprobleme zu haben.
Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, denn er liest sich flüssig und fesseln und irgendwie auch typisch für skandinavische Krimis, ein wenig düster und melancholisch. Die dadurch entstandene Atmosphäre ist absolut gelungen und zieht den Leser nicht nur tief in die Geschichte, sondern auch tief in seinen Bann.
Gerade das Thema um die verschwundenen Kinder ist sehr spannend, ein Cold Case, der einst für großes Aufsehen sorgte und mich als Mutter eines Zehnjährigen noch einmal ganz besonders berührte. Es gibt immer wieder Plottwists, die für Abwechslung sorgen. Auch die kurzen Kapitel, die in ihren Perspektiven wechseln, verlocken dazu, immer weiterzulesen.
Zunächst hatte ich keinerlei Ahnung, wohin mich die Perspektive eines „einfachen“ Mannes aus dem Ort führen würde und irgendwann begannen sich auch die Ereignisse völlig zu überschlagen. Ein Mann kehrt nach dreißig Jahren zurück in die Heimat, ein Mord geschieht, eine minderjährige Asylbewerberin flieht vor der Abschiebung und all das scheint in einem Zusammenhang zu stehen. Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen und ergeben eine logische Lösung.
Schon in den Vorgängern fand ich John Adderly äußerst spannend und interessant. Der eigentliche FBI-Agent befindet sich in einem Zeugenschutzprogramm und ist nun Polizist, der seine neunjährige Nichte nun versorgt, da diese keine Angehörigen hat. Er ist mir durchweg sympathisch und hat natürlich Ecken und Kanten, die ihn besonders machen. Auch sonst gelingt die Zeichnung der Charaktere einfach hervorragend, denn diese werden einfach sehr glaubwürdig dargestellt,

Mein Fazit: Mir hat der dritte Band der John Adderly Reihe spannende Lesestunden bereitet, auch wenn mich vor allem der Fall der verschwundenen Zwillinge sehr berührt hat. Es gibt interessante Charaktere, Plottwists und durchweg gute Unterhaltung. Klare Leseempehlung!

Veröffentlicht am 07.05.2024

Feministisch, blasphemisch und unglaublich mutig

Mein Name ist Lilith
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Ihr Name ist Lilith und sie ist die erste Frau Adams, gemeinsam lebt sie mit ihm im Garten Eden und alles scheint perfekt. Doch dann beginnt Adam sich zu verändern, er will von allem immer mehr, mehr Getreide, ...

