Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, und werde auch noch "den Rest", also die zweite Hälfte des Originalwerks lesen, aber ich muss auch sagen, ich bin etwas enttäuscht.
Den Anfang fand ich doch ...
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, und werde auch noch "den Rest", also die zweite Hälfte des Originalwerks lesen, aber ich muss auch sagen, ich bin etwas enttäuscht.
Den Anfang fand ich doch eher verwirrend und obwohl es besser wurde, war mein Hauptproblem der Schreibstil. Selbst die verschiedenen POV- und Ortswechsel, die ich sonst wirklich wertschätze in einem Fantasybuch, haben letztendlich, und das auch explizit anfangs, mehr zu meiner Verwirrung beigetragen.
Selbst die Drachen, die ich wirklich toll fand, konnten mich nicht für den Rest des Buches begeistern.
Was das Buch wahrscheinlich am Besten gemacht hat, ist der Aufbau. Die Kapitel waren abwechselnd aus Klaras und Alex’ Sicht geschrieben und jedes Kapitel hat den aktuellen mentalen und emotionalen Stand ...
Was das Buch wahrscheinlich am Besten gemacht hat, ist der Aufbau. Die Kapitel waren abwechselnd aus Klaras und Alex’ Sicht geschrieben und jedes Kapitel hat den aktuellen mentalen und emotionalen Stand der jeweiligen Person toll dargestellt und somit den Ton für das Kapitel gesetzt. Auch die Persönlichkeit des Charakters ist dank des Schreibstils gut durchgekommen.
Klaras Humor war klasse! Trocken und direkt, aber sehr, sehr passend zu ihrem Charakter.
Insbesondere haben Klara und Alex als Paar toll zueinander gepasst. Er hat sie und ihre Verhaltensweise sofort verstanden und kein bisschen in Frage gestellt.
Als slow burn kann ich die Romance hier nicht beschreiben, aber definitiv als slow. In dieser Hinsicht passiert fast bis zum Schluss wirklich wenig.
Das Tempo wurde in der zweiten Hälfte etwas angezogen, was ich etwas schade fand, verglichen mit der ersten Hälfte, die doch etwas detaillierter beschrieben war.
Was dem Buch, meiner Meinung nach, gefehlt hat, war irgendein Höhepunkt oder eine Tiefpunkt, was nicht bedeutet, dass es nicht die eine oder andere emotionale Situation gab.
Aber vielleicht war das auch Absicht.
Sonst war das Buch ziemlich gemütlich. Und das ist auch ok, denn ich glaube nicht, dass die Autorin auf irgendwas anderes hinaus wollte. Manchmal braucht es auch eine solche Art Buch.
Etwas irritierend fand ich auch, dass der Leser einige wenige Male direkt angesprochen wurde.
Es gab eine Szene, bei der Klara ein Gespräch von ihrem Vater und einem Mitarbeiter mitbekommen hat und dieser Inhalt wurde nie wieder aufgegriffen.
Meine größte Kritik gilt jedoch dem ehrenlosen 3rd-Act-Breakup, auf den letzten 70 Seiten. Was soll das?
Ich weiß nicht mal, ob man das, was Klara und Alex bis dahin hatten, eine Beziehung nennen kann, aber ein Break-Up war es irgendwie doch. Sehr schnell, sehr intensiv, und vor allem sehr ungerecht.
Wie gesagt, es ist ein süßes und gemütliches Buch und wenn man es ohne Erwartung an eine große Geschichte rangeht, wird man auch nicht enttäuscht.
Der Einstieg ins Buch ist mir doch etwas schwerer gefallen als ich erwartet habe.
Jedes Kapitel ist abwechselnd aus der Sicht von einem der 4 Hauptcharaktere geschrieben. Jeder Charakter hat so seine ...
Der Einstieg ins Buch ist mir doch etwas schwerer gefallen als ich erwartet habe.
Jedes Kapitel ist abwechselnd aus der Sicht von einem der 4 Hauptcharaktere geschrieben. Jeder Charakter hat so seine eigene Persönlichkeit und eine entsprechende Backstory bekommen. Richtig gemocht, aber auch nicht unbedingt gehasst, habe ich bis zu einem bestimmten Punkt keinen. Außer vielleicht Zofia. Also was das mögen angeht.
Man hat herausgelesen, dass alle Charaktere eine besondere Beziehung zueinander haben. Das kam in den Unterhaltungen als auch in den entsprechenden Kapiteln, Spitznamen und kleinen erwähnenswerten Details deutlich zum Vorschein. Das fand ich rückblickend doch sehr nett.
Jedes Gespräch, in das Hypnos involviert war sollte einen gewisse humorvollen Unterton haben, was leider leicht erzwungen rüber kam. Auch wenn viele Charaktere darauf eingegangen sind.
Lailas Art zu sprechen war entweder sehr liebevoll oder zickig (?) oder absolut ruhig und ich habe bei den meisten Sätzen nur geraten.
Das Alter aller Charaktere hat sich auch gefühlt bei jedem Dialog geändert. Manchmal dachte ich, ich lese ein Gespräch zwischen 16jährigen, manchmal waren es Mitte 20jährige. Obwohl das tatsächliche Alter aller Beteiligten zwischen 18-22 liegen müsste.
(Ein Anfang 20jähriger leitet eines der erfolgreichsten Hotels in Paris...ok? Eine 18 oder 19jährige ist eine der bekanntesten Cabaret Tänzerinnen der Stadt. Oder des Landes ? I guess so.)
Ich glaube mein größtes Problem waren die Rätsel bzw. die vielen geschichtlichen Hintergründe und Erklärungen. Auch wenn es einerseits sehr interessant war, war es auch teilweise etwas too much information die man verarbeiten musste/sollte um hinterherzukommen.
Die Erzählgeschwindigkeit hat sich im letzten Drittel deutlich angehoben, was wahrscheinlich an den kürzeren Kapiteln lag und ich sehr angenehm fand.
Das Ende hat doch Lust auf mehr gemacht (und ich habe auch schon ca. 1/3 des zweiten Bandes gelesen während ich das hier schreibe).
Der einzige Grund, warum es 3,5 und nicht 3 Sterne sind, sind die letzten 100Seiten. Die waren etwas angenehmer zu lesen und angenehmer von der Story her.
Das Buch hat einen leichten Touch von „Selbsthilfebuch“ ...
Der einzige Grund, warum es 3,5 und nicht 3 Sterne sind, sind die letzten 100Seiten. Die waren etwas angenehmer zu lesen und angenehmer von der Story her.
Das Buch hat einen leichten Touch von „Selbsthilfebuch“ ohne als solches betitelt zu sein.
Wenn man sich den Klappentext durchliest, kann man schon erahnen, wohin die Reise geht mit dem Buch, trotzdem war der O-Ton wie oben beschrieben, mehr Selbsthilfe und Therapie, als..eine Geschichte nach Lebenswillen.
Noch ein Aspekt, der mir weniger gefallen hat: Bevor Nora die Entscheidung fasst lieber zu leben als doch zu sterben, lebt sie viele dieser Alternativleben und trifft Menschen, die in ihrem "echten" Leben entweder schon verstorben oder aber in eine anderen Lebensstil verfallen sind. Es ist etwas nach dem Motto "deine Entscheidungen betreffen nicht nur dich, sondern auch die Menschen um dich herum". Das gibt meiner Meinung nach einen falschen Beigeschmack.
Den Hauptcharakter konnte ich leider wenig leiden. Nora ist Mitte 30, aber sie, als auch die Dialoge im Buch, lesen sich eher wie Gespräche zwischen Teens bzw. jungen Erwachsenen.
Ich sehe hier viele Möglichkeiten zur Diskussion. Aber sonst kann ich es dem nicht viel, wenn überhaupt etwas, abgewinnen.
Ich habe das Gefühl, das hier wird ein bisschen chaotisch und lang, aber here we go.
Es gibt (subjektiv) gute Bücher. Es gibt (subjektiv) schlechte Bücher. Und dann gibt es Bücher, die “unterhaltsam”, ...
Ich habe das Gefühl, das hier wird ein bisschen chaotisch und lang, aber here we go.
Es gibt (subjektiv) gute Bücher. Es gibt (subjektiv) schlechte Bücher. Und dann gibt es Bücher, die “unterhaltsam”, “trash” und sogenannte “palate cleanser” sind. Ein kleiner Snack für zwischendurch.
“My Dark Romeo” würde in alle drei der letzten Kategorien reinfallen. Und wenn andere dieses Buch als schlecht einordnen, dann kann ich es ihnen nicht einmal verübeln.
Der Plot ist ziemlich simpel, die Charaktere genauso. Wenig Tiefgang, keine großartige Entwicklung, falls es überhaupt eine gab. Aber das kann man verzeihen.
Wer schon mal zumindest ein oder zwei andere L.J. Shen Bücher gelesen hat, der kann sich denken, was man von diesem Buch erwarten darf. Zu Parker S. Huntington kann ich nichts sagen, denn da habe ich einfach keinen Vergleich.