Ihr Name ist Lilith und sie ist die erste Frau Adams, gemeinsam lebt sie mit ihm im Garten Eden und alles scheint perfekt. Doch dann beginnt Adam sich zu verändern, er will von allem immer mehr, mehr Getreide, mehr Verteidigung, mehr Geld, alles das hat er erfunden und es war gut so, zumindest für ihn. Doch als er eines Tages sagt, dass er Lilith vorsteht und sie ihm dienen muss, verlässt sie ihn kurzerhand. Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter Ashtera, doch diese scheint spurlos verschwunden. Aber Lilith muss feststellen, dass alles, was man Adam und ihr erzählt hat, eine Lüge war, sie sind mitnichten die einzigen Menschen und es gibt mehr als nur den einen Gott. Lilith will dies Adam erzählen, doch dieser hat eine neue Frau an seiner Seite, Eva und diese ist gewillt, Adam bedingungslos zu dienen.
Mich hat dieses Cover unheimlich neugierig gemacht und dieser Titel, der irgendwie sprach mich an. Lilith, bisher kannte ich ihren Namen aus Fantasy Büchern oder Büchern rund um Mythologie, in der Bibel jedoch fand sie nur kurz eine Erwähnung, doch diese Figur birgt so unheimlich viel Potential für Geschichten.
Autorin Nikki Marmery hat einen absolut bildgewaltigen Schreibstil, so dass alles, was sie hier erzählt glasklar vor meinem inneren Auge ein Bild ergab. Hin und wieder tauchen zwar kleinere Längen durch die ausführlichen Beschreibungen in der Handlung auf. Da man Lilith hier durch die verschiedenen Geschichten unterschiedlicher, biblischer Charaktere begleitet und es natürlich immer wieder ums gleiche Thema geht, hat man hier das Gefühl immer Wiederholungen serviert zu bekommen.
Liliths Geschichte hat mich trotzdem fesseln können, denn es war, als würde man die gesamte Entstehungsgeschichte einmal aus der Perspektive einer Frau erleben. Das Patriachat steht in der Bibel natürlich vor, aber dadurch, dass man dies durch Liliths Augen sieht, wird einem erst einmal wirklich bewusst, wie sehr hier die Frauen unterdrückt wurden und das über Jahrtausende.
Ich fand es unglaublich spannend, diese Geschichte aus den Augen einer eigenständigen Frau zu betrachten und hier kommen die Männer nicht immer gut davon, denn mit ganz viel Sarkasmus fast schon satirisch werden hier die Männer der Bibel betrachtet. Es war beinahe schon blasphemisch, nein es war Blasphemie und mir hat das gefallen. Gott ist nicht der einzige und vor allem nicht so gütig wie dargestellt. Frauen denken erst dann, wenn ihnen die Augen geöffnet werden und Männer wollen Macht in jeder Hinsicht. Klingt krass? War es auch.
Das Bild der Frauen, das hier gezeigt wird, ist schon recht krass. Sie sind mal dumm und folgen brav, mal sind sie Dämoninnen und Verführerinnen. Je nachdem, was gerade einfacher war, um dienlich für das Patriachart zu sein.
Lilith ist ein unheimlich starker Charakter, sie ist eine hoch modern wirkende Feministin, der schnell klar wird, dass Frauen unterdrückt werden. Sie ist kämpferisch, gibt nicht auf sich für die Frauenrechte einzusetzen und ist einfach mutig.
Mein Fazit: Mein Name ist Lilith ist ein aktuelles, hoch modernes Buch voller Feminismus und auch Blasphemie. Autorin Nikki Marmery beschreibt ohne etwas zu beschönigen, inwieweit biblische Geschichten Einflüsse auf das Dasein hatten und immer noch haben. Ich fand es unheimlich mutig, wie die Autorin sich hier Stück für Stück mit der Entstehungsgeschichte auseinandergesetzt hat und diese einfach mal stark ins Visier nimmt. Respekt, Frau Marmery!

Veröffentlicht am 29.04.2024

Gute Fortsetzung

Der Sturm: Verachtet
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Nachdem Tom Engelhardt und Mascha Krieger es geschafft haben, einen Fall aus der Vergangenheit zu klären, stehen sie nach wie vor vor dem Rätsel um die beiden Toten, deren Skelette nach einem Sturm auf ...