Wir haben hier einmal Romeo, den arroganten, oberflächlichen, besitzergreifenden, überreichen, nicht für Gefühle (und vor allem Liebe) fähigen und mit mehreren Traumata belastenden Geschäftsmann, der in der Rüstungsindustrie tätig und davon überzeugt ist, dass Geld absolut alles regeln kann. Und in seiner Welt tut es das auch.
Und dann haben wir Dallas, eine Katastrophe auf zwei Beinen.
Erstmal..wie kommt man bitte darauf, eine Person so zu nennen?? Ich bin der vollen Überzeugung, dass die Autoren den Namen nur gewählt haben, damit andere Charaktere darüber Witze machen können. So wird “Dallas” unter anderem auch mal “Detroit” genannt.
Das war noch das harmlose Übel.
Dallas ist angeblich 21, davon kriegt man allerdings nicht viel mit, denn sie verhält sich 70%-80% des Buches wie eine 14-jährige. Und wer sich so verhält, wird entsprechend von den anderen auch so behandelt. Vor allem von Romeo und ich kann es ihm beim besten Willen nicht verübeln. Sie ist faul ohne Ende. Als sie von der Uni geschmissen wird, gleicht das für sie einer Erlösung ihres Elends. Es war zum Verzweifeln.
Dallas’ Hobbys sind Lesen und Essen und dass sie oft und viel isst, wird mehrmals von Romeo kommentiert. Ich muss allerdings sagen, rückblickend erkennt man, warum Romeo das so ins Auge gesprungen ist, wenn man seine Geschichte kennt.
Dallas’ einziges Ziel im Leben ist es, Mutter zu werden, eine eigene Familie zu haben. Sonst nichts.
Sie wird von ihrem Vater wie ein Vieh von einem zum nächsten höchstbietenden Mann weitergereicht, was schon schlimm genug ist. Was ich mich allerdings frage: Sie macht es auch einfach mit, als ob es keine Möglichkeiten gäbe, sich zu wehren. Naja.
Mein absolutes größtes Red Flag überhaupt in diesem Buch: Der Umgang mit Dallas’ Jungfräulichkeit. Es wurden mehrmals die Wörter “entehrt”, “befleckt” und “demütigt” genannt. Einmal hat Romeo in seinem Monolog irgendwas von “jungfräuliches Blut auf den Laken seines Feindes schmieren” gesagt.
Ich habe alles daran gehasst.
ABER. Und das ist ein sehr großes Aber: Die Handlung spielt in einer kleinen, religiösen, amerikanischen Südstadt. Wer ein kleines bisschen Wissen über amerikanische Kleinstädte im Süden hat, der wird verstehen, dass die Werte, die dort vermittelt und aufrechterhalten werden, sehr ähnlich dem sind, was hier thematisiert wird. Sich bis zur Ehe aufheben, ein bestimmtes Ansehen in der Gemeinde beibehalten und dieses über persönliche Bedürfnisse und Wünsche stellen, Gang zur Kirche, Familie, etc.
So sehr ich es auch nicht ausstehen konnte, darüber zu lesen, ist es dennoch etwas, was man im Hinterkopf behalten sollte.
Und so sehr ich Dallas zum Kotzen fand, selbst sie hat verhältnismäßig früh eingesehen, dass die Vermittlung solcher Werte fragwürdig ist.
Ob Dallas und Romeo als Paar zusammengepasst haben..keine Ahnung. Auf eine komische Art, ja, denn wenn sie sich gestritten haben, haben die zwei irgendwie Sinn ergeben. Auf eine andere Art irgendwie nicht.
Das Ende mit der “Romeo und Julia” Anspielung war mir etwas zu kitschig und ich konnte nicht verhindern, während des Lesens mit den Augen zu rollen.
Es gab tolle Nebencharaktere: Hettie habe ich wirklich gemocht! Und selbst Romeos Freunde, Ollie und Zach fand ich klasse und freue mich schon auf ihre Bücher.
Das Ende vom Lied: “My Dark Romeo” ist nicht unbedingt ein gutes Buch, aber es ist auf seine eigene Art unterhaltsam (ich musste sogar ein paar Mal über einige Bemerkungen lachen), die Kapitel sind relativ kurz und man kann das Buch regelrecht verschlingen.
Um sich selbst einen Gefallen zu tun, sollte man ohne jegliche Erwartungen das Buch zu starten, denn die werden wahrscheinlich sowieso nicht erfüllt.
Das Buch als solches kann ich jedoch auch nicht unbedingt weiterempfehlen.
Den nächsten Band werde ich selbstredend lesen, denn der Klappentext klingt gut und es ist schlichtweg unmöglich, dass “My Dark Desire” schlechter ist als dieses Buch.
Vielen Dank an Knaur für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.