Nachdem Tom Engelhardt und Mascha Krieger es geschafft haben, einen Fall aus der Vergangenheit zu klären, stehen sie nach wie vor vor dem Rätsel um die beiden Toten, deren Skelette nach einem Sturm auf dem Darß gefunden wurden. Erst ein Ring, der bei dem weiblichen Skelett gefunden wurde, führt die Ermittler zu einer neuen Spur. Es scheint, als wäre es der Ring der Friseurin Iris, die von einer Karriere als Model in Amerika träumte. Ihr Mann glaubt felsenfest daran, dass sie in Amerika sei, doch es stellt sich heraus, dass es wirklich Iris ist. Doch als es Mascha endlich gelingt, die CD, die bei den Toten lag, zu entschlüsseln, rückt der Fall in ein ganz neues Licht.
Bereits der erste Band der neuen Thriller Trilogie aus der Feder von Autorin Karen Sander fand ich richtig gut gelungen und konnte die Fortsetzung kaum abwarten. Wir steigen hier unmittelbar nach den Ereignissen aus Band eins in die Handlung ein. Wie schon zuvor schreibt Karen Sander einfach unheimlich flüssig und packend, die Kapitel sind kurz und wechseln in den Perspektiven, so dass man das Buch schnell verschlungen hat, da man immer wieder wissen möchte, wie es weitergeht.
Das Tempo wird durch die vielen kurzen Kapitel und den schnellen Szenenwechseln recht hoch gehalten. Aus den Perspektiven von gleich mehreren Charakteren verfolgen wir Leser den Ermittlungen. Das wären die beiden Ermittler Tom und Mascha, der entführten Polizistin, einer Buchhändlerin und nun scheinbar auch der Perspektive des Täters. Man konnte der Handlung durchaus folgen, allerdings ist mir vor allem die Perspektive der Buchhändlerin noch lange nicht klar. Ich habe hier zwar eine Ahnung, was dahintersteckt, werde aber wohl auf den dritten Band warten müssen, bis sich wirklich alle losen Fäden auflösen. Auch wenn hier Spannung und Tempo hoch waren, waren mir die verschiedenen Aspekte etwas zu viel geworden, zumal neben dem Fall rund um die Skelette vom Darß auch ein Fall sich um einen Stalker dreht. Einer dieser beiden Fälle wird dann auch wieder in Richtung Lösung des Falls getrieben, aber ich habe definitiv noch viele Fragen über.
Inhaltlich wird hier ganz viel in die Handlung gepackt, so dass es mir persönlich zu überladen war. Mir hätte es gefallen, wenn die Ermittlungen sich hauptsächlich um den Cold Case gedreht hätten. Zwar hängt alles irgendwie zusammen, aber letzten Endes gibt es hier Themen für mehrere Bücher. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch jetzt nicht gut fand, denn spannend war es allemal.
Wie schon zuvor sind mir die beiden Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger ans Herz gewachsen. Beide Ermittler sind authentisch und kommen glaubwürdig rüber. Auch wenn vor allem Mascha gerne mal aus dem Bauch heraus handelt und sich so in Schwierigkeiten bringt, mag ich ihre Art. Allerdings dreht sich auch ein Geheimnis rund um Mascha, das mit ihrer Mutter zusammenhängt und das ihr Stiefbruder unbedingt verhindern möchte, dass es ans Licht kommt. Noch ein Handlungsstrang übrigens. Tom scheint hin und wieder überfordert, nicht nur als leitender Ermittler, sondern auch als Vater. Ich hatte für ihn durchaus Verständnis und gerade durch seine Alltagssorgen wird er lebendig und glaubhaft.
Ansonsten tummeln sich hier jede Menge weiterer Charaktere durch die Handlung, die durch ihre Vielzahl eher oberflächlich bleiben.
Mein Fazit. Auch wenn mich der zweite Band nicht ganz so überzeugen konnte wie der erste ist es ein spannender Thriller. Lediglich die vielen Handlungssprünge und die Menge an Informationen die hier einfließen geben dem Buch ein wenig den Hang zum "zu überladen" wirkend. Trotzdem bin ich gespannt auf die Auflösung all der losen Fäden, denn auch wenn es die ein oder andere Lösung gab, sind immer noch eine ganze Menge Fragen offen geblieben. Ich freue mich auf den dritten Band und bin gespannt, wie es der Autorin gelingen wird, all die losen Fäden miteinander zu verknüpfen.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Düsteres Nimmerland

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland
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Einst entführte Peter Pan Wendy Darling und ihre Brüder John und Michael ins Nimmerland. Doch als sie heimkehren, erinnert sich nur Wendy an ihre Erlebnisse und man hält sie für verwirrt. Aus diesem Grund ...

Einst entführte Peter Pan Wendy Darling und ihre Brüder John und Michael ins Nimmerland. Doch als sie heimkehren, erinnert sich nur Wendy an ihre Erlebnisse und man hält sie für verwirrt. Aus diesem Grund muss sie mehrere Jahre in einem Sanatorium verbringen, in dem sie die junge Maria kennenlernt. Erst als es ihrem Bruder John gelingt, einen Ehemann für Wendy zu finden, wird sie entlassen. Jahre später ist sie noch immer mit Ned verheiratet, hat eine Tochter namens Jane und Maria ist ihre Köchin. Die Erinnerungen an Peter und Nimmerland sind blasser geworden und doch greifbar. Dann geschieht, wovor Wendy sich immer gefürchtet hat, denn mitten in der Nacht steht Peter im Zimmer ihrer Tochter und nimmt diese kurzerhand mit nach Nimmerland. Wendy zögert nicht und folgt ihnen, trotz aller Angst in ihr.
Was für ein wunderschön gestaltetes Buch, dessen Titel und Klappentext sofort Neugier wecken. Zudem lieb ich Adaptionen rund um Peter Pan und diese hier ist äußerst düster, schwermütig und gefährlich.
Autorin A.C. Wise widmet sich hier einem Nimmerland, das alles andere als das bunt romantische Land der Disney Welten ist. Dabei schafft sie es, mit einem bildgewaltigem Schreibstil noch einmal mehr die Atmosphäre extrem düster wirken zu lassen.
Die Geschichte selber hat ein relativ ruhiges Tempo, doch dabei wird es noch einmal mehr intensiv in der Handlung. Wer also viel Tempo und Action braucht, dürfte hier nicht ganz glücklich werden, auch wenn es teilweise wirklich erschreckend wirkt.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, in der wir zunächst Wendy in der Vergangenheit im Sanatorium begleiten. Dieser Part hat mich wieder einmal unheimlich berührt und wütend gemacht. Wieder einmal zeigt es, wie wenig eine Frau durfte und wie mit ihr umgegangen wird. Erschreckend, denn im Grunde sind seitdem gerade einmal hundert Jahre vergangen. Immer wieder musste ich daran denken, dass man mutigen Frauen wie Wendy zu verdanken hat, das ein Umdenken erfolgte. Der zweite Part ist die Gegenwart, bei der wir Wendy und in einer zweiten Perspektive ihre Tochter Jane durch Nimmerland begleiten. Eine ebenfalls düstere Geschichte, die Peter Pan noch einmal völlig anders wirken lässt. Ganz unbekannt war mir diese Sicht auf den Jungen ohne Schatten nicht, aber die Autorin schafft es, hier noch viele eigene Gedanken einzubinden.
Wir erleben ein Abenteuer der anderen Art, rund um die Frage, wer wir wirklich sind und was unser Sein eigentlich ist. Einen Kampf gegen das Vergessen und gegen das Böse in einer anderen Form.
Protagonistin Wendy ist einfach grandios gezeichnet. In der realen Welt, die von Männern dominiert wird, ist sie nur das verrückte Mädchen, dem niemand ihre Geschichte glaubt. Als Leser erleben wir tiefe Einblicke in ihre Gefühle und Gedanken und wie sie es schafft, sich soweit anzupassen, um ihr Leben erträglich zu machen und trotzdem alle gesellschaftlichen Zwänge zu befolgen. Nimmerland hingegen lässt Wendy regelrecht zerreißen, denn einst erlebte sie hier Abenteuer und Freiheit an Peters Seite. Allerdings gibt es auch hier Zwänge einer anderen Art.
Jane ist ein unheimlich selbstbewusstes Mädchen und auch wenn sie immer wieder an gewisse Punkte gelangt, an denen sie zweifelt, gelingt es ihr zu bewahren, wer sie wirklich ist und das Peter nichts Gutes im Sinn hat. Denn dieser Peter Pan hat eine extrem sadistische Ader und macht mit jedem, der nicht nach seinem Willen agiert, was er will.
Mein Fazit: Wendy, Darling ist ein absolut düsteres Werk mit unheimlich vielen, sehr tiefgründigen Themen. Wir erleben ein Nimmerland voller Schrecken und Horror, dessen Magie nur äußerer Schein ist. Auf der anderen Seite erleben wir aber auch die Geschichte einer Frau, die trotz aller Zwänge es schafft, sich nicht zu verlieren und deren Mutterliebe enorme Kräfte in ihr weckt. Düster, atmosphärisch, erschreckend und faszinierend.

Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein persönlicher Fall für Max Bischoff

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Als Fallanalytiker Max Bischoff bei der Beerdigung seines Mentors von der Universität einer Frau begegnet, die seiner großen Liebe Jenny völlig ähnlich sieht, wagt er es und spricht sie an. Doch die Frau, ...

Als Fallanalytiker Max Bischoff bei der Beerdigung seines Mentors von der Universität einer Frau begegnet, die seiner großen Liebe Jenny völlig ähnlich sieht, wagt er es und spricht sie an. Doch die Frau, Dominique, kennt Jenny nicht und jegliche Ähnlichkeit scheint reiner Zufall zu sein. Aber für Max ist die Begegnung einschneident, denn auch noch fünf Jahre nach Jennys Tod sucht er die Schuld noch immer bei sich selber. Zwar hat er sich geschworen, niemals wieder Schuld am Tod eines geliebten Menschen zu haben, trotzdem scheint er genau in solch einer Situation zu stecken. Sein bester Freund wird hinterhältig angegriffen und Jana, die Polizistin zu der er sich hingezogen fühlt, ist spurlos verschwunden und alles deutet darauf hin, dass sie entführt wurde.
Mit Stimmer der Angst erschien der mittlerweile vierte Thriller zur Max Bischoff Reihe aus der Feder von Arno Strobel. Zwar war ich vom letzten Band nicht ganz überzeugt, aber doch einfach neugierig, da ich doch so manch einen spannungsgeladenen Thriller aus Strobels Feder gelesen habe.
Der Einstieg fällt recht leicht, wobei ich aber finde, dass man aufgrund des sehr persönlichen Falles für Max Bischoff, die Vorgänger kennen sollte. Wer Arno Strobel also kennt, weiß, dass er sehr fesselnd und mit einem guten Maß an Tempo schreibt.
In diesem vierten Band wird es sehr persölich für Max Bischoff, man erfährt viel mehr über die Vergangenheit des Fallanalytikers und warum er so tickt, wie er nunmal ist. Ich fand das sehr spannend zu verfolgen und auch gerade mit dieser unbekannten Frau, die Max so sehr an seine große Liebe erinnert, wirkt das alles geheimnisvoll. Es ist fast schon greifbar, dass da etwas nicht stimmt und doch kann man nicht genau sagen, was mit dieser Frau und ihrem gewalttätigen Freund nicht stimmt. Nach und nach beginnt Max ei Puzzleteil nach dem andere offen zu legen und man rätselt ordentlich mit. Mir hat das Maß an Spannung sehr gut gefallen und es warte so einige Überraschungen auf den Leser.
Wir folgen in diesem Band unterschiedlichen Perspektiven, zum einen begleiten wir Max Bischoff, dessen Zerrissenheit förmlich am eigenen Leib zu spüren ist. Zum anderen sind wir an der Seite der Polizistin Jana und erleben ihre Entführung hautnah, was so manch eine Gänsehaut verursacht und noch einmal mehr die Spannung steigert.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist sehr glaubwürdig gelungen, zwar hätte ich mir noch ein wenig mehr über die Gedankenwelt des Täters erhofft und das Ende kam ein kleines bisschen zu schnell, trotzdem war alles richtig spannend.
Max Bischoff ist ja bereits bekannt aus den vorherigen Bänden der Reihe. Er ist ein unheimlich sympathischer Ermittler, den man sehr gerne begleitet. Wen ich aber mindestens so interessant wie Max finde, ist Dr. Marvin Wagner, der mit Max gemeinsam ermittelt. Er steckt voller Ecken und Kanten und genau das macht ihn unheimlich spannend. Auch sonst begnet man hier diversen Charakteren, die bereits aus vorherigen Bänden bekannt sind. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere vielschichtig und glaubhaft.
Mein Fazit: Dieser vierte Fall für Max Bischoff hat mir sehr gut gefallen und ließ sich in einem Rutsch weglesen, da es einfach richtig spannend wurde. Etwas mehr über den Täter wäre wünschenswert gewesen, da dieser gerade auch aus psycholigscher Sicht einiges zu bieten gehabt hätte, aber insgesamt war es wirklich temporeich und ein Pageturner. Wer die Vorgänger kennt, wird hier auch wieder einen spannenden Fall vorfinden, für Quereinsteiger gilt der Rat, mit Band 1 zu beginnen.